Hölle

Ein fluorgelber Himmel machte sich über der Hölle breit, graue Asche fiel vom Himmel. Eine Herde genetzter Nashörner plapperte schnatternd Nichtigkeiten ala "Und genau da fand er die Bohne ..." und versank in der Lava. Scheinbar endlos stieg der Gestank von verbranntem Fleisch in die Höhe, nutzlos für die Geier, die Hunger leidend dem Verderben zusehen mussten, während sie kreisten. Das Tal zog sich zu sanften Steigungen bis hin zu zerklüfteten Graten empor, auf denen Dolmial in der Gestalt eines roten Hühnen mit schwarzem Haar und Vollbart und Grinsen im Gesicht seine Chancen abschätzte. "Lecker Nashorn!" hätte er rufen mögen, "Komm doch 'mal rüber und lass das Geplappere!"
Der Gärtopf der Hölle war immer noch in Betrieb und eine willkommene Quelle von gebratenem Fleisch, wenn man es schaffte, ein gut durchgebratenes Stück vor dem Verbrennen zu retten ohne selbst hineinzufallen. Mit einem wilden Gebrüll sprang Dolmial auf und lief den Abhang hinunter und schwenkte seinen Speer. Die Herde blökte dumm auf, änderte aber keineswegs die Richtung. Er sprang von einem schwarzen Felsen zum nächsten, dazwischen die glutflüssige Lava. Als er der Herde nahe war, warf er seinen Speer auf ein Tier, das am Rande mitlief. Es fiel sofort tot um und blieb liegen. Dolmial kletterte am Rand des ausgetretenen Pfads hinauf und zerrte das leblose Tier unter gewaltigen Anstrengungen über das Geröll.
Als er einigen Abstand zwischen sich und die Absturzstelle der Tiere gebracht hatte, machte er sich daran, das Tier zu enthäuten. Das dauerte einige Zeit, denn er ging vorsichtig zu Werke um das Fell nicht zu sehr zu beschädigen. Dann warf er grössere Stücke Fleisch in die Lava und fischte sie mit seinem Speer wieder heraus. Er ass sich erst einmal satt und packte so viel er tragen konnte dann in das Fell. Der Rückweg zu seiner Domäne würde etwas dauern, doch vorher wollte er etwas weiter weg, weg von dem Gestank und dem Geplärre.