Culted - Below the Thunders of the Upper Deep
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Veröffentlichung: Juli 2009
Herkunft: Winnipeg, Kanada/Gothenburg, Schweden
Stil: Blackened Psychedelic Doom Metal
Website: http://www.myspace.com/culted
Spielzeit: 46:23
Tracks: 6


Dunkelheit. Kälte. Hoffnungslosigkeit. Tod.
Ich blase die Kerzen aus. Dichter Rauch wabert in der Finsternis, mein Rausch beginnt. Wie in Trance lausche ich dem Flüstern in der Finsternis, den Geräuschen die um mich herumschweben und meine Ohren bluten lassen. Fröstelnd knöpfe ich den Mantel zu, während der Sound wie dicker, zähflüssiger Teer unaufhaltsam durch meine Gehörgänge rollt. Plötzlich setzt eine Gitarre ein, verzerrt wie die Schemen vor mir im wabernden Rauch. Der erste Schlag des Drums versetzt mir einen Hieb in den Magen, lässt mich zusammenzucken. Und dann, ich bin längst über den Abgrund hinaus, kotze ich mir die Seele aus dem Leib.

Diese Platte macht ganz gehörig das Licht aus. Ein verflucht schwarzes Gebräu aus Black Metal und schleppendem Doom kriecht aus den Kopfhörern. Elemente von progressivem Rock wurden in die fiese Brühe gemischt, werden allerdings ganz im Sinne des Doom Metal verdammt langsam gespielt. Durch die Geräusche und Percussion entsteht zum Teil ein Ambiente, welches einem psychedelischen Sog gleichkommt. Man wird hinabgezogen in den Strudel, tief unter die Erde, wo alles kalt und leblos ist. Die Scheibe bringt ihre Message von Dunkelheit und Eis ziemlich gut rüber, auch wenn sie manchmal ihre Längen hat. Die Gitarrenarbeit ist mehr als passabel und schneidet dir unvorhergesehen ins Fleisch, mit Riffs, die manchmal sogar fast so etwas wie eingängig sind.

Die Vocals klingen, als wären sie in irgendeinem pechschwarzen Tunnel tausend Meter unter der Erde aufgenommen worden. Wie das Gekreische eines Sterbenden, der dort unten gefangen ist und seine letzten Stunden in der absoluten Finsternis verbringt. Somit klingt es stimmlich ziemlich nach Black Metal, unmenschliche Verzerrung inklusive. Die Songs dauern zwischen vier und zwölf Minuten, wobei jeder eine gewisse Atmosphäre entfalten kann, diese aber zum Teil nicht über das ganze Lied zu halten vermag. Sehr interessant ist die Zusammensetzung der Band, denn es haben sich noch nie alle Mitglieder im selben Raum aufgehalten. Michael Klassen, Matthew Friesen und Kevin Stevenson stammen aus Kanada, während der Vocalist Daniel Jansson aus Schweden kommt. Kennengelernt haben sich die Jungs über das Internet und haben gemeinsam beschlossen, eine Band zu gründen, welche über die Landesgrenzen hinausreicht. Dank dem Internet konnten sie dann auch ihre Debutscheibe aufnehmen, welche gleich auf einem renommierten Label, nämlich Relapse, veröffentlicht worden ist.

Below the Thunders of the Upper Deep hat seine sehr guten Momente, auch wenn die Begeisterung manchmal auf der Strecke bleibt. Die hälfte der Songs ist ein wenig zu lang und bieten nicht ganz die erhoffte Abwechslung (wenn man das im Doom-Bereich überhaupt erwarten darf), strotzen dafür aber vor kalten Gefühlen und wissen diese sogar ganz abzutöten. Angereichert mit den psychedelischen Elementen macht das Album sicher eine Weile Spass, vor allem in einem dunklen Zimmer und einer Kleinigkeit zu rauchen. Somit wünsche ich eine gute Reise und verbleibe mit einem englischen Zitat:
Let the Doom Smoke Ritual begin!