Nunja, es war nunmal unverkennbar mit einigen sehr subtilen, humoristischen Episoden ausgelegt. =3
Nunja, das ist eine sehr ... vereinfachte Sicht der Dinge. Übrigens sind es nicht zwingend die großen Industrienationen, die da den somalischen Fischern die Fische wegfangen (wohl aber die, die ihre Hoheitsgewässer vergiften, sodass abertausende tote Fische drumherumtreiben).
Ja, illegaler Fischfang, gegen den die kleinen Kutterfischer einfach nicht ankommen, sind der Ursprung der Piraterie, aber längst ist so ein Pirat nicht mehr nur verzweifelter Fischer, der seine Familie am Leben halten will, sonderne in sehr toller Hauptverdienst für Jungspunde, die sonst wenig Jobaussichten haben (also so etwa 90 bis 95% der jungen männlichen Bevölkerung). Längst schon nimmt das mafiöse Züge an, es kommen sogar extra technisch versierte Semiexperten, um den Piraten bei der Ausrüstung zu helfen (hilfsbereite Gutmenschen eben).
Letztendlich sind es immer noch Piraten, Rechtlose. Der Teil mit den Gang Bangs und der leisen Folter, den man uns bei Robbin Hood erspart, ist hier halt auch sehr entscheidend. Wenn ich zu Hause Frau und 12 Kinder sitzen habe, die ich durch Fischfang ernähren muss, hab ich jedenfalls keine Zeit, Großfrachter zu überfallen, die weibliche Besatzung zu vergewaltigen, erstmal ordentlich Verwüstung anzustellen und dann auch noch Geiseln zu nehmen.
Es wird nun mit Somalia nunmal viel Schindluder getrieben, aber das würde jedem anderen Staat ähnlich gehen, der in keinerlei gefestigten Verhältnissen steht und von einer unfähigen Übergangsregierung gehandhabt wird, während im Land der Bürgerkrieg brodelt.
Mist, jetzt will ich's tatsächlich noch zu Ende spielen.Zitat
Aber tu mir doch mal wirklich einen Gefallen: Lass mal etwas mehr Perfektionismus walten. Ich habe das Gefühl, dass du dich immer sehr schnell mit sehr wenig zufrieden gibst und nur Wert auf gewisse Oberflächlichkeiten legst. Du musst ja jetzt nicht mit super Mapping auftrumpfen oder diesen und jenen Schnickschnack einbringen, das fände ich persönlich dann auch blöd. Aber storytechnisch schwimmst du immer sehr weit unter der Landmarke, auch in anderen Belangen ist mir das schon aufgefallen, beispielsweise bei deinen Gedichten oder Bildern, durch Zufall bin ich auf deinen Youtube-Channel gestoßen und hab dort auch heimlich ein bisschen gestöbert.
Du hast grundsätzlich Potenzial und es zeichnet dich aus, dass du dich für so viel interessierst und so viel ausprobierst. Sich dann aber mit ziemlich schlechten Stadien zufrieden zu geben, ist schade. Vor allem fehlt es oftmals an Hintergrundinformationen, wie Einblicke in das Leben eines Piraten vor der Küste Somalias, Einblicke in das Leben der verlotterten Agnostiker, die Tonart-Unterschiede zwischen deinem Playback und deiner Okarina (und die Tempo-Unterschiede ;___;" ), das sind vor allem auch Stilfragen - nochmal: eine gesunde Rechtschreibung und ein einheitlicher Sprachstil tun gerade in so Schreiber-und-Maker-Sachen not -, das hat ganz ganz viel mit Weitblick zu tun (Wie baue ich ein Projekt oder eine Argumentation auf? Wie formuliere ich eine Problematisierung? Klingen die Okarina-Stücke ohne Playback vielleicht besser? Klingen die Okarina-Stücke ohne Playback vielleicht besser, wenn ich mir ein Metronom besorge? Wie kommen Piraten mit nahöstlich klingenden Namen vor die Küste Somalias und viel mehr noch, wie kommen sie mit ihrem Schlauchboot den großen Frontliner hoch? Wie ausgelutscht sind Zombiestories?).
Das kommt ganz sicher auch alles mit der Zeit; - wenn ich mir meinen Output von vor 3 Jahren angucke, wird mir auch etwas anders. Wichtig ist jedenfalls, lass dir das von einem alten Frühzünder sagen, dass du aussortierst und wählerisch mit deinem eigenen Kram bist und dich prinzipiell nur mit guter Qualität zufrieden gibst.![]()