Japanische Auflockerung, wunderbar! Nix dagegen. Ehrlich gesagt, es gibt wenig typisch Japanisches, gegen das ich mich sträuben würde (Tentakelsex vielleicht). Aber halt auch Offenheit für neues, da sist die Essenz, und nicht nur Offenheit, sondern auch Mut. Die Probleme, die SE hat, liegen imho nicht darin, dass man Altes vergisst, sondern darin, dass man bei Entwicklungen im Alten hängen geblieben ist oder das Neue versaut hat.
Das war übrigens schon in FFVII erkennbar. Erinnert sich jemand an die armseligen Armwackel-Animationen in Gesprächen, die so ziemlich gar nichts ausgesagt haben? Ja, Emoticons in 3D, wers glaubt. Lächerlich. Oder halt der draufgeklatschte Enddungeon (+Mindfuck-Gegner) in FFX, der nicht im Geringsten zur Cineastik des Spiels gepasst hat (die sonst recht gut gemacht war). Die Linearität hat in Teil 10 meiner Meinung nach übrigens gut funktioniert - wenn das in Teil 13 versaut wurde, liegt es weniger an der Linearität, als eher daran, dass sie schlecht gemacht war!

In dem Sinne würde ich mich auch mal nicht so drauf versteifen, was ein Rollenspiel ist. Was hier schon alles genannt wurde (Städte, Einzelspieler, 40+ Stunden) ist imho Kleinkram. Man hänge sich mal nicht so an einem Genre auf, das eigentlich noch nie wirklich klar definiert war, sondern immer nur seinen Vorreitern nachgehopst ist.

Rollenspiele erzählen gern (aber nicht immer) eine Geschichte, vor allem auch bei SE. Und das geht heute besser als vor 15 Jahren, Punkt. Nur leider versucht man in Japan oft immer noch die Techniken von vor 15 Jahren zu benutzen, eben unter anderem, weil die Fans damit aufgewachsen sind und sich eingeredet haben, es wäre die beste Möglichkeit, eine Geschichte zu erzählen. (Daher auch meine Skeptip zu "auf die Fans hören"...)
Was für eine Angst doch in dieser Szene herrscht. Unglaublich.