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Thema: Über den Sinn und Unsinn von Let's-Play-Videos

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ich definiere ein "Let's Play" für mich als ein Video, wo mir jemand anderer die "Arbeit" abnimmt. Ich habe keine Zeit ein Spiel zu spielen (oder sogar im Moment keine Lust), und da ist es sehr angenehm, wenn das jemand für mich erledigt und ich zu den Stellen springen kann, die mir gefallen oder mir selbst einen direkten Einblick in ein Spiel zu verschaffen, ohne dass ich jetzt Stunden durch Pre-Quests oder Tonnen von Texte durch muss.
    Was in diesem Zusammenhang sehr gut ist, sind die Longplays auf Youtube. Gebt mal "Longplay" ein, da kommen als Ergebnis Tonnen von Amiga-, SNES- oder Anderssystem-"Let's Play"s raus, die ich besonders mag. Denn die Autoren spielen ein Spiel für mich durch... und schweigen.
    Das ist aber natürlich subjektiv, ich hasse es, wenn mir der Autor Texte vorliest und obendrein peinliche Kommentare ablässt, die unüberlegt oder fehl am Platz wirken, nur weil der Autor damit die unheimliche Stille überbrücken will, weil er sonst nichts anderes zu einem Thema im Spiel zu sagen hat.
    Wenn, dann sollte der Autor irgendwas Sinnvolles beitragen, wirklich Geschehnisse im Spiel kommentieren oder kritisieren oder loben oder sonstwas Am Beispiel von SKS wäre etwa statt stumpfes Vorlesen der Texte ein oder zwei Sätze zur Grafik nett gewesen (das Meiste selbst gepixelt, die Grafiken selbst gezeichnet, viele Details, etc etc... einfach das Drumherum). Und wenn schon Comedy, dann muss es gekonnt sein. Spontanes Witze-Einwerfen geht meistens in die Hose genauso wie planloses Dahinspielen und ETWAS sagen, was einem dazu einfällt. Das können nur sehr wenige. Ich sehe auch nicht den Sinn darin, mir Texte vorlesen zu lassen. Da könnte man ebendiese eher zusammenfassen, um schneller im Spiel voranzukommen, als 7 von 10 Minuten damit zu verbringen, wem beim Vorlesen von Text zuzuhören, da lese ich eher ein Buch Besonders bei SKS ist es eine schwere Bürde, da wird sich der Autor bald in einer Zwickmühle befinden, denn die Texte sind wahnsinnig lang und gut, da will ich mal sehen, wie dann ein "Let's Play: SKS Part 495: Haaki spricht mit Person X (Part 1)" aussieht

    Eines meiner Favoriten ist dieses Let's Play (eher eine Spezialform, aber es gibt das Spiel in seiner Gesamtheit wieder): http://www.youtube.com/watch?v=yx2pS69dPcA (und nach Folge 1 die folgenden 25).
    Der Autor hat ein Jahr für dieses Spiel gebraucht, hat sehr gut die Geschichte wiedergegeben und sogar sehr pointiert Comedy integriert, sodass es niemals langweilig wird. Es ist viel Planung und Arbeit.

    Wer einen Eindruck von einem Spiel bekommen will, wäre mit Reviews auf jeden Fall besser dran als mit schlecht zusammengeklemptnerten Let's Plays, die nie über das Intro rauskommen, weil der Autor das Interesse am wahren Kern eines LPs verliert: dem Spiel selbst, das es zu präsentieren gilt.
    Der Autor beisst sich doch am Ende selbst in die Hand. Ausser den 5 Minuten Ruhm zur ersten Episode bleibt nicht viel, wenn die Qualität nicht stimmt und das Interesse des Zusehers nicht aufrecht erhalten werden kann.
    Jo, ich denke, das wär alles, was mir dazu einfällt.

    Achja, Edit: Dieses müde Argument mit "Ich machs, weils mir Spass macht" ist genauso abgenutzt wie bei Makerspielen. JEDER, wirklich JEDER macht Spiele oder Videos, um sich in irgendeiner Weise zu profilieren, in den Vordergrund zu rücken oder sich selbst beweihräuchern. Wir suchen nun mal Aufmerksamkeit, wollen interessant und im Gespräch bleiben, ist vollkommen legitim, finde ich. Nur dieses langweilige Rumsäuseln mit "Ich machs für mich selbst" kauf ich niemandem mehr ab ^^ Wenn dus für dich selbst machst, dann bleib weg vom Internet und präsentiers nicht.

    Geändert von TheByteRaper (09.10.2009 um 12:37 Uhr)

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