Der Reihe nach:
Woher nimmt der Held das Recht, die Menschen auszurauben?
Er raubt nicht. Die Bewohner der Welt stellen ihm die Sachen natürlich in ihren Schränken und (verschlossenen) Kisten bereit. Oder warum sonst stehen dort immer Dinge, für die nur ein Weltenretter Bedarf hat? Ein vor Angst vor dem nahen Wald und seinen Monstern geschüttelter Dörfi benötigt keinen Heiltrank. Gold ist auch nur für den Helden von Nutzen, denn er ist - so merkwürdig ein solcher Wirtschaftskreislauf anmutet - der einzige Kunde der weltweiten Händlerschar; gerade die Anfangshändler, die nur ein Eisenschwert +5 und einen leichten Heiltrank feilbieten, müssen besonders ausgefuchste Haushälter sein, gilt es für sie doch, von einem einmaligen Verkaufsertrag ihr restliches Leben zu fristen. Ein schöner Trick, an dessen Geheimnis ich auch einmal interessiert wäre.
Der allen Rollenspielwelten gemeine universelle Ostereierkult bedingt natürlich, diese Sachen nicht einfach auf den Tisch, sondern in Schrankverstecke zu stellen. Klar, ne?
Und woher nimmt der Entwickler das Recht, den Helden zum Dieb zu machen?
Siehe 1.
Wieso überleben die Helden und/oder Gegner so viele Schwerthiebe? [by diäitsch]
Stellen wir die Frage vom Kopf auf die Füße: Nicht der Held verfügt über eine ganz erstaunliche hieb- und stichfeste Anatomie, sondern die Schwerter sind einfach nur unheimlich schlecht gefertigt. Für ein klassisches Rollenspielschwert wird nicht einmal die durchschnittliche deutsche Hausfrau in ihrer Küche Verwendung finden, es sei denn, sie verspürte eine perverse Lust, mindestens 20 min für das Zerteilen eines Apfels aufwenden zu müssen. Ein handelsüblicher Möhrenschäler ist vermutlich tödlicher als die Dämonenbratzklinge +20. Die Erklärung ist nicht ganz einfach, setzt vielmehr einen technischen Meisterverstand wie den meinen voraus. Also:
Inhaltliche Gründe, so naheliegend sie bei oberflächlicher Betrachtung erscheinen mögen (präventive Schutzmaßnahme gegen Killerspielvorwürfe; idiotisierte Schmiedezunft, die Klingenspitzen zwanghaft abrundet und Schwertscheiden für überflüssigen Schnickschnack hält; Korkenpflicht für Werwolffingernägel), scheiden aus. Was hilft, ist die Lupe eines Grafikprogramms. Nehmen wir die Klinge des Alexhelden unter dieselbe, erkennen wir auch gleich den Grund für die mindere Schlagfertigkeit seiner Waffe. Statt einer glattgeschliffenen Klinge sieht man Pixel. Regelrechte Stufen bilden die Waffenschneide. Wer schon einmal versucht hat, jemanden mit einer Treppe aufzuschlitzen, weiß, woher die Schwierigkeiten rühren.