So, es hat sich irgendwie ergeben, dass ich an A Link to the Past gekommen bin. "Spielste mal", dacht ich mir, "kennste noch nicht, ist bestimmt ein gutes Spiel." Joa, hätte nicht gedacht, dass ich mich so irren könnte: Vollkommen planloses Umherirren auf der Oberwelt, uninnovative Bosskämpfe, langweilige Gegenstände, und, und, und... aber ich fang mal ganz von vorne an.
Meine Lieblingsteile sind ja immer noch Oracle of Seasons/Ages, The Minish Cap und Link's Awakening. Eigentlich sogar in dieser Reihenfolge. Man merkt also: Ich steh tendenziell eher so auf die alten Geschichten, und auch mehr auf 2D. Außerden ist der Super Nintendo so ziemlich die beste Konsole, die jemals geschaffen wurde. Super Grundvoraussetzungen also dafür, dass mir A Link to the Past super gefallen würde. Ich fand den Titel schon superwitzig.
Ich hab gestern ziemlich lange gespielt. Ost-Palast (einfallsreicher Name für einen Palast im Osten) erledigt, durch die Wüste geperzt, Heras Turm erledigt (warum hieß der Heras Turm? War der Wurm Hera?), ein wenig durch die Schattenwelt spaziert. Jetzt steh ich vor dem Tor zu Agani... Anahgi... Anga... zu dem bösen Zauberer. Ich lern seinen Namen gar nicht erst auswendig, denn er wird ja am Ende eh entweder Ganon zum Leben erwecken oder sich als Ganon entpuppen. Oder beides. Ich hoffe ja, ich muss nur einmal mit dem Master-Schwert gegen diese magisch verschlossene Tür schlagen, damit ich rein komme, sonst bin ich nämlich ratlos. Ich vermute mal, dass das noch nicht der Endgegner sein wird, denn sonst wäre das Spiel erstaunlich kurz. Ich vermute weiter, dass das mit der Schattenwelt noch etwas weiter ausgeführt wird, und man weitere Artefakte oder so suchen muss.
Aber bisher, wie gesagt, absolut mittelmäßiges Spiel, Tendenz sinkend.
Was sollen die Endgegner? Wo's sonst immer ein einzelnes Monster gab, das man mit Sinn und Verstand bezwingen musste (meist ja bekanntlich mit dem Gegenstand, den man zufälligerweise genau in dem entsprechenden Dungeon gefunden hat), gab hier am Ende jeweils immer eine riesige Monsterflut, in der stumpfes Draufprügeln reichte: Die Statuen im Ost-Palast, die Würmer in der Wüste (hihi, zweimal "Wü"), der Riesenwurm in Heras Turm (hihi, zweimal "urm"). Und nochmal: Warum hieß das Ding Heras Turm? War der Wurm Hera? Und warum kommt nach ganz vielen Würmern als nächster Endgegner ein weiterer Wurm?
Ferner: Warum heißt das Spiel A Link to the Past? Offenbar wird es jetzt weiter darum gehen, zwischen Licht- und Schattenwelt zu wechseln und so wahrscheinlich Hindernisse zu überbrücken, ähnlich wie Vergangenheit und Gegenwart in Oracle of Ages. Warum also A Link to the PAST? Gibt's einen dicken Story-Twist, dass die Schattenwelt in Wahrheit die dunkle Vergangenheit Hyrules ist? Wenn ja, brilliant gewählter Titel. Das ist, als hätte man Das Imperium schlägt zurück "Vader offenbart Luke, dass er sein Vater ist" genannt. Oder hat der Titel was damit zu tun, dass dieses Zelda nach den ersten beiden spielt, und das ganze wird sich mir noch enthüllen?
Dann gefällt mir noch die gesamte Welt nicht. Alles ist direkt aufgedeckt (was Sinn macht, denn eigentlich wohnt Link da ja schon ewig), aber so ist halt nichts mehr ein Geheimnis, und man sieht direkt am Anfang: Ah, da kommt eine Wüste, und ein Berg, und ein ganz ganz dichter Wald. Ich mochte ja die Weltkarten in The Minish Cap und Oracle of Seasons/Ages, wo man nach und nach die Welt entdeckt hat. Man wusste, wie groß das Land ist, aber nicht, dass noch eine unglaubliche Unterwelt oder ein Reich in den Wolken kommen würden.
Aber mir ist nicht nur schlechtes aufgefallen. Positiv finde ich z.B. diesen ganzen Aspekt, dass Agananamim oder Catweazle oder wie der heißt das Land eingenommen hat und Link steckbrieflich als Entführer gesucht wird. Durchaus aber eine Sache, die man hätte ausbauen können, beispielsweise dadurch, dass man von Kopfgeldjägern verfolgt wird.
Nur so als Gedanke.
Die Steuerung ist gut. Man muss Krafthandschuhe und Pegasusstiefel nicht ausrüsten, um sie zu benutzen, sondern alles geht ganz bequem über A. Eher unbrauchbar hingegen sind das Buch Mudora und die Laterne. Auch vom Eisstab oder diesem Luftsiegel hab ich bisher noch keinen Gebrauch gemacht und bin mir sicher, dass ich das auch nicht tun werde.
Ansonsten... das war's eigentlich schon. Die guten Sachen halten sich in Grenzen. Ich hoffe, dass da zwischen diesen ganzen verwirrend und überhaupt nicht spannend aufgebauten Dungeons noch irgendwas neues und interessantes auftaucht; die Oberwelt selbst wird mir ja wohl nicht sonderlich viel neues mehr bieten können, da kenn ich ja schon alles.
Müsste ich 'ne Schulnote vergeben, im Moment wäre es eine Vier. Also Ausreichend. Sehr schade, vor allem hätte ich das nie gedacht. Aber ich bin ja noch nicht durch. Mal sehen, was noch geschehen wird. Wäre ich gönnerhaft, würde ich sagen, ich bin gespannt.
Was haltet ihr denn so alle von dem Spiel?
Ihr dürft natürlich auch gerne meine Kritik verreißen und mich als unwissend beschimpfen, wenn ihr wollt.![]()