Statt einer Antwort legt ihr Gegenüber seine Hände, die in feinen, schwarzen Handschuhen stecken, in einer einstudiert wirkenden Geste aneinander und verunsichert den Fußboden, indem er ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmet.
Macht der auch mal irgendwas, das nicht zur Schau dient? fragt sich Teleri gereizt. Das Brimborium ist ja schlimmer als beim Jahresempfang der kaiserlichen Delegation in Tel Naga.

Nach einer Weile, in der sie gespannt die Luft angehalten hat, bewegt sich der Vampir endlich. Er legt seinen Kopf leicht schräg und starrt ihr direkt in die roten Augen. Ein böses Lächeln umspielt seine schmalen Lippen und läßt die Bilder erahnen, die wohl durch seine Gedanken gehen.
"Wäre es Euch lieber, wenn ich Euresgleichen so behandle?"
Das wirkt. Teleri, die sich leicht vorgebeugt hatte, zuckt zurück, als hätte sie sich verbrannt. Sie klappt den Mund auf und schließt ihn wieder, ohne einen Ton herauszubringen. Der Schwarzhaarige nutzt den entstandenen Moment der Stille, um die Alchemistin genau zu mustern. Fast so, als wollte er sich jedes Detail einprägen. Sie läßt es widerstandslos geschehen, was zum einen Teil ihrem immer noch perplexen Zustand geschuldet ist, zum zweiten dem Umstand, daß er dabei seine Finger bei sich behält und zum dritten der Tatsache, daß man eine Beute... anders ansieht.

Scheinbar zufrieden mit der Wirkung, die seine Worte erzielt haben, fährt er schließlich mit ruhiger Stimme fort:
"Nun, ihr befindet Euch in der heiklen Situation, einem kleinen...Mißverständnis zu unterliegen. Mein... um Euer Wort aufzugreifen... Bediensteter war der Meinung, daß ihr eingeweiht seid, was die Wirkung eines gewissen, alchemistischen Stoffes betrifft... da ihr... Alchemistin seid."
Seine Augen halten sie unter Kontrolle, während er sich mit einer schlangengleichen Bewgeung zu ihr hinüberlehnt. "Aber ob Ihr es nun wißt oder nicht, gehen lassen werde ich Euch zunächst wohl kaum..."
Der Blick der Dunmer zuckt bei dieser Ankündigung für Sekundenbruchteile durch den Raum und über den Gürtel ihres Entführers, an dem ein eleganter, grünschimmernder Dolch hängt. Der Vampir lehnt sich zurück und bringt die Waffe so aus ihrer Reichweite.
"Verwerft den Fluchtgedanken, Teleri", sagt er sanft.
Verdammt.
Zum zweiten mal innerhalb kürzester Zeit ist es dem Unbekannten gelungen, sie auszumanövrieren. In ihrem Bauch sammelt sich der Ärger wie Magma in einer unterirdischen Kammer.

"Nun, Teleri", flüstert er, wärend er sich mit eleganter Geste das Haar hinter ein spitzes Ohr zurückstreicht "Sagt mir, was Ihr über den vorhin erwähnten Stoff wißt."

...und irgendwann ist die unterirdische Kammer voll.

Teleri zieht die Augen zusammen, und auf ihrer Stirn erscheint eine steile Falte, als sie den intensiven Augen des Wiedergängers ihr eigenes, glutrotes Starren entgegensetzt, mit dem sie sich in seinen Blick verbeißt wie ein Clannfear in seine Beute. Ihre Stimme ist heiser vor Wut, als sie faucht: "Da ihr scheinbar so viel über mich wißt, Sera, sollte Euch nicht entgangen sein, woher ich stamme. Glaubt Ihr ernsthaft, daß ihr mich mit Euren Spielchen einschüchtern könnt wie einen abergläubischen Aschländer? In den Katakomben unserer Türme bin ich weit Schlimmerem begegnet als Euch!

... und was ich über diese Substanz weiß - GAR NICHTS, verdammt!"

Zweimal holt sie tief Luft.
"Jetzt seid Ihr an der Reihe, Sera. Wo bin ich? Wer seid Ihr? Warum habt Ihr mich hierher gebracht? Woher kennt Ihr meinen Namen?"