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Thema: Pirates of Somalia

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Hier mal die Ausgangssituation:

    Ihr seid eine Mannschaft von 6 Leuten mit verschiedenen Ethnien (vorwiegend Araber, Israelis und Palästinenser), die von einem Halbriesen namens Ibrahim (der aussieht wie Mr. T) geleitet wird. Mit einem Gummiboot, an das ein Motor gebastelt ist, fahrt ihr mit gefühlten 200 Knoten durch die Hoheitsgewässer Somalias und überfallt einen Frontline-Frachter, dessen Größe einem Vielfachen der der Titanic entspricht (also von der Länge her kommt es einem wie die Entfernung zwischen Elmshorn und Pinneberg vor) und der eine Ladung Meisner Teetassen transportiert, die in zweieinhalb Millionen sehr handlichen Containern verpackt sind.

    Als ihr mit Saugnäpfen an der Außenseite des Schiffes hinaufgeklettert seid, ohne dass jemand euch oder euer knallgrünes Gummiboot entdeckt hätte, verteilt Ibrahim die Aufgaben. Der Spieler wird nun mit dem guten Moussa losgeschickt, aufs Unterdeck zu gehen, er läuft sich also erstmal nen Wolf zwischen den ziemlich komisch angeordneten Containern hindurch. In der Mitte des Oberdecks (etwa bei Uetersen) stößt er auf einmal auf circa 6 Liter menschliches Blut, das über die Planken verteilt ist und bis zu einem leblosen Körper in nochmal rund 12 Liter Blut kommt. Die Schechita-Male darf sich der Spieler selbst dazu denken, man muss ja auch nicht alles bestialisch darstellen, 18 Liter Blut reichen erstmal.

    Gutmensch, wie der Pirat vor der Küste Somalias nunmal gemeinhin ist, will sich Moussa entgegen den Anweisungen von Ibrahim auf die Suche nach dem Täter machen. Etwa bei Nordende wird ihm dann schnell offenbart, wer hier Blutflecken hinterlässt, es ist: Johannes Hesters, der etwa 40 Schüsse mit einer Handfeuerwaffe aushält, wobei er bei jedem (Durch-)Schuss rund 2 Liter verliert und nachdem er genug Blei geschluckt hat, einfach annihiliert. Daraufhin greifen einen weitere bekannte Schlageruntote an, die ähnlich viel bluten und ähnlich hesterisch aussehen und häufig in einer Reihe spazieren.

    Dieser Strom an Postrentenalter-Konserven hält auch dann noch an, als Moussa in den High-Tech-Flügel des Frachters eindringt, in dem eine sehr Feng-Shui-schädliche Annordnung von lustigen Computermaschinen sehr platzbeanspruchend auf das Frachterinnere verteilt sind.

    Nachdem man gefühlte 30 Munitionen à 15 Patronen verballert hat und die Hester-Chippendales endlich aus alles Löchern blutend verpuffen, stößt man auf Reiner Calmund im Unterhemd, dem in der Küche und im Bänke-Essensraum (Tische spart man sich bei Frontline - wegen der Versicherung) auch 2 Menschen zum Opfer gefallen sind, die natürlich auch mächtig Blut verloren haben. Nachdem man den Fetti auch in die ewigen Fischgründe geschickt hat, findet man die nächste Waffe, mit der man dann auch endlich unterdeck gehen kann, weil man sich endlich stark genug fühlt, Waffen machen aus dem Mann eben erst einen Mann, das lernt man ja schon bei der Tzahal.

    Dort trifft man dann auf einen Geist, der erscheint, als Moussa die Toten endlich nicht mehr mit "Dead ..." betitelt, sondern sich ernsthaftig moquiert, als er Lazouz findet. Die Geistin erzählt ihm - ihm, dem Piraten - dann, dass dieses Schiff Anno Sechzehnhundertundblutmichaus (Frontline ist ein Prestige-Unternehmen mit einer langen Firmengeschichte...) schon einmal von Piraten überfallen wurde, die sie vergewaltigt und ihren Mann zum Zugucken gezwungen haben, dann wurde sie ins Meer geschmissen und der Mann sollte im Duell Mann gegen Piratenhorde ehrenhaft hingerichtet werden. Da er aber einen WoW-Account von Ebay mit einem 80er Todesritter ersteigert hat, beschwört er seine Unheilige Armee, die die Piraten erst tötet, dann auffrisst und dann den Boden sauber aufwischt (tja, Sittenverfall seit Sechzehnhundertundfrissmichauf - diese Zombies... ) .

    Naja, Fazit ist jedenfalls, dass Moussa, der Pirat, den Mann vom Geist umbringen muss, weil Geist endlich wieder Zeit mit ihm verbringen will - ein Wunsch, den viele Angehörige von WoW-Spielern teilen. Moussa, der Pirat von Somalia, schlägt aus Gutherzigkeit ein. So kennen wir unsere Piraten von Somalia: Immer auf das Wohl der Menschen - vor allem der vergewaltigten Toten - bedacht.

    Nachdem ich dann weiter durch Blutlachen wate und noch einen Zombie mit meiner neuen Gun niederballere, um gleich die nächste zu finden - irgendeine AK, die beachtliche 30cm größer ist als Moussa -, schreite ich durch einen ziemlich engen Gang, der mich an diesen U-Boot-Film erinnert, wo diese hysterische Frau mit Platzangst sich vor Schiss in die Hose macht, und sehe schon durch die Wände hindurch einen 5 Meter hohen Troll in Lendenschurz bekleidet, der Laila, meine große Liebe aus Tel-Aviv, verfolgt und vermutlich gleich ausbluten wird. An dieser Stelle habe ich keine Lust mehr und entsinne mich des Echtdiamanten, der im Speisesaal aus dem Boden ragt und mir die Fähigkeit gibt, mein unglaublich herzerwärmendes Abenteuer zu speichern, und mache das Ganze erstmal aus, um meine Spielerfahrung mit euch zu teilen.



    Sorry, aber das ist nich gut, es ist eher grottig. Vor allem finde ich es auch fragwürdig, den Piraten von Somalia so ein menschennahes Antlitz zu geben, die überfallen Nahrungslieferungen in die Hungerregionen und fressen das Zeug selbst oder werfen es ins Meer, vergewaltigen die Frauen von Hobbyseglern und sind auch nicht für besondere Herzenswärme im Umgang mit Geiseln bekannt. So nebenbei ist das Mapping - nunja, ich sag mal "nich überragend". Es ist äußerst unlogisch aufgebaut, es gibt viel zu viel Füll-Müll oder leere Flächen, die einfach nicht hätten sein müssen und im Auge weh tun.
    Letzten Endes: Mein Gott! Noch mehr Blut auf dem Schiff und das Ding sinkt. Noch mehr Gewaltverharmlosung und das Ding könnte als Spielfilm für Mossad-Agenten durchgehen. Übrigens erinnere ich mich auch nicht daran, mal irgendwo gelesen zu haben, dass Frontline schwere Waffen an Deck bringt und wahllos verteilt, falls mal Zombies oder somalische Piraten an Deck kommen und weggeballert werden müssen; kann aber auch eine Informationslücke sein.

    Geändert von Mordechaj (25.12.2009 um 23:05 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von Eynes'Prayer Beitrag anzeigen
    Hier mal die Ausgangssituation:
    Eynes du großer Gott, erhaben in aller Kritik! Wie kann man über dieses Spiel nur eine solch ausführliche und treffliche Kritik schreiben. Er möge mich in seiner Allwissentheit und Größe auf der Stelle...nee lassen wir das

    Zitat Zitat von Jason Weal
    So, Vorstellungen bewerten ohne das Spiel überhaupt zu spielen ist ja schon ziemlich scheiße. Sorry schonmal dafür Eigentlich hasse ich ja Leute die sowas machen (außer bei Trashgames). Bin müde, geh gleich pennen
    Ja da hast du vollkommen recht, das ist scheiße. Und warum machst du es dann?! Du musst ja nichts dazu schreiben, wenn du vom eigentlichen Spiel keine Peilung hast oder? So kommt das ganze nämlich etwas unfair und arrogant daher. Kein Angriff gegen deine Person nur Kritik an deinem Post. Habs (durch)gespielt und ich kann auch nicht sagen es hätte mich positiv überrascht. Das wesentliche wurde von Eynes ja schon gesagt. Das Spiel ist völlig unbalanciert während man am Anfang noch Hopps gehen kann wird dies gegen Schluss dank 999 items jeder sorte fast unmöglich. Auch dumm das man immer die waffe ablegen muss um Türen zu öffnen. Gerade wenn dahinter einen gleich irgendwelche Monster anspringen. Das Mapping kommt lückenbüßerisch daher, aber wurde auch schon genannt. Dennoch hat es gute Ansätze, wie vorhandene Athmosphäre und ein an sich gutes KS.
    Jerome, ich bin mir sicher du kannst da noch ein paar Sachen verbessern. Du bist ja schon einige jahre hier, du weißt doch mittlerweile was die Leute von einem Spiel erwarten und kannst das sicher auch erfüllen. Vielleicht könnte ja ein Upload auf der Hauptseite Motivation dafür sein.

    Mit freundlichen Grüßen

    #Ben#

  3. #3
    Also wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich das Spiel garnicht mal sooo schlecht, wie hier beschrieben wird. Auffallend ist natürlich irgendwie schon, dass es recht lieblos gestaltet worden ist. Beispielsweise die Logikfehler die angesprochen wurden. Ein Schlauchboot mit einer absurden Geschwindigkeit oder das stechende Grün als Farbe des besagten Bootes.

    Zur Ethik-Frage "Ist es erlaubt die Piraten als Menschen darzustellen" will ich mich mal hier nicht äussern. Da soll jeder seine eigene Meinung vertreten und dementsprechend das Spiel spielen oder nicht.

    Ich weiss nicht wie weit ich bin, ich laufe gerade im Computerraum/High-Tec-Raum des Frachters rum. Natürlich ist es nicht das beste Spiel, aber bisher trat keine Langeweile auf und ich werde es auf jeden Fall durchspielen, sollte es nicht plötzlich gravierend anders werden. Vielleicht klappts beim nächsten mal ja besser. Kopf hoch!

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