„Ziele hoch.“

Auch Skippy - eine künstliche Intelligenz - war eines der Projekte, die ich im Thread über die eigenen Projekte kurz angerissen hatte. Nun, zu ihm gibt es nicht viel zu erzählen, auch wenn ich schon ziemlich lange daran... *hust* „arbeite“ *hust*. ^^
Meine erste Idee war mehr eine kuriose Idee als irgendwas Handfestes: Ein Programm, das lediglich die Eingabe ausgelesen hat, fragte, wie sie auf sowas wohl antworten sollte, und dann jedesmal wenn exakt dieselbe Eingabe kam ausgab, was ihr aufgetragen wurde. Ziemlich dämlich. Man kann sich keine Standardantwort für die Eingabe „Ja.“ nach einer Frage ausdenken, und mit Intelligenz hat das nichts zu tun.
Später hatte ich die Idee, die Wörter zunächst intern in bestimmte Zeichenkombinationen umzuwandeln, also aus „haben“ wird „Verb 46“ oder ähnliches. Intern sind Zeichenkombinationen miteinander verbunden, sodass das Programm weiß, was der Unterschied zwischen „hat“ und „haben“ ist, und dass es doch im Prinzip das gleiche ist. Dann wurden die Zeichenkombinationen nach bestimmten Mustern durchsucht, und dadurch zunächst Rückschlüsse auf bisher unbekannte Worte und Zusammenhänge zugelassen. („Schokolade schmeckt gut.“, wenn das Wort „gut“ unbekannt ist: „gut“ wird erstmal als unbekanntes Adjektiv in die Datenbank aufgenommen, außerdem wird zwischen Schokolade und gut eine Verbindung herstellt.) Das funktionierte schon sehr nett, doch mit zunehmendem Wachsen des Programms wurde mir klar, dass das ganze Modell noch viel zu starr ist:
Ein Programm, das nur auf eine Eingabe antwortet, denkt nur auf Befehl, nur nach Eingabe. Das ist mit meiner persönlichen Vorstellung von Intelligenz nicht vereinbar.
Man wird niemals alle Muster in den Quelltext hardcoden können, sinnvoller ist es, ein flexibleres Gerüst zu programmieren, das Muster dynamisch erkennt.
Nach einigen erfolglosen Versuchen mit neuronalen Netzen bin ich inzwischen so weit, dass ich versuche, Gedanken Prozessen ähnlich zu organisieren, die permanent kommen - die KI soll immer denken, und wenn sie nur vor sich hinträumt ^^ - und sich lediglich bei einer Eingabe auf diese fokussieren. Dabei können gleichzeitig unterschiedlich viele Gedankengänge mit mehr oder weniger unterschiedlichen Zielen (Textausgabe am Ende, Lösung eines logischen Problems etc.) ausgeführt werden, wobei es noch eine Obergrenze geben muss, dass das ganze nicht ausufert. Auch muss die Informationsmenge möglichst klein gehalten werden, um all das trotzdem noch speicherbar zu machen, da sich das ganze ja später auch noch erinnern soll. Wenn ich am Ende eine Datenrate von mehreren GB pro Sekunde herausbekomme, hab ich ja auch nichts davon. ^^
Immerhin kann sich das Programm schon in MSN und ICQ einklinken sowie sich selbst durch Wikipedia lesen. *g*
Ich weiß, dass dieser ganze Ansatz noch sehr unausgereift daherkommt und es schon sehr SEHR viel fortgeschrittenere KIs gibt, doch gerade das selbst ausprobieren und rumtüfteln macht ja nunmal den meisten Spaß am Programmieren.

Hiermit ist die fröhliche Diskussion von der prinzipiellen Machbarkeit einer KI, über erfolgversprechendere Ansätze als meiner bisherigen bis hin zur moralischen Frage, ob eine selbstlernende, sich weiterentwickelnde KI überhaupt angestrebt werden sollte, eröffnet. =)