Communitytreffen-Moderator
Zitat von Ianus
Der Witz den ich machen wollte, ist leider ein Insider zwischen zwei Personen. Dir sei gesagt: Wenn da nicht 95 von 100 Rezepten Brei sind, so war er sehr frei in der Auswahl. Zumindest wenn man nach Originalkochbüchern und den Untersuchungen zur mittelalterlichen Ernährung geht.
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Da ist (auch) Brei drin. Allerdings hat sich der Autor der Abwechslung halber eher auf höfische Speisen konzentriert, weshalb auch einiges an Fleisch dabei ist. Das meiste davon stammt laut den Quellenangaben aus dem Spätmittelalter und der frühen Neuzeit, also etwa 13. bis 16. Jahrhundert. Häufige (da gut erhaltene) Quellen sind das "Fischbuch" des Klosters zu Tegernsee aus dem 14. Jh. und das "New Kochbuch" von Marx Rumpolt (Mundkoch des Mainzer Kurfürsten Daniel Brendel von Homburg). Etwas aus dem Rahmen fällt "Opera" von Bartolomeo Scappi (Leibkoch von Papst Pius V.), weil es erst 1570 erschienen ist und Scappi teilweise Zutaten aus Amerika (die mir in den Rezepten aber nie aufgefallen sind) zur Verfügung hatte.
Sicher ist das nicht 100% authentisch, aber ich denke, grade durch die vorhandenen Begleittexte (in denen auch oft erklärt wird, WARUM einiges nicht authentisch ist) eignet sich das Buch sehr gut, um ein ungefähres Gefühl für das Thema zu bekommen. Ganz nebenbei schmecken einige der Sachen auch noch richtig gut, wenn man denn ordentliche Zutaten bekommt. Frische, nicht ausgenommene Wachteln oder Hasen samt Blut gibts halt nicht im Supermarkt.
Edit:
Den genannten "Was ist Was" Band kann ich übrigens auch empfehlen. Ich hab hier eine etwas ältere Ausgabe. Interessant und verständlich geschrieben.