Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
Problem ist folgendes: Ich habe hier ein oberflächlich sehr nettes Buch über Azteken vor mir liegen und auch gut Geld dafür bezahlt. Jetzt lese ich aber in der Einleitung einige Sachen, die mich etwas stutzig werden lassen. Dass der Autor (Ulrich Köhler, Ethnologe) Spanisch für alle Azteken-Interessierten voraussetzt, erscheint mir auf eine verdrehte Art und Weise noch logisch, aber dass er selbstverständlich annimmt, jeder in Deutschland würde Englisch und Französisch sprechen, liegt leicht über meiner Schmerzgrenze (zumal das Buch einige Artikel in diesen Sprachen beinhaltet). Der Todesstoß war dann folgender Kommentar:

Ich bin ja nun absolut kein Verfechter der vergangenen Rechtschreibreformen, aber wenn sich jemand so plakativ Jahre danach dagegen stellt, werde ich etwas misstrauisch.

Viel Blabla, die Frage ist: Wie finde ich heraus, ob ein Akademiker ernst zu nehmen ist? Google spuckt nicht viel für und nicht viel gegen ihn aus, Wiki hat keinen Eintrag, Amazon keine Rezensionen und sonst weiß ich nicht weiter. Ich habe eigentlich nicht vor, Dutzende Bücher über Azteken zu lesen, dementsprechend würde es mir viel bedeuten, zu wissen, dass ich hier nicht nur das "billige Machwerk eines geistig minderbemittelten Wichtigtuers" vor mir habe. So kommt es mir nämlich irgendwie vor.

Danke.
Ich glaube, dass es dafür jetzt keine Anleitung gibt, aber die von dir genannten Punkte lassen mich auch stutzen. Den von dir zitierten Satz finde ich für einen Akademiker ziemlich daneben (eigentlich finde ich ihn generell daneben) und lässt nicht auf sprachliches Feingefühl schließen. Vielleicht ist es eben ein Akademiker, aber eben kein besonders taktvoller. Jemand, der sowas schreibt, erhebt sich ja gewissermaßen über andere Leute - wäre für mich ein Kennzeichen eines Wichtigtuers.

Ernstnehmen kann man ihn durch die Aussage, dass jeder Fanz. und Englisch sprechen kann, ja nicht mehr wirklich. Von daher: Eher nein.