Kurzreview: Geralt von Riva - Der Hexer



Geralt von Riva - für Computerspielfans oder Leseratten ist der Name sicherlich ein Begriff. Geralt von Riva - oder auch nur "Hexer" genannt - ist der Darsteller der wohl erfolgreichsten aus Polen stammenden Büchersaga aus der Feder von Andrzej Sapkowski. In bislang 3 Bänden mit Kurzgeschichten und einer momentan 3 Bücher umfassenden Romansaga (Teil 4 erscheint dieses Jahr, Teil 5 kommt 2011 raus) geht es um den Hexer, dessen Abenteuer und die moralischen Konflikte, in denen sich der professionelle Monsterjäger immer wieder befindet.
Der Film "Geralt von Riva - Der Hexer" (Orig. "Wiedźmin") wurde bereits im Jahre 2001 im Polen veröffentlicht und ist nun - 9 Jahre später! - auch in Deutschland auf DVD erhältlich. Und man merkt dem Film
a) die 9 Jahre Differenz zwischen Produktion und Veröffentlichung auf DVD und
b) das nicht wirklich gewaltige Budged an.
Dass der Film aus Osteuropa stammt, verleiht ihm vielleicht einen kleinen Exotenbonus, hat man in der westlichen Welt doch bislang wenige cineastische Werke aus dieser Ecke zu sehen bekommen (die beiden "Wächter"-Filme mal außen vor gelassen).

Der Film selbst behandelt die dritte Kurzgeschichtensammlung "Das Schwert der Vorsehung", dessen sechs Episoden durch einen lockeren Rahmen zusammengehalten werden. Dieser lockere Rahmen ist das im Film oft zitierte "Recht der Überraschung", nach dem sich der Hexer als Belohnung für eine erfüllte Aufgabe als Belohnung etwas aussuchen kann, das sein Auftraggeber bereits besitzt, ohne davon zu wissen - was eigentlich immer auf ein Kind hinaus läuft.
Die Handlungen der einzelnen Episonden - die es auf eine amtliche Spielzeit von immerhin 129 Minuten bringen - separat zu beschreiben, würde den Rahmen mehr als nur deutlich sprengen; kurz zusammengefasst kann man jedoch festhalten, dass diese Episoden sich als Serie deutlich besser geeignet hätten, denn als Spielfilm sind die Handlungen äußerst unglücklich verknüpft (meist nur durch ein polnisches Lied, vorgetragen von einem Barden).

"Geralt von Riva" verfügt bei Leibe nicht über grandiose Spezialeffekte oder Animationen; der im Film auftauchende Drache sieht aus, als hätte er in der Frühphase für den Drachen aus "Eragon" Modell gestanden, einige Monster werden entweder komplett animiert oder in einer Mischung aus Animation und Puppe dargestellt und die Kampfkoreographien wirken ein ums andere Mal mehr als nur gezwungen. Darüber hinaus ist die Kameraführung und die Schnittfolge zum Teil so arg wackelig oder vewirrend, dass man sich mehr als nur einmal fragt "Was zur Hölle?". Dafür sei aber positiv vermerkt, dass die schauspielerische Leistung von zumindest dem Hauptdarsteller Michael Zebrowski als kleiner Lichtpunkt zu werten ist, während sich der restliche Staff zwischen "Netter Durchschnitt" und "Versuch's doch mal mit Töpfern" bewegt.

Und das ist auch das Gesamtfazit zu diesem Film; eingie Passagen im Film sind wirklich sehr unterhaltsam - aber eben nicht mehr -, der Rest jedoch weiß qualitativ nicht wirklich zu überzeugen und bewegt sich auf einem äußerst niedrigen Niveau, das grade mal als "Vorhanden" zu bezeichnen ist.
Die Vorlage des Films ist zwar nicht weniger verwirrend gestaltet, so dass man dieser Version zusprechen kann, sein Bestes getan zu haben, um sich am Original zu orientieren...

Unterm Strich: Nett... und Nett ist eben die kleine Schwester von "Scheiße".