Zitat Zitat von Silver-Wolf Beitrag anzeigen
Das "Vorzeige-Werk" blabla zeigt uns, wasman mit fremdgehen und Missachtung anderer Gefühle erreicht.

Nicht mehr, nicht weniger.
Und was ist daran so zutiefst psychologisch? Wenn es danach ginge, hätte jedes - halbwegs ernstzunehmende - epische Werk tiefenpsychologische Hintergründe, ganz einfach weil man keine Charaktere kreieren kann, ohne sie in ein soziales Umfeld einzubetten, auf welches ihre Handlungen wirken. Das ist nun wirklich keine große Leistung.

Ich bin da nun nicht sehr bewandert, aber soweit ich weiß, geht es in den Mainstream-Animes hauptsächlich darum, dass irgendwer in irgendwas der Allerbeste sein will und mit Beharrlichkeit sein Ziel verfolgt, bis er dann in seinem Irgendwas tatsächlich der Allerbeste ist.
Die meisten weniger wettkampforientierten und damit meist auf weibliche Zuschauer ausgelegten Werke tragen oftmals das inhaltliche Niveau einer britischen Soap in sich.
Die Vermischung beider Elemente, dem ewigwährenden Streben einer Hauptperson und den ziemlich einfach gestrickten Interaktionen zwischen den verschiedenen Charakteren, wird dann durch eine besonders karikative oder besonders expressive Dramaturgie gestützt, was denke ich die Stärke des herkömmlichen Animes ist, das Gezeigte wird einem damit näher gebracht und verständlicher gemacht, auf diese Weise sind auch einfache Plots irgendwie spannend und mitreißend. Die einzig psychologisch verwertbare Idee dahinter ist aber der Vorteil gegenüber europäischen Mainstream-Werken: Man setzt bewusst auf die Ausreizung der Gefühlswelt des Zuschauers und selbst wo das nicht vollständig gelingt, hat man doch irgendwie ein bleibendes Bild hinterlassen, was so einem Anime letztendlich Identität verleiht, egal um welches Thema es nun im Einzelnen geht.


Nunja, ich spreche da wie gesagt über eine breite Masse vorwiegend mainstreamiger Werke, welche ich hinter den wenigen Einblicken, die ich bisher hatte, nur vermuten kann.