Die Dunmerin kneift mißtrauisch die Augen zusammen und versucht, in der Dunkelheit irgend etwas zu erkennen. Spielen ihr ihre überreizten Sinne hier einen Streich?
Sie spürt mehr als daß sie hört, wie Gravir zu ihr aufschließt. Dann fühlt Teleri seine Hand auf ihrer Schulter, wie er sie, ohne eine hektische Bewegung zu machen, in Richtung der Wand des Kanals dirigiert. Langsam und leise rückwärts gehend folgt sie dem Druck, bis ihr Rücken festen Stein berührt. Sie stehen jetzt in einer Nische, die ihnen beiden gerade genug Platz bietet. Hier sind die Schatten tiefer, aber eine wirkliche Deckung bietet sie den Beiden nicht.
Der Bastard hebt kurz die Hand zum Zeichen, daß sie sich still verhalten soll. Ich habe mich also doch nicht getäuscht. Da ist irgendwas. Sie lauscht angestrengt und schließt kurz die Augen, als ihr feines Gehör das Schnattern von Goblinstimmen auffängt. Mist.
Die Stimmen kommen rasch näher, und bald schälen sich zwei Gestalten aus dem Dunkel.

Die Goblins tragen schartige, bösartig ausschauende Spieße bei sich und sind in eine Art primitiven Harnisch gehüllt, der seltsam organisch anmutet – ebenso ihre klobigen Schilde, die aus dem selben Material zu sein scheinen. Fasziniert starrt die Telvanni die Wesen an: Kreaturen wie aus einem Alptraum, den Vaermina schickt. Sie wirken deformiert, selbst wenn man Goblinmaßstäbe anlegt. Starke, knotige Muskelstränge ziehen sich über die Extremitäten, welche nicht so recht zum Torso zu passen scheinen. Die häßlichen Köpfe sind viel zu klein, so als gehörten sie eigentlich zu einem ganz anderen Körper. Sie wirken wie lebende Knochenläufer. Als hätte man sie... zusammengesetzt.
Teleri spannt sich und drückt sich etwas tiefer in die Nische. Sie spürt Gravirs Präsenz dicht neben sich und stellt plötzlich fest, daß sie Angst um ihn hat. Nicht um sich selbst. Bitte, mach jetzt nichts Dummes. Vielleicht gehen sie einfach wieder weg.

In dem Moment verharren die Kreaturen, keine fünf Schritte von ihnen entfernt. Ihre häßlichen Mäuler verzerren sich, während sie sich witternd umschauen.
Fast unbewußt konzentriert die Elfin ihre magischen Reserven in einem Punkt kurz unter ihrem Herzen und webt die rohen arkanen Kräfte in eine Form. Feuer.
Langsam, ganz langsam wenden sich die Köpfe der beiden Goblins in ihre Richtung. Teleri atmet so flach wie möglich, jederzeit bereit vorzuspringen und ihre Magie direkt in eine der scheußlichen Visagen zu schleudern.