Quasi nur noch.
Es ist allerdings eine individuelle Entscheidung, weil auch die Folgen und die Ausgangssituation stets individuell sind. Bisher kam im Übrigen auch nur das übliche pauschalistische Gelaber über Reife, gefestigte Beziehungen und wie verbaut einem das Leben dann ist, wenn man erstmal sesshaft wird. Mal ganz ehrlich, wer den richtigen Zeitpunkt zum Heiraten dann sieht, wenn er die wenigsten Kompromisse einzugehen gezwungen ist und erstmal eine 9jährige Testphase braucht, an dessen Lebensphilosophie habe ich dann doch einige gravierende Zweifel. Ähnlich ist das mit Leuten, die anderer Leute Beziehungen anhand ihrer emotionalen Reife und Gefestigheit bewerten, als wäre der Mensch unter 30 chronisch zu blöd zum Glücklichwerden. Ich bin auch mal ganz elitär der Meinung, dass man zuerst Person und dann Zahnrad im Gefüge sein darf; wenn man plant, ab wann man bereit ist, eine Beziehung auf das nächste Niveau zu tragen und diese Planung dann auch eben noch genau davon abhängig macht, ab wann die kleinstmögliche Anzahl von Kompromissen geschlossen werden muss, lässt man den Stand der Ehe nicht nur zu einem obligatorischen Lebensabschnitt verkommen, sondern degradiert den Wert des eigenen Liebeslebens unter den Anspruch, in derWettbewerbswelt zu funktionieren. Und das, meine Damen und Herren, zeugt nun wirklich von mächtig wenig emotionaler Reife, so anmaßend diese Anschuldigung jetzt auch sein mag, aber ich bin da in reichlich guter Gesellschaft.Zitat
Ja, es ist eine Entscheidung mit Konsequenzen und so weiter, aber der Schwur "in guten wie in schlechten Zeiten" hat irgendwie nicht mehr arg so viel Gewicht, wenn man lange genug gewartet hat, um ja nichts aufgeben zu müssen, ja in keinem Risiko zu stehen, es könnten ja tatsächlich schlechte Zeiten kommen... Es ist dann auch nicht besonders nobel, erst dann das "Wir" zu benutzen, wenn das "Ich" ausgelebt und nicht mehr spannend genug ist.