Ich kann mich der Zwiebel da nur bedingt anschließen. Imho ist das Problem eine Mischung aus dem Vergessen und Vernachlässigen alter Tugenden einerseits und dem wählen falscher Vorbilder, die nicht zu den nötigen Innovationen und Verbesserungen führen andererseits. Den Westen als Vorbild zu nehmen ist schon richtig, aber so wie es Square Enix mit einem FFXIII gemacht hat funktioniert das nicht. Wenn ich da lese, welche Spiele als Inspiration gedient haben, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. XII hingegen ging da meiner Ansicht nach schon in die richtige Richtung, schade, dass das nicht direkt weiter verfolgt wurde.
Man sollte aber auch nicht den Fehler machen, zu glauben, dass alle Fans automatisch Fanboys wären. Das ist nicht das gleiche. Würden sie auf die Fanboys hören, hätten wir inzwischen vermutlich FFVII Teil 26. Die (locker sporadischen) Fans jedoch halte ich für enorm wichtig, weil sie nunmal einen großen Teil der Kundschaft ausmachen. Die meisten Leute, die sich so ein neues Final Fantasy kaufen, werden sich davor schonmal (mehr oder weniger intensiv) mit RPGs beschäftigt haben und darum auch gewisse Erwartungen haben. Ich versteh nicht, warum es ein Problem sein soll, das Genre mit bestimmten Vorstellungen zu verbinden. Klar wurde es nie eindeutig definiert, welche Art Spiel wurde das schon? Aber es gibt immer einen gewissen Rahmen, immer einen kleinsten gemeinsamen Nenner, und der schrumpft bei Square Enix und anderswo seit Jahren leider immer weiter vor sich hin.
Ich hab bestimmt nichts gegen Innovation. Aber es sollten Neuerungen sein, die auch sinnvoll sind und nicht als reiner Aktionismus unbedacht ins Blaue geraten und eingebaut, weil ihnen nix besseres einfiel. Square Enix ist so sehr mit umkrempeln beschäftigt, dass sie völlig den Zauber von früher vergessen haben, und ich bin davon überzeugt, dass sich dieser auch mit allen nötigen aktuellen Verbesserungen verbinden ließe, wenn sie es nur mal richtig anstellen würden. Wesentliche Features einfach komplett wegzulassen und durch nichts zu ersetzen halte ich aber für den falschen Weg und finde ich mindestens genauso schlimm wie das permanente Durchkauen von altem, schon bekanntem Kram, eigentlich sogar noch schlimmer.
Insofern ...
... doch, ich finde sie haben jede Menge von damals vergessen. Anders kann ich mir nicht erklären, dass ich so viele Dinge in den RPGs von heute vermisse, die zu 16- und 32-Bit-Zeiten noch selbstverständlich waren. Sie sind schon längst nicht mehr im Alten hängengeblieben, sonst gäbe es ja auch nicht jedes Mal so krasse Unterschiede zwischen den Spielen, wo sich damals beispielsweise FFIV bis VI oder VII bis IX noch sehr ähnlich waren. Square Enix ist heute süchtig danach, immer alles anders zu machen. Nur, ja, das Neue versauen sie. Wenn ich die Wahl zwischen alt und erprobtermaßen gut oder neu und schlecht habe, weiß ich, was ich wählen würde. Etwas mehr Stabilität und vorsichtige Innovationen würden denen gut tun.
Und ich mochte die Arm-Wackel-Animationen aus FFVII :P
Extreme Linearität finde ich schon negativ, aber es kann durchaus funktionieren. In FFX fand ich es nichtmal halb so grausam wie in XIII. Das lag aber vor allem daran, dass in XIII die Linearität mit der massiven Einschränkung spielerischer Freiheit einher geht.Zitat
Das glaube ich nicht. Wie hier schon gesagt wurde - sie konzentrieren sich unglaublich auf eine verdammte Szene, mit Kamera-Arbeit, Voice-Acting, Animationen usw., und am Ende wirkt es trotzdem oft bescheuert, während andere, wichtigere Dinge auf der Strecke bleiben. Solche cineastischen Sachen sind vielleicht für die Schlüsselszenen okay, bei vielen anderen Dingen vermisse ich jedoch die guten, alten Textboxen, in die vor allem auch viel mehr hineingepasst hat! Das Skript zu einem FFVII ist bestimmt drei Mal so lang wie das von FFXIII.Zitat
Kein Wunder, wenn Square Enix über die Jahre ständig ihre begabtesten Leute wie Sakaguchi oder Matsuno rauswirft. Die sollten sie mal mit Kusshand zurück nehmen, dann würde es bestimmt wieder ein Stück weit bergauf gehen.