Damals war nicht das Nicht-Sein, noch das Sein,
Kein Luftraum war, kein Himmel drüber her. –
Wer hielt in Hut die Welt, wer schloß sie ein?
Wo war der tiefe Abgrund, wo das Meer?
Nicht Tod war damals noch Unsterblichkeit,
Nicht war die Nacht, der Tag nicht offenbar. –
Es hauchte windlos in Ursprünglichkeit
Das Eine, außer dem kein andres war.
Von Dunkel war die ganze Welt bedeckt,
Ein Ozean ohne Licht, in Nacht verloren; -
Da ward, was in der Schale war versteckt,
Das Eine durch der Glutpein Kraft geboren.
Aus diesem ging hervor, zuerst entstanden
Als der Erkenntnis Samenkorn, die Liebe; -
Des Daseins Wurzelung im Nichtsein fanden
Die Weisen, forschend, in des Herzens Triebe.
Als quer hindurch sie ihre Meßschnur legten,
Was war da unterhalb, und was war oben? –
Keimträger waren, Kräfte, die sich regten
Selbstsetzung unten, Angespanntheit droben.
Doch, wem ist auszuforschen es gelungen,
Wer hat, woher die Schöpfung stammt, vernommen?
Die Götter sind dieseits von hier entsprungen!
Wer sagt es also, wo sie hergekommen?
Er, der die Schöpfung hat hervorgebracht,
Der auf sie schaut im höchsten Himmelslicht,
Der sie gemacht hat oder nicht gemacht,
Der weiß es –oder weiß auch er es nicht?
(altindische schöpfungshymne)
das problem an der sache ist nur, dass die, die an etwas glauben, nicht sagen, ich glaube daran, weil das einen wichtigen und guten psychologischen effekt hat.Zitat
an etwas glauben heißt zwar auch nicht, blind zu folgen ohne zweifeln zu dürfen, aber für einen gläubigen menschen stellt sich nicht die frage, WARUM er glaubt. glaube ich eine selbstverständlichkeit, etwas, das IN einem ist.
der glaube sollte auch nicht dazu da sein (das heißt nicht, dass er es nicht darf oder kann) um die welt zu erklären.
jeder gläubige wird dir sagen, dass gott etwas unbegreifliches ist. wie soll man anhand etwas unbegreiflichem etwas unbegreifliches wie die welt erklären?
für mich hat glaube keinen grund und keinen zweck, er ist einfach da.