aja, die bekannte gretchenfrage.

ich würde die frage anfangs ganz spontan mit einem zitat beantworten:

Chateauneuf, später Siegelbewahrer von Ludwig XII., ist noch im zarten Alter von neun Jahren, als ihm der Bischof zahlreiche Fragen stellt, auf die der Junge recht flotte Antworten weiß. Schließlich meint der Bischof: "Du bekommst eine Orange, wenn du mir sagst, wo Gott ist." - "Du lieber Himmel", gibt der Junge zurück, "Sie bekommen zwei Orangen, wenn Sie mir sagen, wo er nicht ist."



ich wurde zwar katholisch getauft,
ließ mich aber nie konfirmieren.
ich konnte das nicht vor mir selbst rechtfertigen, ganz einfach.

und alleine für ein konfirmationsgeschenk....
ich habe mit dem gedanken zwar gespielt, wäre mir aber schäbig vorgekommen.

ich hab mich zwar schon über viele religionen mehr oder weniger intensiv informiert,
aber ich bin weder christ
noch buddhist
noch hinduist
noch moslem
noch jude
noch atheist
noch heide (wobei es beim begriff "heide" doch sehr auf die definition ankommt -ein christlicher mensch z.B. würde mich wohl so bezeichnen....)

mir sind religionen zu schubladenhaft
und meistens zu dogmatisch.

ich möchte in keine schublade gesteckt werden,
keine dogmen befolgen
und nicht moralisieren.

ich lehne religionen auch nicht ab,
fürchte mich aber vor religiösem fantismus, wie kaum vor etwas anderem. "Gott kommt auf die Erde, um eine Religion zu gründen, und der Teufel kommt gleich hinter ihm her und organisiert sie."
(Vivekananda)

aber ich bin kein atheist.
ich bin überzeugt von gott.
ich bin überzeugt davon, dass er alles und immer ist.
dunkelheit, licht, das schöne, das häßliche, das greifbare, das unfassbare.

ich weiß nicht, ob mich das zu einem religiösen menschen macht.
vielleicht macht es mich einfach nur zu einem menschen.


Wenn ich das Wunder eines Sonnenuntergangs oder die Schönheit des Mondes bewundere, so weitet sich meine Seele in Ehrfurcht vor dem Schöpfer.
(Mahatma Gandhi)