Das schöne ist, dass ich alles auf eine Geschmacksfrage reduzieren kann. Ich kann z.B. sagen, dass die technische Schnittlösung total unpassend angesichts der Buchvorlage war - wie kann man einen fließenden klassischen Hollywood-Schnitt anstelle von Jumpucuts für ein solchiges Werk nehmen? Wieso dieser kalte Neon-Blaustich in der Beleuchtung?Zitat
Natürlich ist das nicht, wie Diskurs normalerweise funktioniert. Es gibt eine vereinbarte Basis von Standards von denen ausgehend man über etwas spricht. Wäre doch recht bescheuert, wenn wir heutzutage bei Büchern zuerst über die Qualität des Satzes und der Typen sprechen würden bevor wir zum Inhalt kommen.
Unter diesem Kategorien ist Twilight ein...unambitioniertes Werk. Eine Auftragsarbeit eben. Niemand wird auf die drei Twilight-Filme zurück blicken und dann bei Harry Potter die unterschiedliche filmische Qualität, das Ringen mit dem Stoff und mit den Möglichkeiten des Filmes bemerken. Einfach weil dies nicht stattfindet. Es gibt keine Auseinandersetzung, man nahm einfach den klassischen Holywood-Schnitt und kürzte die Bücher zusammen. Wäre ja nicht weiter problematisch, wenn man die Möglichkeiten der Assoziation nutzen würde...aber nun ja...nach der recht interessanten Jagderöffnung fällt das Jäger/Beute-Thema abgesehen von einigen durch das Buch erzwungene Erwähnungen total weg. Es wird mit filmischen Mitteln nicht mehr behandelt.
Berechtigterweise wohl, denn das hätte diesen Vampir zu einem Stalker gemacht...oder wie nennt man sonst noch mal Leute, die des Nachts in die Wohnung ihrer vermeintlichen Geliebten einbrechen?
But that's creepy, can't have that in a story about undying love.
http://www.youtube.com/watch?v=zZkFz...eature=related
Schauspielerisch..nun ja, da gibt es am einen Ende den Nosferatou von Kinski und am anderen den teenage Heartthrob not like every other white guy
Nur uninteressanter geschrieben. Ich meine ernsthaft, alles auf was der arme Schauspieler zu achten hatte, war den richtige Kopfwinkel einzuhalten, damit seine Augenbrauen schön spanisch-dicht über seinen Augen schweben und er wie ein gefährlicher, exotischer fast-nicht Weißer aussieht. Die Väterrollen waren ehrlich gesagt interessanter als die Leads. Bellas "Ich liebe dich, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das am besten zu zeigen habe" und Edwards "Wir sind eine Familie, wir können die Dinge richten!"-Vater. Das war halbwegs interessant gespielt. Da zeigte sich Profil.
Zitat
Eigentlich gab es damals einfach keine anderen Schauspieler. Diese überzogene Gestik ist ein Erbe des Theathers des 19. Jahrhunderts, die Schauspieler in diesen Filmen sind Theatherschauspieler. Das wurde damals als natürlicher, naturgemäßer Ausdruck der Emotion angesehen. Es gab ganze Kataloge mit überzogenen Gestiken und Gesichtsausdrücken für jede Gelegenheit. Die Briten erstellen Kataloge für Gestiken, die Franzosen Kataloge für technisch reproduzierbare menschliche Gesichtsaudrücke. Du kannst dir gerne Sarah Bernhardt Rollenphotos ansehen, wenn online welche verfügbar sind. Die zeigen recht viele dieser Gestiken.
Ich liebe es, wenn irgendjemand kommt und nur behauptet, er hätte einen Plan.![]()