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The Big Guns
#014
ROBIN HOOD (2010) (Kurzreview)

Kategorie 1: Actionfilm-Review.
Kategorie 2: Pseudo-Historien-Schinken.
Kategorie 3: OSCARGOLD!!!
Teil 1: Die Geschichte.
Vorwort: Ich übertreibe nicht! Das ist der genaue Ablauf des Films! Ich gebe tatsächlich den genauen Ablauf des Films wider, so wie er gezeigt wird. Und ja: It's confusing as fuck.
140 Minuten lang sitze ich da und lasse mich (erkälteterweise) durch eine düstere Zeit führen: Das Mittelalter! Robert Langcock oder so ähnlich (gespielt von meinem australischen Lieblings-Hobby-Boxer Russell Crowe) macht bei den Kreuzzügen unter Richard Löwenherz mit (gespielt von irgend nem bekannten Schauspieler). Kurz bevor es nach Hause nach England geht plündern sie noch "diese eine Burg" (O-Ton) in Frankreich. Warum? Für eine völlig belanglose Schlachtenszene. Und glaubt mir: Von diesen gibt es in Ridley Scotts """Historien"""-Film genügend.
Naja, Löwenherz geht kaputtski und seine Krone soll zwecks "Neuwahl" nach England versendet werden. Dafür wird ein Typ ausgewählt namens Robin von Loxley. Der wird allerdings von einem gewissen Godfrey (gespielt von Mark "Cooler Typ" Strong) weggetötet. Robin... ich meine: Robert... Ich meine: Russell Crowe kommt ZUFÄLLIGERWEISE (und glaubt mir: Das passiert hier noch öfter) vorbei, killt ein paar Typen (zwecks belangloser Kampfszene), plündert alles, was tot rumliegt (ARSCHLOCH!) und reist gen England nach London, um dort erstmal allen zu sagen "Jo, der Könich ist tot." (woraufhin Prinz John plötzlich KÖNIG JOHN wird. WTF?), und danach reist er dann nach Nutt... ähm: Nottingham, um Marianne (gespielt von einer wie immer scheiß-gelangweilt dreinguckenden Cate Blanchett) und ihrem blinden Vadder (William von Loxley. Gespielt von Max von Sydow.) zu sagen "Jo, dein Macker/Sohn ist tot.". Alle sind ganz ganz traurig und sehr sehr enttäuscht, aber William hat die geniale Idee, Robert Verylongdick (oder so ähnlich) zu Robin von Loxley zu machen, weil... weil... Kein Plan, ich hatte schon ab der Szene aufgegeben, in der König Richard stirbt.
William von Loxley hat übrigens ZUFÄLLIGERWEISE Infos über Robins... Roberts... ACH: Russell Crowes Vadder, an den er sich ZUFÄLLIGERWEISE nicht mehr erinnern kann. Dem Russell ihm sein Vadder war nämlich ZUFÄLLIGERWEISE ein Typ, der an die Gleichheit der Menschen dachte (weil: So dachte jeder im Mittelalter), woraufhin dieser ZUFÄLLIGERWEISE von Godfrey (glaub ich, ich hab ungefähr ein Viertel des Films verpennt) weggetötet wurde. Russell kriegt Kreislauf, schwört Rache und macht - aufgrund einer leichten Krise innerhalb Englands, in deren Zuge sich ein Haufen Clans versammeln, um gegen KÖNIG John (kotz...) in den Krieg zu ziehen - einen auf Braveheart und VERSAMMELT DIE CLANS UM SICH HERUM (LOL! Gar nicht geklaut!). Warum? Um Godfrey samt marodierender Horde totzumachen.
Ach ja genau, ich hatte ganz vergessen, das zu erwähnen: Godfrey wurde von KÖNIG John zum neuen Schatzmeister erklärt und sollte eigentlich nur mit ein bisschen Nachdruck Steuern von den Leuten mit Steuerschulden eintreiben. Nun, stattdessen lässt er im Norden Englands einen Haufen Franzosen an Land gehen, um zu brandschatzen und zu vergewaltigen. Weil... weil... Böse und so. Naja, aufgrund irgendwelcher schleierhaften Gründe (ernsthaft, das wird im Film null erklärt) hat dieser Godfrey einen ganz dollen Hass auf Robert... Robin... ACH: Russell Crowe und will ihn totmachen. Also marodiert er sich innerhalb von 20 gähnend langweiligen Filmminuten mit massenweise sinnloser Schlacht- und Brandschatzszenen nach Nottingham und macht William von Loxley tot. Darauf will Robert... Robin... Wieauchimmererheißt NOCH MEHR RACHE und will Godfrey nun noch mehr totmachen als wie er ihn vorher totmachen wollte (na, schon verwirrt?).
In einem Szenenwechsel, bei dem sich jeder den Hals bricht, der versucht ihm zu folgen, reitet Russell Crowe mit den nun voll dufte vereinten Clans ZUR NORDKÜSTE ENGLANDS! VOM SÜDEN DES LANDES AUS INNERHALB VON EINER FILMMINUTE, DIE ES AUSSEHEN LÄSST WIE EINEN REISETAG DIREKT AN DIE NORDKÜSTE???
Nur so, um euch mal 'nen Eindruck zu geben:

Ernsthaft, dieser Film ist all over the place. Und das Schlimmste kommt noch: Die Franzosen landen (D-Day-Style) an der Nordküste (wo auch immer diese sein mag) und werden in einer absolut mies mit Handkameras gefilmten, unübersichtlichen Schlacht (in welcher natürlich auch die Schildmaid von Roha... Nottingham - a.k.a. Marianne in Rüstung - und Bruder Tuck in Kampfmönchmontur mitmachen - BULLSHIT!) übelst zerstört, Godfrey mit 'nem Slow-Motion-Pfeil getötet, Robert/Robin/Russell Crowe wird zum Volksheld/Staatsfeind und verzieht sich in den Sherwood Forrest. Und KÖNIG John ist und bleibt ein Asi. Oh: Und der Sheriff von Nuttingham (respektive ROBIN HOODS ERZFEIND) ist den kompletten Film über vielleicht 5 Minuten lang zu sehen gewesen. Super.
TEH END!
Teil 2: Wie war der Film so?
Zu sagen, der Film wäre beschissen, wäre etwas zu hart.
...
Obwohl: Nein. Der Film ist ein ununterhaltsames, doofes, verwirrendes und stinklangweiliges Shitfest, das man sehen muss, um's zu glauben. Ohne Scheiß: Ich penne ganz ganz selten bei Filmen ein. Gerade bei Actionfilmen (zu welchen ich dieses Craptakel mit seinen tausenden völlig aus der Luft gegriffenen Schlachten- und Kampfszenen mal zähle) KANN ich nicht einschlafen. Aber Ridley Scott bricht diese ungeschriebenen Actionfilm-Regeln, die man niemals brechen sollte:
1. Du sollst nicht nacherzählen eines anderen awesomigen Films Geschichte mit deinen völlig bräsigen und pseudo-historischen Worten (in diesem Fall: Robin Hood - König der Diebe mit Kevin Costner). Denn dann begibt sich ER - der Regisseur - auf eine Stufe mit - zum Beispiel - den Hohlbirnen, die versucht haben, die Arthus-Sage nachzuerzählen mit ihren bräsigen und pseudo-historischen Worten (Ich spreche hier von King Arthur, der allerdings so horrend behindert war, dass es wiedcer pures Entertainment wurde. Und natürlich Die Letzte Legion, der mindestens genauso ein dummes Stück Scheiße wie King Arthur ist, aber weniger unterhaltsam.).
2.
DU
SOLLST
NICHT
LANGWEILEN!
Dieses Machwerk ist mit seinen 100.000 Subplots (die nirgendwo hinführen), seinem lahmarschigen Editing und absolut unmotivierten Schauspielern so dermaßen boring, dass selbst der langweiligste Film, den ich jemals gesehen habe (Adaption - tut mir leid, ich nicke jedes Mal dabei ein.), dagegen wirkt wie eine Überdosis Speed, die mit Traubenzucker und Koffein gepanscht und zusätzlich noch mit Kokain gestreckt wurde.
Ganz zu schweigen davon, bei wievielen Filmen sich Herr R. Scott in diesem Machwerk bedient: Es wird abgerippt, was auch immer geht, egal ob Braveheart oder Der Soldat James Ryan. Fuck, die Schlachtszenen am Anfang des Films sahen fast genauso aus wie die Szenen im blödsinnigen Zeitreisen-Bullshit Timeline. Alles kam mir so dermaßen bekannt vor, dass ich letzten Endes gar keinen Fick mehr gab und einfach wegratzte bei der dreißigsten Filmminute.
Das Editing dieses Films killt für mich den Rest des Spaßes, den man hierdran haben könnte: Von absolut grenzwertigen Time-Cuts, die lustig zwischen zwei verschiedenen Orten und Zeiten hin und herhüpfen, bis hin zu Überblendungen in den Actionszenen, die es aussehen lassen, als ob der Regisseur einen Teil der Schlacht überspringen wolle. Es ist einfach durch die Bank blöd gelöst, was den Schnitt und die Szenenfolge angeht. Hinzu kommt der lahmarschige Soundtrack, der im Prinzip nur Versatzstücke aus der schottischen und irischen Volksmusik übernimmt und sich genauso anhört wie... Naja: WIE IN BRAVEHEART!!!
Teil 3: Das Konzept.
Ich habe wirklich nichts dagegen einzuwenden, dass Leute Filme machen über Sagen und Legenden und dabei versuchen, dem ganzen einen etwas anderen Anstrich zu geben als das vorher gesehene Zeug über diese Erzählungen. Aber hier hat Ridley Scott meiner bescheidenen Meinung nach auf ganzer Linie versagt. Abgesehen davon, dass die Geschichte dieses Films total hanebüchen ist und man öfters mal mit gewaltigen Fragezeichen konfrontiert wird, abgesehen von der vorherrschenden Langeweile über die viel zu lange Laufzeit, und abgesehen davon, dass mich nicht einmal die technischen Aspekte besonders überzeugen konnten: Dieser Film handelt kein Stück von Robin Hood, bis auf die letzten fünf Minuten dieses ollen Bullshits.
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