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Thema: Buch vs. Film vs. Spiel vs. Visual Novel

  1. #1

    Buch vs. Film vs. Spiel vs. Visual Novel

    In diesem Thema soll es um die Frage gehen, ob sich Buch, Film oder Spiel am besten zum Transportieren eine Geschichte eignet, also die Entfaltung einer Geschichte, das Erzeugen der Atmosphäre und der Gefühle, die dabei entstehen, am besten ermöglicht.

    Ich will einmal zusammenfassen, welche Vor- und Nachteile es für jede Kategorie gibt. Diese sind durchdacht, mit Sicherheit aber nicht vollständig und teilweise sind es nur meine Erfahrungen.

    Buch (Romane)
    Es gibt im Grunde genommen zwei Einflüsse, die beim Buch eine Rolle spielen. Einmal der geschriebene Text und dann die Vorstellung des Lesers. Anders als in Film und Spiel gibt es weder Bilder noch Musik. Die Fantasie des Lesers wird permanent gefordert und macht Lesen zu einer aktiven Beschäftigung. Ein Schreiber hat im Grunde genommen nur eine Möglichkeit – wenn auch eine sehr umfangreiche – Methode, um die Leser zu beeinflussen und das auszusagen, was er will bzw. die gewollten Gefühle zu transportieren.
    Ein Buch ist ein Werk, das unfertig präsentiert wird. Der Leser vollendet es.
    Im Gegensatz zu Film und Spiel ist der direkte Arbeitsaufwand geringer und Romane stammen zu einem überwiegenden Teil von Einzelpersonen, die die Hilfe anderer oft nur zu Korrekturzwecken und Verbesserungen u.Ä. in Anspruch nehmen.
    Im Gegensatz zum Film dauert es vergleichsweise lange, bis der Leser eine Bindung zu den Charakteren aufbaut und die mit dem Buch verbundenen Gefühle sehr stark werden.


    Film (Spielfilm/Zeichentrick/Anime/Serien usw.)
    Ein Film ist fertig, bevor er präsentiert wird. Er beeinflusst (manipuliert) die Gefühle des Zuschauers, indem er auf die Sinne Sehen und Hören eingeht. Das Denken ist selbstverständlich unerlässlich, aber das Zusehen ist eine passivere Tätigkeit als das Erschaffen der Bilder im Geist.
    Durch die Musik ist es möglich, die Gefühle sehr viel einfacher oder stärker zu beeinflussen oder gar in eine ganz andere Richtung zu lenken. Die aktuelle Atmosphäre wird maßgeblich von der Musik geprägt. Unabhängig davon, ob es dem Zuschauer auffällt oder nicht, wird er stark von der Musik beeinflusst (wobei das nicht grundsätzlich zutrifft, sondern vom der Musik abhängt).
    Die Bilder, die ganzen Szenen sind schon vorgegeben. Der Zuschauer muss sie in den Zusammenhang einordnen, also verbinden. Mehr nicht.
    Das Medium Film ist sehr mächtig, doch dadurch beschränkt, dass es ein sehr hoher Aufwand ist, seine Vorstellungen und Intentionen gerecht in einen Film umzusetzen. Ein Schreiber hat den Vorteil, dass seine Grenzen mit seiner Vorstellungskraft enden, während Filme die Zusammenarbeit von meistens sehr vielen Personen erfordern und infolgedessen einen sehr hohen Arbeitsaufwand mit sich bringen. Es ist bei Weitem nicht jedem möglich, einen Film zu drehen, der seinen Vorstellungen entspricht.


    Spiel (Rollenspiel)
    Ein Videospiel beeinflusst (manipuliert) den Spieler sowohl durch Bilder als auch durch Musik. Hinzu kommt die Interaktion. Ich gehe mal davon aus, dass das Spiel dem Erzählen einer Geschichte große Wichtigkeit beimisst.
    Anders als Film und Buch besteht ein Spiel nicht permanent aus Handlung. Die Handlung ist in den meisten Fällen größtenteils obligatorisch, kann aber teilweise optional oder beeinflussbar bzw. grundlegend veränderbar sein. Trotzdem muss erwähnt werden, dass ein Spiel nicht nur aus Handlung besteht.
    Die Musik hat dieselbe Macht wie beim Film. Eventuelle sogar größere, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Musik in den meisten Fällen einen stärkeren Einfluss ausübt, wenn man sie schon öfter gehört hat. Dies geschieht bei einem Spiel, denn die Musik wiederholt sich teilweise. Bei einer Serie ist das ebenfalls der Fall, da werden Musikstücke wiederholt, aber in Filmen ist es generell so, dass nur die musikalischen Themen wiederholt werden, nicht jedoch das Musikstück selbst (es gibt natürlich Ausnahmen).
    Die Interaktion hat den Nachteil, dass die Geschichte unterbrochen wird und ggf. in den Hintergrund rückt. Sie hat den Vorteil, dass sich der Spieler stärker mit der Welt identifizieren kann, wenn er in ihr handelt. Außerdem kann die Aktionsmöglichkeit auch lebendiger machen (oder besser gesagt vielseitiger), da man in Filmen und Büchern generell auf eine Möglichkeit beschränkt ist, während man im Spiel z.B. mit den Leuten reden kann, es aber nicht tun muss und so weiter.
    Insgesamt hat ein Spiel aber einen sehr großen Nachteil in dieser Hinsicht: Es wirkt unrealistisch bzw. die Personen wirken teilweise nicht menschlich oder lebendig. Dies zeigt sich durch das Verhalten von NPCs, die ihre Texte ständig wiederholen, die reden, ohne dass er Spieler etwas sagt (mich sprechen Leute nicht immer an, wenn ich vor ihnen stehe), die zu spielbezogen reden ("Drücke A zum Springen", "Ich hörte, Fledermäuse hinterlassen Fledermausflügel, wenn man sie besiegt" usw.) Insgesamt wirkt die Spielwelt nur in Szenen (also Filmszenen) durch und durch glaubhaft (wobei auch nicht immer), hat aber dafür den Vorteil, dass sich die Atmosphäre ständig ausbaut.

    Synchronisation, d.h. Sprache in Tonform in Spielen und besonders Filmen ist natürlich ein weiteres Mittel, um den Zuschauer oder Leser zu beeinflussen. Eine gute Synchronisierung kann Szenen viel emotionaler und lebendiger machen.


    Es gibt auch noch Visual Novels, die sich durch Musik, Bilder (keine Videos) und primär Text entfalten. Interaktion gibt es teilweise, jedoch ist der Fokus immer auf der Geschichte; die Interaktion ist minimal und wird eingebunden, um den Spieler Einfluss auf die Geschichte nehmen zu lassen (geringen oder auch größeren), unterbricht jedoch die Handlung nicht. Man könnte sie als eine Mischung von Film, Buch und Spiel bezeichnen: Durchgehende Handlung, Forderung der Fantasie des Spielers/Lesers, geringe Interaktion, Musik, Bilder. Hierbei ist die Interaktion nicht immer vorhanden; nicht alle Visual Novels bieten Interaktionsmöglichkeiten.

    Weitere Arten, die populär sind, sind mir nicht bekannt. Reizvoll wäre für mich aber die Zusammenarbeit von Text und Musik. Das werde ich ggf. in der Zukunft mal ausprobieren. Die Vorstellungskraft wird stark gefordert, aber die Gefühle, die erzeugt werden, können durch die Musik stärker gesteuert werden und haben eine größere Auswirkung.


    Nun ist die Frage, was ihr am geeignetsten haltet, um eine Geschichte bzw. Gefühle zu vermitteln. Vielleicht entsteht hier ja eine ganz interessante Diskussion.

    Geändert von Narcissu (15.09.2009 um 18:42 Uhr)

  2. #2
    Buch. Doch dann eher Visual Novel. Ist so gut wie ein Buch, doch mit Bildern. Bei Bildern kann man sich das Geschehen halt etwas besser vorstellen, mit Beschreibung = epic win.
    Film ist auch ganz gut dafür, aber da gibt es viel mehr Faktoren die darauf ankommen ob die Geschichte auch glaubwürdig überbracht wird. Und vorallem die Gestaltung. Einen Film mit grausiger Umgebung und schrecklichen Darstellern ist schrecklich.
    Spiel... joar, bei den bisherigen RPGMaker Games nicht. Die Chars bestehen nur aus ein paar Pixeln, bei denen man nicht wirklich erkennt wer nun was sein soll. Ein Videospiel schon eher.

    Letztenendes: VN ist trollig.

  3. #3
    Also wenn eine wirklich umfangreiche Geschichte erzählt werden soll, dann sind Filme eigentlich das schlechteste Medium, denn dazu müssten die meisten schon Überlänge haben oder in mehrere Teile gesplittet werden. Zwar können sie interessanter sein als ein Buch, da man seine Fantasie ja nicht spielen lassen muss und Musik die Szenen untermalt, aber wenn der Rest der Story nicht überzeugt kann das den Film auch nicht retten. Bei Harry Potter und der Halbblutprinz z.B. hätte das Finale wirklich emotional sein können, wenn man nicht die interessantesten Sachen weggelassen hätte. Und bei dem was dringelassen wurde gabs nichtmal einen wirklich emotionalen Song.

    Deswegen bevorzuge ich eigentlich Spiele. Die haben keine vorgegebene Maximallaufzeit aber ansonsten die selben Vorteile wie Filme. Klar wird die Story immer mal durchs Gameplay unterbrochen, aber solange man nicht stundenlang durch die Gegend laufen kann, ohne das mal ne Storyszene kommt (FF12 *hust*) stört das eigentlich nicht wirklich. Zumal man hier wesentlich mehr Teil der Geschichte ist, als wenn man ein Buch liest.

    Aber ich habe natürlich nichts gegen Bücher, denn manche davon kann man schlichtweg nicht ordentlich als Spiel umsetzen und über Filmumsetzungen muss ich ja garnicht erst reden.

    EDIT:
    Joar, Animes bzw. Serien allgemein (wobei man bei Animes wenigstens nicht immer ein paar Monate auf ne neue staffel warten muss) sind natürlich auch ein nettes Medium um eine Story zu erzählen. Hätte ja gern mal einen Metal Gear oder Silent Hill Anime, aber ob sowas jemals kommt?

    Geändert von ~Jack~ (15.09.2009 um 21:04 Uhr)

  4. #4
    @ ~Jack~
    Deshalb gibt es Serien. Ich rede nicht von diesen Endlos-Dingern oder Serien ohne eine Backgroundstory, sondern - ich kann nur Beispiele aus Animes nennen - eine vorgeplottete Story wie Code Geass (26 Episoden + Fortsetzung R2 ebenfalls 26 Folgen) oder Mai Hime (26 Folgen). Es ist wie ein sehr langer Kinofilm.
    Ich "lese" keine Visual Novels, auch wenns recht nett ist. Meine Zeit am Computer verbringe ich nicht mit Lesen von Büchern. Ich habe Bücher gerne in meiner Hand. Ich sehe mir gerne Animes an oder lese Mangas. Spielen tu ich nur noch manchmal Warcraft III. Und das im battle.net, also ohne Story. Mein Favorit sind also die Animes.

  5. #5
    Ich denke das ein Computerspiel am besten geeignet ist, um wirklich emotionale und mitreißende Storys zu erzählen - wenn denn mal ein paar mehr Entwickler sich trauen würden aus dem Kinder-Sektor rauszukommen und sich wirklich mit Spielen auseinandersetzten würden, die wirklich Geschichten erzählen sollen. Geschichten die auch über "Held rettet Welt" hinausgehen und ein anderes Gameplay erfordern als Monsterkloppen oder wie bei VNs das auswählen zwischen einigen wenigen Optionen.
    Projekte wie "Heavy Rain" machen vor, das es da noch gewaltiges Entwicklungspotential außerhalb von "Held rettet Welt" gibt, es ist nur nicht genutzt. Das Medium Spiel hat schon alleine dadurch Vorteile, das Musik und grafische Effekte gut genutzt werden können. Aber die Tatsache, das einer der Hauptcharaktere sterben kann, ohne dass das ganze in einem Game Over endet und man von nem Checkpoint wieder anfängt bietet eine enorme Spannung, weil man plötzlich eine Verantwortung für den Charakter hat - er ist fucking tot wenn man sich dumm verhält, man selber ist schuld! Wenn in einem Film oder in einem Buch der Vater es nicht schafft seinen entführten Sohn vor den Geiselnehmern zu retten, ist das irgendwo traurig, klar, aber wenn man selber es hätte anders machen können, wäre man nur mutig genug gewesen...

  6. #6
    Ist es dann nicht deprimierend wenn man alle seine Kameraden verliert,
    ganz zu Schweigen von der Balance des Spieles

  7. #7
    Zitat Zitat
    Im Gegensatz zum Film dauert es vergleichsweise lange, bis der Leser eine Bindung zu den Charakteren aufbaut und die mit dem Buch verbundenen Gefühle sehr stark werden.
    Oh wow. Lies doch bitte mehr Gedichte. Man braucht maximal 17 Silben um kontrolliert jeden beliebigen Eindruck erwecken zu können.

    Das wundervollste an Text ist, wie gummig die Zeit wird. Das Tempo ist total durch die Sprache bestimmt und wird nicht durch die Aufmersamkeitsspanne der Zuschauer reguliert.

    Zitat Zitat
    Film (Spielfilm/Zeichentrick/Anime/Serien usw.)
    Ein Film ist fertig, bevor er präsentiert wird. Er beeinflusst (manipuliert) die Gefühle des Zuschauers, indem er auf die Sinne Sehen und Hören eingeht. Das Denken ist selbstverständlich unerlässlich, aber das Zusehen ist eine passivere Tätigkeit als das Erschaffen der Bilder im Geist.
    Durch die Musik ist es möglich, die Gefühle sehr viel einfacher oder stärker zu beeinflussen oder gar in eine ganz andere Richtung zu lenken. Die aktuelle Atmosphäre wird maßgeblich von der Musik geprägt. Unabhängig davon, ob es dem Zuschauer auffällt oder nicht, wird er stark von der Musik beeinflusst (wobei das nicht grundsätzlich zutrifft, sondern vom der Musik abhängt).
    Die Bilder, die ganzen Szenen sind schon vorgegeben. Der Zuschauer muss sie in den Zusammenhang einordnen, also verbinden. Mehr nicht.
    Das Medium Film ist sehr mächtig, doch dadurch beschränkt, dass es ein sehr hoher Aufwand ist, seine Vorstellungen und Intentionen gerecht in einen Film umzusetzen. Ein Schreiber hat den Vorteil, dass seine Grenzen mit seiner Vorstellungskraft enden, während Filme die Zusammenarbeit von meistens sehr vielen Personen erfordern und infolgedessen einen sehr hohen Arbeitsaufwand mit sich bringen. Es ist bei Weitem nicht jedem möglich, einen Film zu drehen, der seinen Vorstellungen entspricht.
    Wait...du erwähnst weder den Realitätseffekt noch die Mise-en-scene oder die Möglichkeiten der Montage?
    Dafür die Musik?



    Zitat Zitat
    Spiel (Rollenspiel)
    Ein Videospiel beeinflusst (manipuliert) den Spieler sowohl durch Bilder als auch durch Musik. Hinzu kommt die Interaktion. Ich gehe mal davon aus, dass das Spiel dem Erzählen einer Geschichte große Wichtigkeit beimisst.
    Anders als Film und Buch besteht ein Spiel nicht permanent aus Handlung. Die Handlung ist in den meisten Fällen größtenteils obligatorisch, kann aber teilweise optional oder beeinflussbar bzw. grundlegend veränderbar sein. Trotzdem muss erwähnt werden, dass ein Spiel nicht nur aus Handlung besteht.
    Die Musik hat dieselbe Macht wie beim Film. Eventuelle sogar größere, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Musik in den meisten Fällen einen stärkeren Einfluss ausübt, wenn man sie schon öfter gehört hat. Dies geschieht bei einem Spiel, denn die Musik wiederholt sich teilweise. Bei einer Serie ist das ebenfalls der Fall, da werden Musikstücke wiederholt, aber in Filmen ist es generell so, dass nur die musikalischen Themen wiederholt werden, nicht jedoch das Musikstück selbst (es gibt natürlich Ausnahmen).
    Die Interaktion hat den Nachteil, dass die Geschichte unterbrochen wird und ggf. in den Hintergrund rückt. Sie hat den Vorteil, dass sich der Spieler stärker mit der Welt identifizieren kann, wenn er in ihr handelt. Außerdem kann die Aktionsmöglichkeit auch lebendiger machen (oder besser gesagt vielseitiger), da man in Filmen und Büchern generell auf eine Möglichkeit beschränkt ist, während man im Spiel z.B. mit den Leuten reden kann, es aber nicht tun muss und so weiter.
    Insgesamt hat ein Spiel aber einen sehr großen Nachteil in dieser Hinsicht: Es wirkt unrealistisch bzw. die Personen wirken teilweise nicht menschlich oder lebendig. Dies zeigt sich durch das Verhalten von NPCs, die ihre Texte ständig wiederholen, die reden, ohne dass er Spieler etwas sagt (mich sprechen Leute nicht immer an, wenn ich vor ihnen stehe), die zu spielbezogen reden ("Drücke A zum Springen", "Ich hörte, Fledermäuse hinterlassen Fledermausflügel, wenn man sie besiegt" usw.) Insgesamt wirkt die Spielwelt nur in Szenen (also Filmszenen) durch und durch glaubhaft (wobei auch nicht immer), hat aber dafür den Vorteil, dass sich die Atmosphäre ständig ausbaut.
    Sprichst du über Zwischensequenzen oder über Spielmechanik? Denn das einzige verdammte Spiel, bei dem wirklich die Mechanik selbst irgend eine emotionale Reaktion auslöst war Shadow of the Colosseus. Alle anderen Spiele brauchen ernsthaft die Krücke einer groß ausgebreiteten Geschichte.

    Zitat Zitat
    er ist fucking tot wenn man sich dumm verhält, man selber ist schuld! Wenn in einem Film oder in einem Buch der Vater es nicht schafft seinen entführten Sohn vor den Geiselnehmern zu retten, ist das irgendwo traurig, klar, aber wenn man selber es hätte anders machen können, wäre man nur mutig genug gewesen...
    Ey, das gab's schon bei alten Adventurespielen. Ganz alten Adventurespielen. Wirf mal eines davon an und erlebe live, warum das total Scheiße ist.

    Geändert von Ianus (15.09.2009 um 21:35 Uhr)

  8. #8
    Neutral betrachtet spielt es keine Rolle welches Medium man benutzt, man kann mit jedem eine Geschichte (und das auch gut) erzählen. Spiele wollen aber auch durch die Spielmechanik unterhalten und wenn die Geschichte deswegen ständig unterbrochen wird, entsteht natürlich lange nicht so ein fesselnder Handlungsfluss wie bei Büchern oder Filmen.

    Persönlich bevorzuge ich eindeutig den Film, Bücher lese ich so gut wie gar nicht, höchstens mal Light Novels (sprich japanische Groschenromane ). Und Mangas lese ich eine Menge.

  9. #9
    Zitat Zitat von Ianus
    Sprichst du über Zwischensequenzen oder über Spielmechanik? Denn das einzige verdammte Spiel, bei dem wirklich die Mechanik selbst irgend eine emotionale Reaktion auslöst war Shadow of the Colosseus. Alle anderen Spiele brauchen ernsthaft die Krücke einer groß ausgebreiteten Geschichte.
    Haben die dich gekauft?


    Jonathan Blow hat zum Thema Storytelling eine nette Vorlesung gehalten, die zwar keinen "Oha"- Effekt bietet, aber zeigt, dass Spiele auch eigene erzählerische Identität haben:
    http://number-none.com/blow/slides/montreal_2008.zip

  10. #10
    Zitat Zitat von Owly Beitrag anzeigen
    Haben die dich gekauft?
    Selbst wenn sie das hätten - ein Spiel auf die Aspekte zu reduzieren, die es mit einem Film oder einem Hörspiel teilt...das ist fast so lächerlich wie das alte Vorurteil, dass beim Film keine Eigenleistung des Zuschauers notwenig ist.

  11. #11
    bücher sind mit musik das beste überhaupt. scheiß auf internet, computer und sonstiges zeug mit bildschirm!
    oder - um das umgangssprachlich zu sagen: bücher = musik > all. oder so.

    Geändert von Marian (15.09.2009 um 22:24 Uhr)

  12. #12
    @Ianus: Logisch, Shadow of the Colossus ist trotzdem dasselbe Industriefutter wie Tecmos Deception Reihe, mit denselben Gefühlen, vermittelt durch dieselben Mittel. Ein einziges positives Beispiel zu nennen ist was anderes, wie allen Unwissenden weißzumachen, es gäbe nur dieses eine.

  13. #13
    Also ich finde Spiele sind das beste Medium. Zusammen mit einem Buch.
    Beides parallel sind natürlich noch besser. Also wenn es ein Buch gibt,
    dass in einer Spiele-Welt angesiedelt ist. Da gibts bestimmt einige, aber
    um mal ein Beispiel zu nennen: Final Fantasy XI Online. Ich hab mir mal
    den ersten Band gekauft, schon länger her, und nach wenigen Seiten mal
    zufällig in der Stadt die 2008er Edition mit allen Erweiterungen für den PC
    gesehen und gekauft. Lange hab ich es zwar nich gespielt^^, aber als
    ich dann die Bücher weiter gelesen hab, wusste ich genau, wie die Orte
    aussehen, die grad im Roman vorkamen. Man muss sich also nich aus eigener
    Fantasie iwas zusammen bauen, sondern wusste wie es aussieht, weil man
    es aus dem Spiel kennt.
    Und ich muss sagen, wenn man das Spiel einmal gespielt hat, kein Bock mehr
    hat aber die Bücher liest... damn, da fällt es einem schwer, den Account
    NICHT wieder zu aktivieren. Wenn man Geschichten liest, die
    in einer Welt stattfinden, in die du selbst eintauchen kannst, um Abenteuer
    zu erleben, macht´s gleich viel mehr Spaß zu lesen.
    Und wenn man aktiver Spieler ist, erhöhts bestimmt auch den Spielspaß.

    Ansonsten sind Serien auch noch gut, um eine Geschichte zu erzählen.
    Man muss nich die gesamte Story in 90 Minuten packen, sondern kann
    sich mehrere Staffeln Zeit nehmen. Aber die Schauspieler müssen
    natürlich auch gut sein. Denn schlechte schauspielerische Leistung
    ist in etwa mit dem wiederholten NPC Gelabere zu vergleichen. Beides
    wirkt unrealistisch und nimmt einem ein Stück Spaß an der Sache.

  14. #14
    Derzeit steht das Spiel noch recht weit hinten in der Liste mögliche Inhaltstransporteure, das liegt aber wahl auch dran, dass das Medium selbst sich erst noch entwickeln muss.

    Gameplay und Story unterbrechen sich. Die Fälle in denen man das nicht mehr stark als solches mitkriegt sind einzelne und die Methode, wie man generell jede Form von Inhalten auf diese Weise vermittelt ist auch noch nicht erfunden.

    "Mehr Story" im Spielbereich wird kurioserweise mit "Annäherung an Kino" gleichgesetzt. Hier muss ich an Fahrenheit denken. Ein in gewisser Art wirklich interessantes Spiel, wobei ich da mehr das Gefühl hatte als würde ich ein Video schauen und müsste in geringen Zeitabstanden irgend ein altes Arcadegame kurz zocken bevors weiter geht. Nicht toll.

    Was zukünftige Spiele angeht bin ich sehr gespannt wie "Alan Wake" sich schlägt.

  15. #15
    Zitat Zitat von Nebary Beitrag anzeigen
    Ist es dann nicht deprimierend wenn man alle seine Kameraden verliert,
    ganz zu Schweigen von der Balance des Spieles
    Zum einen war die Frage was wir am geeignetsten finden eine Geschichte oder Gefühle zu vemitteln, und da gehört ja Trauer durchaus auch dazu, außerdem spreche ich nicht von Rollenspielen oder Jump'n'Runs, sondern Spiele wo auch die Mechanik auf Storytelling ausgelegt ist...

  16. #16
    Zitat Zitat
    Die aktuelle Atmosphäre wird maßgeblich von der Musik geprägt.
    Nein.

    Zitat Zitat
    Die Musik hat dieselbe Macht wie beim Film. Eventuelle sogar größere, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Musik in den meisten Fällen einen stärkeren Einfluss ausübt, wenn man sie schon öfter gehört hat.
    Nein.

  17. #17
    Solange ein Film nicht versucht, dieselben Geschichten wie Bücher zu erzählen, schneidet er ganz gut ab. Vor allem, wenn die Handlung schnell, trashig, knallig, lustig ist, liegt der Film bei mir vorne. Crank 2 beispielsweise ist auf der Leinwand deutlich besser aufgehoben, als zwischen zwischen zwei Buchdeckeln. Abenteuergeschichten, und die stehen beim Rollenspiel im Vordergrund, machen sich meistens erst dann im Buch besser, wenn
    - die Fantasie des Autors nicht so abgenutzt wird, wie die eines Drehbuchschreibers, was häufiger vorkommt, weil Letzterem im Nachgang zu viele Beteiligte noch hineinreden, dann also das Sprichwort von den vielen Köchen und dem Brei wieder seinen Wert erweisen kann.
    - der Autor genug Ideen hat, um Dan Browns* effektive Erzähltechnik sinnvoll einzusetzen. (*Name kann durch jeden Thrillerautor aus der Bahnhofsbuchhandlung gerne ersetzt werden.)

    Spiele lenken mich durch das Spielen zu sehr von dem bisschen Handlung ab, als dass ich da wirklich mitfieberte. Als reine Erzählform sind sie für meinen Geschmack am schwächsten.

  18. #18
    Buch vs. Film vs. Spiel vs. Visual Novel ----> Ähm, alles?

    Ich mag Bücher, weil ich mir die Welt anhand der Rahmenbedingungen inviduell vorstellen kann. Und weil ich da mein eigenes Tempo bestimme.

    Musik kann die Emotionen unterstreichen, ein Film kann Bilder ergänzen, ein Spiel befriedigt den Drang nach Interaktionen, und eine Visual Novel verbindet irgendwie alles miteinander, aber nicht immer in ausreichender Menge.

    Deshalb Alles!!!

  19. #19
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Oh wow. Lies doch bitte mehr Gedichte. Man braucht maximal 17 Silben um kontrolliert jeden beliebigen Eindruck erwecken zu können.
    Nein. Nicht unbedingt beim ersten Lesen, nicht unbedingt bei jedem Leser.
    Ich lese im Übrigen sehr gerne Gedichte und bin der Auffassung, dass die Wortwahl natürlich das meiste ausmacht, aber nicht allmächtig ist, wie du es darstellst.

    Zitat Zitat
    Wait...du erwähnst weder den Realitätseffekt noch die Mise-en-scene oder die Möglichkeiten der Montage?
    Dafür die Musik?

    Ein kleiner Hinweis, falls du es überlesen oder ignoriert haben könntest:
    Zitat Zitat
    […]mit Sicherheit aber nicht vollständig und teilweise sind es nur meine Erfahrungen.
    Danke dennoch für den Hinweis. Ich habe angenommen, dass der Realitätseffekt jedem selbstverständlich klar ist, allerdings hätte man ihn zum Vergleich zu Buch/Spiel/VN erwähnen können.
    Letztendlich sind aber beides gezielt eingesetzte Dinge, die man beide in die Überkategorie „Bild“ einordnen kann.

    Zitat Zitat
    Sprichst du über Zwischensequenzen oder über Spielmechanik?
    Über Zwischensequenzen.

    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Nein.

    Nein.
    Danke für die ausführliche Begründung deiner Position. ;~
    Dürfte man fragen, wieso das nicht der Fall sein sollte?

    Ich mag dem unglücklichen Phänomen des Irrens erlegen sein, aber ich hatte den Eindruck, dass diese Aussagen, die deiner Meinung nach falsch sind, tatsächlich zutreffen. Ich will noch einmal darauf hinweisen, dass es sich bei dem Geschriebenen weder um Behauptungen noch Fakten handelt, sondern lediglich um Erfahrungen und Empfindungen meiner selbst.

    Geändert von Narcissu (16.09.2009 um 17:17 Uhr)

  20. #20
    Zitat Zitat von Ianus
    ik? Denn das einzige verdammte Spiel, bei dem wirklich die Mechanik selbst irgend eine emotionale Reaktion auslöst war Shadow of the Colosseus.
    Was ist mit dem hier ???

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