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Thema: Phils Action-Philmecke - 24: GREEN HORNET, 25: TOP12 2012, 26: OUT FOR JUSTICE

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  1. #1
    #018
    DAS TODESSCHWERT DER NINJA (1988) (Kurzreview)

    Kategorie 1: Godfrey Ho-Film (unter Pseudonym)
    Kategorie 2: Actionfilm-Review
    Kategorie 3: Hongkong-Trashkino für die ganz Harten
    Kategorie 4: Scheiß auf Bilder, das hier ist serious business. It's fucking serious.


    Oh mann...

    Mein Leben ordnet sich bei einigen Dingen in Listen. Vielen, vielen Listen. Die schlimmsten Sex-Erlebnisse, die schrecklichsten Parties, die besten Bierchen, die besten Musikstücke zu denen man immer einen Heulkrampf bekommen kann ohne sich zu schämen. Und natürlich meine Lieblings- und meine meistgehassten Filme.

    Obwohl man nicht "meistgehasste" auf die selbe Ebene tun kann wie einfach nur "schlechteste". "Meistgehasst" ist ein Terminus, der für mich völlig unabhängig von der allgemeinen Qualität des jeweiligen Films agiert. D.h.: Egal ob Amateur-Gerotze oder High-Budget - Unansehnliche Scheiße bleibt in diesem Fall Scheiße, egal wie reich der Arsch ist, aus dem sie gedrückt wird. Wenn ein Film mich aufregt und zur Weißglut treibt, dann hasse ich ihn. "Schlecht" heißt allerdings, dass ich für mich selbst entscheide, welcher Film der am piss-schlechtesten gemachte ist, den ich jemals gesehen habe. Somit komme ich zum Schluss, dass meine Top 5 meistgehassten Filme die hier sind:
    • 5. Jochen Tauberts "Bad Boys, Bad Toys"
    • 4. "Shoot the Duke"
    • 3. "Final Fantasy 7 - Advent Children"
    • 2. "Five Across The Eyes"
    • 1. "District 9 - SS Extraterrestrial Extermination Camp"


    Die schlechtesten Filme die ich je gesehen habe wiederum sind die Trash-Granaten, die ich für ganz spezielle Sado-Momente aufhebe, bzw. die ich einfach als die am miesesten gemachten Werke (v)erachte, die ich kenne. Die Liste ist eigentlich totaler Unsinn, weil sie a) ständig zu wechseln scheint und b) einige Filme "gleich schlecht" sind (falls das Sinn ergibt). Auf dieser Liste tummeln sich Machwerke wie Star Crash 2, Porno Holocaust, Turkish Star Wars, Kickboxer from Hell oder Frauenlager der Ninja (obwohl gerade die letzteren beiden Filme ein unglaubliches Unterhaltungs-Potenzial haben! Ich sage nur: "Anti-Ninja-Rakete"!). Am höchsten rangierte bis vor kurzem Kickerboxer - The Champion, eine ganz ganz behinderte Godfrey Ho-Gurke, die zum einen aus einer horrend dämlichen Kickboxer-Storyline und zum anderen aus zwei völlig unterschiedlichen, im antiken China angesiedelten Kung Fu-Kloppern besteht. Das alles wurde zusammengeschnippselt und é voíla: Ganz ganz übler Trash Marke Godfrey.

    Das Lustigste an Godfrey Ho-Filmen sind eigentlich immer zum einen die allgemeine Inkompetenz ALLER Beteiligten (egal ob "neues" oder "altes" Material) und die Art und Weise, wie die zwei bis drei VÖLLIG VERSCHIEDENEN Geschichten per Zusammengeschnippsel und übler Synchro (die deutschen Synchros sind hier allerdings immer überraschend gut - dennoch sind die Dialoge immer nahe dran an der Kernschmelze) zu einer absolut sinnentleerten Geschichte werden. Der Unterhaltungsfaktor ist so gesehen abhängig davon, von welch minderer Qualität das zusammengecuttete Material ist. Also je weniger die Sachen zueinander passen und je härter alle versuchen, das Gezeigte miteinander zu verbinden (z.B. dadurch, dass man den berühmten "Zwei Typen - einer aus dem "neuen", einer aus dem "alten" Material - sprechen "miteinander" und sitzen auf jeden Fall in "einem Raum" - d.h. der Typ aus dem "neuen" Material sitzt in einer Kulisse, die dem Raum aus dem "alten" Material meistens kein Stück ähnlich sieht - aber man sieht niemals beide in einem Shot"-Trick verwendet) und je mehr das alles in die Hose geht, desto lustiger ist der Godfrey Ho-Film.

    Ich fragte mich allerdings, wie ein Film aussehen würde, der NUR aus dem "neuen" Godfrey-Matrial (also nicht den "alten" Archivsachen, die dazugeschwurbelt wurden), also nur dem Ninja-/Kickboxer-/Shoot 'em up-Gedödel besteht. Nun: Ich habe meine Antwort bekommen. Und bei Gott - ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, dass ein Film einfach zu alten unveröffentlichten Kung Fu-Klopperei-Szenen schneiden würde. Denn die Antwort auf meine Frage ist: Er würde aussehen wie Das Todesschwert der Ninja. A.k.a. "Der neue Kandidat für Platz 1 der schlechtesten Filme die ich kenne".

    Nummer 1: Die """Story"""
    Ganz ehrlich? Die Story ist ein so armselig schlecht zusammengekritzelter, überkomplizierter und wirklich nicht nachvollziehbarer Bullshit, dass ich mich echt zusammennehmen muss, um nicht zu schreien.

    Der Film fängt an und ich zitiere hier meinen Notizblock:
    "Oh toll! Billige Camcorder-Optik!"

    Also: Da ist dieser asiatische Typ - im schwarzen Ninja-Dress - mit dem extrem asiatischen Namen David (und das ist auf jeden Fall auch in der Originalversion sein Name, ganz sicher...!). David ist ein Ninja und meditiert lustig in 'nem ollen Ninja-Tempel vor sich hin, als urplötzlich hinter ihm ein rauchbombender Ninja im weißen Ninja-Dress auftaucht und Ninjasterne auf David schmeißt, welche er sofort mit seinem Ninjaschwert abwehren kann. Lame-ass swordfighting bricht zwischen Schwarzer Ninja und Weißer Ninja aus, welches vorzeitig abgebrochen wird. Denn der weiße Ninja gibt sich David als sein graumeliert-haariger Ninja-Meister zu erkennen, der ihm einen super special secret-mäßigen Ninja-Auftrag zukommen lässt, der so super special secret ist, dass nur Ninjas angeheuert werden, um ihn auszuführen (zumindest in dieser Welt).

    David soll in Hongkong einen japanischen Wissenschaftler namens Tanaka aufspüren und verhindern, dass ihm eine bakteriologische Formel geklaut wird, mit der man - eventuell, zumindest - die Menschheit ausräuchern kann (ja, auch die Ninjas). David solle sich in Acht nehmen, denn die fiesen Chinesen-Schweine dort beherrschen die mächtige Zauberei-Kampfkunst-Whatever namens "Höukis Pöukis"! David fragt ungläubelig: "Höukis Pöukis?" "Ja, David: Höukis Pöukis. Es soll wahrscheinlich "Hocus Pocus" heißen, aber wird so dermaßen deutsch-englisch-behindert ausgesprochen, dass ich den Scheiß ab sofort nur noch so nennen werde.

    Ganz harte Motherfucker können sich diese ersten 3einhalb Minuten hier live und in all ihrer craptastischen Camcorder-Optik ansehen.

    Okay, ab hier wird es RICHTIG kompliziert. Ich meine es ernst: Mindfuckingly complicated...

    Also, äääähm... Unter großer Zuhilfenahme von diversem Archivmaterial irgendeines JAPANISCHEN FLUGHAFENS (Es steht sogar groß und breit "Welcome to Japan" auf einem Schild!) landet Tanaka IN HONGKONG! Dort wird er von einem Russen begrüßt mit dem sehr russischen Namen Martin (Und ja: Er hat 'nen richtig beschissenen russischen Akzent von der Synchro bekommen). Als Tanaka mit Martin zusammen in ein Auto steigt, wird dessen Fahrer erschossen, woraufhin Martin sagt: "Das war bereits eingeplant." (???). Er zerschießt daraufhin einen Reifen des Autos (?????), um danach mit Tanaka in ein anderes Auto zu steigen. Aus dem Gebäude hinter ihnen rennen derweil zwei Typen mit Knarren raus (der Fahrer wurde aber augenscheinlich von vorne erschossen?!), die sich tierisch darüber aufregen, dass sie Tanaka nicht kriegen konnten.

    Und nein, wir werden die zwei Typen danach nie wieder sehen.

    Martin erpressert daraufhin Tanaka mit seiner albernen Formel, die er allerdings erst scharfmachen kann, wenn er irgendein Dings gefunden hat, ach was weiß ich... Jedenfalls will Martin die verkackte Formel am besten übergestern haben und droht damit, Tanakas Familie per Henchmen in ihrem Haus abmurksen zu lassen, sollte Tanaka fliehen. Genau EINE MINUTE SPÄTER UNTERNIMMT TANAKA - der blöde Pansen - DEN ERSTEN FLUCHTVERSUCH!!!

    WHAT? Er wird natürlich geschnappt, kriegt Kreislauf, versucht es wenig später NOCHMAL und wird plötzlich von einer Kung Fu-Kampflesbe mit Minipli-Vokuhila-Mischfrisur, gekleidet in scheißigsten Confederate-Flagge-Hotpants (!!!) und bananengelbem Tanktop ÜBELST VERPRÜGELT! WHAT THE FUCK? Danach attackieren Russen-Henchmen (trotzem Asiaten) die beiden, und die Kung-Fotze sissyfightet in einer der miesesten Kampfszenen aller Zeiten (inklusive sinnloser Slow-Motion und Wiederholungen von Szenen) die Henchmen kaputt. Danach VERPRÜGELT SIE NOCHMAL TANAKA (Anmerkung: Er ist ein nerdiger Mann um die 60!) und kidnappt ihn zusammen mit einer zweiten Kampflesbe im 80s-Rockerbitch-Outfit, die ihn AUCH NOCH VERPRÜGELT! WHAT. THE. FUCKING. FUCK???

    Mit den Worten "Der Professor ist weg!" "Grad war noch da!" entdecken zwei Russen-Henchmen, dass der Professor abgehauen ist. ACH NEIN?! Sie reportern das Martin, der zum Glück schlau genug war, dem Prof nen Peilsender unterzuschmuggeln. Also: Auf geht's zur fröhlichen Rentnerjagd.
    Nebenbei sagt mein Notizheft das hier:
    Boah, dieser scheißige Russenakzent vom Oberbösen GEHT GAR NICHT!

    Szenenwechsel. Die Kampflesben haben den Prof derweil zum "Onkel" - einem chinesischen Mafia-Heini oder so, kein Plan - gebracht, der erstmal groß und breit erzählt, dass er oder die eine Kampflesbe oder die andere Kampflesbe irgendwelche Familienmitglieder wegen Professor Asis bakteriologischer Formel wegverloren hat. Ach keine Ahnung, ich frage mich eigentlich die ganze Zeit etwas ganz Bestimmtes... Oder, um nochmal meinen Notizblock zu zitieren:
    WO VERKACKT NOCHMAL IST DER NINJA??? ICH WIL MEINEN VERDAMMTEN NINJA!!! ODER ZUMINDEST DAS VERFICKTE TODESSCHWERT, UM DIE SCHAUSPIELER ALLE UMZUBRINGEN!!! AAAARGH!!!

    Oje, also... ähm: Irgendwie hat der Prof seine Formel in Godfrey Hos Hintergarten verbuddelt und gräbt. Und gräbt. Und gräbt. Ungefähr fünf Minuten lang wird übelst abgegraben, bevor er 'ne Schatulle aus der Erde hebt und ich nur schreiben kann:
    Aha, da ist also "Die Formel des Todes". Muss nur Mike Abbott kommen und sie holen, in B.(ionic) N.(inja) (Untertitel: Die Formel des Todes) war sie ja nicht drin.

    Doof nur: Das Ding in der Schatulle, das aussieht wie ein Weihnachtsengel, ist gar nicht die Formel. Seufz.

    Plötzliche Wende der Ereignisse: Die Russen sind ihnen (also dem Kung Fu-Verein und dem Prof) gefolgt und verlangen nun die Formel (die bekanntlich keine ist).Der "Onkel" verlangt auch die Formel (die bekanntlich keine ist). Alle wollen die verdammte Formel. Und mittendrin, zwischen die ganzen beschissenen Dialoge, hüpft urplötzlich ein WEISSER NINJA (leider nicht der Meister, sondern David - warum dann das weiße Dress...?) INS BILD UND FÄNGT AN DIE BÖSEN ZU SISSYFIGHTEN!!! NINJA!!! JAAAAA!!!
    Enthusiastisch schreibe ich ins Notizheft:
    28. Minute:
    NINJA!!! OH MEIN GOTT ENDLICH!!!
    ER GEHT SEITWÄRTS DEN BAUM HOCH!!!
    NINJASTERNE & SHITTY KUNG FU!
    GEIL!!!
    ER WEICHT VOLL SPEKTAKULÄR PUTZUTENSILIEN AUF DER TREPPE AUS UND HAT EIN SEIL MIT MESSER DRAN!!! WARUM? EGAL!!! NINJA!!!


    Eine halbe Stunde in diesem Stück Hongkong-Eichelkäse und wir haben den Ninja genau ZWEIMAL im Ninjadress EXTREM UNSPEKTAKULÄR durch die Gegend ninjan sehen. Nin ja... ich meine: Nun ja, jedenfalls fehlt uns bis jetzt noch der "Höukis Pöukis", der kommt jetzt in Form eines asiatisch aussehenden Typen in richtig schön scheißigen 80er-Klamotten und mit dem extrem asiatischen Namen Larry. Der kann Höukis Pöukis und schmeißt schlecht getrickste Feuerbälle und so einen Scheiß. Einmal im ganzen Film. Sonst sehen wir nie wieder irgendwas magisches mehr, also gewöhnt euch nicht dran...

    Larry und David verstehen sich auf Anhieb super (trotz gegenseitigem Schädeleinschlagens), also bricht der Film mittendrin den Kampf zwischen den beiden ab und wir sehen die beiden Pansen 'ne schöne Molle zwitschern. Soll heißen: Sie sind bei Larry in der Bude und saufen Dosenbier. Toll.

    Ich zitiere meine Notizen:
    Eben kämpfen sie noch in ner Lagerhalle, einen Szenenwechsel später saufen sie Bier in ner Butze. WTF?

    Bla bla bla "Höukis Pöukis" bla bla "Onkel" "Martin" "gegeneinander ausspielen hihi" yada bla "Prost!"

    Also haben die Chinesen jetzt den Prof, glaub ich. Die Russen rennen rum und fragen Leute aus, wo sich der "Onkel" befindet. Und die Szenenabfolge geht in etwa so:
    Martin: "Ein Ninja hat meine Leute verprügelt!"
    Russe: "Der kam bestimmt von den Chinesen."
    Martin: "WAAAAS DEN CHINESEN! MACHT SIE FETTICH!"
    Russe: "Wir müssen die erstmal suchen..."
    Martin: "Dann sucht sie und macht sie dann fettich!"
    LSD-Disko Nummer 1. Russe mit ner Pumpgun kommt an und zerschießt den Laden, bis ihm der Bartender sagt, wo der "Onkel" sein könnte.
    Plötzlicher Szenenwechsel zu LSD-Disko Nummer 2. Russe mit ner Pumpgun kommt an und zerschießt den Laden, bis ihm der Bartender sagt, wo der "Onkel" sein könnte.
    Plötzlicher Szenenwechsel zu LSD-Disko Nummer 3. Russe mit ner Pumpgun kommt an und zerschießt den Laden, bis ihm irgendein Henchman sagt, wo der "Onkel" sein könnte.
    Plötzlicher Szenenwechsel. Larry und David sitzen in der Butze und saufen Bier.

    WHAT THE FUUUUUUCK????!!! Währenddessen dudelt im Hintergrund der (O-Ton Notizen) "richtig asi!"-ge Billig-Funk-Soundtrack und fräst sich mit brutaler Gewalt in die Gehörgänge. AAARGH!!!

    Ab hier habe ich endgültig den Überblick verloren: Der Prof sagt dem Onkel (wie das klingt...), dass der Weihnachtsengel ein Horn ist, das gebraucht wird, um die Formel zu aktivieren. Die Formel ist aber woanders, er wisse nicht wo, er müsse sie suchen, vielleicht erinnere er sich dran, wisse er aber nicht. Folter des Profs in einem mit Wasser gefüllten Benzinfass folgt (Ja. Ernsthaft.).

    David ist geknickt ob der Tatsache, dass er den blöden Prof nicht retten konnte bis jetze (Was kein Wunder ist, war er doch bis jetzt vielleicht GANZE FÜNF MINUTEN LANG IN AKTION ZU SEHEN!!!). Larry sagt: "Lass ma angreifen." Daraufhin sagt David (O-Ton): "Die Zeiten der Samurai sind vorbei." und will gehen, da hält ihm Larry irgendeinen Beitrag über irgendwas und sie marschieren daraufhin los, um Asses zu kicken.

    Auf einem Kinderspielplatz (Ja. Ernsthaft.) kommt es zum Showdown zwischen Höukis Pöukis-Larry und Martin und Ninja-David und dem "Onkel". Letzten Endes sind die Bösen besiegt, die Formel in sicheren Händen und Larry krallt sich Kampflesbe 1 und David kriegt Kampflesbe Nummer 2. Zwischendrin im "Film" (Film und Folter beginnen bekanntlich beide mit F, ich weiß nur nicht, welches besser passt zu diesem Machwerk. Deshalb die Anführungsstiche.) war zwischen den vieren noch irgendeine Love Story. Aber die hat mein Gehirn erfolgreich verdrängt, da nach Kampflebse 1's Konföderierten-Flaggen-Hotpants, den beschissenen Kampsequenzen, der Szene mit dem Feuerball und nach all diesen Asi-Dialogen sowieso nicht mehr allzuviel graue Masse vorhanden war, die bereit gewesen wäre zur Informationsverarbeitung/-speicherung.

    TEH END(lich)!!!

    Nummer 2: Die Machart
    Der Film ist ein Asi. Ein richtiger Asi. Nichts ist gut an diesem Dreck: Die Ninja-Action ist lahm, alles andere an Action könnte ich besser mit meinen Kumpels drehen (und einer von denen hat das letzte Mal vor fünfzig Jahren oder so Karate gemacht), die Kameraführung ist Amateur-Statik-Scheiße, die Sets sind exakt dieselben verdammten Sets wie in 90% aller anderen Godfrey-Ho-Heuler (oder zumindest der Segmente daraus, die Godfrey auch wirklich selbst gedreht hatte), die Dialoge sind brechreizerregend... Kurzum: NICHTS AN DIESEM FILM IST GUT! WIRKLICH GAR NICHTS!

    Alle anderen Ho-Heuler haben wenigstens okay choreografierte Kampfszenen und wenigstens ansatzweise okaye (oder zumindest einigermaßen nachvollziehbare) Szenarien zu bieten. Das Todesschwert der Ninja dagegen ist Bullshit aus einer anderen Galaxie. Er ist für Ninja-B-Flicks das, was Star Crash 2 für B-Sci-Fi und The Room für Seifenopern-Dramen ist. Auf ganzer Linie totales Versagen aller Beteiligten. Sogar der Titel lügt: Die Ninjas in diesem Film sind genau ZWEI an der Zahl und sind insgesamt vielleicht zehn Minuten der Filmzeit auch wirklich in Ninjaktion zu sehen. Und wenn es dazu kommt, ist die Ninjaction derartig lahmarschig inszeniert, dass selbst ich als eingefleischter Ninja-Fetischist irgendwann gelangweilt bis zum Geht-Nicht-Mehr war von diesem Film. Und Das Todesschwert braucht ihr gar nicht erst zu suchen. Das einzige Mal, wo ein verficktes Schwert benutzt wird - tja, das IST DER ANFANG DES FILMS UND DA WIRD NIEMAND GETÖTET!!! Also ist "Todesschwert" auch Quatsch.

    Boah... Der Film ist asi. Richtig asi.

    Nummer 3: Die Äktschn
    Wenn die Ninjaction schon niemanden vom Hocker hauen wird (außer "Seitwärts aufrecht gehend den Baum hochklettern" wird nichtmal irgendwas "magisches" Ninja-mäßiges geboten), dann wird es die restliche Action auch nicht, die zu 100% absolute Laienarbeit ist. Die Leute, die hinter der Kamera standen - Godfrey Ho, Joseph Lai, etc. - waren VETERANEN in ihrem Metier, d.h. B-Ninja-Flicks und Martial-Arts-Gekloppe. D.h.: Sie wissen wie man eine ordentliche, unterhaltsame Actionszene filmt. Hier war wohl die Formel "Kein Bock + Kein Geld + Keine Zeit" am Werke, anders kann ich mir diese megalangweiligen, beschissen choreografierten Martial Arts-Kämpfe nicht erklären. Ich schaue lieber die Ninja-Raketen-Szene aus Frauenlager der Ninja und die "Don't judge a book by its cover"-Kampfszene in American Eagle - Ninja Untouchables als mir nochmal 90 Minuten dieses Drecks zu geben.

    Hab ich schon erwähnt, dass der Film richtig derbe asi ist?

    Alter, wenn sie noch mehr Höukis Pöukis gezeigt hätten, wäre ich fast zufrieden mit dem Scheiß. Denn mir fehlt das Magische an diesem Film. Godfrey Ho-Ninjas können normalerweise auf Wolken laufen, sich per Rauchbomben teleportieren, haben magische Regenerationskräfte und hüpfen in knalligfarbenen Kampfanzügen (von gelb bis pink war bis jetzt alles dabei) durch die Gegend. Die Ninjas in diesem Film sind einfach... meh. Nicht wirklich vorhanden und... einfach... so langweilig. Wo war all das Höukis Pöukis, was ich mir in der Eröffnungssequenz erhoffte? Seufz...

    Was für ein Asi-Film.

    Nummer 4: Die große Fresse auf dem Box-Cover
    Aber der Box Cover-Text ist das, was mich am meisten aufregt. Denn DEN FILM hätte ich gerne gesehen, den mir das Box-Cover verkauft:

    Der junge Ninja David soll die Formel einer bakteriologischen Waffe stehlen und deren Erfinder Tanaka entführen.
    Okay, dann weiß der Text mehr als ich. Denn von einer Entführung seitens Davids war NIE NIE NIE in diesem Scheißfilm die Rede. Gooott...
    Tanaka hat im II. Weltkrieg
    Ja, der Text schreibt den Zweiten Weltkrieg so. Roll with it.
    Millionen von Leben grausam vernichtet.
    Ist das überhaupt grammatikalisch richtig?!
    Eine gewaltige Gangster-Organisation versucht mit Hilfe des skrupellosen Erfinders die Weltherrschaft an sich zu bringen.
    WAS? WANN WURDE DAS JEMALS ERWÄHNT? Sie waren den ganzen Film über lediglich damit beschäftigt, den Asi zu fangen und ihn danach freizulassen, um ihn wieder einzufangen! Nix mit Weltherrschaft, das wüsste ich. Und als "gewaltige Organisation" gilt man wohl bereits als alter Mann mit zwei Kampflesben und drei Henchmen, oder wie sehe ich das?
    Aber auch der russische Geheimdienst ist an der Formel interessiert.
    Geheimdienst?! Ihr meint wohl STINKNORMALE RUSSEN-GANGSTER!!!
    Das Schicksal der Menschheit liegt in den Händen des Ninja und seines Todesschwertes.
    "...seines Todesschwertes, welches einmal im Film zu sehen ist und mit welchen keiner umgebracht wird. Oh, und da ist noch dieser Zauberer, der niemals zaubert außer diesem einen Mal, wo er einen beschissen aussehenden Feuerball zaubert - aber sonst liegt das Schicksal der Menschheit in den Händen des genau zehn Minuten lang zu sehen seienden Ninjas!"

    Was für ein Schwachmaten-Film. Ich bin ein bisschen enttäuscht. Schäm dich Godfrey! Ich weiß, du kannst es besser! Das nächste Mal schnippelst du bitte wieder irgendeinen absolut nicht hierzu passenden Rotzefilm dazwischen, dann kann ich wenigstens über die Inkompetenz der dortigen Leute lachen und nicht nur über die Vollnulpen, die diesen ollen verkackten Bullshit verzapft haben...

    Und hier noch der Counter. Wir haben:

    • 10 Tote durch Einwirkung von Ninjawaffen, Höukis Pöukis und Martial Arts
    • Einen Ninja-Meister mit weiß melierten Haaren
    • Einen asigen Russenakzent
    • 7 scheißige Szenenüberblendungen (Videorekorder-Effekte)
    • 12 Einsätze von sinnloser Slow-Motion
    • 6 Einsätze von Szenenwiederholungen (z.B. Russe schießt nicht einmal, sondern dreimal auf gleiche Art und Weise mit ner Pumpgun)
    • Einen Einsatz des Ninjaschwertes
    • Ein Messer am Seil
    • Einen Kinderspielplatz als Ort des Showdowns
    • Vier von Larry und David gekillte (ausgetrunkene) Dosenbier
    • Fünf Einsätze von Archivmaterial (u.a. beim Flughafen)
    • Wie oft wird Tanaka im Film grundlos verprügelt und gefoltert? FÜNF MALE!
    • Zwei Akte der sinnlosen Gewalt gegen ein Sofa
    • Ein Akt der sinnlosen Gewalt gegen einen Hausmeister
    • Ein Akt der sinnlosen Gewalt gegen ein Fass


    Und hier, um zu zeigen wie wiederholungsfreudig die Dialoge des Films sind, habe ich aus Spaß mal gezählt, wie oft welches Wort in den Dialogen verwendet wird:

    • Meister: 5 Male
    • Hocus Pocus: 5 Male
    • Becky: 6 Male
    • Larry: 6 Male
    • David: 8 Male
    • Brenda: 9 Male
    • Ninja: 10 Male
    • "mein Freund": 18 Male
    • bakteriologisch/Formel/bakteriologische Formel: 21 Male
    • Tanaka: 40 MALE!!!


    Geil, ne?

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (08.12.2010 um 21:29 Uhr)

  2. #2
    Spitzenmäßig, mal wieder, danke dafür! XD
    Habe gerade eh von Amazon Roboter der Sterne bekommen, auf den ich schon sehr gespannt bin – da wäre schon mal ein Kandidat für die nächste Trash-Investition. :D
    Oh, und beim Kinderspielplatz als Ort für den Showdown musste ich an Tekken denken (Hieß der so?), der Film war auch grandios. XD Auch wenn den kaum wer hier kennen wird. ^^"

  3. #3
    #019
    CRIME IS KING (2001) (OT: 3000 MILES TO GRACELAND) (Kurzreview)

    Kategorie 1: Actionfilm-Review
    Kategorie 2: Unterschätzt, gehasst und von mir geliebt


    Ladies 'n' Gents: Hier ist der Film, der auf einen Schlag zwei Karrieren pulverisierte. Zum einen Kevin Costners Karriere, zum anderen verbaute Crime is King den Weg des Regisseurs Damien Lichtenstein, dem man unter anderen Umständen Größeres zugetraut hätte. Dies ist das Beispiel für einen Film, der von einem Gewalt-Regisseur gedreht und danach von einer Familienkomödien-Primadonna und einem Actionstar auf dem absteigenden Ast kaputt gecuttet wird. Es existieren drei Versionen hiervon: Die Kevin-Costner-Komödienfassung und die Kurt Russell-Action-und-Blut-Version - und dann Damien Lichtensteins Cut aus beiden Fassungen; respektive: dieses Monster aus Nihilismus, Zynismus, Situationskomik, Blut, Sand und Elvis, das Ganze zum größten Teil unterlegt mit mal mehr und mal weniger beschissener Nu-Metal-Musik. Ein Hybrid aus Road-Movie, Love-Story, John Woo-Action-Oper, Schwarzer Komödie und Heist-Movie. Ein Ding, das sich einfach nicht für eine Richtung entscheidet und konsequent sich selbst gegen die Wand fährt, mit zum Teil unglaublich großen Pacing-Problemen. Ein absolutes Desaster von einem Film, an allen Ecken und Kanten ungeschliffen, roh, unfertig wirkend.

    Und ich liebe jede einzelne Sekunde davon.

    Nummer 1: Die Story
    Die Story ist an und für sich nichts weiter als eine Ansammlung von MacGuffins (= Story-Elemente, die auf den ersten Blick wichtig erscheinen, aber für die Rahmenhandlung absolut nebensächlich sind). Der Film beginnt mit einer Gruppe von fünf Leuten, die während einer Elvis-Convention als Elvis-Imitatoren verkleidet ein Casino ausrauben wollen. Nun, genau das tun sie dann auch. Statt aber wie abgemacht "ungesehen zu verschwinden", vergessen die dummen Pansen, dass im Tresorraum eine Kamera ist (DERP!!!), mit der man sehen kann, was eigentlich mit dem Geld passiert, das man so in seinem Casino bunkert. Ich hätte niemals darüber nachgeacht...

    Vor allem find ich daran saugeil, dass man kurz zuvor sieht, wie die Typen per Sprühdose zwei Kameralinsen schwärzen - aber im WICHTIGSTEN RAUM TUN SIE'S NICHT? Absicht? Wer weiß, der Überfall ist eh vollkommen lachs für den weiteren Plot.

    Naja, jedenfalls geht - natürlich - der Alarm los und den Fünfen folgt alsbald auch schon der Sicherheitsdienst. Kurz bevor man "ungesehen" (= sie rennen völlig offensichtlich mit den Waffen in den Händen durch die Gegend und keiner im Casino schert sich einen Scheiß darum, abgesehen von den Security Guards.) abhauen kann, rennt eine dumme Wurst von Möchtegern-Polizist auf sie zu, schreit "Halt! Hände hoch!" (und alle in der Sicherheitszentrale so: *Facepalm* Ohne Scheiß, das passiert tatsächlich und es ist herrlich!) und wird kurz darauf hübsch blutig mit einer Ladung Schrot darniedergestreckt. Eine der abgefahrensten Schießerein der Filmgeschichte bricht los, in deren Zuge mehr Sicherheitskräfte das Zeitliche segnen als in der Teehaus-Sequenz von Hard Boiled. Das ganze wurde zusammengeschnitten mit einer Elvis-Imitator-Performance, einer tauben Oma an 'nem Einarmigen Banditen und allgemeinem Tod und Chaos - es ist brutal brilliant. Alleine in dieser Sequenz sterben insgesamt circa 40 (!) Leute. Mehr als die Hälfte davon sind Sicherheitskräfte, der Rest ein paar Elvis-Imitatoren und einer der Räuber.

    Danach soll eigentlich das Geld aufgeteilt werden, aber leider ist Kevin Costners Charakter Tom Murphy ein durchgeknallter, eiskalter Psychopat, Massenmörder und Elvis-Fanatiker (er ist - so denkt er zumindest - sogar der uneheliche Sohn von Elvis) und erschießt Christian Slater (YAY!), David Arquette (YAY!!!²) und Kurt Russell - denkt er zumindest, denn Kurt hatte die shittiest plot device ever angehabt: Die schusssichere Weste, die er irgendwann im Laufe der Flucht irgendwo irgendwie angezogen hatte ohne dass es einer gemerkt hatte, vor allem, weil kein anderer eine solche Weste trug. Es ist fast schon parodistisch schlecht.

    Kurt macht sich daraufhin auf die Socken und will sich mit der Kohle (3 Mio Dollar) nach Irgendwohin absetzen. Leider hat er die Rechnung ohne Courteney Cox (M-Hmm.....) und ihren kleptomanischen Sohn gemacht, die sich auch mit dem Geld absetzen wollen. Klar, natürlich bandeln Kurt und Courteney Cock über kurz oder lang miteinander an, aber trotzdem ist ihr Charakter eine verdammte Bitch, die lügt und betrügt - und alles nur "IM NAMEN MEINES KINDES!". Ja klar, riiiiischtiiiiisch...

    Ständig an ihren Hacken klebt Tom Murphy, der auf seiner Verfolgungsjagd eine lustige Spur der Verwüstung und Zerstörung hinterlässt, sich von einer Rothaarigen den Schwanz massieren lässt während er Auto fährt und stumpf alles tötet und vögelt, was nicht bei 3 auf dem Baum ist.

    Am Ende kidnappt er die Olle, danach ihren Sohn, danach Kurt seine Kohle und in einer Sägemühle kommt es dann zur zweiten brutalen Ballerei, in deren Zuge nochmal ein Bodycount von circa 40 erreicht wird (fast allesamt Polizisten - der Regisseur hasst die verkackten Bullen! Woohoo! GO, TEAM!), Ice-T (YAY!) in einem coolen Cameo-Auftritt mitwirkt und Tom Murphy einen herrlichen, operettenhaften Abgang hinlegt, während Elvis im Hintergrund "My Way" singt.

    Oh nein, moment: Das Lied wechselt zwischendrin zu einem (hed)pe-Song, Kevin Costner schießt mit dem größten Maschinengewehr der Filmgeschichte um sich und wird von einer Bazillionen Kugeln durchlöchert, kurz nachdem er - wie sein großes Vorbild - sich selbst in einem Spiegel erschießt und im Endeffekt - genauso wie Elvis - auf einem Badezimmerboden verendet. Es ist gloriös.

    Nummer 2: Die Machart
    Der Film kann und will sich irgendwie nicht entscheiden, in welche Richtung er gehen möchte: Road-Movie? Actionthriller? Komödie? Er weiß es einfach nicht, und das ist lustigerweise auch ganz gut so. Denn so bleibt Crime is King bis zur letzten Minute interessant. Und Kevin Costner - einer DER Saubermänner des amerikanischen Kinos der 90er - als psychopatischer Massenmörder. Wie kann man das NICHT geil finden?

    Kurt Russell schmettert ebenfalls eine gute Performance hin und sieht tatsächlich eher aus wie Elvis als Costner, dessen Charakter eventuell der uneheliche Sohn des Kings ist. In den End-Credits schmettert Kurt dann noch in Elvis-Outfit mitsamt der wichtigsten Posen "What A Night". Er ist der positivste Charakter im Film - das muss nicht viel heißen, denn jeder hier ist irgendwo ein lügnerisches, betrügerisches Arschloch.

    Christian Slater spielt mit, genauso wie David Arquette. Aber (zum Glück?) wird der Film innerhalb der ersten 30 Minuten die beiden Vollpfosten los und konzentriert sich daraufhin einzig und alleine auf Costner, Russell und ihren Privatkrieg, der allerdings niemals wirklich losbricht. Eher steht zwischen den beiden Courteney Cock als die schlechteste Mutter der Welt, die die ganze Zeit versucht, die Kohle abzugreifen und abzuhauen. Sie ist so eine verdammte ••••••••. Aber nicht schlimm: Kevin Costner tritt ihr zweimal mit herzlicher Herzhaftigkeit volle Möhre in die Gebärmutter und kidnappt ihren missratenen Sohn - damit sind ihre Schulden an Kurt und den Zuschauern beglichen. ••••••••.

    Jon Lovitz hat ebenfalls einen kurzen und prägnanten Kurzauftritt, ebenso Kevin Pollack und Ice-T. Somit versammelt Crime is King lustig einen B-Cast der Extraklasse, um ihn nach und nach über die 120 Minuten Laufzeit zu verheizen. Cool!

    Die größte Stärke des Films - seine konsequenten Unentschlossenheit, was zum Teufel er eigentlich sein möchte - wird teilweise auch zu seiner größten Schwäche. Denn die schnellen Schnitte, die hübsch eingesetzten Slow-Motion-Shots, die handgemachten Bluteffekte etc.; All das ist zwar schön und gut für den Anfang und das Finale, aber der Mittelteil des Films - d.h. der Road-Movie-Part - ist ebenfalls vollgestopft damit. Wohl, um über die zwischendrin auftretenden extremen Längen hinwegzutäuschen, die trotz allem auffallen. Einige Szenen wiederholen sich. Oft. Kurt Russell vertraut der Ollen nicht (Na klar, wie könnte man es nicht verstehen?) - aber muss mir der Film das wirklich fünfmal innerhalb von zwanzig Minuten auf's Auge drücken?

    Somit sind die Costner-Parts am Interessantesten. Um es kurzzufassen: Er benimmt sich wie ein Asi und liebt jede einzelne Sekunde davon. Allerdings sind einige Szenen selbst in diesen unterhaltsameren Parts übelst hirnrissig. Er nimmt z.B. eine foxxy Rothaarige mit, lässt sich von ihr konstant die Eier kraulen und jagt als Bitteschön noch ihr ehemaliges Zuhause hoch (Natural Born Killers, anyone?). Mittendrin lässt er sie allerdings gehen und hinterlässt sie in der Obhut eines Harley Davidson-Konvois, der nach Reno fährt. Warum? Gott weiß warum, ich hätte den Subplot gerne weiter verfolgt (vor allem, weil die Schauspielerin übelst sexy war.).

    Also: Ja. Crime is King ist quasi eine Road-Heist-Movie-Action-Romantik-Komödie und kein Schwein weiß so recht, wie er mit diesem Clusterfuck umzugehen hat.
    Das erklärt die unterschiedlichen Versionen dieses Films, das erklärt aber auch vor allem, warum Lichtenstein einfach mal derbe überfordert war mit dem Projekt. Denn wo die Actionszenen mega-Bad Ass und die zynischen, gesellschaftskritischen Elemente unheimlich gut eingesetzt sind, so biedert sich der Film doch zeitweise etwas arg an die allgemeine Filmgucker-Menge an. Da gibt es Product-Placement á masse (einmal allerdings sehr sehr schön und sehr sehr doppeldeutig eingesetzt), da gibt es den shitty Nu-Metal-Soundtrack (auf Dauer ging der mir übelst auf den Sack, ernsthaft), die plötzlichen Stimmungswechsel (Costner-Parts = düster, zynisch, anarchistisch. Russell-Parts = ein bisschen verschroben, aber trotzdem halbwegs familienfreundlich, obwohl der Film ab 18 und indiziert ist) - es ist zum kotzen. Aber lustigerweise liebe ich genau das an diesem Machwerk, auch wenn es gerade diese Unentschlossenheit ist, die Crime is King zu einer Pleite in jedem Sinne machte.

    Nummer 3: Die Äktschn
    Die Äktschn geht übelst ab. Wir haben insgesamt zwei ausschweifende, toll choreografierte und übelst abgedrehte Schießereien am Anfang und am Ende des Films und im Mittelteil eine kurze Verfolgungsjagd zwischen Costner und Courteney Bitch. Abgerundet wird die Action mit einem tatsächlich recht eindrucksvollen Bodycount, der irgendwo zwischen 70 und 80 herumpendeln dürfte. Über die Hälfte davon geht auf Costners Konto, der Rest verteilt sich zwischen seinen Komplizen. Kurt Russell tötet übrigens niemanden. Ich dachte, ich erwähne es mal am Rande, dass derjenige, der am ehesten für Action-Rollen bekannt ist, in diesem Film nichts an Bodycount reißt.

    Also: Wenn ihr den Film schon nicht sehen wollt aufgrund seiner hunderttausend Genreversatzstücke - gebt ihm wenigstens eine Chance aufgrund seiner Actionszenen. Denn die sind übelst geil.

    Kategorie 4: Was übrig bleibt...
    Der Film brachte mich tatsächlich zum Nachdenken: Im Endeffekt passiert in diesem Film nichts, wirklich nichts Positives.

    Kevin Costner - der Saubermann-Typ aus Robin Hood - König der Diebe, Message in a Bottle und Der mit dem Wolf rappt - spielt einen Psychopaten, der säuft, raucht, vögelt, tötet und denkt, er wäre Elvis sein Sohn.

    Elvis - eines DER Wahrzeichen amerikanischer Kultur - wird als Aufhänger benutzt für eine der blutigsten Actionszenen der amerikanischen Filmgeschichte.

    Kevin Costner bringt den Vater der Rothaarigen um, den wir kurz vorher noch sehen, wie er sie vergewaltigt hatte. Daraufhin fackelt Costner die Scheißhütte ab, während Redhead "YEAH! BURN MOTHERFUCKER BURN!" schreit.

    Selbst die Beziehung zwischen Kurt Russell und der Ollen/ihrem Sohn baut im Prinzip von vornherein darauf auf, dass sie seine Kohle will und er sie nur ficken möchte. Und da kann noch so laut "Come with me" von Uncle Kracker kurz vor den Credits spielen und die beiden knutschenderweise auf einer Segelyacht zeigen: Ihre Beziehung ist schon so kaputt. Aber sie leben ganz gut damit, wie es scheint.

    Kurzum: Der Film hätte auch Fick die Welt! heißen können, es hätte keinen Unterschied gemacht. Die "familienfreundlichen" Einschüben fügen nur noch mehr zynischen Charakter zu einem bereits extrem schwarzhumorigen Action-Spektakel hinzu. Crime is King ist purer Nihilismus in Reinkultur: Brutal, unsensibel, bitter. Und ich liebe es abgöttisch.

    In diesem Sinne:

    Schnauze halten. Anschauen.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (29.01.2011 um 15:35 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    […] es ist zum kotzen. Aber lustigerweise liebe ich genau das an diesem Machwerk, auch wenn es gerade diese Unentschlossenheit ist, die Crime is King zu einer Pleite in jedem Sinne machte.
    Seltsam – man könnte fast auf die absurde Idee kommen, du würdest schlechte Filme mögen … XD
    Spitzen-Review, mal wieder, ein weiterer Film für meine Liste! Klingt ja mal wieder sehr vielversprechend … ^^

    Aber es heißt "en masse", nicht "à masse" – und schon gar nicht "á masse". ;P

  5. #5
    Der Film ist tatsächlich nciht schlecht. Also: Man kann ihn als schlecht betrachten, ja. Aber er ist einfach unentschlossen, das ist das Problem.

    Ohne Flax, alleine für die Action sollte man sich das Ding geben

    Ja, ich weiß das mit en masse Und es ist mir egal

  6. #6
    #020
    PHILS TOP 8-FILMSCHIESSEREIEN (Top-Liste)


    ACHTUNG! EVENTUELLE SPOILER VORAUS! WENN IHR DIESE FILME NOCH NCIHT GESEHEN HABT, LEST EUCH DIE TEXTE DURCH, SCHAUT EUCH KURZ DIE VIDEOS AN UND GUCKT DANN DEN VERDAMMTEN FILM! :D

    Nun: Einige Leute mögen Dramen und gehen richtig auf, wenn am Ende - nach gefühlten drei Stunden Quälerei des Casts - irgendwie alles mehr oder weniger zum Guten gewendet wird (es sei denn, die Frau stirbt an Krebs oder Kevin Costner ertrinkt im Meer. Woops.). Andere schauen gerne "deutschhistorische Nachkriegsfilme" - von mir auch "Nazi-Opfer-Schinken" genannt - und zetteln JEDES VERKACKTE MAL nach dem "Genuss" eines dieser Machwerke eine Grundsatzdiskussion darüber an, dass "es heutzutage auch jeder verstehen würde wenn man wieder nen Führer wählen würde weil wegen die ganzen Ausländers hier" *facepalm*.

    Ich? Ich ticke anders.

    Scheiß auf Melodramen. Das ganze Leben ist ein Melodrama!
    Wenn ich einen Film gucken will, möchte ich nicht mit noch mehr trauriger Scheiße berieselt werden, sondern einfach weg von meinem shitty ass life und sehen, wie Leute blutigst und spektakulärst zerschossen werden - denn ich liebe Actionfilme!

    Ich kriege schnell ADS. Soll nicht heißen, dass ich nicht auch hin und wieder eine gute Komödie (Ein Ticket für zwei, Ferris macht blau, Bill & Ted...) oder einen guten Film mit viel Drama schätze (Anna und der König, z.B. - Was denn? Chow Yun-Fat spielt mit, natürlich ist der Film klasse! Ihr Penner...). Aber in 80% der Fälle läuft bei mir im Player ein Actionfilm, Actionthriller, irgendein Film mit irgendeiner spannenden Geschichte, zur Not auch ein bisschen intelektuell ansprechend - und natürlich mit vielen Schauwerten.

    Und im Ernst? Wer liebt NICHT diesen bestimmten Moment, wenn der Hauptheld ein Gebäude betritt - mit einem Waffenarsenal, das größer ist als das der IRA - und die Scheiße aus Polizisten, Sicherheitskräften, Kriminellen, wemauchimmer herausballert und die Umgebung dem Erdboden gleichmacht? Meine Fresse, ich liebe Ballereien in Filmen. Und es gibt zuviele, die man aufzählen könnte - eigentlich müsste die Liste fast komplett aus Hongkong-Produktionen von Ringo Lam, John Woo und Konsorten bestehen - aber neee, ich zähle lieber die Shootouts auf, die mich am meisten BEEINDRUCKTEN, unabhängig von der restlichen Gutheit des Films.

    Als Disclaimer: Das hier sind persönliche Favoriten meinerseits, also lebt damit. Ihr Zicken.

    Auswahlkriterien:
    -> Die Filme müssen im weitesten Sinne dem Genre "Actinfilm" zugehörig sein
    -> Das Finale von Scarface zählt dem entsprechend nicht, auch wenn ich es am liebsten auf Platz 1 dieser Liste setzen würde
    -> Jeden dieser Filme habe ich einmal in einem Rutsch gesehen (zwecks Überraschungsmoment der Szene) und weiß, was da drin passiert. Somit zählt auch leider nicht das großartige Finale von My Heart is that eternal Rose, da ich für den Film mehrere Anläufe brauchte und die besagte Szene schon vorher kannte durch Recherchen meinerseits.

    Indiesem Sinne: Eröffnen wir direkt mit einem meiner persönlichen All-Time-Favorites:

    Nummer 8: NEMESIS (1993)
    Szene: Just a Cyborg FUCKING Shootout!


    Albert Pyuns Opus grande ist eine B-Cyborg-Cyberpunk-Sci-Fi-Action-Exploitation-Orgie der allerfeinsten Art. Die Story ist totaler Nonsense, die Schauspieler sind scheiße (abgesehen von Mr. Thomerson - er ist cool), die Dialoge sind vollkommen hirnverbrannt - aber bei Gott, der Film rockt mit seinen zahlreichen und brutal gut gemachten Actionszenen die Scheiße einfach derbe fett!

    Mein Liebling ist und bleibt bis heute die Szene, in der die Cyborg-Weltpolizei (fragt erst gar nicht) unseren Protagonisten Alex Rain inklusive irgendeiner Rebellentussi (die gegen die Cyborgs ist, aber selbst ein Cyborg ist. Ja, es ist vollkommen sinnfrei.) stellen will und angreift. Und wie soll ich es anders ausdrücken als: Scheiße passiert!


    Und wie sie passiert!
    Alleine der 6 Stockwerke tiefe Fall (später kopiert in Filmen wie Underworld und Judge Dredd) von Oliver Gruener ist so oder so verdammt super special awesome - aber allgemein hypnotisiert mich die Szene jedes Mal wieder aufs Neue. Einfach die ganze Atmosphäre: Erst unterhalten sich die beiden über vollkommene Scheiße, dann zieht Mr Pyun den Hebel, als ob er sagen wolle "*seufz* Für das Gelaber sind meine Zuschauer nicht hier... OH! BUDGET! Lasst es uns verpulvern!" und die Hölle bricht los.

    Großartige Szene in einem großartigen Film voll weiterer großartiger Szenen. Und wir beginnen gerade mal!

    Nummer 7: Barett - Gesetz der Rache (1993)
    Szene: Aus Car-Chase-Movie wird Heroic Bloodshed!


    Barett - Gesetz der Rache ist an und für sich ein recht solide gemachter Dolph Lundgren-Film mit einer ziemlich "normalen" Car Chase-Movie-Story: Ein Trucker (Dolph) und sein Kumpel starten nen Coup, Scheiß gerät außer Kontrolle, Dolph kidnappt ne Olle, Verfolgungsjagden und die ein oder andere Klopperei folgen.

    Ungefähr 70 Minuten Laufzeit später wird der Verfolgungsjagden-Keilereien-Sexszenen-Marathon ziemlich unvermittelt unterbrochen - durch eine John Woo-mäßige Shootout-Szene in einem Lagerhaus.

    Ja.
    Weil wenn ich an Dolph Lundgren als nen Trucker denke, dann weiß ich natürlich automatisch, dass der Typ anscheinend Olympia-Goldmedallien-Gewinner im "Zeug zerschießen" ist - weil Dolph Lundgren.

    Ohne Scheiß, dieser Film hat etwas getan, was wirklich wenige Filme schaffen: Er hat mich extrem überrascht. Ernsthaft: Diese Szene kommt direkt ins Bild gehüpft, verschwindet zehn Minuten später wieder und das dort Geschehene wird NIE WIEDER (wirklich) ANGESPROCHEN! Dolph greift einen Bodycount von 46 ab (sollte ich mich nicht verzählt haben zwischendrin - es ist auf jeden Fall ne Menge) und erschießt dreimal denselben Stuntman. Aber alleine für den Überraschungsmoment erwähne ich den Film sehr gerne:


    Shootout beginnt ab Minute 6 circa.

    Barett ist übrigens mit Abstand der beste Dolph-Film ever. Punkt. Wenn ihr immer noch denkt, He-Man wäre besser, guckt Barett und lernt! Der Film hat alles: Nackte Tussis, Autoverfolgungsjagden, Prügeleien und eine derbe geil choreografierte Schießerei. Der Hammer!

    Nummer 6: Death Wish 3 - Der Rächer von New York (1985)
    Szene: Fuck Love! Violence conquers all!


    Vier Worte:
    1. Charles Bronson
    2. Vigilante
    3. Maschinengewehr

    Die Death Wish-Reihe begann gut mit Death Wish - Ein Mann sieht rot, wurde etwas arg plakativ mit Death Wish 2 - und wurde einfach nur, ohne irgendeine Art von Metapher für irgendwas zu benutzen, komplett verschissen WAHNSINNIG mit Teil 3. Ab da ging es qualitativ relativ steil bergab mit Richard Winners Vigilante-Schwachsinn.

    Versteht mich nicht falsch: Ich liebe Vigilante-Filme wie... naja Ein Mann sieht rot, Der Vigilant oder Der Exterminator. Das Thema Selbstjustiz birgt großartige Filmideen und ist Dreh- und Angelpunkt einiger der besten literarischen und filmischen Werke unserer Neuzeit.

    Aber egal, nun zum dritten Teil der Death Wish-Reihe. Es ist der letzte Teil, der vom Originalregisseur Richard Winner gedreht wurde. Dem entsprechend ließ er Charles Bronson natürlich tun, worauf dieser gerade Bock hatte. Und so kommt es, dass nach 70 Minuten des lustigen Vergewaltigens und Mordens seitens der bösen Gangster, und des Einzeiler-rauspaulens und Gangster-tötens seitens Bronson, irgendwie ein Schlussstrich gezogen werden muss. Die Lösung:


    0:55 - Charles Bronson schnappt sich ein Maschinengewehr und DIE GRÖSSTE VERFICKTE PISTOLE DER FILMGESCHICHTE und erklärt die Jagdsaison auf stereotype Rocker, Biker und Gangster für eröffnet!

    Den Film - so dämlich seine Story auch sein mag - zu gucken lohnt sich alleine für diese letzten paar Minuten, in denen Bronson durch Lond... ich meine: New York (der Film wurde in London gedreht, was bekanntermaßen KEIN BISSCHEN aussieht wie New York) rennt und mitten in der Nachbarschaft übelst den Krieg abfeiert. Ja, es ist verwerflich. Ja, es ist derbe dumm. Aber ja: Es ist unterhaltsam wie die Hölle!

    Geil.

    Nummer 5: Hitman - Jeder langweilt sich allein (2007)
    Szene: Und alle so: AKIMBOOO!!!


    Eines vorweg: Ich HASSE diesen Film! Er ist kein Stück wie die Spiele (die ich geliebt habe), er ist langweilig, dumm, unoriginell und ich hasse Timothy Olyphant (die dumme Pfeife). Das einzige gleißende Licht am Ende dieses endlosen Tunnels aus uninspirierten Shootouts und einer selten dämlichen Story samt extradämlichem Drehbuch ist Olga Kurylenko. Aber selbst die hat leider den Part der UNGLAUBLICH HEISSEN OLLEN erwischt, die den ganzen Film über von der Olifanten-Nulpe wie Scheiße behandelt wird. Und der einzige Unterhaltungswert darin wiederum bestand für mich einfach aus der Tatsache, dass man genau wusste: Frau Kurylenko würde diesen Spaten jederzeit vierteilen können - weil er so eine Weichflöte ist.

    Aber egal: Dieses eine Shootout killt mich einfach in jeder Hinsicht. Es ist wie eine schlechte Persiflage auf alte John Woo-Kracher wie The Killer oder A Better Tomorrow. Irgendwie beweist die Szene, warum Akimbo-Style mittlerweile sowas von absolut gar nix neues mehr ist (im Gegensatz zu der Situation in den 80ern und 90ern) und man auch nicht mehr weiter gehen kann als... naja: Das.


    Ich fasse für euch nochmal die Epochalität dieser Szene in einer Auflistung der Ereignisse zusammen:
    • Glatze wirft dem russischen Holzkopf einen unbestimmten Gegenstand (es war ein Koffer, afaik) an die Hohlbirne.
    • Dann schmeißt er einen Koffer auf nen Glastisch. Der Koffer explodiert und Geld fliegt durch die Luft.
    • Danach materialisiert er aus seinem Arschloch zwei MPs und eröffnet das Feuer.
    • Irgendein Asi schnappt sich zwei Pistolen und eröffnet das Feuer.
    • Russische Waffendealer-Hohlbirne schnappt sich ZWEI MGs und eröffnet das Feuer.


    Die einzige Frage meinerseits:
    Wo bleibt der Typ mit den zwei Raketenwerfern?

    Kurz: Unwahrscheinlich geile Szene inmitten eines unwahrscheinlich beknackten Films - aber auch nur, weil sie so herzerfrischend dumm ist und ich bis heute darüber lache, wenn ich dran denke. Gut gemacht, Hitman - wenigstens lachen kann man gut über dich. Denn du vereinst in einer Szene alles, was scheiße ist an neumodischen, übertrieben gestylten Actionszenen:
    1. Übertriebener Einsatz von Slow-Motion
    2. Jeder - wirklich JEDER - rennt Akimbo-Style rum, egal ob er cool damit aussieht oder nicht
    3. Beschissene Nu Metal-Musik im Hintergrund
    4. Politur einmal auf alles: Nichts ist dreckig, eckig, kantig - alles ist irgendwie so derbe steril, dass mir der Bezug zur Szenerie fehlt


    Schön gemacht.

    Nummer 4: The Way of the Gun (2000)
    Szene: Taktisches Finale


    The Way of the Gun ist ein ziemlich ruhiger Kidnapping-Thriller mit hübschen philosophischen Untertönen. Zwei Ganoven (Ryan Phillippe und Benicio Del Toro) kidnappen eine hochschwangere Frau (Juliette Lewis), die für ein reiches Paar ein Kind austragen soll. Diese heuern einen Haufen Henchmen (Anführer: James Caan) an, um die beiden Ganoven umzulegen und das Kind zurückzuholen.

    Am Ende kulminiert der Film in einem Shootout, das vor allem durch seinen Realismus, was Geräuschkulisse und die allgemeine Situation angeht, bei mir ziemlich hoch punktete. Abgesehen davon, dass der Film rundherum klasse ist (Die Anfangsszene ist der Oberhammer!) und vor allem durch die besagten tiefgründigen Untertöne glänzt, sind es die Zwei-Personen-Taktiken in den Actionszenen, die mich daran so faniszieren. Und im letzten Shootout wird genau das aufs Schönste in Szene gesetzt.

    Ohne weitere Worte zu verlieren:
    The Way of the Gun - Final Shootout

    Nummer 3: Desperado (1996)
    Szene: Attack the Booze Station!


    Der Quasi-Nachfolger zu Rodriguez' Erstwerk El Mariachi nahm die dort eingeführte Figur des Gitarrenspielers, der mit einem Gangsterboss verwechselt wurde - und transformierte den Charakter zu einem Revolverhelden, der in mexikanischen Gefilden das Überpopulations-Problem in die eigenen Hände nimmt auf der Suche nach Rache an den Killern seiner Geliebten.

    Und am allerbesten ist und bleibt in dieser Hinsicht natürlich die berühmteste Szene des Films: Antonio Banderas nimmt eine mexikanische Gammel-Kneipe auseinadner.


    Nummer 2: A Better Tomorrow 2 (1987)
    Szene: The Wild Bunch... in Hongkong.


    Eines vorweg: Ich liebe A Better Tomorrow - es ist einer meiner Lieblingsfilme, ich liebe den Kitsch, den Soundtrack, die Actionszenen. A Better Tomorrow 2 auf der anderen Seite ist der INBEGRIFF des überflüssigen Sequels: Schlimm genug, dass sie Chow Yun-Fat durch einen der beschissensten Storytwists aller Zeiten zurück ins Boot holen. Schlimm genug, dass die Schauspielerei an allen Ecken und Kanten zum Kotzen ist. Und schlimm genug, dass der Film im Prinzip eine einzige riesige Persiflage auf Teil 1 und purer Fanservice ist.

    Aber - und das muss man neidlos zu geben - das Finale ist wohl eines der besten Klimaxi der Filmgeschichte. Eine riesige Verbeugung vor The Wild Bunch und ein brutal gutes Shootout, das auf jeden Fall entschädigt für einen andererseits ziemlich doofen Film:


    So. Was kann auch nur ansatzweise besser sein als ein schöner, gepflegter Hongkong-Woo aus den 80ern?

    Nummer 1: John Rambo (2008)
    Szene: Rambo is chopping dudes in half with a Machine Gun


    Rambo ist eine Ikone. Er war erst das Bild des Vietnam-Vets, der nach Hause kommt und sich umzingelt sieht von Ignoranten. Dann kam die Reagan-Ära und er wurde zum stupiden 80er-Actionfilm-Heldenklischee.

    Mit dem vierten Teil wurde er zu einer Killermaschine, die zwar ihr Handwerk hinterfragt, aber nichts anderes tun kann als das.

    Und wie er es tut:
    Oh ja.

    TL, DW:


    Nachdem man einen sehr gesunden Hass auf das Militärregime in Birma aufgebaut hat, das ihr eigenes Land aus Glaubengründen dem Erdboden gleichmacht - wie verdammt nochmal befriedigend es ist, wenn diese ganzen Ficker reihenweise in mundgerechte Häppchen zerteilt werden von Rambos Maschinengewehrfeuer.... Das war... orgasmisch.

    Das ist mit Abstand einer der brutalsten Filme, die ich je im Leben gesehen habe. Und es ist nichtmal dieses Hostel-Gorehound-brutal, ich meine das "Die Scheiße passiert tatsächlich während ich das tippe"-brutal. Und dieser tatsächliche Kontext, vermischt mit einem Actionhelden mit tiefgehenden Problemen, unglaublicher zur Schau gestellter Brutalität und einer selten erlebten Rauheit - all das kulminiert in einer Szene, die ich nicht anders beschreiben kann als... BANANAS! THAT SHIT IS BANANAS!

    Und? Was wären eure Picks für persönliche Shoot 'em up-Favoriten?

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (01.02.2011 um 20:04 Uhr)

  7. #7
    Der beste Shootout aller Zeiten stammt natürlich aus dem besten Actionfilm aller Zeiten. Und das ist erwiesenermaßen John Woo's Meisterwerk von 1989: "The Killer". Enjoy:


    Weiterhin nicht zu verachten ist das Finale aus "Just Heroes" (ebenfalls Woo/'89). In der deutschen Fassung darf man übrigens Til Schweiger als Synchronsprecher bewundern.



    In der Kategorie "Kurz & schmerzhaft" gewinnt für mich das Liftmassaker aus dem Lundgren-Punisher. Da ich kein Video mit genau der Stelle gefunden habe möge der geneigte Zuschauer zur Stelle 5:22 spulen:


  8. #8
    Damn, ich kenne keinen einzigen Film von deiner Liste (Edit: von euren Listen)! XD Noch mehr Nachholbedarf … :-/
    Aber toller Post, jedenfalls.

    Hm, wollte jetzt eine eigene Liste machen, merke aber irgendwie, dass ich wenige Filme mit wirklich epischen Shootouts gesehen habe. *kratz* Die Teehaus-Szene aus Kill Bill Vol. 1 wird ja kaum zählen, mangels Schusswaffen … :-/ Die wäre aber wohl Platz 1. ^^" Ansonsten wohl Planet Terror (was irgendwie ein einziger Shootout ist XD), als Grund nur ein Wort: MASCHINENGEWEHRBEIN!
    Die Szene in der Hochhaus-Lobby in The Matrix mochte ich auch immer schon sehr (genau wie den gesamten restlichen Film natürlich).
    Und Reservoir Dogs würde für sein Ende wohl einen Ehrenpreis in der Kategorie Humor erhalten, wenn das zählt. XD

    Geändert von drunken monkey (01.02.2011 um 20:52 Uhr)

  9. #9
    Da die Hong Kong Klassiker scheinbar doch nicht so bekannt sind wie vermutet/erhofft, hier noch ein paar - hoffentlich - etwas bekanntere Bullet-Ballads:

    "Equilibrium" (Gun-Fu ftw):


    "Last Man Standing" Ein Remake von "Für eine Handvoll Dollar" der seinerseits ein Remake von "Yojimbo" ist.


    "Wanted" Auge um Auge:


    "Hard-Boiled" Zum Absch(l)uß nochmal John Woo:

  10. #10
    Naja, was Hongkong-Action angeht, präferiere ich definitiv Hard Boiled gegenüber The Killer. Zweiterer hat ne bessere Story, aber Hard Boiled hat a) das Lagerhaus, b) das Krankenhaus und c) für mich auch einfach so eine emotionale Bedeutung, weil es der erste Actionfilm war, bei dem ich Sachen wie "OOOOH SHIIIIT!" schrie wegen der unglaublichen Szenen.

    Equilibrium... Ja, dazu muss ich wohl in der Zukunft ein Review machen. Weil ich ihn so... toll... finde
    Last Man Standing ist einer meiner All-Time-Favorites. 1920er, Dual-Pistols - was kann man da schon großartig falsch machen
    Wanted war überraschend geil. Einer der wenigen "neueren" Actionfilme mit Eiern.

    Wenn ich noch was sagen müsste, bei dem ich jedes Mal wieder voll abfeier, wär es wohl die Szene, durch die A Better Tomorrow schlagartig berühmt wurde:

    Liebe die Blumenpötte.

    Und jetzt kann ich auch endlich mal das Finale von My Heart is the Eternal Rose präsentieren - auch ein saugeiler Film:

    Tony Leung > all.

  11. #11
    Wanted habe ich hier im Regal kurz angesehen, als ich die Liste machen wollte – aber bin dann doch zu dem Schluss gekommen, dass der Film einfach so dumm ist, dass das auch die gute Action locker überdeckt. XD Den Film in irgendeiner anderen Kategorie als "Dümmster Trash" zu listen, schaffe ich einfach nicht … ^^"
    Aber geil fand ich ihn auch!
    Equilbrium steht eh schon auf meiner Liste, und ansonsten: damn! So viele vielversprechende Filme, so wenig Zeit! XD
    Alleine, wie lange Burn After Reading, Eastern Promises u.a. hier jetzt schon ungesehen rumliegen … x__X

  12. #12

  13. #13
    Zitat Zitat von Moyaccercchi Beitrag anzeigen
    It's like... AWESOME.
    Boah.

    Also: Boah.

    Boah...

    Geil. Was anderes kann ich dazu gerade nicht sagen. Geil.

  14. #14
    Zitat Zitat von Moyaccercchi Beitrag anzeigen
    O____O
    Ganz offensichtlich setzt dieser Film neue Standards für Actionfilme weltweit! O________O

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