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Fossil
Teleri bemerkt so halb, daß Gravir zurück ist. Sie reagiert jedoch nicht - den Kopf zu heben oder auch nur die Augen aufzuschlagen, erscheint ihr einfach zu anstrengend.
Ein kleiner Teil ihres Bewußtseins, der seine Arbeit noch nicht eingestellt hat, registriert wie sich der Halbvampir langsam, fast zögerlich, nähert. Sie vernimmt ein Knirschen und dann das leise Klirren seines Kettenzeugs; sehr nahe jetzt.
Warum ist das Gehör eigentlich immer das letzte, was noch funktioniert? fragt sie sich müßig.
Im nächsten Moment spürt sie, wie warme Finger und kühler, seidiger Stoff über ihre Wange streichen. Unbewußt zuckt die Alchemistin zusammen.
Ihre zusammengeschrumpfte Welt wird etwas heller, als Gravir prüfend eines ihrer Lider hebt. Teleri murrt leise, als das Auge ob dieser Behandlung zu trocken wird und anfängt zu schmerzen. Die Hand verschwindet, nur um sich mit beruhigender Bestimmtheit auf ihre Stirn zu legen.
Nach einer Weile, gerade als das Bewußtsein der Dunmer beschließt, sich endgültig für einige Zeit zu verabschieden, fühlt sie, wie sie aufgehoben und fortgetragen wird. Undeutlich nuschelt sie etwas, das man mit genügend Phantasie als 'Laß mich sofort runter, du Mistkerl!' interpretieren könnte. Dann schläft sie ein.
Irgendwann kommt Teleri zu sich. Wie lange sie geschlafen hat, vermag sie nicht zu sagen. Wie sie schon wieder in dieser Kammer gelandet ist, auch nur so ungefähr.
Mühsam setzt sie sich auf. Ihr Körper fühlt sich so steif und schwer an, als wäre sie von einem Kagouti überrannt worden. Zum Glück schmerzt ihr Kopf nicht, auch wenn es sich so anfühlt, als hätte jemand das Gehirn entfernt und durch Watte ersetzt.
Vermutlich sollte ich dafür dankbar sein. Das war wirklich gutes Zeug.
Sie erhebt sich und stellt gerade erleichtert fest, daß sie diesesmal sogar noch ihre gesamte Kleidung am Leib trägt, als der Raum um sie herum unversehens zur Seite kippt. Mit einem dumpfen Poltern schlägt die Dunkelelfe auf dem Fußboden auf. Wirklich, sehr gutes Zeug...
Ächzend zieht Teleri sich an der Bettkante hoch und wuchtet sich auf die Matratze. Dann bemerkt sie eine kleine Flasche Wasser, die vermutlich von Gravir stammt. Dankbar trinkt sie sie in wenigen Zügen leer.
Ihr Blick fällt auf ihr eigenes Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegenschaut. Es ist ziemlich bleich, und die vollen roten Haare fallen ihr wirr ins Gesicht. Scheinbar passe ich mich bereits meiner neuen Umgebung an, denkt sie sarkastisch.
Mit den Fingern versucht sie, ihre Mähne wenigstens ansatzweise in Ordnung zu bringen.
So. Dir ist also völlig egal, was mit mir geschieht, ja? Deshalb überprüfst du auch so sorgfältig meinen Zustand -denk ja nicht, ich hätte das nicht mitbekommen!-, bringst mich ins Bett und verschwindest dann einfach, obwohl ich völlig weggetreten bin -warst du etwa kein bißchen in Versuchung, hm?-, und bist aufmerksam genug, mich mit Wasser zu versorgen. Und das nennst du 'völlig egal'. Ich glaube dir kein Wort, Gravir.
Geändert von Glannaragh (04.04.2010 um 13:44 Uhr)
Grund: Kosmetik
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