Zitat
1. Nicht jeder Übergewichtige lebt automatisch ungesund. Einige Risikofaktoren steigen, ja mein Gott, dasselbe ist es mit Untergewicht, mit Nachbarn, die rauchen, mit einer Mikrowelle im Haus.
2. Es gibt weißgott genug Dinge, die von leichter Fettleibigkeit bis hinein in ausgewachsene Adipositas führen können, ohne dass der Mensch etwas dafür kann.
3. Oftmals sind das dann auch noch Langzeitprobleme, da kann man also nicht einfach mal so die Verantwortung übernehmen, sein Leben ändern und zum Adonis werden. Nur mal ein Beispiel: Kindern heutzutage wird wenig Bewegung anerzogen, dicke Kinder machen in der Regel von allein keinen Sport. Wenn man ausgiebige Bewegung nicht gewohnt ist, dann vielleicht im Schulsport auch noch von klein auf gehänselt wurde, ist es kein leichter weg, einfach mal so mir nichts dir nichts Fußballspielen zu gehen. Selbst Programme, die Übergewichtigen diesen Einstieg wieder ermöglichen werden, setzen darauf, dass die Dicken untereinander wieder positive Erfahrungen machen, weil sie eine ähnliche Erlebniswelt haben. Auf die Weise werden Übergewichtige zu einer Randgruppe gemacht, gesellschaftlich isoliert; nicht weil sie nicht gesellschaftstauglich sind, sondern weil die Gesellschaft nicht gut mit ihnen kann, eben wegen solchen Vorurteilen, dass die nur zu blöd sind und sich lieber in ihre dicke Traumwelt zurückziehen. Frag mal einen Normalgewichtigen, ob er gerne wie Winnie Pooh angeschaut werden möchte.
4. Was ist so falsch an der Halbwahrheit? Wahrheit ist, dass wir das selbe jeden Tag machen. Das hier beispielsweise ist eigentlich ein Spieleforum (naja, mit einigen Erweiterungen) - was ist nun der Unterschied zwischen 3 Stunden Egoshooter am Tag und 3 Portionen Kartoffelauflauf? Dass die im Egoshooter suggerierte Dominanz männlicher ist, als Kartoffeln mit Hack und Käse? Dass man es Gamecommunity nennt, aber Fressgemeinschaft sich irgendwie ulkig anhört? Wir verleugnen jeden Tag vieles, aus keinem anderen Grund hat der Mensch sich Religion, Kultur und Freizeit angeschafft. Deshalb gibt es Selbstverletzendes Verhalten, deshalb gibt es kompensative Neurosen, wie beispielsweise unter anderem zwanghaftes Essen. Und dann steckt man die ganzen Leute, die durch ihre Antibiotika aufgequollen sind oder an rheumabedingtem Bewegungsmangel leiden, auch noch mit in den Topf und nennt es fehlende Selbstverantwortung.
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