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Ergebnis 1 bis 7 von 7
  1. #1

    ITT: You reach out and touch a town

    "Wenn man zu wenig von was hat, dann muss man es eben anbieten. Annehmen und ablehnen können es Leute dann immer noch."

    Das habe ich mir vor kurzem gedacht und danach handle ich.

    Um was es konkret geht: Ich will euch die Möglichkeit geben, für zwei Wochen im Leben von anderen Menschen in einer anderen Stadt präsent zu sein, ohne dass ihr dafür aus den Sesseln aufstehen müsst.



    Die Stadt ist Dornbirn, eine Gemeinde im Rheintal in Vorarlberg die sich früher durch Inzuchtindustriebarone und die begeisterte Unterstütztung für Hitler ausgezeichnet hat, heute aber eher als nette Kleinstadt mit interessantem postabiturellem Bildungsangebot bekannt sein möchte.
    Für Touristen ist sie auch nicht ganz uninteressant, da sie recht viel Jugendstilarchitektur hat...natürlich kann sie Feldkirch diesbezüglich nicht schlagen ...und direkt an die Wandergebiete anschließt. Die Fußgängerzone ist nicht allzu schlecht mit Lokalen bestückt, das Sommerangebot im allgemeinen gut und die öffentlichen Verkehrsmittel fahren mit für Vorarlberg untypisch hoher Frequenz.

    Und das ist wo du, oder wir, anschließen werden. "Wir" in diesem Fall sind der Bibliotheksverbund Dornbirn und wir haben jedes Jahr eine Sommeraktion. In den letzten zwei Jahren bestand die darin, dass wir Kisten mit Büchern zur freien Ausleihe in Busse gestellt haben und das kam gut an.

    Diese Jahr möchten wir mit der Technik gehen und da dachte ich mir: "Hey, das könnte lustig werden, wenn ich noch ein paar Leute reinbringe."


    Um was geht es konkret?

    Die Bussflotte wird umgerüstet und erhält Anzeigebildschirme, die in Zukunft verwendet werden, um Werbung und Fahrtinformation einzublenden. Wir vom Verbund haben diese für zwei Wochen reserviert und bringen unsere Werbung darauf....oder besser Werbung für uns.

    Konkret bedeutet dies, dass wir Auszüge aus Büchern und Gedichte einblenden werden. Einerseits natürlich zur Unterhaltung und andererseits als Preview, in der Hoffnung, dass wer dort aus Langeweile liest, sich dann hier bei uns das Buch holen wird.

    Ich habe drei Themen zugeteilt bekommen: Wirtschaft&Karriere, Sport und Jugend....und gibt es hier überhaupt ein Interesse daran, wildfremde Leute für zwei Wochen belästigen zu können? Wenn nicht, dann muss ich nichts weiter erklären.

  2. #2
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Ich habe drei Themen zugeteilt bekommen: Wirtschaft&Karriere, Sport und Jugend....und gibt es hier überhaupt ein Interesse daran, wildfremde Leute für zwei Wochen belästigen zu können? Wenn nicht, dann muss ich nichts weiter erklären.
    Ts, fieser Weg, sich noch einen Post zu erschleichen!
    Also ich belästige sehr gern Leute, erst recht, wenn sie mir dafür keine reinhauen können!

    Also, was genau wäre unser Job, kurze Ausschnitte aus Büchern zu den Themen posten?
    Und sind Sachbücher zu den Themen gemeint, oder Romane die in etwa davon handeln?
    A human is a system for converting dust billions of years ago into dust billions of years from now via a roundabout process which involves checking email a lot.

  3. #3
    Wenn du einen Roman hast, der ein gutes Zitat oder eine kurze Szene von vielleicht...siebzig Worten beinhaltet und den du während deiner Jugend gelesen hast, wäre das ideal.

    Ich hab' z.B. versucht, unter anderem etwas aus Kino no Tabi reinzubringen, aber irgendwie fand ich keine kurze, prägnante Szene.

    Gundun Pausewang's "Die Wolke" gab da schon mehr her:

    Zitat Zitat
    “Oder auch nicht”, bekam er zur Antwort. “Die werden erst mal
    alles dransetzen, eine Panik zu verhindern. Ich sage euch, was passiert:
    Wir kriegen in regelmäßigen Abständen zu hören, dass es keinen
    Grund zur Beunruhigung gibt und das sie alles unter Kontrolle
    haben. Motto:”
    “Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.”

    Die Wolke, Gudrun Pausewang
    Bei wirtschaft und Sport habe ich irgendwie genügend zusammen bekommen. Natürlich, neue vorschläge werden gerne angenommen, sofern sie besser als das hier sind:

    Zitat Zitat
    Nach meiner Definition ist der Millionär derjenige, der dank seines Kapitales von niemandem abhängig ist, um seine Ansprüche zu befriedigen. […] Er genießt den Luxus, gegenüber jedem, der ihm nicht passt, Goethes Götz zitieren zu können.

    “Die Kunst über Geld nachzudenken”Andrei Kostolany
    Ich habe auch noch ein chinesisches Gedicht über Fußball von 100 n.Chr. gefunden, dass ich für die Lulz mit hinein packe. Wollte eigentlich noch was zu dem Mayaballsport bringen, aber deren Literatur scheint nicht überlieftert oder nicht übersetzt worden zu sein.

  4. #4
    Zitat Zitat von Ianus
    Ich habe drei Themen zugeteilt bekommen: Wirtschaft&Karriere, Sport und Jugend....
    Zum thema "Jugend" könntest du doch das eine oder andre aus "Frühlings-Erwachen" nehmen, oder ?
    Das Licht
    Wir sind in trauer wenn · uns minder günstig
    Du dich zu andren · mehr beglückten: drehst
    Wenn unser geist · nach anbetungen brünstig:
    An abenden in deinem abglanz wes't.
    Wir wären töricht · wollten wir dich hassen
    Wenn oft dein strahl verderbendrohend sticht
    Wir wären kinder · wollten wir dich fassen -
    Da du für alle leuchtest · süsses Licht!
    Stefan George

  5. #5
    Ich habe das Buch nicht und noch nie davon gehört. Wenn du es zur Hand hast, such dir ein Zitat aus.

    Ich mache das größtenteils, damit ihr mal zwei Wochen lang Leute dazu bringen könnt, Sachen sehen zu müssen, die euch gefallen haben.

  6. #6
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Wenn du einen Roman hast, der ein gutes Zitat oder eine kurze Szene von vielleicht...siebzig Worten beinhaltet und den du während deiner Jugend gelesen hast, wäre das ideal.
    Ah, ausgezeichnet! ^^ Zu Wirtschaft und Sport hätte ich eh kaum was gehabt, während ich in meiner Jugend hauptsächlich Douglas Adams verschlungen habe, ideal für Zitate!
    Schmerzt mich dann nur immer etwas, sie auf deutsch zu schreiben. ^^'' Aber wie wäre es z.B. mit einem der folgenden:
    Zitat Zitat
    Dieser Planet hat - oder besser gesagt, hatte - ein Problem: die meisten seiner Bewohner waren fast immer unglücklich. Zur Lösung dieses Problems wurden viele Vorschläge gemacht, aber die drehten sich meistens um das Hin und Her kleiner bedruckter Papierscheinchen, und das ist einfach drollig, weil es im großen und ganzen ja nicht die kleinen bedruckten Papierscheinchen waren, die sich unglücklich fühlten.

    "Per Anhalter durch die Galaxis", Douglas Adams[/I]
    Zitat Zitat
    Und so blieb das Problem bestehen. Vielen Leuten ging es schlecht, den meisten sogar miserabel, selbst denen mit Digitaluhren.
    Viele kamen allmählich zu der Überzeugung, einen großen Fehler gemacht zu haben, als sie von den Bäumen heruntergekommen waren. Und einige sagten, schon die Bäume seien ein Holzweg gewesen, die Ozeane hätte man niemals verlassen dürfen.

    "Per Anhalter durch die Galaxis", Douglas Adams[/I]
    Ja, die beiden Zitate sind Absätze 2 bis 4 des Prologs. ^^' Das fängt schon so gut an! XD Oh, apropos "guter Anfang", da fällt mir gleich ein fast noch besserer ein:
    Zitat Zitat
    Es kann kaum ein Zufall sein, dass es in keiner Sprache der Welt die Wendung "schön wie ein Flughafen" gibt.
    Flughäfen sind hässlich. Manche sind sehr hässlich. Manche erreichen ein Ausmaß an Hässlichkeit, das nur ein Resultat besonderer Kraftanstrengungen sein kann. Diese Häßlichkeit kommt zustande, weil Flughäfen mit Menschen angefüllt sind, die müde und verdrossen sind und gerade festgestellt haben, dass ihr Gepäck in Murmansk gelandet ist (Murmansk ist die einzige bekannte Ausnahme dieser ansonsten unerschütterlichen Regel), und weil die Architekten alles in allem versucht haben, diesem Umstand in ihren Entwürfen Rechnung zu tragen.

    "Der lange, dunkle Fünfuhrtee der Seele", Douglas Adams (Ist wohl zu lang, aber man kann ja entweder den ersten oder den letzten Satz weglassen, auch wenn beides ein Verlust wäre.)
    Zwei weitere, die mir da noch einfallen:
    Zitat Zitat
    Der Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis sagt folgendes zum Thema Fliegen:
    Es ist eine Kunst, oder vielmehr ein Trick zu fliegen.
    Der Trick besteht darin, dass man lernt, wie man sich auf den Boden schmeißt, aber daneben.
    Such dir einen shcönen Tag aus, schlägt er vor, und probier's.
    Der erste Teil ist ganz leicht.

    "Das Leben, das Universum und der ganze Rest", Douglas Adams
    Zitat Zitat
    "Ihr seht also", sagte Slartibartfaß, indem er langsam seinen künstlich fabrizierten Kaffee umrührte, wodurch er gleichzeitig die strudelnden Zwischenräume zwischen den realen und den irrealen Zahlen und zwischen den gegenseitigen Wahrnehmungen von Geist und Universum aufrührte und so die Grundmatrizen der stillschweigend mitenthaltenen Subjektivität umstrukturierte, was seinem Raumschiff ermöglichte, selbst der Vorstellung von Raum und Zeit eine andere Form zu geben, "wie es ist."
    "Ja", sagte Arthur.
    "Ja", sagte Ford.
    "Was soll ich", fragte Arthur, "mit dem Hühnerbein hier machen?"

    "Das Leben, das Universum und der ganze Rest", Douglas Adams
    Beim letzten sind die letzten drei Zeilen mehr ein optionaler Zusatz, der eine Satz würde wohl genügen. ^^'
    A human is a system for converting dust billions of years ago into dust billions of years from now via a roundabout process which involves checking email a lot.

  7. #7

    Leon der Pofi Gast
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Ich hab' z.B. versucht, unter anderem etwas aus Kino no Tabi reinzubringen, aber irgendwie fand ich keine kurze, prägnante Szene.
    ja. kino no tabi ist meistens komplexer bzw dauert länger um am ende die geschichte zu offenbahren. aber es gab auch diese kurzgeschichte bei kino, die in kurzer zeit die ilusion von hoffnung in einem menschen weckt, wissend, dass sie im grunde unnütz ist, die menchen jedoch in ihrer ungewissheit lässt. tea ist ein kind, dass mit shizu reist und kaum spricht. sie kommen in ein land, in welchem die bewohner bei jedem fest ihre wünsche auf eine metallene tafel schreiben, um eine rüstung aus wünschen zu fertigen. aber du suchst vermutlich eher ein zitat.

    Teas Wunsch. Werde wahr
    Den Kohlestift umklammernd, schrieb Tea ihren Wunsch mit schönen Buchstaben auf die Metallplatte "Ich hoffe das aller Wünsche in Erfüllung gehen".Ich war wirlich schockiert. Es war das schönste, dass ich jemals von ihr sah. ... Die schweigsame Tea übergab die Platte dem Bürger.
    "Oh, das ist wirklich großartig!" Der Mann im mittlerem Alter lächelte und übergab die Platte einem Mann, der ebenso kommentierte und auf eine Leiter kletterte. Teas Wunsch wurde ein weiteres Stück in der Rüstung der Wünsche. Ich sah zu Tea hoch und sagte "Das war ein sehr netter und wunderbarer Wunsch. Aber was war der Grund? Könntest du mir da sagen?" Ich dachte, sie würde abermals nicht sprechen, aber dann sah sie auf mich herab und erwiederte: Weil es sowieso nicht funktionieren wird.
    Geändert von Leon der Pofi (31.07.2009 um 11:33 Uhr)

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