Garten im Auge des Sturms
Dolmial hob einen weissen Kiesel von der Teichumrandung auf und warf ihn in das stille Wasser. Er sah die Koi durch die Kringel darauf zuschwimmen und das Interesse verlieren. Als sich die kleinen Wellen am Lotus brachen, sagte er: "Sicher ist es hier schöner. Doch ich glaube langsam, dass ich der letzte vernünftige Mensch hier auf der Insel bin." Er hatte das Bedürfnis sich zu setzen und sein Antlitz in den Händen zu vergraben, als ihn Juliettes entsetzter Blick traf. Ausserdem war alles noch nass - und würde wahrscheinlich nie wieder trocknen ... "Vielleicht sind sie nur anders und werden mit der ganzen Sache anders fertig. Ich drehe noch durch, so einfach nur nichts tun zu können. " Er vergrub die Hände in seinen Trainingshosen. und ging ein Stück weiter an eine Brücke, die ihm von einem Bild in der Galerie her bekannt vorkam.
"Natsuhi ist zwar erledigt, doch das Problem bleibt weiterin bestehen. Zumindest für mich. Aber ein Handel ist eben nur mit zwei Parteien möglich und wenn die eine Seite nicht will, hat sich das Ganze erledigt. Und so wie ich sehe vergraben sich mögliche Bündnispartner lieber in ihren Zimmern." Er fasste die Brücke am geschnitzten Pfosten des Kopfes an und fuhr mit dem Finger die Holzmaserung nach. Dann drehte er sich wieder zu Juliette herum, die ihm mit einem Schmollmund zugehört hatte. Er ging auf sie zu. "Wissen Sie, was wir jetzt tun sollten? Wir sollten eine Pagode mit Kissen ausstaffieren und ein Gelage kommen lassen. Dazu zünden wir Lampions an, die in diesem Schummerlicht so lange brennen, bis das Auge vorüberzieht und der aufkommende Wind sie ausbläst." Dazu lächelte er auf eine Art, von der er wusste, dass dies die Frauen verrückt machte. Er sah zum Himmel, doch er sah nur die kreisenden Wolken, spürte nichts als den warmen Regen ...