Nochmal zu den Maya: Die Wissenschaftler schlagen sich die Köpfe ein, wie die Maya, Tolteken, Olmeken, Azteken usw. nun eigentlich gelebt haben - unser Wissen von ihren Glaubensvorstellungen dagegen ist nochmal wesentlich weniger belegt und kommt zu 95% aus nicht ganz neutralen Texten spanischer Missionare, die anderen 5% sind genau so Interpretation.

Davon abgesehen neigen religiöse Kalender zwar häufig zu astronomischer Genauigkeit (es standen halt fähige Leute dahinter), aber nicht zu Eindeutigkeit und einem einzigen "Sinn". Nach den Azteken bspw. leben wir bekanntlich in der "fünften Welt" (vier weitere sind bereits untergegangen), die es überhaupt noch gibt, weil sich ein Gott geopfert hat. Heißt, der letzte Weltuntergang wurde durch göttliche Intervention verhindert - oder (wage ich mal zu behaupten) dadurch, dass man die religiöse Propaganda anpassen musste, um das Volk an der Revolution zu hindern, weil eine Prophezeiung nicht eingetroffen ist.
Der nächste Punkt: Der "Weltuntergang" der Azteken heißt allen voran, dass die Sonne nicht mehr aufgeht, soviel glaubt man bisher, herausgefunden zu haben. Alles andere, von "großen Umwälzungen, gesellschaftlicher oder ideologischer Art" bis hin zu "Alles vergeht und die Sonne kommt wieder, wenn alles tot ist", ist pure Interpretation.
Und ich hab keinen Zweifel, dass es bei den Maya genau so ist.

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Einfach schade, wie Diskussionen über das mögliche Wissen vergangener Kulturen immer wieder an der kindhaften Polemik mancher User scheitert.
Meistens scheitert es eher an der kindhaften Polemik, die prinzipiell davon ausgeht, dass der moderne Westen böse und alle anderen naturverbunden, hochkulturell und zivilisationstechnisch ja sooviel weiter waren (bzw. sind), was eine "Diskussion" natürlich zum großen Konsens verkommen lässt. Was absolut nicht heißt, dass ich dir das vorwerfe, aber die Aussage da oben entspricht nicht meiner Erfahrung.