Neulich in der Kletterhalle: Zwei blendend-aussehende Akademiker-Kinder, mit einem umfangreichen Sprachschatz, klettern einige Vorstiegsrouten. Obwohl sie sich im Normalfall einen auffallend-gepflegten und positiven Sprachlaut verpflichtet fühlen, brechen sie mit ihrer Maxime und verwenden aufeinmal Ausdrücke, die man sonst höchstens auf der Türe einer öffentlichen Toilettenanlage, von Roboter-Hand, überstreichen sollte, damit sie niemals ein Mensch lesen muss.

Dennoch schienen diese beiden Wesen ihren karges Beleidigungswissen im vollen Masse auszunutzen. Nicht um sich gegenseitig zu insultieren, sondern um sich anzutreiben.


Kurzum: Es geht mir um die Art von Sprache, auf die man zurück faellt, wenn man in einer Gruppe Sport treibt: Egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht man stammt, egal was für eine Sprache man gewohnt ist: Sobald es körperlich zur Sache geht, wird aus einem simplen Anerkennung eine tiefe Beleidigung, die der Andere noch dazu als Kompliment auffasst.


Hat einer von euch (Fußballspieler gelten nicht, da diese ohnehin nie Niveau haben, wodurch der Kontrast fehlt) bereits aehnliches bemerkt, oder sogar soziologische Nachforschungen angestellt? Und vor allem: Wie wird man dieses Phänomen los?