moinsen film-forum!
in letzter zeit (also seit circa einem jahr) merke ich, dass exploitation eine art revival feiert. spätestens seit dem grindhouse-double feature von quentin tarantino und robert "not knowing how to cook is like not knowing how to fuck" rodriguez (death proof und planet terror) und der torture-porn-welle merkt man, dass die filme wieder etwas billiger und etwas brutaler werden mit der zeit (finde ich zumindest). aber was zum geier ist eigentlich exploitation, fragen sich einige von euch bestimmt.
nun, explotation war kurz gesagt eine art subgenre von filmen, die ihre hochphase zur zeit der 60er und 70er jahre hatte. exploitation-filme waren meist günstig produzierte horror-, action- und erotikfilme, die meistens im double feature in den kinos anliefen und vollgestopft waren mit sex, gewalt und einer prise gesellschaftskritik und nihilismus. berühmte vertreter dieses genres sind beispielsweise...
... ein mann sieht rot/death wish mit charles bronson als einen mann, der rache an den peinigern seiner familie nimmt.
... shaft mit richard roundtree, der zusammen mit anderen filmen wie ein fall für cleopatra jones und blacula eine weitere unterkategorie der exploitation begründete: blaxploitation. filme von schwarzen für schwarze sozusagen, die hand in hand einhergingen mit der emanzipation der farbigen in den usa.
... ilsa - she wolf of the ss, der berühmteste vertreter einer weiteren, ziemlich bizarren exploitation-unterkategorie namens nazisploitation (sic). filme, in denen die jeweiligen regisseure ihre ganz... ööööhm EIGENEN abrechnungen mit dem dritten reich abfeierten. oder so ähnlich. dies waren meistens stories der sorte "nazis halten sich hauseigene ••••n in irgendeinem camp/gefängnis/puff die sie bis aufs blut drangsalieren und damit wollen wir euch nochmal zeigen was für miese fiese ••••••• die deutschen damals waren!" und hatten extrem coole titel wie the last orgy of the gestapo, ss girls und natürlich mein absoluter lieblingsfilmtitel aller zeiten: horryfiing experiments of the ss' last days. die meisten filme dieser sorte sind ziemlich plump und relativ bekloppt, aber einige sind auch wirklich gut und um einiges spaßiger als selbstmitleid-getränkte nazi-schinken (a la berlin 36 u.ä.), wie sie in deutschland wie pilze aus dem boden schießen. die einzigen wirklich ernstzunehmenden nazisploitation-reißer sind angesprochenes ilsa - she wolf of the ss, dann noch salon kitty, von dem tarantino ne ganze menge entnommen hat für sein inglourious basterds und zu guter letzt salo, aber das ist eine andere und um einiges ekelhaftere angelegenheit.
nun, das erstmal vorab, um euch einen einblick in das zu geben, was ich mir in letzter zeit überwiegend reinpfeife. wer bock hat auf richtig abgedrehte scheiße, kann gerne auch zeug wie nunsploitation (ich sage nur "nonnen bis aufs blut gequält") ansehen.
um auf den punkt zu kommen: was haltet ihr von exploitationfilmen und den heutigen nachahmern wie z.b. "shoot em up", "96 hours" oder "the tournament" (ja, für mich ist das exploitation, abgesehen von dem priester-bullshit-subplot)? würdet ihr euch filme ansehen mit dem titel "nonnen bis aufs blut gequält" und wenn ihr nur 5000 dollar budget hättet, hättet ihr andere filme gedreht als diejenigen, die zu dieser zeit gedreht wurden? oder exploitation überbewertet und ist es doch nix weiter als trashiger blödsinn für euch?
exploit something!
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