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  1. #10
    Zitat Zitat von Icetongue Beitrag anzeigen
    Ich weiss nicht wie z.B. ein Farbenblinder sich seine Sehstörung eingebrockt hat, aber gut zu wissen, dass ich jetzt davon ausgehen kann, dass die Person in Frage es sich höchstwahrscheinlich selbst eingebrockt hat.
    Dein Farbenblinder ist ein Kind mit Schilddrüsenunterfunktion, sieh's mal so. Die können auch nichts für ihr Gewicht. Dein Sarkasmus geht bei einem gebürtigen Farbenblinden übrigens ohne Zapfenkontakt durch das eine Auge rein und durch das andere raus; Farbenblindheit ist keine Sehschwäche. Ich habe übrigens durchaus relativiert, aber wenn man was reinlesen will, ist Relativieren wohl nichts wert.

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    Was die Ausstattung einer ärztlichen Praxis damit zu tun hat, dass ich die Meinung vertrete, dass Leute ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden durch ihr eigenes Handeln beeinflussen können, ist mir leider zu hoch.
    Zahnärzte verdienen viel Geld. Ärzte verdienen normalerweise viel Geld, wenn die Nachfrage hoch ist (ist so ein Wirtschaftsding, weißt du). Frag mal einen Zahnarzt nach dem Kariesgen oder dem Antiallergikum gegen Zahnbürstenallergie.

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    Ich persönlich habe meinen Schlafrythmus schon so oft freiwillig geändert, dass ich auch davon ausgehe, dass ein gesunder Mensch darauf einen Einfluss hat. Dass Schlafmangel nicht gut für einen ist, dürfte auch niemand bestreiten (was hat das mit dem Thema zu tun?)
    Krankhafter Schlaf wird von der Gesellschaft gefordert, gefördert und das allseitig bekannte Problem, das damit einhergeht, ignoriert. Man kann davon ausgehen, dass man innerhalb von einem Tageswechsel den Schlafrhythmus nicht von 8°° Aufstehen auf 4°° Aufstehen umstellen kann, das ist aber de facto das, was jeder Schichtarbeiter tut. Unter Pflegepersonal passiert Medikamentenmissbrauch besonders häufig, aber dass das gesetzlose Junkies sind, ist so klar, wie das Fette kleine Kinder essen. (das ist das allseits beliebte Stilmittel der Übertreibung; nicht zu verwechseln mit Verallgemeinerung, die kommt später noch)

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    Ich glaube du willst darauf hinaus, dass Leute unter gewissen Bedingungen zu wenig Kontrolle über gewisse Aspekte ihres Lebens haben. Das macht auch unter gewissen Umständen Sinn, darf aber nicht verallgemeinert werden.
    Das tue ich auch nur in dem Maße, wie hier alles andere verallgemeinert wird. Die Aussage, die ich von dir zitiert habe, ist dafür ein plakatives Beispiel.

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    Ich lese die Nährwertangaben hauptsächlich um mir ein ungefähres Bild meiner täglichen Kalorien- und Proteineinnahme zu machen. Ich sehe nicht ein warum ein Interesse an dem was man isst, bescheuert sein soll.
    Ich auch nicht, aber ist es nicht bescheuert, dass man gezwungen sein soll, sich darum zu kümmern? Von mir aus kannst du auch Veganer sein, 8 feste Essenszeiten am Tag haben und dich 3 Stunden am Tag mit einem Ernährungsplan beschäftigen, das fände ich weder schlimm, noch würde es mich groß interessieren. Aber von Menschen zu verlangen, sie sollen sich doch bitte um ihre Ernährung kümmern, solange das Ernährungsverhalten, solange das Ernährungsverhalten selbst nicht krankhaft ist, ist zu viel verlangt. Und viele Dicke essen nunmal ganz normal, nur eben nicht unbedingt die richtigen Sachen; würde meine Leber das verkraften und ich nicht jedes Mal davon brechen müssen, würde ich mir auch alles mögliche Zeug mit diesem und jenem Geschmacksverstärker reindrücken - was schmeckt, ist gut. Kann doch kein Dicker was für, wenn man die natürlichen Regulatoren einfach mal so toll ausschaltet, als wären sie ein Fieber. Aber heute braucht man zum Essen ja offensichtlich einen Bachelor in Ernährungswissenschaften.

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    Wenn man sich um eine gute Ernährung kümmert, fühlt man sich besser und kann sich meinetwegen auch satt essen, anstatt es als Tortur anzusehen. Du scheinst eine ziemlich negative Denkweise zu haben, wenn du tatsächlich der Meinung bist, dass es wirkliche Mühe bedarf, um auf seine Ernährung zu achten.
    Sag bitte mal genau das einem Diabetiker. Am besten einen von diesen fettleibigen mit Bluthochdruck, die schon den OP-Termin für die Fußambutation zweckens Nekrose haben. Echt, das macht Spaß, auf die Ernährung zu achten! Besonders spaßig für Altersdiabetiker, die einmal vom Geburtstagskuchen gekostet haben und dann ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten; die werden sich noch den Rest ihres Lebens über den Anblick jeder Torte freuen dürfen. Ich bin mir sicher, du kannst dein System ohne Weiteres weiterempfehlen.

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    Also jeder übergewichtige Mensch hat mindestens eine Mutter, die vor lauter Genmanipulation, Mortadella, Kindern und Chemie keinen Ausweg ausser essen sieht?
    Nö, den Ausweg sieht sie wegen ihren hyperglykämischen Kindern nicht, die nachts nicht schlafen können und die schlechte Zähne bekommen, weil es am Abend noch einen Beutel NimmZwei gab. Weil die doch so viele Vitamine haben und so.

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    Hinter jedem Übel der Menschheit steckt das System?
    Sorry, sowas wie das System gibt es in meiner Welt nicht, das ist Arnarchistenkram.

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    Das Individuum existiert nicht mehr?
    Sag mir mal bitte, was du mit Individuation in der Unterschicht anstellst. Wir schaffen es noch nichtmal bis zur gelungenen Integration, geschweigedenn zur Motivation, aber gescheit essen sollen die Kinder schon können. Dass Muddi rauchend auf dem Balkon sitzt und sich über die Faschisten im Bundestag beschwert, während die Kindern drinnen sich die Birne einschlagen, während der Fernseher den Rest des Tages ausplärrt, kannst du dir jeden Tag auf's Neue vorstellen, die Vorstellung wird nicht weniger real.
    Und wenn wir schon bei der Individuationsfrage sind: Ich behaupte, dass die nicht nur ein Unterschichtenproblem ist (denn auch das ist der gröbste Pauschalismus, aber in der Chancenlosigkeit ist Individualität nunmal nicht das nächst höhere Ziel), sondern dank der Saturiertheit unserer Gesellschaft jede Gesellschaftsschicht durchzieht. Ein Teil unserer Gesellschaft ist nur noch ein großer Haufen Konsumenten, Bedarfstiere, die mit Geschmacksverstärkern und LCD-Bildschirmen gefüttert werden wollen. Und es kann ihnen keiner Verübeln.
    Graues Bild? Toll, dann sind wir jetzt beim Stilmittel der Überspitzung angelangt, auch noch keine ausgewachsene Verallgemeinerung. In diesem Sinne: Das Individuum ist dafür verantwortlich, dass du dir Bemerkungen wie "Aber Fettleibigkeit ist im absoluten Grossteil der Fälle der Person zuzuschreiben." nicht erlauben kannst. Du kennst weder die Umstände, noch die Hintergründe, noch hast du ein Recht irgendeine Schuldzuweisung zu führen oder die Menschen für ihre Lebensweise zu verurteilen, eben weil es Individuen sind. Chauvinismus kannst du dir erst leisten, wenn du der Welt glaubwürdig verkaufen kannst, dass du das Patentrezept für den gesunden Körper gefunden hast. Ein Tipp: Auch Essgewohnheiten gehören zur Individualität.

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    Will der Staat uns gar in fette willenlose an Krebs erkrankte Konsumzombies verwandeln, die in ihren Wohnungen vor dem Fernseher sitzend eingepfercht werden?
    Was bitte hat der Staat damit zu tun? Du bist mir ja komisch.

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    Bitte, erzähl mehr davon, verallgemeinere stärker und bring noch mehr Schlagworte alá Bild mit.
    Übrigens enthält selbst Zimt einen potentiellen Krebserreger. Also nicht die korrupten Franzbrötchenbäcker vergessen.
    Sehr lustig. Wenn du mal etwas differenzierter Lesen könntest, hättest du vielleicht mitbekommen, dass es mir auch genau um die Informationsüberflutung ging - naja, zumindest hättest du da raus lesen können, dass ich keine NW-Rede geführt habe, ich gebe gut und gern zu, dass ich mich nicht immer ganz so klar ausdrücke.
    Jedenfalls: Wäre ich eine Mutter mit Hauptschulabschluss (Achtung, das ist eine Verallgemeinerung; das passiert, wenn man ein bisschen satirisch schreibt - du bist wahrscheinlich auch so einer, der beim politischen Kabarett ne Schnute zieht), wüsste ich heute nicht mehr, was ich meinem Kind geben darf und was nicht und würde eben auf solche Heinis reinfallen, die mir sagen, Kreatin wäre fieses Gift von der Neuen Weltordnung. Das Problem ist, dass gesunde Ernährung heutzutage eine Vollzeitbeschäftigung ist und man ständig mit irgendwelchen angeblich ach so gefährlichen Stoffen bombardiert wird. Wie bitte will ich mich da noch gesund ernähren, wenn ich dafür nicht den entsprechenden Bildungsstand hab? Wenn ich nichts mehr essen kann, esse ich alles.

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    Wo wurde geschrieben, dass sich das Problem der Fettleibigkeit nur auf einen einzigen Faktor zurückführen lässt?
    Deine Argumentation lief auf die schwedische Studie zu der genetischen Ursache hinaus. Erinnere dich. Dass Fettleibigkeit multifaktoriell bedingt sein kann, kam in deiner Aussage überhaupt nicht in Frage; daran habe ich mich gestört.

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    Ernsthaft, mich erstaunt, wie du von meinem Ausspruch, dass Leute ihr Gewicht mit einer anderen Lebens-, Ernährungs- oder Sporteinstellung eher beeinflussen, als durch ihre Gene, zu Krebserkrankten kommst.
    Ich hab nie Krebserkrankte in diesem Zusammenhang erwähnt, da musst du dich verlesen haben.

    Es ist aber immer noch ein bisschen naiv zu glauben, dass man den Menschen einfach mal so in einem Crashkurs vom Fettie zum Normalo erziehen kann, und wer will das schon. Wenn Übergewicht krankhaft wird, hat das meistens eine Ursache und die ist nicht nur, dass die Leute einfach grundlos und dumm wie Brot zu viel in sich hineinstopfen, folglich ist deine wie eine Schuldzuweisung formulierte Aussage auch nicht sehr viel wert. Wenn jemand mit einer ausgeprägten Depression zu dir kommt, sagst du ihm doch auch nicht, er soll doch mal bitte mit seinem Leben klarkommen und von nun an glücklich sein. Wenn jemand mit Schlafdeprivation zu dir kommt, sagst du ihm doch auch nicht, er soll sich einfach mal hinlegen und die Augen zumachen. Nein, das Individuum existiert nicht mehr, zumindest nicht in der Form, als dass es die Verantwortung für sein Ich übernehmen könnte, genau deshalb haben wir ja eine Gesellschaft und ein humanitäres System. Dein Begriff von Individuum würde mit einschließen, dass Augenarzt nur noch für grauen Star, Zahnarzt nur noch für grauen Star und Psychologe nur noch für Stoffwechselstörung verantwortlich sind. Viele gesundheitliche Missstände heutzutage werden von der schnelllebigen Konsumgesellschaft ausgelöst. Viele gesundheitliche Missstände heutzutage sind multifaktiorell bedingt, Schuld trägt daran keiner selbst und sogar wenn, dann hat ihm das keiner zum Vorwurf zu machen.



    Zitat Zitat
    Ach moment

    Netter Troll.
    Ich dachte eigentlich immer, Trolling wäre aufmerksamkeitsheischender und würde sich auch nicht mit Themenverwandtheit vereinbaren lassen, denn die war zeitweise - das wirst du nicht leugnen können und darauf spielte der zitierte Kommentar auch an - doch irgendwie vorhanden. Aber toll, dass du das Wort jetzt auch mal hast verwenden dürfen; ich bin sehr zielstrebig und folglich stolz, dein Gemüt erregt zu haben.
    In diesem Sinne geben wir jedenfalls ein tolles Trollpärchen ab. Komm, in meiner Höhle unten am Sumpf ist noch ein Moosbett frei, da machen wir's uns gemütlich.



    Zitat Zitat von gas Beitrag anzeigen
    Ich denke, die Leute schießen sich selbst in den Fuß, wenn sie die Ursachen für ihre Probleme außerhalb ihrer Einflusssphäre suchen. Sie fliehen aus ihrer Verantwortung hinein in eine Halbwahrheit, die ihnen ihren fetten Körper etwas erträglicher macht. Lösen werden sie ihre Probleme auf diese Weise aber nicht, denn jede Lösung beginnt mit der Erkenntnis, dass sie durch ihr eigenes Handeln Einfluss auf ihre Gesundheit nehmen können.
    Du ignorierst dabei aber ein paar entscheidende Umstände:
    1. Nicht jeder Übergewichtige lebt automatisch ungesund. Einige Risikofaktoren steigen, ja mein Gott, dasselbe ist es mit Untergewicht, mit Nachbarn, die rauchen, mit einer Mikrowelle im Haus.
    2. Es gibt weißgott genug Dinge, die von leichter Fettleibigkeit bis hinein in ausgewachsene Adipositas führen können, ohne dass der Mensch etwas dafür kann.
    3. Oftmals sind das dann auch noch Langzeitprobleme, da kann man also nicht einfach mal so die Verantwortung übernehmen, sein Leben ändern und zum Adonis werden. Nur mal ein Beispiel: Kindern heutzutage wird wenig Bewegung anerzogen, dicke Kinder machen in der Regel von allein keinen Sport. Wenn man ausgiebige Bewegung nicht gewohnt ist, dann vielleicht im Schulsport auch noch von klein auf gehänselt wurde, ist es kein leichter weg, einfach mal so mir nichts dir nichts Fußballspielen zu gehen. Selbst Programme, die Übergewichtigen diesen Einstieg wieder ermöglichen werden, setzen darauf, dass die Dicken untereinander wieder positive Erfahrungen machen, weil sie eine ähnliche Erlebniswelt haben. Auf die Weise werden Übergewichtige zu einer Randgruppe gemacht, gesellschaftlich isoliert; nicht weil sie nicht gesellschaftstauglich sind, sondern weil die Gesellschaft nicht gut mit ihnen kann, eben wegen solchen Vorurteilen, dass die nur zu blöd sind und sich lieber in ihre dicke Traumwelt zurückziehen. Frag mal einen Normalgewichtigen, ob er gerne wie Winnie Pooh angeschaut werden möchte.
    4. Was ist so falsch an der Halbwahrheit? Wahrheit ist, dass wir das selbe jeden Tag machen. Das hier beispielsweise ist eigentlich ein Spieleforum (naja, mit einigen Erweiterungen) - was ist nun der Unterschied zwischen 3 Stunden Egoshooter am Tag und 3 Portionen Kartoffelauflauf? Dass die im Egoshooter suggerierte Dominanz männlicher ist, als Kartoffeln mit Hack und Käse? Dass man es Gamecommunity nennt, aber Fressgemeinschaft sich irgendwie ulkig anhört? Wir verleugnen jeden Tag vieles, aus keinem anderen Grund hat der Mensch sich Religion, Kultur und Freizeit angeschafft. Deshalb gibt es Selbstverletzendes Verhalten, deshalb gibt es kompensative Neurosen, wie beispielsweise unter anderem zwanghaftes Essen. Und dann steckt man die ganzen Leute, die durch ihre Antibiotika aufgequollen sind oder an rheumabedingtem Bewegungsmangel leiden, auch noch mit in den Topf und nennt es fehlende Selbstverantwortung.
    Geändert von Mordechaj (29.09.2009 um 23:49 Uhr)

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