Also ich weiß nicht, ob man es sich so einfach machen kann, auf die Politiker zu schimpfen. Die machen es ja auch nicht aus Boshaftigkeit. Es ist einfach nur so, dass kein Geld da ist. Für nichts. Die Schulen haben kein Geld ("an der Bildung werden wir in Zukunft auf keinen Fall sparen"), öffentliche Einrichtungen müssen geschlossen werden und was wird gemacht? Die Steuern werden gesenkt. Das ist doch total sinnvoll. Wo sowieso kein Geld da ist, kann man den Leuten ja auf Kosten noch höherer Verschuldung noch ein bisschen Geld hinterherwerfen. Deutschland geht es wirtschaftlich einfach nicht gut im Moment. Und das im Schwimmbad ist halt ein Extremfall, an dem man das dann schmerzlich feststellt. Und das wird dann einen Tag lang in der Zeitung erwähnt, bis die Killerbienen tausende Todesopfer fordern werden, ein Komet unsere Erde zerstört oder Oliver Kahn seine Frau betrügt. Und das ist es ja, was die Menschen ganz offensichtlich interessiert, denn sonst hätte die BILD keine derart hohe Auflage. Und das ist den Politikern meiner Meinung nach auch ganz Recht. Amerika als Beispiel. Da ist die innerpolitische Lage dramatisch schlecht und nach den Sympathieschüben des 11. Septembers sinkt nun langsam wieder das Ansehen von "President" Bush. Was also wird gemacht? Ein Krieg muss her. Am besten gegen Sadam Hussein, der kommt ja auch aus der Achse des Bösen und macht gaaaaanz viel Terror. Und plötzlich interessiert sich keiner mehr für die nationale Lage, da geht es um Bagdad, um die tapferen Soldaten, und um das Volk, das den Sturz des Diktators feiert. Und das ist nicht nur in Amerika so. Auch hier sind die Politiker doch froh, wenn sie durch irgendeine Katastrohe erstmal aus der Schusslinie geraten. Und das finde ich schon ziemlich traurig. Na ja, aber um mal wieder aufs Thema zurückzukommen, ich denke, wenn man etwas erreichen will, dann sollte man aufhören zu meckern und seine Rolle als verantwortungsvoller Bürger wahren. Zum Beispiel könnte man ja aus der Nachbarschaft ein paar Männer organisieren, die dann abwechselnd den Bademeistern zur Hilfe kommen. Ich denke, wenn man so eine Aktion machte, gäbe es auch genug Freiwillige. Denn ganz offenbar sind die Politiker ja nicht in der Lage dazu, etwas zu ändern und träumen nur von der großen Reform. Nur durch nörgeln ändert man auch nichts daran.