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Ritter
Nachdem ich die Spielwelt, alle Mechanismen und Abläufe jetzt bestens kenne, kann ich wohl ein ganz brauchbares Resümee ziehen das keinen euphorischen Einfluss mehr besitzt.
Fallout 3 ist ein gutes und mit allen Nebenquests und Dungeons/Häusern auch schön umfangreiches Spiel das leider bis heute auf dem PC unter Performancebugs leidet die bislang nicht behoben wurden.
Die Optik ist generell stimmig, jedoch allgemein zu trist und farbarm, sowie die Ödlande auch wortwörtlich öd sind. Fernab der vorgesehenen Wege kann man problemlos minutenlang herum laufen und sieht weder Feinde noch Bauten, sondern nur Felsen und Sträucher.
Leider haben gerade hier die meisten DLCs die Chance vertan und die Spielwelt nur erweitert, in den wenigsten Fällen jedoch weiter gefüllt.
Der Levelcap ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits mit nur zwanzig Stufen zu niedrig, auf der anderen Seite braucht es den Levelcap durch BrokenSteel mit Stufe 30 gar nicht. Die High-End Perks sind einfach nicht mehr nötig da man sich durch richtiges Skillen und Bücher auch so schon auf Level 20 jede Fähigkeit zur Perfektion aneignen kann.
Hier wurde zuviel Potential verschenkt und das Balancing vergeigt. Spätestens ab lvl10 sind Gegner kein wirkliches Hindernis mehr. Die neu dazu gekommenen Feinde aus BrokenSteel und einige in PointLookout springen dafür aus dem Rahmen und muten schon fast wie Bossgegner an.
Zu entdecken gibt es wirklich viel, auch ohne DLCs gute 120 Orte wenn nicht mehr. Das Problem ist: die meisten davon sind bedeutungslos. Nur wenige erzählen eine Geschichte, noch weniger spielen für eine Quest eine Rolle oder lohnen untersucht zu werden.
Das Spiel hat viele kleine Macken und aus praktisch allem hätte man noch ein wenig mehr machen können. Die Verantwortung schiebe ich dabei nicht auf ein "unfertiges" Spiel, sondern auf die DLC die dieses Potential nicht für sich genutzt haben. Mit nur etwas mehr Integration in die alte Spielwelt wären die DLCs eine enorme Bereicherung. So bleiben die meisten davon ein zweischneidiges Schwer.
- Operation Anchorage
Das wohl unnötigste aller bisherigen DLC. Eine kleine Basis in der man am Ende zwar so viel Zeug raus schleppen kann, dass man mehrmals laufen muss, spielerisch aber extrem mau. Simpler Egoshooter bei dem die Fähigkeiten und Perks kaum eine Rolle spielen. So früh wie möglich besuchen und anschließend das restliche Spiel in Powerrüstung rumlaufen. Selbst wenn man mehr über den Krieg erfahren will: nicht wirklich empfehlenswert.
- The Pitt
Eigentlich ein recht gelungener DLC bei dem Fertigkeiten rudimentär eine Rolle spielen, und in dem wenigstens ein wenig Entscheidungsfreiheit vergönnt ist. Pittsburg ist ein Ort wie ich ihn mir in der alten Welt gewünscht hätte um diese lebendiger und farblich etwas abwechslungsreicher zu erleben. Nicht wirklich nützliche Items und Perks aber spielerisch gelungen.
- Mutterschiff Zeta
Nett aber zu viel des Guten. Auch hier wird vorangig geballert, geballert, geballert. Eigentlich wird nur geballert und ein wenig gesprochen ohne nennenswerte Auswirkungen. Die Items die man bekommen kann sind allerdings zuviel des guten. Die Strahlenwaffen zersägen die meisten Gegner mit 1-3 Treffern und machen das restliche Arsenal über längere Zeit nutzlos. Dafür ist das Setting recht gelungen und die Idee witzig.
- Point Lookout
Meiner Meinung nach der beste DLC und auch derjenige der sich am ehesten in das Spiel eingliedert. Das Spielgebiet ist riesig, zahlreiche Orte gibt es zu entdecken. Mehrere Quests locken und greifen auch auf die alte Welt über. Die neuen Waffen sind verträglich die Items, gerade das Obst begehrt, ein paar der Gegner vielleicht zu hart. Diesen DLC kann ich jedem ans Herz legen und rate ab Level 12 zu Besuchen in den Sümpfen. Tatsächlich ein DLC der dank einiger Gegner auch höhere Charaktere noch etwas fordern kann. (Laserwaffen aus Zeta zuhause lassen, sonst wirds denoch zu einfach)
- Broken Steel
Tja und hier habe ich meinen persönlichen Tiefpunkt. Nicht von spielerischer Seite wie bei Anchorage, denn was ich von dem DLC gesehen habe ist durchaus nett. Levelcap und die neuen Perks halte ich für unnötig, Waffen und Ausrüstung sind passend zu den übermäßig harten Gegnern etwas überpowert. Einige Quests erweitern die bekannte Spielwelt und geben ein schönes "wenige Wochen danach" Gefühl mit auf den Weg. Aber wie es sonst ist kann ich nicht sagen. Drei Anläufe mit neuinstallationen und neuen Spielständen habe ich mir gegeben. Aber durch Bugs war es mir nie Möglich Paladin Tristan zu finden. Durch seine Bugs zumindest für mich leider unspielbar.
Großartig ist letztendlich die Modzugänglichkeit zu erwähnen, dank der Fallout auch ohne DLC länger motivieren kann. Im Netz gibt es tausende winziger, kleiner und größerer Mods die entweder Kleinigkeiten ausbügeln, Unschönheiten beseitigen, Dinge kompfortabler machen oder mit neuen Content und Balancing völlig neue Erlebnisse schaffen.
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