@ Kelven und Davias: Danke, das hab ich gesucht. Ich hätte ansich gern die Werte von ING genommen, aber die bewerten leider den Spielspaß nicht gesondert.
Kleine Fortsetzung: Vergleich der PGR Maker Reviews mit Reviews von der Seite www.gameswelt.de
Ich hab alle Reviewbewertungen (PC Spiele) von Gameswelt für Spielspaß, Grafik, Sound und Gameplay ausgelesen, um RPG Maker Reviews mit kommerziellen Reviews zu vergleichen.
Probleme beim Vergleich
Ein ganz genauer Vergleich mit unseren Reviews ist nicht wirklich möglich, da Handlung und Spielmechanik nicht bewertet werden. Ich hab nun unterstellt, dass wenn jemand bei den RPG Reviews das Gameplay bewertet hätte, dann wär es der Durchschnitt von Spielmechanik und Handlung. D.h RGP-Maker-Gameplay = (Spielmechanik + Handlung) / 2.
Die Reviewwerte von Gameswelt sind bei Grafik, Gameplay und Sound nicht perfekt vergleichbar, da Gameswelt immer Ratings zwischen 1 und 8 vergibt. Für die untere Formel, hab ich deswegen eine Korrektur gemacht, d.h. die Gameswelt Reviewwerte sind bei Punkt 2. zwischen 1 und 10.
1. Je mehr desto besser
Je höher die Wertung bei Grafik, Sound oder Gameplay, desto höher ist auch im allgemeinen der Spielspaß.
2. Gameplay > Grafik
Formel RPG Maker mit Gameplay:
Durchschnittliche Spielspaßwertung = -0.18 + 0.84 x Gameplay + 0.07 x Grafik + 0.19 x Sound
Formel Gameswelt Reviews:
Durchschnittliche Spielspaßwertung = +1.54 + 0.46 x Gameplay + 0.20 x Grafik + 0.14 x Sound
Die Einflussstärke von Gameplay (Handlung und Spielmechanik) auf Spielspaß ist bei RPG-Maker-Spielen deutlich stärker, als bei kommerziellen Spielen. Umgekehrt gilt es bei Grafik, die ist im kommerziellen Bereich deutlich wichtiger. Der Sound unterscheidet sich nicht großartig.
Wenn die Statistik stimmt, dann sind wir sind anders als die Anderen. Vor allem achten wir mehr auf Handlung bzw. Spielmechanik und deutlich weniger auf die Grafik.
@Kaltblut
Spielmechanik ist die deutsche Übersetzung von Gameplay. Beides meint also das gleiche. Die Handlung ist auf keinen Fall Teil des Gameplays (es sei denn beides wurde miteinander verbunden, aber so was gibt es nur sehr selten). Es gibt aber ein paar andere Probleme, die es schwerer machen die Bewertungen zu vergleichen:
- bei kommerziellen Magazinen stimmen die Redakteure über die Bewertung ab, es handelt sich also um keine Einzelmeinung (zumindest war das bei den Magazinen die ich kenne so).
- die Maßstäbe der kommerziellen Magazine sind einheitlicher. In der Makercommunity bewerten wie gesagt viele ihre Lieblinge in allen Kategorien gut, weil es ihre Lieblinge sind. Allgemein bewerten wir natürlich nicht so neutral wie es die kommerziellen Magazine machen.
Das Ergebnis "Die Einflussstärke von Gameplay (Handlung und Spielmechanik) auf Spielspaß ist bei RPG-Maker-Spielen deutlich stärker, als bei kommerziellen Spielen" widerspricht eigentlich dem was man in der Makercommunity und der kommerziellen Szene beobachtet. Während die kommerziellen Entwickler sich ständig neue Konzepte ausdenken müssen - zumindest bei den Konsolenspielen - greift die Makercommunity auf die immer gleichen Konzepte zurück. Das Gameplay der Makerspiele hat sich seit 2002 (da bin ich in die Community gekommen) nicht auffällig verändert. Wenn man vom Gros der Spiele ausgeht.
Für mich heisst diese Statistik dass alle 3 Punkte verdammt wichtig sind,
es passt nicht unbedingt zu der Aufteilung:
Zitat
Durchschnittliche Spielspaßwertung = -0.18 + 0.84 x Gameplay + 0.07 x Grafik + 0.19 x Sound
...
Wenn Grafik 7% (???, überhaupt finde ich 84% auf Gameplay zu setzen
übertrieben, 70% wäre vielleicht noch erträglicher) einnimmt ist also auch
eine hohe Spassbewertung bei Augenkrebs (0 oder wenig Punkte) möglich?
(sofern es eine verdammt gut gemachte Mechanik dann auch bieten sollte)
Ich glaube nicht dass das so einfach sein kann. Oder wenn es 0 Punkte oder
Abzug gäbe wenn der Bildschirm einfach schwarz bleibt oder einen Screen
Tone hat bei dem man einfach Augenschmerzen bekommt ist das dann wohl
auch noch als "egal" einstufbar so wie ich das einschätze. xD
Und wenn Grafik nicht wichtig ist, warum wird dann von Kritikern Mapping
verdammt stark beachtet? Das gehört mit zur Optik. Bei dem kleinen Einfluss
die die Statistik zeigt ist zwischen dem Wert einer leeren Map, einer anderen
ordentlich gemappten und einer vollgestopften kein grosser Unterschied in
der Gesamtbewertung mehr auffindbar.
--
Solange es hier falschzitierende Ärsche gibt, dulde ich keinerlei Zitatboxen, die von mir sein sollen.
@ Kelven: Ein paar Probleme lassen sich vielleicht klären. Ich hätte dazu schreiben sollen, dass ich nur PC Spiele erfasst habe. Spielmechanik und Handlung hab ich kombiniert, weil ich in Wiki gelesen habe, dass sich das Verständnis was Gameplay ist recht stark unterscheidet. Wiki: Weitere Bedeutung von Spielmechanik oder Gameplay. Ich kann aber die Rechnung auch noch mit nur Spielmechanik durchführen, dann kommt das Folgende raus.
Spielspaß = -0.02 + 0.69 x Spielmechanik + 0.13 x Grafik + 0.23 x Sound
Ansich ändert sich nicht viel in der Wirkung. Der Sound wär vielleicht wichtiger, ähnelt aber noch stärker dem RPG-Maker Soundwert[Edit: Was schreib ich da nur für Unsinn, d.h. er wird wichtiger bei RPGs und ähnelt weniger dem Gameswelt Soundeinfuss]. Die Durchschnittswertung der Bewerter macht die Gleichung eigentlich nur genauer, da eh nur ein Durchschnitt geschätzt werden kann. Die RPG Reviewwertung ist natürlich ungenauer, ich hab aber die durschnittliche Streuung der Daten bzw. Streuung der Einflusstärke einzelner Faktoren (in der Formel) und die ist nicht so groß, dass es den Vergleich ändert. Der Vergleich ist natürlich trotzdem nicht ganz perfekt, aber da hab ich kaum weitere Möglichkeiten.
@ MagicMaker: Du hast die Formel verwechselt. Aber auch in dem Fall ist zwar dein Schluss intuitiv, aber die Formel zuverlässiger. Ich hab es schon versucht zu erklären (#24 bzw. #41). Es scheint mir aber bisher nicht gelungen. . Ich hab auch eine Vermutung warum Grafik so stark beachtet wird und das hängt durchaus mit der von dir zitierten Abbildung zusammen (#8, 2. Teil). Über schwarze Screens sagen die Daten natürlich nix aus. Die Schlechteste RPG-Review-Grafikwertung war bei 2 von 10 Punkten.
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Ich persönlich glaube, dass Makerern deswegen die Grafik so egal ist, weil Personen die die Grafik anbeten nicht auf die Idee kämen solche RPG-Maker-Spiele zu spielen, geschweige denn ein Review zu schreiben. Und vielleicht gilt ja der umgekehrte Fall für die Handlung.
In diesem Fall verklausuliert Wiki aber nur das was sich eigentlich hinter dem Begriff versteckt und wenn nicht, dann handelt es sich beim Gameplay bzw. der Spielmechanik wieder um einen Begriff, der - wie real Troll gestern so schön gesagt hat - viel meint aber nichts bedeutet. Ich denke, dass wir aus der Sicht eines Spielers sagen können, dass Gameplay/Spielmechanik nicht für das steht was uns eine Featureliste sagt und auch nicht für die "Technik" hinter dem Spiel, sondern für den Spaß, den die interaktiven Elemente machen. Davon spricht eine Gameplay-Bewertung und ich glaube nicht, dass man etwas anderes bewerten sollte wenn es um das Gameplay geht. Bei der Gesamtwertung fließen dann noch Handlung, Grafik, Musik usw. mit ein.
Jedenfalls bin ich immer noch skeptisch, ob sich anhand der Bewertungen (egal ob Makercommunity oder allgemeine Spielszene) wirklich Rückschlüsse über den Anspruch der Community ziehen lassen. Es widerspricht wie gesagt dem, was wir in der Community erleben. Ob es nun Umfragen sind, in denen die große Mehrheit sagt, dass ihnen die Story am wichtigsten ist, oder die vielen Spielabbrüche, weil sich ein Spiel nicht gut spielt. Ein Problem des Kurzreview-Threads ist nämlich auch, dass dort fast nur Spiele aufgeführt werden, die den Spielern gefallen haben. Also so gut wie keine Spiele, die wegen irgendwelcher Mängel abgebrochen wurden. Die Liste enthält überwiegend Spiele, die besonders gut angekommen sind.
Wie klärt man eigentlich, ob der, der Spielkritiken schreibt, auch dem typischen Spieler entspricht? Die stets niedrigen grafischen Einflüsse, die du ständig berechnest, weichen einfach so völlig von dem ab, was ich meine (nein, nicht beobachte, einfach nur: meine. )
Nur die Minderheit der Spieler schreibt Reviews. Stehen die stellvertretend für alle? Oder macht das, was aus den Schreibern erst Schreibern macht, aus ihnen auch andere Spieler? Sind die vielleicht reflektierter, satter (durchaus ein Punkt bei professionellen Redakteuren), vergleichserfahrener und nicht so schnell durch Oho-Effekte der Grafik zu begeistern wie es womöglich der große Rest ist?
These in einem Satz: Kann deine Übersicht repräsentativ sein, wenn du nur eine sehr spezifische Teilmenge heranziehst?
(Hier steht alles in Frageform, weil ich es selbst nicht weiß.)
@ Kelven und Real Troll: Zweimal die gleiche Frage , aber die kann ich beantworten.
Zitat von real Troll
Kann deine Übersicht repräsentativ sein, wenn du nur eine sehr spezifische Teilmenge heranziehst?
...
Nein, Rückschlüsse auf alle Spieler sind streng statistisch sind nicht drin, lediglich Rückschlüsse auf die Reviewerwertung. Der Schluss auf die Spielerwertung wäre nur möglich, wenn ich mir zufällig aus allen Spielern einige herauspicke und die das Spiel bewerten lasse. Das geht logischerweise nicht. Wenn jetzt entschieden werden soll, ob die Berechnungen überhaupt etwas über den Spieler aussagen, dann muss beantwortet werden, ob sich Spieler und Reviewer (im Durchschnitt) deutlich unterscheiden. D.h. wenn der Reviewer bei guter Handlung im Durchschnitt eher gute Spielspaßwertungen vergibt und es beim Spieler im Durchschnitt umgekehrt oder egal ist, dann wären die Ergebnisse tatsächlich verfälschend.
Der Genauigkeit zuliebe, sollte man (sofern keine deutlichen Unterschiede erwartet werden), wenn man auf den Spieler-Spielspass schließt, vielleicht nur die Unterschiede zwischen den Einflüssen interpretieren. Also z.B. dass bei kommerziellen Spielen Gameplay wichtiger ist als Grafik oder Sound. Bzw. bei RPG Maker Spielen Handlung oder Spielmechanik bedeutend wichtiger sind als Grafik.
Zitat von Kelven
Ein Problem des Kurzreview-Threads ist nämlich auch, dass dort fast nur Spiele aufgeführt werden, die den Spielern gefallen haben.
...
Es stimmt, es ist auch nur der Schluss auf gereviewte Spiele möglich. Seltsamerweise reviewt Gameswelt auch überwiegend gute Spiele. Wir reviewen etwas mehr schlechte und extrem gute Spiele. Der Rest ist in etwa ähnlich. Da die Mehrheit der Reviews recht gute Wertungen hat, ist die Formel v.a bei guten Spielen zuverlässig (was nicht heißt, dass sie bei schlechten Spielen nicht funktioniert).
Allgemein könnte man sagen: "Wenn dein Spiel gereviewt werden sollte, dann gibt die obige Formel für die Reviewwertung im Durchschnitt eine gute Schätzung für den Spielspaß".
----------------------------- Nachtrag:
Ich hab gerade noch zwei neue PRG Maker Reviews entdeckt.
Auch wenn hier nicht die Begeistungesstürme ausbrechen werden, ich selbst bin von den Socken wie gut das bisher trifft .
Ich glaube, man kann Reviews über aktuelle Computerspiele und Reviews über Makergames in keinem Fall gegenüberstellen.
Ein herkömmlicher Spieler der heutigen Zeit ohne Verbundenheit zu alten Spielen wird Makerspiele in jedem Fall doof finden. Ganz egal, ob das Spiel einen noch so tollen "Spielspaß" hat. Eine Auflösung von weniger als 1280x1024pix und ne Farbtiefe von weniger als 32bit verschrecken die Leute.
Ich glaube, die Statistiken sind subjektiv und gelten nur, wenn man in der entsprechenden Szene ist und sich auskennt. Man stelle sich vor, ein Mensch eines Spielemagazins sollte objektiv ein Makerspiel bewerten. Hierzu ist ein Vergleich mit aktuellen Spielen notwendig, um Schwächen und Stärken abzuwägen.
Das ist unmöglich - MIDI-Gedudel und niedrigstaufgelöste Grafiken sind im Vergleich zu modernen Spielen ein Produkt der Vergangenheit. Das was wir als "gutes Gameplay" bezeichnen, wird schnell als "auf Kästchen beschränkte Bewegung" bezeichnet. Kampfsysteme sind "wie aus dem sechsten Teil von Final Fantasy - ein Produkt von vor 15 Jahren." Den Rest spare ich mir - ich glaube ihr wisst, was ich meine.
Es ist also vollkommen klar, dass wir anders bewerten, dass wir Punkte anders Gewichten und unsere Bewertungen anders aussehen. Die Unterschiede bei Makerspielen sind geringer und benötigen zum Bewerten ein ganz anderes Gefühl =)