Some say the world will end in fire,
Some say in ice.
From what I've tasted of desire
I hold with those who favor fire.
But if I had to perish twice,
I think I know enough of hate
To say that for destruction ice
Is also great and would suffice.
-Robert Frost-
Mit diesen Worten und einer kurzen, spannend aufgebauten Geschichte wird das noch recht Junge Regelwerk zu Heredium eingeleitet.
Heredium ist ein Dark Future Rollenspiel mit einigen sehr interessanten Aspekten.
Das System spielt im Jahre 2200, 10 Jahre nach dem sogenannten Mondfall, bei dem eine durch Menschen verursachte Wasserstoffexplosion unter der Mondoberfläche die Mondoberfläche vollständig zerstört hat.
Als Folge eines vorbeirasenden Brocken des Mondes geriet die Erde aus ihrer Umlaufbahn und trieb etwa 2 Jahre lang auf die Sonne zu, ehe sie sich wieder in eine Feste Umlaufbahn einpendelte, die Erdoberfläche ist dementsprechend verändert, weite Teile der alten Welt liegen unter Wasser etc.
Vor dem Mondfall ereigneten sich auf der Erde allerdings noch einige weiter, mehr oder weniger gravierende Katastrophen, allen vorran die Naoh Mutationen, bei denen mutagene Stoffe durch ein Schadstoff filter Verfahren (Das sogenannte Naoh Verfahren) in die Luft gelangten und Flora und Fauna in den meissten Gebieten der Welt gravierend veränderte.
Generell bietet das System eine recht ausführliche und wie ich finde auch ziemlich spannende Zeitleiste über die Geschehnisse vor dem Mondfall, es wird sehr anschaulich geschildert, wie die Welt auf diese Katastrophe zusteuerte.
Im Jahre 2200 finden sich 5 große Fraktionen auf der Welt wieder, die allesamt mehr oder weniger enthusiastisch um ihre Stellung in der Welt kämpfen.
Die Hezekieliten
Die Hezekieliten sind eine Glaubensgemeinde, die primärm in Afrika anzufinden ist. Sie verehren den Meeresgott Hezekiel und sind auch sonst außerordentlich intensiv mit dem Meer verbunden, ihre Kräfte wirken beinahe magisch.
Technik aus der alten wird bei ihnen nicht gerne gesehen oder verwendet, denn Technologie "verwehrt den Blick zur Erlösung".
Die Debellatoren
Die Debellatoren gab es schon vor dem Mondfall, bei ihnen handelt es sich um aßerordentlich intelligente Menschen mit telekinetischen und telepathischen Begabungen.
Der erste Debellator, Chinua Soyinka, wurde bereits 2130 geboren.
Heute leben die Debellatoren in Amerika und sind ein sehr Naturverbundenes Volk, verwenden Teilweise jedoch Technik, solange sie keinen Schaden an der Umwelt anrichtet.
Die Raging Bulls
Die Raging Bulls leben in Australien und sind eine Ansammlung von Außenseitern aus aller Welt. Verbrecher, Ausgestoßene, hier haben alle Platz, dementsprechend hart und Gesetzlos geht es in ihrem revier zu.
Eigentlich sind die Raging Bulls Seefahrer, die in kompletten Flottenverbänden über die Meere fahren und Siedlungen ausplündern.
Ein wichtiges spielerisches Merkmal sind die Mutationen, mit denen die meisten von ihnen dank alter Atomtechnologie und mangelden Sicherheitsmaßnahmen zu kämpfen haben.
Die Nordallianz
Die Nordallianz ist eine Zivilisation, deren Lebensraum weite Teile von Europa darstellen. Die Demokratie wurde hier abgeschafft und durch einen totalitären Obrigkeitsstaat ersetz, der von einem Dreigestirn aus Hegemonialkirche, Postindustriellen und der Allianzgarde regiert wird.
Allgemein tritt die Nordallianz sehr aggressiv auf, zieht in den Krieg für Land und Ressourcengewinnung, um ungläubige zu missionieren oder die "wiedernatürlichen Debellatoren" auszulöschen.
Technologische Errungenschaften von vor dem Mondfall werden hier sehr gerne verwendet, sofern es vorhanden ist und verstanden wird.
Temora
Temora heißt zwar ein weitläufiges Gebiet in Asien, aber im Prinzip ist alles außerhalb der riesigen Kuppelstadt Hirohito City (Die Hauptstadt Temoras) vollkommen unwichtig. Asien ist durch die massive Sonneneinstrahlung mittlerweile zu einer Wüste verkommen, in Hirohito City herrscht stets perfektes Klima.
In Kuppelstadt leben die Menschen ein Leben in absolutem Luxus, die Technologie von vor dem Mondfall wurde bewahrt und weiterentwickelt und ist jetzt auf einem Erstaunlichen Niveau.
Temora ist zwar sehr Militärorientiert (Ein Jahr Pflichtwehrdienst für Männer und Frauen über 18 Jahren), verfolgt aber in der Welt keine besonderen Ziele, viel eher ist die Bevölkerung darauf aus ein Leben in Luxus zu genießen.
Über eine Regierung verfügt Temora nicht, verschieden Yakuza- und andere Familien stecken in Hirohito ihre Refugien ab.
Zu diesen 5 großen Populationen, zu denen die Spieler gehören werden im Regelwerk noch etliche weitere kleine Gruppen aufgeführt, aber das würde sowohl den Rahmen dieses Themas, als auch den meiner Schlaflosigkeit sprengen...^^
Man entscheidet sich also für eine dieser Fraktionen und bastelt dann seinen Charakter, was erstaunlich schnell von der Hand geht.
generell ist die Regelmechanik in heredium sehr simpel gehalten, was ich sehr angenehm finde.
Ein Charakter verfügt über 6 Attribute, deren Werte zwischen 1 und 4 liegen (2 ist der menschliche Durchschnitt) und über eine Liste von Fähigkeiten, die Werte zwischen 0 und 16 haben.
Bei einer Probe wird ein Zielwert festgelegt und auf den entsprechenden Fähigkeitswert XW6 addiert, wobei X gleich dem Wert des Attributs entspricht, das zu der Fähigkeit gehört.
Wird der Zielwert erreicht oder überschritten ist die Probe bestanden.
Insgesamt finde ich das System super, wir haben es zwar noch nicht all zu oft gespielt, aber es ist wie ich finde
a: Sehr krativ (Vor allem wenn man sich die kleinen Gruppen oder die Tabellen für Mutationen etc anschaut)
b: Sehr gut gebalanced. (Magieähnliche Fähigkeiten, Telekinese, Mutationen, Technologie, alles hat gleichermaßen Vor- wie Nachteile)
Tja, jetzt ist hier doch ein bischen Text zusammengekommen, eventuelle Strukturelle Mängel möge man mir um diese Uhrzeit hoffentlich verzeihen, sollten noch Fragen oder Unklarheiten offen sein, immer her damit. ^^
Zum Schluss noch der Link zur offiziellen Homepage:
http://www.heredium-rpg.de/
Geno.