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Thema: [RPG] Aller Anfang ist schwer...

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Durch die Tür hört die Alchimistin leise Stimmen, aber sie kann keine Worte ausmachen.
    Also befinden sich mindestens zwei Leute hinter dieser Tür. Mit etwas Glück sind es zwei rotzendämliche und gelangweilte Wachen. Ich werde einfach eine riesige Szene machen und dann schauen, wie ich Kapital aus der folgenden Verwirrung schlagen kann.
    Sie drückt die Klinke herunter.

    "Wie, du vermutest, daß sie mehr weiß?!" Der halb geschrieene, halb gefauchte Satz wird in dem Moment ausgestoßen, in welchem Teleri schwungvoll die schwere Türe öffnet.

    Ein geräumiges Zimmer wird sichtbar, das mit den gleichen fremdartigen Kristallen ausgeleuchtet ist wie die Kemenate, in der sie aufgewacht war.

    Das massive Portal kracht mit einem hohlen Hallen gegen die Wand.

    Oh, Scheiße!
    Köpfe rucken mit drachenartiger Geschmeidigkeit herum, und zwei glühende Augenpaare fixieren sie. Aus ihnen spricht animalische Wildheit.
    Sie erinnert sich wieder. Erinnert sich daran, was falsch war mit dem schönen Fremden. Die Augen. So verführerisch, so absonderlich - die prächtige Maske der Verdammnis. Vampire.
    Oh, Scheiße!

    "Ssie issst wach... Ssoll ich..."

    Die gezischelten Worte kommen von dem kleineren ihrer beiden "Gastgeber". Teleri erkennt ihn, denn die grauen Augen sind unverwechselbar. Allerdings hat der Rest des Geschöpfes nichts mehr mit dem unwiderstehlichen Schurken zu tun, der sie in der verregneten Gasse in Balmora so vollends in seinen Bann geschlagen hatte.
    Er wirkt ausgezehrt und verbraucht,die hungrigen Augen über den hohlen Wangen sind blutunterlaufen und liegen zu tief in den Höhlen, um noch attraktiv zu wirken. Seine Haare sind stumpf und glanzlos, und die Haut wirkt wie Wachs. Der Kopf schwingt leicht hin und her, wie bei einer großen Echse, die ihre Beute fixiert.

    Seine Schönheit war nichts weiter gewesen als eine billige Illusion. Teleri fühlt sich benutzt, beschmutzt und verkauft. Bei dem Gedanken an seine Umarmung, die noch in der finsteren Gasse neben dem "Acht Teller" ein wohliges Schaudern über ihr Rückgrat geschickt hatte, wird ihr übel.
    Die Kreatur macht einen Schritt auf sie zu. Alles an ihr wirkt gespannt und sprungbereit. Das Gesicht des Vampirs verzerrt sich zu einem sadistischen Lächeln, und die Fänge blitzen in dem rötlichen Licht auf.

    Von Entsetzen gepackt, weicht Teleri zurück. Die Entschlossenheit, die sie vor wenigen Augenblicken noch wie einen Schild vor sich hertrug, verpufft zu nichts. Panik löscht jedes vernünftige Denken aus.

    "Du sollst gar nichts mehr außer dich verziehen."

    Zum ersten mal spricht der andere. Seine Worte sind leise und ohne jede Grausamkeit, doch mit Macht gesprochen. Die verkommene Kreatur krümmt und windet sich unter der Autorität seiner Stimme und zögert.

    Der volle Bariton des zweiten Vampirs wirkt auf die Alchemistin aus irgendeinem Grunde vertraueneinflößend. Sie beruhigt sich genug, um den Unbekannten mustern zu können. Neben ihm wirkt ihr Entführer noch schäbiger. Dieses Wesen ist ebenfalls einmal ein Dunmer gewesen, scheint sich aber nicht den viehischen Verhaltensweisen ergeben zu haben, welche Vampiren mit einem schwächeren Willen zu eigen ist. Seine langen Haare sind so schwarz wie Ebenerz und fallen ihm bis zu den Knien herunter wie der Mantel eines Fürsten.
    Als seine farblosen, fast weißen Augen sie direkt fixieren, bricht Teleri in die Knie. Angst und Faszination kämpfen in ihr um die Vorherrschaft und paralysieren sie.

    Noch immer starrt die weißhaarige Kreatur sie voll hungrigem Verlangen an und macht ihr Angst. Teleri nimmt all ihren Mut zusammen. Auf dem kalten Steinboden kniend und mit zitternder Stimme fragt sie, an den Rabenhaarigen gewandt:
    "Wo bin ich? Wer seid Ihr, und warum habt Ihr mich hierher gebracht?"
    Geändert von Glannaragh (13.01.2010 um 19:54 Uhr)

  2. #2
    ---Irwaen & Skarin---
    Vor Jolkins Augen tanzen wilde Farben, unter die sich ab und an eine groteske Fratze mischt. Sie kreist um seinen Kopf, lacht ihn mit hämischen Gelächter aus; Schwindel überfällt ihn, und seine Lider werden schwer. Schlaf, ja, Schlaf, das ist das, was der Nord jetzt möchte. Er fühlt sich kraft- und hilflos und möchte diesen Zustand nur noch wegschlafen. Dann aber plötzlich dringt das Rufen seines Stolzes an sein Ohr. „Jolkin, kannst du mich hören?!“. Moment mal, warum klingt der Stolz wie eine ihm vertraute Stimme? Nein, nicht aufgeben.
    Jolkin schlägt mit Mühe seine Augen auf und hebt den Kopf. Durch einen grauen Schleier nimmt er das Gesicht Skarins war. Plötzlich verzerrt es sich zu eben jener Grimasse welche ihm um den Kopf schwebte; er halluziniert. „Du dreckige….Missgeburt…ich…werde…dich…“, wirft er seinem Kumpanen mit schwacher Stimme entgegen und hebt langsam die Hände in seine Richtung, lässt sie dann aber wieder kraftlos sinken.
    Die optische Täuschung verschwindet, und Jolkin erkennt nun auch Skarin wieder. „..du hier…wo ist dieses Mistvieh hin…“, nuschelt er vor sich hin und versucht sich zu bewegen. Unter Schmerzen zuckt er zusammen, als er an dem Claymore hängen bleibt. Wie in Trance schaut er auf den Griff der Waffe, hebt wie in Zeitlupe die Hände und legt sie darauf. Es sieht aus, als versuche er das Schwert heraus zu ziehen; natürlich erfolglos, denn es sitzt felsenfest. Die Augen des Nords flimmern leicht, als er auf seinen Oberkörper schaut und die tiefen Furchen sieht. „oohhhh….“, stöhnt er gequält, da erst jetzt der Schmerz zu seinem Gehirn vorzudringen scheint. Mit glasigem Blick richtet er seine Augen auf Skarin. „…oh…hallo, Skarin…bist du auch schon hier…sag, kannst du mir mal hiermit…helfen…“, und weiter zieht der Nord kraftlos an dem Claymore, dies alles wie in Zeitlupe, und durch die Belastung läuft das Blut stärker aus den Krallenwunden.

    ---Teleri---
    Auf Teleris Frage hin hat der verkrüppelte Vampir nichts weiter zu tun als noch breiter zu Grinsen und zu zischeln: „…um dir unendliche…“, aber weiter kommt das grauäugige Wesen der Nacht nicht. Es gibt einen dumpfen Knall, Blut spritzt aus dem Mund der schmächtigen Gestalt, als ihn die behandschuhte Faust des Schwarzhaarigen trifft. Dies geschieht mit solcher Kraft und von halb oben, dass der Getroffene hart auf den Boden schlägt wie als wär er von der Raumdecke gefallen. Zunächst herrscht Stille, zumindest scheint es so, aber an Teleris Ohr dringen sehr leise gesprochene Worte, welche sie jedoch nicht identifizieren kann, womöglich handelt es sich dabei sogar um eine fremde Sprache. Die beiden Vampire scheinen sich kurz zu unterhalten, der scheinbare Anführer macht einen Schritt nach vorn, betrachtet kurz die am Boden sitzende Dunmerin; ohne einen Ansatz zu machen dreht er sich plötzlich um die eigene Achse und tritt dem am Boden liegenden Vampir in den Bauch, sodass dieser ein Stück weit geschleudert wird und dann ächzend liegenbleibt. „DU SOLLST DICH VERZIEHEN!!!“, brüllt er, und für Teleri nicht sichtbar, da er das Gesicht abgewandt hat, zeigt sich die pure Aggression im Blick des großen Ex-Dunmers. Die Gestalt am Boden windet sich vor Schmerz, wuchtet sich dann schwerfällig auf die Beine und hinkt durch die linke der beiden Türen am anderen Ende des Raumes.
    Der mit Teleri im Zimmer verbliebene Vampir schweigt. Es scheint, als ob er die Fragen der Dunmerin bereits vergessen hat oder bewusst zu ignorieren scheint. Ohne einen Ton zu sagen oder sich der Dunmerin zuzuwenden geht er mit langsamen Schritten zu der Ecke des Raumes, in welcher drei schwarz bespannte Lehnsessel stehen. Er setzt sich und faltet die Hände, und obwohl noch immer kein einziges Wort gesprochen wurde, liegt eine seltsame Spannung in der Luft, und irgendwas in Teleri sagt ihr, dass sie sich dazusetzen sollte.

  3. #3
    Auf ihre klägliche Frage hin verzieht sich die Visage des niederen Vampirs zu einer noch groteskeren Fratze. "... um dir unendliche..."

    Der Schwinger des Schwarzhaarigen trifft mit der Wucht eines Guartrittes. Unter normalen Umständen hätte die schiere Gewalt des Teffers den Vampir so effektiv mit dem Fußboden vereinen müssen, daß es eines Destillators bedurft hätte, beide wieder voneinander zu trennen. Aber die Kreatur erweist sich als bemerkenswert zäh. Mühsam hebt sie den Kopf. Blut und Speichel laufen ihr aus dem Maul, offenbar ist der Kiefer gebrochen.

    Teleri beobachtet die Szene mit entsetzter Faszination. Gleichzeitig merkt sie, daß ihre Angst wieder im Schwinden begriffen ist. So verrückt es scheint, sie hat das sichere Gefühl, daß der Schwarzhaarige auf ihrer Seite ist. Zudem gefällt er ihr. Sie ertappt sich selbst, wie sie ihn bewundernd anstarrt, während die beiden Vampire einige Worte miteinander wechseln, die jedoch so leise gesprochen sind, daß sie trotz ihrer scharfen Elfenohren kein Wort verstehen kann. Sie weiß noch nicht einmal, ob die beiden in einer ihr bekannten Sprache reden. Sicher ist nur, daß der Tonfall des Kleineren ebenso trotzig klingt wie der des Meistervampirs unnachgiebig. Interessant, daß er mit derartig zerschlagenem Gesicht überhaupt in der Lage ist zu sprechen, überlegt die Alchemistin. Ich will mir die Schmerzen gar nicht vorstellen, die er haben muß.

    In einer fließenden Bewegung richtet sich der schwarzhaarige Wiedergänger unvermittelt auf und kommt auf Teleri zu. Ihr Herz setzt für einen Schlag aus. Verdammt. Das hat er gehört, oder? Stimmt es wirklich, daß Molag Bals Kinder die Herzen der Sterblichen schlagen hören können?
    Er bleibt vor der kauernden Dunmerin stehen, und für einen Moment scheint es so, als wollte er ihr auf die Füße helfen. Was der Ausdruck in seinen seltsam bleich glühenden Augen jedoch bedeutet, kann sie beim besten Willen nicht sagen.

    Hinter Teleri richtet sich der andere unter größten Anstrengungen auf einen Ellenbogen auf. Als ihre Augen in die Richtung des Verletzten zucken, wirbelt der größere Vampir unversehens herum. Sein langes Haar umfließt ihn bei dieser Bewegung, als wäre es lebendig.
    Mit zwei langen Schritten erreicht er seinen Artgenossen. Ohne einmal innezuhalten, holt er zu einem Tritt aus, der den anderen in den Bauch trifft und ihn ein gutes Stück durch den Raum befördert. Man hört einen seltsam würgenden Schrei und brechende Rippen. Der Geschundene spuckt noch mehr Blut.
    "DU SOLLST DICH VERZIEHEN!" brüllt ihn der Meistervampir an. Eiskalter Zorn umgibt ihn wie ein Halo. In diesem Moment ist Teleri dankbar, daß sie sein Gesicht nicht sehen muß.

    Der Weißhaarige hat definitiv genug. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kriecht er, so schnell es seine Verletzungen zulassen, auf die linke Tür am Ende des Ganges zu. In den ersten Sekunden versucht er noch sich zusammenzureißen, schafft es angesichts seiner Blessuren jedoch nicht. Herzerweichend winselnd schleppt er sich durch die Tür. Seine Demütigung vor Teleri ist perfekt.

    Mit seinem Verschwinden beruhigt sich Teleri weiter, jetzt wo die einzige andere Präsenz die ihres dunkelhaarigen "Gastgebers" ist. Als sie ihren Blick wieder auf ihn richtet, schaut sie in ein ausdrucksloses Gesicht. Der Vampir wendet sich ab, geht zu einer Sitzgruppe und läßt sich dort in einen schwarzen Sessel fallen. Mit keiner Regung läßt er erkennen, daß er seine Gefangene überhaupt noch wahrnimmt. Dennoch spürt Teleri den Drang, sich zu dem Untoten zu gesellen.

    Langsam und unsicher steht sie auf, bis sie sicher ist, daß ihre Beine sie tragen. Zögerlich nähert sie sich dem Vampir, und läßt sich schließlich in einen der freien Sessel sinken.
    Ihr Kopf fühlt sich zwar leer an, aber ihre Gedanken sind klar und ihr Atem geht ruhig, als sie abermals fragt: "Wo bin ich? Wer seid Ihr, und warum habt Ihr mich entführen lassen?" Nach einem kurzen Moment des Zögerns setzt sie, von der Neugier der Gelehrten getrieben, hinzu: "Und ist es normal, daß Ihr Euresgleichen derart behandelt?"
    Geändert von Glannaragh (31.01.2010 um 09:50 Uhr)

  4. #4
    Skarin lächelt, als sein Freund versucht in dieser Situation gelassen zu wirken. Er war hitzig am Überlegen, welche Chancen er haben könnte seinem Freund zu helfen. Das Schwert rausziehen, wäre nicht sehr klug, dann würde Jolkin womöglichverbluten. Tief in Gedanken verloren lässt er seinen Blick durch das Zimmer gleiten. Plötzlich schlägt er sich auf die Stirn und schält sich einen Narren in Gedanken. "Wie konnte ich nur so dumm sein", knurrt er mit zusammengebissenen Zähnen, "wir sind noch in einem Alchemiegeschäft!" Mit der Hand deutet er Irwaen und Jolkin, wobei er im nächsten Moment schon wieder den Kopf schüttelt, denn wo sollte er denn hingehen, zu warten und arbeitet sich zum Geschäftsraum selbst vor. Fieberhaft macht er sich daran die Regale und Kisten nach möglichen Heiltränken, am besten von sehr starker Konzentration, zu durchsuchen.

    [ooc: Was findet Skarin?]
    Geändert von Streicher (03.02.2010 um 15:45 Uhr)

  5. #5
    ---Teleri---
    Der Schwarzhaarige hat die mit dünnen schwarzen Handschuhen (es scheint wohl Seide zu sein) bekleideten Hände Finger für Finger aneinandergelegt und zu Boden gestarrt. Eine Weile herrscht Stille, als ob der Vampir seine Worte abwägen würde; oder hat er Teleri nicht gehört? Nach einer schieren Ewigkeit hebt er kaum merklich den Kopf und die bohrenden Augen fixieren die Dunmerin. „Wäre es euch lieber, wenn ich Euresgleichen so behandel?“, und ein sadistisches Lächeln fliegt über die Gesichtszüge der Kreatur der Nacht. Er lässt seine Aussage wirken und nutzt die Gelegenheit, um die Dunmerin von oben bis unten zu mustern. Sein Blick, welcher über jede Körperpartie, jede Rundung und jedes Merkmal von Teleri gleitet, wirkt dabei keineswegs aufdringlich oder lüstern, sondern eher interessiert und eine Spur vertrauenserweckend, was in Anbetracht der Gestalt, welche der Mann verkörpert, schon beinahe grotesk wirkt.

    Dann aber fährt er mit leiser Stimme fort, er scheint keine Antwort seines Gegenübers erwartet zu haben. „Nun, ihr befindet euch in der heiklen Situation, einem kleinen…Missverständnis zu unterliegen. Mein…um euer Wort aufzugreifen…Bediensteter war der Meinung, dass ihr eingeweiht seid was die Wirkung eines gewissen, alchemistischen Stoffes betrifft…da ihr…Alchemistin seid…“. Der Vampir lehnt sich leicht nach vorn, ohne Teleri aus den Augen zu lassen. „Ob ihr es nun wisst oder nicht, gehen lassen werde ich euch zunächst wohl kaum…“. Die Pupillen des Fremden lassen Teleri nicht mehr los, es herrscht Stille im Raum, und dann lehnt sich der Vampir zurück und säuselt leise: „…verwerft den Fluchtgedanken, Teleri.“. Ein Lächeln erscheint wieder um die Mundwinkel des Schwarzhaarigen, abermals lässt er den Trumpf, den er soeben ausgespielt hat, wirken durch eine stimmungsvolle Pause.

    „Nun, Teleri, sagt mir was ihr über vorhin erwähnten Stoff wisst …“, flüstert der Mann beinahe und streicht sich langsam die langen schwarzen Haare zurück.

    ---Irwaen & Skarin---
    Jolkin blickt seinem Kameraden hinterher, was Skarin da vor sich hingesprochen hat, verstand der aufgespießte Nord kaum, da er sich in einer Art Dämmerzustand befindet.
    Jolkin unterdessen bietet sich im Geschäftsraum ein heilloses Durcheinander. Die Panik, welche langsam in ihm hochsteigt, hilft ihm bei der Suche keineswegs, sondern sorgt nur dafür, dass er hektisch zwischen den Flaschen herumkramt und dabei die ein oder andere nachlässig zerbricht.
    Schließlich aber findet er in einer Kiste ein Bündel, bestehend aus fünf kleinen Phiolen mit roter Flüssigkeit. Sie sind kleiner als die normalerweise üblichen Flaschen, und die Rotfärbung ist weitaus intensiver als bei den üblichen Heiltränken. Kleine Etiketten sind auf jede einzelne kleine Phiole geklebt; der Schriftzug lautet: +90%. Darunter befindet sich ein kleines, rotes Kreuz.
    Desweiteren liegen in der Kiste ein paar gekorkte, normal große Flaschen mit einer klaren Flüssigkeit darin, desweiteren ein kleines Pergament, auf dem etwas in unleserlicher Handschrift steht. Mit etwas Fantasie lässt sich ein „Micntig: Uerlümmem!“ entziffern. Aber das macht doch nicht wirklich Sinn, oder?

    [OCC: Mal ein kleines Schlechte-Schrift-Rätsel Einfach dran denken, wie man bestimmte Buchstaben durch schlechte Handschrift verwechseln kann ]

  6. #6
    Statt einer Antwort legt ihr Gegenüber seine Hände, die in feinen, schwarzen Handschuhen stecken, in einer einstudiert wirkenden Geste aneinander und verunsichert den Fußboden, indem er ihm seine ungeteilte Aufmerksamkeit widmet.
    Macht der auch mal irgendwas, das nicht zur Schau dient? fragt sich Teleri gereizt. Das Brimborium ist ja schlimmer als beim Jahresempfang der kaiserlichen Delegation in Tel Naga.

    Nach einer Weile, in der sie gespannt die Luft angehalten hat, bewegt sich der Vampir endlich. Er legt seinen Kopf leicht schräg und starrt ihr direkt in die roten Augen. Ein böses Lächeln umspielt seine schmalen Lippen und läßt die Bilder erahnen, die wohl durch seine Gedanken gehen.
    "Wäre es Euch lieber, wenn ich Euresgleichen so behandle?"
    Das wirkt. Teleri, die sich leicht vorgebeugt hatte, zuckt zurück, als hätte sie sich verbrannt. Sie klappt den Mund auf und schließt ihn wieder, ohne einen Ton herauszubringen. Der Schwarzhaarige nutzt den entstandenen Moment der Stille, um die Alchemistin genau zu mustern. Fast so, als wollte er sich jedes Detail einprägen. Sie läßt es widerstandslos geschehen, was zum einen Teil ihrem immer noch perplexen Zustand geschuldet ist, zum zweiten dem Umstand, daß er dabei seine Finger bei sich behält und zum dritten der Tatsache, daß man eine Beute... anders ansieht.

    Scheinbar zufrieden mit der Wirkung, die seine Worte erzielt haben, fährt er schließlich mit ruhiger Stimme fort:
    "Nun, ihr befindet Euch in der heiklen Situation, einem kleinen...Mißverständnis zu unterliegen. Mein... um Euer Wort aufzugreifen... Bediensteter war der Meinung, daß ihr eingeweiht seid, was die Wirkung eines gewissen, alchemistischen Stoffes betrifft... da ihr... Alchemistin seid."
    Seine Augen halten sie unter Kontrolle, während er sich mit einer schlangengleichen Bewgeung zu ihr hinüberlehnt. "Aber ob Ihr es nun wißt oder nicht, gehen lassen werde ich Euch zunächst wohl kaum..."
    Der Blick der Dunmer zuckt bei dieser Ankündigung für Sekundenbruchteile durch den Raum und über den Gürtel ihres Entführers, an dem ein eleganter, grünschimmernder Dolch hängt. Der Vampir lehnt sich zurück und bringt die Waffe so aus ihrer Reichweite.
    "Verwerft den Fluchtgedanken, Teleri", sagt er sanft.
    Verdammt.
    Zum zweiten mal innerhalb kürzester Zeit ist es dem Unbekannten gelungen, sie auszumanövrieren. In ihrem Bauch sammelt sich der Ärger wie Magma in einer unterirdischen Kammer.

    "Nun, Teleri", flüstert er, wärend er sich mit eleganter Geste das Haar hinter ein spitzes Ohr zurückstreicht "Sagt mir, was Ihr über den vorhin erwähnten Stoff wißt."

    ...und irgendwann ist die unterirdische Kammer voll.

    Teleri zieht die Augen zusammen, und auf ihrer Stirn erscheint eine steile Falte, als sie den intensiven Augen des Wiedergängers ihr eigenes, glutrotes Starren entgegensetzt, mit dem sie sich in seinen Blick verbeißt wie ein Clannfear in seine Beute. Ihre Stimme ist heiser vor Wut, als sie faucht: "Da ihr scheinbar so viel über mich wißt, Sera, sollte Euch nicht entgangen sein, woher ich stamme. Glaubt Ihr ernsthaft, daß ihr mich mit Euren Spielchen einschüchtern könnt wie einen abergläubischen Aschländer? In den Katakomben unserer Türme bin ich weit Schlimmerem begegnet als Euch!

    ... und was ich über diese Substanz weiß - GAR NICHTS, verdammt!"

    Zweimal holt sie tief Luft.
    "Jetzt seid Ihr an der Reihe, Sera. Wo bin ich? Wer seid Ihr? Warum habt Ihr mich hierher gebracht? Woher kennt Ihr meinen Namen?"

  7. #7
    Der Gestank von Blut und anderen Körperflüssigkeiten, das Bild der Zerstörung, der steife Körper der Achemistin und der an die Wand genagelte Nord hatten Irwaens Sinne betäubt. Wie in Trance folgte sie Skarin immer weiter ins Innere des Gebäudes. Dann lässt er sie plötzlich allein zurück. In einer Lache aus Blut, die rings um ihre Füße immer größer wird. Das Blut läuft aus drei tiefen Wunden im Bauch des Nord. Die blutigen Flüsse waren mehr geworden, seit Jolkin versucht hatte, das Claymore aus seiner Schulter zu ziehen. Jetzt war er beinahe bewustlos an der Wand zusammengesunken.

    Irwaen schüttelt den Kopf, reißt sich vom Anblick der Wunden los und greift nach dem nächstbesten Verbandersatz, den ihre Finger finden können: Ein Tischdeckchen von einem Regal. Sie faltet es mehrmals zusammen und versucht einen Druckverband anzulegen. Die Blutmenge lässt sie jedoch am Erfolg dieses Vorhabens zweifeln.
    "Skarin?" ruft sie mit einem Anflug von Panik in der Stimme durch die Tür, durch welche der Nord verschwunden war, "wir brauchen Verdandsmaterial oder...", sie zögert "...einen Heiltrank. Aber woher? ... Alchemiegeschäft!", schießt es ihr plötzlich durch den Kopf und sie beendet den Satz: "noch besser einen Heiltrank!"

  8. #8
    Skarin kämpft sich durch das Chaos zwischen den ganzen Flaschen hindurch, ohne darauf zu achten, ob er sie dabei beschädigt. Verzweifelt hebt er ein Gemisch nach dem anderen hoch und durchwühlt die Kisten und Kästchen, bis er auf ein ihm bekanntes Zeichen stößt, das rote Kreuz. Daneben steht die Konzentration von 90%. Desweiteren befindet sich in der Kiste Flaschen mit einer klaren Flüssigkeit und ein Papierstück, auf dem irgendwas draufsteht. Mit zusammengepressten Augen versucht er die Buchstaben zu entziffern. "Micntig: Uerlümmem!?", flüstert er, "nein, Mientig Verlümmem? ... auch nicht! Was soll der Mist, das fehlte mir gerade noch, ein unleserlicher seltsamer Zettel!" Fluchend schlägt er auf den Boden und konzentriert sich dann wieder. "Nicht Mischen, könnte es heißen ... dann sollte ich den Trank wohl einfach so auf die Wunde kippen ... aber 90%? Das hört sich zu stark an", denkt er nach und kratzt sich am Kopf. "Ich habs, Wichtig: Verdünnen!", jedoch bremst sich seine Freude bei der Tatsache aus, dass er keine Ahnung hat, wie er das ganze mischen soll, und besonders, in welchen Mengen. Wütend hebt er die Faust gen Himmel und wollte eine Beleiding gegen die Götter aussprechen, unterließ es dann jedoch. "Dann muss ich das ganze wohl einfach auf gut Glück versuchen", stellt Skarin enttäuscht fest. Er holt die Flasche mit der klaren Flüssigkeit heraus und zieht den Korken ab. Dann nimmt der Waldläufer die zweite mit dem roten Inhalt. Bevor er ansetzt den Heiltrank einzugießen, riecht er an der klaren Flüssigkeit, um sicher zu gehen, dass es nicht etwas anderes als Wasser ist.

  9. #9
    ---Teleri---
    Der Schwarzhaarige zeigt auf Teleris trotzige Geste zunächst gar keine Reaktion. Wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist, fixiert er die Dunmerin stattdessen und durchbohrt sie quasi mit seinen Augen.
    Emotionslos erwidert er, die pure Kälte schwingt in seinen Worten mit, das Wohlwollen, was dieser Mann bis eben noch ausgestrahlt hat, ist wie weggewischt: „Ihr seid nicht in der Lage, um Forderungen zu stellen, Teleri, haltet eure Zunge im Zaum.“. Der Vampir lehnt sich wieder zurück und spricht dann etwas versöhnlicher. „Nichtsdestotrotz möchte ich mich vorstellen. Mein Name ist Zirkon, und ihr befindet euch in meinem Reich. Oh, ihr fragt euch, wo genau das ist“, lächelt er, als hätte er die Gedanken der Dunmerin gelesen. „Direkt unter Balmora. Trotzdem würde ich euch abermals nicht zur Flucht raten, dies könnten einige meiner Untergebenen falsch verstehen und eure Flucht zu einer amüsanten Treibjagd verkommen lassen, an deren Ende ihr…quasi…unter den Teilnehmern…aufgeteilt werdet…“. Diese Tatsache spricht er so beiläufig aus als wäre dies eine Unterhaltung über das Wetter.

    Der Vampir schweigt einen Moment und wird dann plötzlich ernst. Er mustert die Dunmerin erneut. „Auch wenn ihr mir alles andere als vertraut, habe ich das Gefühl, dass ihr mir nichts verheimlicht. Dies könntet ihr auch nicht lange, aber das ist eine andere Angelegenheit. Mein Handlanger hat anscheinend einen Fehler gemacht. Trotzdem, so beschränkt ist nicht einmal dieser Tölpel. Umsonst hat er euch nicht entführt, und ich gehe nicht davon aus, dass der einzige Grund eurer ansehnliches Erscheinungsbild war.“. Das Kompliment klingt weder schmeichelnd noch betörend, sondern wie eine Tatsache aus dem Mund des Vampirs. Sogleich fährt er fort. „Darum muss ich noch einmal fragen: Was könnte ihn zu der Annahme verleitet haben, ihr wüsstet etwas darüber? So unbekannt ist euch diese Substanz ganz offensichtlich nicht…“. Abermals faltet er die Hände und lehnt sich zurück

    ---Irwaen & Skarin---
    Die klare Flüssigkeit ist vollkommen geruchslos und besitzt auch die Konsistenz von Wasser.
    Während Skarin noch an der richtigen Mischung feilt, helfen Irwaens Bemühungen nur wenig. Als sie das Tuch auf die Brustwunde drückt, stöhnt Jolkin leise auf vor Schmerz und hebt schwerfällig den Kopf. Aus blutunterlaufenen Augen blickt er die Waldelfe an; plötzlich formen seine Lippen ein paar Wörter, welche Irwaen klar und deutlich hört, da sie direkt vor ihm steht.
    „Sah…aus wie…ein…Rieckling…nur in…groß…oder irgendwie…auch nicht…“. Jolkin lässt den Kopf wieder sinken.

    ---Mergoth---
    Der Wachmann hebt langsam den Kopf. Seine Augen sind müde, und das Wasser läuft in Strömen den Helm hinunter über sein Gesicht und die Rüstung. Mit nicht gerade sehr wachsamen Blick mustert er den Kaiserlichen vor sich, sich an seiner Hellebarde abstützend. „Guten Abend…was soll daran gut sein…“, grummelt er missmutig, sein Drei-Tage-Bart verleiht ihm ein Aussehen, was in die trostlose vom Regen graue Umgebung wie gemalt hineinpasst.
    Die Wache hat dem nichts hinzuzufügen, auch hindert sie Mergoth nicht am Eintreten.

  10. #10
    Skarin kippt vorsichtig die klare Flüssigkeit, die er als Wasser identifiziere konnte, in den Heiltrank, macht den Deckel wieder drauf und schüttelt das ganze ein wenig, um die beiden Inhalte zu vermischen. Dann steht der Waldläufer wieder auf und tritt zu Irwaen, die verzweifelt mithilfe eines Tuches versucht die Blutung zu stillen, und zieht den Stopfen von der Flasche. "Ich hab hier was gefunden, was ihm helfen könnte", sagt er unsicher zu der Waldelfe. Seine Gedanken überschlagen sich bei der Überlegung, wie er als nächstes vorgehen sollte. Den Heiltrank zu nutzen, während Jolkin noch auf der Klinge aufgespießt ist, wäre wahrscheinlich keine Gute Idee, ihn dort zu befreien, ihn dort hängen zu lassen aber auch nicht. Der blonde Nord atmet tief durch und wendet sich dann wieder an Irwaen. "Hör mal, du musst mir jetzt helfen, wir müssen Jolkin von der Klinge nehmen und ihn dann sofort mit dem Trank hier behandeln", er machte eine kurze Pause und betrachtete seinen dem Tode nahen Gefährten, "dann fange ich an, die Wunden mit dem Trank zu behandeln. Du muss die, an denen ich gerade nicht arbeite, mithilfe des Tuches geschlossen halten, damit er uns nicht verblutet. Okay?" Fragend schaute er zur Waldelfe und schloss den Heiltrank wieder.

  11. #11
    Zäh rinnt die rote, klebrige Flüssigkeit an der Parierstange des Claymors entlang bevor sie vor Irwaens Füßen auf den Boden tropft. Sie schaut auf das feuchte, rote Tuch in ihren Händen, dann von einem Hühnen zum anderen und schließlich bleibt ihr Blick an dem Claymore hängen. Es steckt nicht nur tief in der Schulter des Bewusstlosen, es muss noch tiefer in der Wand stecken, bedankt man, wie wenig der breiten Klinge direkt neben dem Kopf der Waldelfe herausschaut. "Selbst wenn ich es schaffen sollte, das herauszuziehen", wendet sie sich an ihren nordischen Begleiter, "reiße ich die Wunde wahrscheinlich nur noch mehr auf, da ich unweigerlich nach unten ziehen würde", teilt sie ihm ihre Bedenken mit. "Hmh", Skarins Gesichtsausdruck lässt vermuten, dass er zu einem ähnlichen Schluss gekommen ist, jetzt, wo er die zierliche Gestalt der Bosmer neben dem Claymore gesehen hat. "Dann stütze du ihn ab, wärend ich die Klinge herausziehe", ändert er seinen Plan, stellt den Heiltrank auf dem Regal ab, von dem Irwaen zuvor das Tuch genommen hatte und greift ohne weitere Umschweife nach dem Schwertgriff.
    "Natürlich", antwortet Irwaen noch und beeilt sich, Jolkin abzustützen. Was, genauer gesagt, so aussieht, dass sie sich mit ihrem ganzen Körper gegen den Nord stemmt und dabei versucht, ihm keine weiteren Schmerzen zuzufügen.
    "Hmmm!"
    Selbst Skarin scheint zunächst Probleme damit zu haben, die Klinge aus der Wand zu ziehen. Zweimal muss er seinen Griff um das blutige Heft des Schwertes korrigieren.
    "Hnnnnngh!!!"
    Bevor es ihm schließlich mit einem letzten, kräftigen Ruck gelingt, seinen Freund zu befreien. Das Blut, dass sofort hellrot und heiß aus der Wunde schießt, tränkt Irwaens Seite und bespritzt Skarins Rüstung. Mit einem leisen Seufzen bricht Jolkin an der Wand zusammen. Mühsam kann Irwaen die leblose Masse des Nord so dirigieren, dass er nicht fällt, sondern nur langsam an der Wand hinuntergleitet. Doch noch bevor er den Boden erreicht, packt Skarin zu: "Ich hab ihn!", und legt Jolkin vorsichtig auf dem Boden ab.
    Flinkt greift Irwaen nach dem Heiltrank und dem Tuch, kniet sich neben Jolkin und reicht den Trank an Skarin weiter. Sofort entkort dieser das Fläschchen und flößt Jolkin einen Schluck davon ein. In der Blutpfütze am Boden kniend versucht Irwaen, die hefitg blutende Schulterwunde zu versorgen. "Es ist ein Wunder, dass er überhaupt noch blutet", schießt es ihr durch den Kopf. Nach einigen langen Augenblicken hat Skarin es irgendwie geschafft, dem immer wieder bewusstlos werdenden Nord den Heiltrank so einzuflößen, dass dieser ihn auch schluckt. Die zweite Hälfte des Trankes gibt er direkt in die zahlreichen Wunden seines Weggefährten. Als die letzte Wunde versorgt und der letzte Tropfen Heiltrank aufgebraucht ist, haben die beiden Helfer zum ersten mal Zeit durchzuatmen. Ihre Blicke treffen sich über dem hilflosen Körper. Und auch wenn sie vielleicht unterschiedliche Worte benutzt hätten, wissen beide auch ohne zu sprechen, dass sie grade das gleiche denken.
    "Vivec steh uns bei!"

  12. #12
    Der Vampir starrt sie während ihres ganzen Ausbruchs unbeeindruckt an. Verdammt, du elender Scheißkerl, zeig doch wenigstens irgend eine Reaktion, denkt sie, während sie die aufkeimende Verzweiflung niederkämpft, die angesichts der Ungerührtheit ihres Gegenübers Besitz von ihr ergreift.
    Ihre Blicke bleiben ineinander verbissen, aber Teleri merkt, wie sie langsam, fast gegen ihren Willen, immer weiter in ihren Sitz zurücksinkt.

    Mit einer plötzlichen Bewegung schnellt der Vampir auf sie zu. Seine Hände sind in die Armlehnen ihres Sessels gekrallt, und sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, als er zu sprechen beginnt:
    "Ihr seid nicht in der Lage um Forderungen zu stellen, Teleri. Haltet Eure Zunge im Zaum."
    Die Eiseskälte in der Stimme des Untoten fährt wie ein Schock in ihre Glieder. Sie will ihn anschreien, ihm ihren Zorn entgegenschleudern, in sein Gesicht spucken und ihm die Augen auskratzen!
    Aber sie sitzt bewegungsunfähig da wie der Skrib vor der Schlange und wartet auf den unvermeidlichen Hieb.

    Welcher nicht folgt.
    Langsam weicht der Schwarzhaarige zurück und lehnt sich wieder in seinen Sitz, ohne nur einmal den Blickkontakt zu brechen.

    Teleri weiß, daß sie geschlagen ist. Die kühnen Worte, die sie dem Vampir soeben noch entgegengeschleudert hatte, waren ihr letzter -und einziger- Bluff gewesen. Tatsächlich hatte sie einem Wesen, das so schnell, stark und scharfsinnig war, niemals etwas entgegensetzen können. Resigniert schlägt sie die Augen nieder und blickt auf ihre Hände, die sich zu Fäusten verkrampft haben. Ich konnte mich ja noch nicht einmal gegen die mentalen Agriffe seines Handlangers schützen, überlegt sie frustriert. Wie soll ich mich da gegen einen Meister wehren?
    Sie weiß nicht wie lange sie dort sitzt, während der Eindruck des Besiegtseins wie eine Flutwelle über ihr zusammenschlägt. Es fühlt sich an wie ein ganzes Zeitalter.

    Endlich spricht der Andere wieder, weicher jetzt:
    "Nichtsdestotrotz möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Zirkon, und ihr befindet Euch in meinem Reich."
    Vorsichtig hebt die Alchemistin den Blick, eine unausgesprochene Frage in den Augen. Mit einem schmalen Lächeln fährt der Vampir fort:
    "Oh. Ihr fragt Euch, wo genau das ist." Eine beiläufige Handbewegung. "Direkt unter Balmora. Trotzdem würde ich Euch abermals nicht zur Flucht raten, dies könnten einige meiner Untergebenen falsch verstehen und Eure Flucht zu einer amüsanten Treibjagd verkommen lassen, an deren Ende Ihr... quasi... unter den Teilnehmern... aufgeteilt werdet", sagt er im Plauderton und mit einem leichten Achselzucken. Teleri unterdrückt ein Würgen, als ihr das Ausmaß ihrer mißlichen Lage mit einem Schlag bewußt wird.

    Nach einem Moment des Schweigens, in dem sich Zirkon beiläufig im Zimmer umgesehen und seine Wort einwirken lassen hatte, fixiert er sie erneut mit seinem Blick:
    "Auch, wenn Ihr mir alles andere als vertraut, habe ich das Gefühl, daß Ihr mir nichts verheimlicht. Dies könntet Ihr auch nicht lange, aber das ist eine andere Angelegenheit."

    Diese simple Wahrheit versetzt der Dunmer einen Stich. Ihre Unterweiser im Haus Telvanni hatten sie immer wieder für ihre mangelnde Willensstärke getadelt, die aus ihrer Ungeduld hervorging. Dies ist offenbar die Quittung dafür, daß ich den mentalen Abwehrübungen so wenig Aufmerksamkeit gewidmet habe, denkt sie bitter.

    "Mein Handlanger hat anscheinend einen Fehler gemacht", fährt der Wiedergänger fort. "Trotzdem, so beschränkt ist nicht einmal dieser Tölpel. Umsonst hat er Euch nicht entführt, und ich gehe nicht davon aus, daß der einzige Grund Euer ansehnliches Erscheinungsbild war."

    Beim letzten Satz horcht Teleri auf: Eine Schwäche, die ich irgendwie nutzen kann? Direkt darauf sinkt ihr Mut wieder. Nein. Nur eine einfache Feststellung, realisiert sie nach einem weiteren verstohlenen Blick in sein Gesicht.

    "Darum muß ich noch einmal fragen: Was könnte ihn zu der Annahme verleitet haben, Ihr wüßtet etwas darüber? So völlig unbekannt ist Euch diese Substanz ganz offenbar nicht."
    Wieder lehnt Zirkon sich zurück und faltet in dieser elaboriert wirkenden Geste die Hände. Und es ist offensichtlich, daß er nicht weggehen wird, bis er seine Antworten bekommen hat.

    Teleris Gedanken rasen. Was will er hören? Was will er hören, verdammt? Ich will leben, ich will hier wieder raus. Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als mit ihm zu kooperieren. Ich würde ihm ja sagen, was er wissen will, aber was soll das sein? Sie wünscht sich zurück nach Hause, wünscht sich, Sadrith Mora niemals verlassen zu haben. Sadrith Mora... das ist es! Da hat alles angefangen.
    "Ich kam nach Balmora, weil irgendein anderer Alchemist im Suff etwas von einer seltenen alchemistischen Zutat gefaselt hat, die hier zu bekommen sein sollte. Ich weiß nicht, was das für eine Zutat ist. Nur, daß es sich um ein Mineral handeln soll. Und selbst da bin ich mir nicht sicher.
    Und hier bin ich auf eine Waldelfe und zwei Nords getroffen, die Ärger anziehen wie eine Kerze die Motten. Und ich habe mich noch gefragt, was die Nords bei einer Alchemistin wollten. Derselben Alchemistin wahrscheinlich, zu der mich die Gildenmagierin geschickt hat, die ich nach der Zutat gefragt habe. Soll ich es ihm sagen? Irwaen, Skarin und der lange Trottel wären dann ebenfalls in Gefahr.
    "Ich habe in der hiesigen Magiergilde nachgefragt. Von dort aus schickte man mich weiter zu einem ortsansässigen Alchemisten. Das... ist alles", sagt sie, ohne den Blick zu heben, den sie wieder auf ihre verkrampften Hände gerichtet hat.

  13. #13
    Nanu... Wachen die sich in der Regel keine Möglichkeit entgehen lassen Reisende zu... schikanieren... kenne ich so gar nicht... Die Hlaaluwachen sind eben auch nicht mehr das was sie einmal waren. Vorrausgesetzt sie waren irgendwann einmal etwas, das es verdient den Titel Wache zu tragen... Lächerlich Denkt Mergoth, während er der Wache ohne eine Mine zu verziehen, wortlos zunickt und das Tor passiert.

    Und jetzt muss ich ersteinmal das ganze Zeug loswerden, das ich hier gesammelt habe... rottende Salze... müffelndes Kraut, bei dem kein normal Denkender weiss was man damit anfangen könnte... Ahh... Balmora... Stadt der Diebe... oder der Händler, wie man in ofiziellen Kreisen sagt... wo doch jeder weiss, was das Haus Hlaalu eigentlich so macht... Seltsam, dass es hauptsächlich an der Bitterküste so viele Schmugglernester gibt... Während Mergoth seine Gedanken weiter strickt, tragen ihn seine Füße durch die Gassen der Stadt, Treppen nach unten, über eine der Brücken des Odais, wieder zahlreiche Stufen hinauf und wieder durch einige Gassen der Stadt. Bis er schlussendlich auf dem großen Platz vor dem Hlaaluratsgebäude steht. Wohin noch gleich... achja... die olle Weißhafen wird schon was mit dem Zeugs anfangen können... Mergoth biegt nach rechts und schreitet durch ein paar weitere Gassen, bis er vor dem Gebäude steht, in welchem die Altmer ihr Geschäft betreibt. Aber was ist das? Die Tür ist... nicht mehr vorhanden. Was zum? Die Wache hätte ruhig vor mir hier sein können, ich hab auf so etwas nun wirklich keine Lust...

    Mit einem leicht säuerlichen Blick nähert sich der Kaiserliche der zervetzten Tür. Langsam gleitet seine rechte Hand über den Schwertknauf und packt selbigem mit festem Griff. Er steht nun vor dem Gebäude und hört Geraschel... Glas stößst gegen Glas, Gespärchsfetzen dringen zu ihm hinaus: 'Reiße ich die Wunde... Hmh! ... Klinge... Hmmmh! ... Ich mische gleich mit wenn ich sehen muss, dass ihr mein Geld zu Hack verarbeitet... Hnnnnngh!' So, das reicht... !

    Mergoth reißt sein Schwert aus der Schwertscheide und ist mit einem Satz in dem Haus... aber das Bild was sich ihm nun zeigt, ist nicht das was er erwartet hat. eine Waldelfe und ein Nord knien über einem riesenhaften zweiten Nord und versorgen Wunden mit einer Flüssigkeit. Der liegende Nord hat eine Wunde in Brusthöhe aus der beinahe unaufhaltsam Blut strömt... Auch sonst sieht der Krieger alles andere als gesund aus... auf dem Boden bei ihnen liegt ein nordisches Cleymore von dem man nur noch den Griff in seiner ursprünglichen silbernen Farbe erkennen kann, die komplette restliche Schneide is bis zum Heft voll mit Blut... auch sonst ähnelt der Innenraum des Gemeuers eher an einen Schlachthof, als an einen Laden der alchemistische Zutaten führt. Was zur Hölle ist denn hier passiert? Die beiden auf dem Boden scheinen seine Anwesenheit noch nicht so richtig registriert zu haben, das nutzt Mergoth aus. Die Routine erlaubt es ihm schnell und behändig seinen Netchschild mit einer Hand vom Rücken zu schnallen und sogleich ist er auch schon mit dem Schildarm durch die Riemen, die Sielberklinge fest in der anderen Hand, baut er sich im Raum zu seiner vollen Größe auf. 'So und nun bitte ich die Herrschaften um eine Erklärung, warum es hier aussieht wie auf einem Schlachtfeld?' Es passt trotzdem nicht... in jedem anderen Fall hätte ich direkt zugeschlagen... aber die beiden versorgen Wunden und fügen sie nicht zu... ?

  14. #14
    ---Teleri---
    Zirkon hat Teleri während ihrer Ausführungen genauestens beobachtet und jedes Wort aufgesogen wie ein Schwamm. Er fängt an mit den Fingern der rechten Hand auf der Armlehne des großen Sessel zu trippeln und belegt dabei die Dunmerin mit einem seltsamen Blick. „Das ist alles…“, murmelt er vor sich hin, ohne seine Augen abzuwenden. „Ich frage mich nur…“, flüstert er plötzlich, „…warum ihr eure Begleiter da herausgelassen habt…“, und er setzt einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf. „Das bekomm ich schon heraus…unter Umständen können diese mir auch noch von Nutzen sein…“, lächelt er plötzlich und erhebt sich. „Ich würde euch bitten, Teleri, wieder zurück in euren Raum zu gehen. Ich werde euch bewachen lassen, auch wenn ich nicht glaube, dass ihr so dumm seid und versucht zu fliehen. Wenn ihr etwas braucht, fragt ihn. Sein Name ist Gravir…“, und Zirkon dreht sich um und geht Richtung Ausgangstür.
    An dieser steht wie ein weiterer Vampir, welche anscheinend unbemerkt von Teleri den Raum betreten hat. Seine Haut ist nicht so blass wie jene von Zirkon, eher wirkt sie schon fast menschlich. Seine Gesichtszüge sind ein wenig grob, aber obwohl sein Körperbau wie der eines Barbaren anmutet, hat er etwas Erhabenes und Autoritäres an sich. Kurze, zu einem Bürstenschnitt gestutzte schwarze Haare schmücken sein Haupt. Als Kleidung trägt ein ärmelloses, schwarzes, feingliedriges Kettenhemd, zusätzlich dazu einen langen schwarzen Umhang. Seine fingerlosen Handschuhe haben dieselbe Farbe. Als Beinkleid trägt er eine schwarze Kettenhose, darunter scheint dunkelblauer Stoff hindurch. Die Stiefel bestehen aus schweren, schwarzen Leder. Am Gürtel trägt er auf beiden Seiten je ein gekrümmtes Langschwert, welche jedoch unterschiedliche Griffprofilierung aufweist. Ganz offensichtlich ist eines für die linke und das andere für die rechte Hand.
    Nachdem Zirkon den Raum verlassen hat, tritt Gravir an Teleri heran und weist bestimmt, ohne etwas zu sagen, zu der Tür des Raumes, aus dem Teleri gekommen ist. Aus der Nähe wirkt der Vampir noch etwas respekteinflößender, doch strahlt er nicht die Gefährlichkeit von Zirkon aus; etwas Menschliches liegt in seinen Gesichtszügen, was nicht zuletzt an seinen hellgrauen Augen liegt, welche damit für die Wiedergänger, die Teleri bis jetzt alle begegnet sind, fast schon eine zu gewöhnliche Farbe haben.

    ---Irwaen, Skarin & Mergoth---
    Das Blut, welches aus den etlichen Wunden aus Jolkins Oberkörper geschossen ist, versiegt nach der Behandlung des Nords und der Bosmerin. Der Barbar selbst atmet gleichmäßiger und scheint etwas entspannter zu sein, was aber wohl auch mit dem Blutverlust einher geht.
    Mergoth hingegen sieht bei seinem Weg durch die Stadt keine Menschenseele auf den Straßen, jedoch spürt er etwas anderes in seine Knochen kriechen; das Wetter fordert seinen Tribut von dem Kaiserlichen, welcher statt sich aufzuwärmen nur den Profit im Kopf hat nach der langen Reise aus den Aschlanden bis nach Balmora.

    Irwaen & Skarin: Je Alchemie +1
    Mergoth: Athletik +1, Mittlere Erkältung (Konstitution -5, Willenskraft -5, Anfälligkeit Zauber & normale Waffen 20%)
    Geändert von Van Tommels (10.03.2010 um 21:44 Uhr)

  15. #15
    Teleri spürt Zirkons Blick noch lange auf sich liegen, nachdem sie geendet hat.
    Bitte, bitte... sei es einfach zufrieden...
    Der Vampir tut ihr den Gefallen nicht und beginnt stattdessen, mit den Fingern auf die Lehne seines Sessels zu trommeln. Das Geräusch raubt ihr beinahe den letzten Nerv, und sie zieht die Schultern noch weiter in die Höhe.

    Ihr Entführer legt den Kopf schief: "Das ist alles, ja?", fragt er leise. "Ich frage mich nur..." ein lauerndes Lächeln "... warum Ihr Eure Begleiter da herausgelassen habt. Das bekomme ich schon heraus. Unter Umständen können mir diese auch noch von Nutzen sein."
    Teleri schweigt.

    Mit einer eleganten Bewegung erhebt sich der große Vampir. Dann verneigt er sich leicht, als er sagt: "Ich würde Euch bitten, Teleri, wieder zurück in Euren Raum zu gehen." Angesichts ihrer Situation erscheinen der Alchemistin die Wortwahl und Gebärde wie grausamster Zynismus. Dazu passend fährt Zirkon fort: "Ich werde Euch bewachen lassen, auch wenn ich nicht glaube, daß Ihr so dumm seid und versucht zu fliehen. Wenn Ihr etwas braucht, fragt ihn." Er deutet mit dem Daumen über seine Schulter. "Sein Name ist Gravir."
    Eine weitere angedeutete Verbeugung, dann dreht sich der Wiedergänger um und verläßt den Raum.
    Ja, verzieh dich. Geh doch endgültig sterben. Ich hasse dich.

    Als sie ihm verstohlen und trotzig hinterherschaut, fällt ihr Blick auf einen weiteren Vampir, der plötzlich neben der Tür steht, als wäre er aus dem Boden gewachsen.

    Aha. Gravir also, denkt sie säuerlich. Werde ich hier jetzt rumgereicht, oder was wird gespielt?
    Die Dunmerin mustert ihren Aufpasser. Groß, grobschlächtig, Legionshaarschnitt und irgendwie peinlich. Bei der Wahl deiner Verbündeten hast du nicht wirklich ein glückliches Händchen, Zirkon...

    Gravir tritt einige Schritte auf sie zu; dabei bewegt er sich so steif und doch zombiehaft zielstrebig wie ein dwemerscher Animunculus. Oh nein. Die Betonfrisur hat das Hirn plattgedrückt!
    Sie mustert den Anderen, als dieser sich vor ihr aufbaut. Seine Kleidung erscheint recht... ausgefallen, aber er bewegt sich mit einer Autorität, wie man sie vielleicht vom Anführer eines Barbarenstammes erwarten würde. Zumindest vom Anführer eines Barbarenstammes, so wie die Alchemistin ihn sich vorstellt.

    Wortlos streckt der Vampir-Barbar eine Hand aus und deutet auf die Tür der Kammer, in der sie zu sich gekommen war. Mit kaltem Gesichtsausdruck läßt Teleri ihren Blick an seinem Arm entlangwandern, angefangen an der Spitze seines ausgestreckten Fingers über die Schulter bis zu seinen hellgrauen Augen. Sie spuckt ihm vor die Füße und dreht sich dann auf dem Absatz um, um zurück in ihre Gefängniszelle zu gehen.
    Krachend läßt sie die Tür hinter sich ins Schloß fallen.

    Wieder allein mit der Stille in der fensterlosen Kammer, holt sie ein paarmal tief und zitternd Atem. Dann läßt sie sich auf das Himmelbett fallen und schließt die Augen. Wie lange sie dort bewegungslos verharrt, weiß sie nicht.
    Ihre wirbelnden Gedanken kommen langsam zur Ruhe, aber die Erkenntnis, die sich nach und nach aus ihren Grübeleien herauskristallisiert, ist keineswegs erfreulich.
    In -wie es ihr vorkommt- rascher Folge durchlebt sie die Stadien von Wut, Angst, Verzweiflung, Resignation und... etwas anderem. Sie erinnert sich daran, einmal einen cyrodiilischen Puma gesehen zu haben, der in seinem Käfig ruhelos auf und ab lief. Jetzt kann ich verstehen, wie du dich gefühlt hast, armes Wesen.

    Rebellion flackert in ihr auf, auch wenn sie genau weiß, daß diese zu keinem Ziel führen wird. Mit einem Ruck setzt Teleri sich auf. Ihr wird bewußt, daß sie geweint hat, und sie wischt die Tränen fort.

    Sie nähert sich dem Haufen mit ihrer Ausrüstung. Viel ist es nicht. Ein paar Tränke, etwas zu essen, die Alchemieausrüstung, ein kleines Messer und ihr Stab, wie sie erstaunt feststellt. Entweder ist Zirkons Arroganz grenzenlos, oder er kann sich sehr sicher sein. Sie läßt den Stab, wo er ist, steckt aber vorsichtshalber ein Fläschchen von dem Heiltrank ein.
    Ich brauche etwas, worauf ich meine Konzentration fokussieren kann... das hier! Sie nimmt den Mörser nebst Stößel an sich. Dann reißt sie mit einiger Anstrengung eine Ecke des Samtbettbezugs ab.

    Teleri sammelt sich und stößt die Tür zum Nebenraum wieder auf. Etwas schwungvoll, in der vagen Hoffnung, daß Gravir blöd genug ist, direkt dahinter zu stehen. den Gefallen tut er ihr allerdings nicht.
    Als sie keck durch die Tür tritt, spannt der Vampir seine beachtlichen Muskeln an. "Reg dich ab", knurrt sie forsch. "In meinem Zimmer steht vielleicht ein Haufen geschmackloser Einrichtung, aber keine einzige brauchbare Sitzgelegenheit. Ich hab schon Rückenschmerzen." Sie geht zurück zu dem Sessel, in dem sie vorhin saß, und läßt sich in das weiche Leder plumpsen. Daraufhin beginnt sie, den Mörser akribisch mit dem Samtfetzen zu polieren. "Hast du eigentlich eine Ahnung wie anstrengend es ist, sorgfältig zu arbeiten, wenn man nicht mal vernünftig sitzen kann? Man muß nur einmal eine kleine Verunreinigung übersehen, und mit ein bißchen Pech fliegt einem das ganze Labor um die Ohren", doziert sie, während sie die Innenseite der Schale putzt.
    Wie zufällig hebt sie den Kopf und schaut den Vampir an. "Sag mal, das muß doch wehtun. Hast du kein Hemd, oder erlaubt dir dein Herr und Meister nicht, eins anzuziehen? Kette auf nackter Haut! Der Enthaarungseffekt dürfte da nur das zweitschlimmste sein. Obwohl... als Nord solltest du vielleicht sogar dankbar sein, daß du ein bißchen überschüssiges Fell loswirst. Aber wie das auf der Brust scheuern muß..." Teleri grinst ihn schief an "Kein Wunder, daß du immer so verkniffen kuckst." Du solltest auf Knien dankbar sein, daß du unter den Kettenbeinlingen wenigstens Hosen tragen darfst... Hast du eigentlich kein Halsband? Oder führt dich niemand Gassi?"

    Der Barbar verspannt sich vor Wut noch stärker, und seine Pranken zucken nach den Griffen der Schwerter, die an seiner Hüfte hängen. Teleri hätte vermutlich beide Hände gebraucht, um nur eines davon heben zu können.

    "Oh, nein...", fährt sie herausfordernd fort, während sie den oberen Rand der Schale poliert "das wagst du nicht. Zirkon hat gesagt, du sollst auf mich aufpassen. 'In Scheiben schneiden' kommt darin nicht vor, nur, falls dir das nicht klar war. Er hat außerdem gesagt, ich soll mich an dich wenden, wenn ich irgendwas brauche - nun, ich brauche zwei oder drei Krüge Sujamma."

    Gravir starrt sie wortlos an.

    "Sujamma. das verstehst du doch, nicht wahr? Sag ja. Du kannst doch sprechen, oder?" Ohne auf eine Antwort zu warten, redet Teleri weiter. "Ist ja auch egal. Ich führe auch so eine ziemlich anregende Konversation... mit mir selber.
    Hör zu, Nord: Ich bin nicht dämlich. Ich weiß, daß ich hier nie wieder lebend rauskomme. Wenn ich Glück habe, wird Zirkon mich irgendwann einfach töten. Aber es besteht kein Grund, weshalb ich dabei nüchtern sein sollte. Also los, besorg mir etwas zu trinken - ich werde bestimmt nicht weglaufen, ich weiß nämlich nicht, wohin. Also, sieh zu. Aber laß dir nicht einfallen, mit irgendso einer Metplörre wiederzukommen."
    Geändert von Glannaragh (10.03.2010 um 22:35 Uhr)

  16. #16
    ---Teleri---
    Als Teleri wutentbrannt zurück in ihr Zimmer stürmt, folgen Gravirs Augen ihr ausdruckslos, bis die Tür krachend ins Schloss fällt. Sehr reizbar, die Kleine, aber das ist in Anbetracht der Umstände auch ein wenig verständlich, denkt er sich und schaut sich im Raum um. Alles ist so wie immer, Zirkon hat sie bereits verlassen, er ist allein hier. Schulterzuckend geht Gravir auf die Tür von Teleris Zimmer zu und lehnt sich daneben gegen die Wand. Sein Blick fällt auf die Türschaniere, wenn sie jetzt aufgehen würde, hätte er kräftige Kopfschmerzen. So stößt er sich seufzend von der Wand ab und wechselt die Seite, keinen Moment zu spät, wie sich kurz danach herausstellt.

    Teleri platzt abermals wie von einer Ratte gebissen aus ihrem Zimmer heraus und belegt Gravir natürlich gleich mit einer Schimpfkanonade, welche nicht von schlechten Eltern ist. Er schweigt zu ihren Worten und beobachtet sie bei ihrem Tun, nicht dass sie versteckt irgendwelche Zaubersprüche aufsagt. Mehr aus Reflex als aus Absicht legt er die Hände an den Griff seiner Waffe, und prompt folgt daraufhin die Quittung in Form einer Zurechtweisung durch Teleri.

    Sie nimmt sich eine Menge raus, alle Achtung, und kaum hat er das zu Ende gedacht weist ihn diese Dunmerin auch noch an, sie zu bedienen. Gravir ist ein wenig verwirrt über soviel Frechheit, vor allem in Anbetracht ihrer Situation, aber natürlich muss diese Dunmerin das gleich als „nicht verstehen“ Reaktion auslegen.

    Gravir dreht sich dann, nachdem Teleri anscheinend eine schöpferische Pause in ihrem Redefluss einlegt, zu den Schränken um welche an einer Wand des Raumes stehen. Langsam geht er darauf zu und öffnet scheinbar wahllos einen von ihnen. Verdeckt von Teleris Blickfeld hört man nur Glas sacht aneinanderschlagen, dann klappt er die Schranktür auch schon wieder zu und dreht sich herum. In der Hand hält Gravir eine leicht bauchige, langgezogene Flasche und kommt damit auf die Dunmerin zu. Er bleibt vor dem kleinen Tisch direkt neben dem Sessel Teleris stehen. Gravir beugt sich leicht nach vorn, stellt die Flasche auf das Tischchen, schaut der Dunmerin direkt in die Augen und spricht mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln: „Sujamma haben wir leider nicht, aber ich hoffe, dass euch eine Flasche Wein vom Festland auch genügt. Nebenbei bemerkt habt ihr Recht, ihr sollt überleben, das schließt jedoch nicht aus, dass ich Maßnahmen ergreifen darf, welche euch ein wenig zur Vernunft bringen sollten.“. Die Stimme Gravirs ist ruhig, gelassen und zeigt keine Anzeichen eines Lispelns oder Zischens, was wohl daher kommt, dass sich beim Reden keinerlei Vampirzähne ausmachen lassen. Gravir hält Teleris Blick weiterhin mit Seinem fest und will sich dann schon abwenden; stattdessen lächelt er nun deutlich sichtbar und meint mit einem belustigten Unterton: „Nur zu eurer Information: Rothwardonen haben beiweiten nicht den Haarwuchs der Nords anzubieten, demzufolge ist mein Hemd ganz komfortabel, danke der Nachfrage.“. Damit lässt Gravir von dem Tisch und der Flasche ab und erhebt sich. Das dürfte ihre sowieso schon durcheinander gewirbelte Welt noch mehr erschüttern, das reicht erstmal, denkt sich der Rothwardon, geht zum Kamin und stellt sich leicht seitlich versetzt mit verschränkten Armen daneben, teleri nicht aus den Augen lassend.

  17. #17
    Skarin behandelt die Wunden mithilfe des Trankes so gut es geht und atmet erleichtert auf, als er feststellte, dass das Heilmittel seine Wirkung zeigt. Jolkins Atem beruhigt und seine Muskeln entspannen sich langsam. Der Waldläufer legt der Waldelfe die Hand auf die Schulter. "Ich danke dir", sagt er dankbar und wendet sich dann wieder seinem verletzten Kumpanen zu.
    Der kurze Moment der Ruhe wird jedoch unterbrochen als eine weitere Gestalt das mit gezogener Waffe das Zimmer betritt. Skarin bemerkt den Schatten im Augenwinkel und greift zu seinem Schwert. "So und nun bitte ich die Herrschaften um eine Erklärung, warum es hier aussieht wie auf einem Schlachtfeld?", fragt der Fremde. Der blonde Nord richtet sich zu seiner vollen größe auf, muss aber feststellen, dass sein Gegenüber, auch wenn er kein Angehöriger seines Volkes war, offenstlich größer war als er. Das schreckt Skarin allerdings nicht zurück und sein Griff um die Waffe verstärkt sich.
    "Wir sind hier, weil wir meinem Kamerad hier helfen, aber was willst du hier?", fragt der Waldläufer misstrauisch und bereit einem möglichen Angriff entgegen zu wirken.

  18. #18
    Ihr Aufpasser ist zumindest äußerlich nicht besonders beeindruckt von ihrer Schimpftirade. Vielleicht ist er aber auch nur gut trainiert. Die Sklaven der alten Therana waren ähnlich gleichmütig, erinnert sich Teleri.
    Dennoch hat sie mit ihrem Auftritt ihr Ziel zumindest vorläufig erreicht. Sie hat sich diesen Raum zurückerobert, nachdem Zirkon sie wieder auf ihr Zimmer geschickt hatte. Ein Sieg, und sei er noch so klein. Bisher macht Gravir jedenfalls keine Anstalten, sie wieder in ihre Kemenate zurückzuschleifen.
    Er wendet sich ab und geht zu ein paar Schränken hinüber, die der Alchemistin zuvor entgangen waren. Leise klirrt Glas.
    Mit einer dunklen Flasche in der Hand kehrt er zu ihr zurück. Teleri verstaut ihr Werkzeug wieder in der kleinen Tasche an ihrer Seite. Als Fokus für ihre Konzentration hat es seinen Zweck erfüllt.
    "Sujamma haben wir leider nicht, aber ich hoffe, daß Euch eine Flasche Wein vom Festland auch genügt", sagt er, als er das Getränk vor ihr abstellt. "Nebenbei bemerkt habt Ihr Recht, Ihr sollt überleben - das schließt jedoch nicht aus, daß ich Maßnahmen ergreifen darf, welche Euch ein wenig zur Vernunft bringen sollten."
    Teleri nimmt die Flasche auf. Nach der letzten Bemerkung überlegt sie für einen kurzen Moment, damit nach dem Wiedergänger zu werfen, überlegt es sich aber lieber wieder anders. Wer weiß, vielleicht ist das die einzige Pulle, die sie hier unten haben. Zudem will ich mir mein kleines Stück Freiheit nicht gleich wieder verspielen... und außerdem... es kann sprechen, und noch dazu so kultiviert. Das war auch schon an Zirkon so auffällig. Wer oder was sind diese Kerle eigentlich? Die Vampirexemplare, von denen ich bisher gelesen habe, sollten viel triebhafter sein - selbst dann, wenn man die Tempelpropaganda außer acht läßt. Seltsam.
    Mißtrauisch schnuppert sie an dem unbekannten Getränk. Es riecht intensiv und ein bißchen süß nach etwas, das sie nicht kennt, vermutlich irgendeine Frucht.
    Vorsichtig schüttet sie ein paar Tropfen der Flüssigkeit auf die Tischplatte. Selbst in dem dämmrigen Licht ist die granatrote Färbung unverkennbar. Heftig zuckt Teleri zusammen.
    Gravir kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Keine Angst. Es ist kein Blut." bemerkt er amüsiert.
    Vorsichtig tippt sie eine Fingerspitze in die Pfütze auf der Tischplatte. Offenbar ist es nichts, was einer Dunmer das Fleisch von den Knochen ätzt. Abermals hebt die Alchemistin die Flasche und liest mit einiger Mühe, was auf dem Etikett steht.
    "Ta - mik -a", buchstabiert sie. Dann, halblaut: "Können diese Kaiserlichen nicht einfach in daedrisch schreiben, wie jeder normale Mer auch?"

    Gravir hat sie bei der Inspizierung des Flascheninhalts die ganze Zeit über beobachtet. Auf den ersten Blick wirkt er weiterhin gleichmütig, aber wenn man genau hinschaut, bemerkt man vielleicht ein kleines Zucken der Mundwinkel. Jetzt kann er sich scheinbar eine kleine Spitze nicht verkneifen: "Ach, und nur zu Eurer Information: Rothwardonen haben bei weitem nicht den Haarwuchs der Nord anzubieten, demzufolge ist mein Hemd ganz komfortabel, danke der Nachfrage."
    Nach dieser Verkündigung sucht er sich eine Wand zum Anlehnen, diesesmal neben dem Kamin, während er sie weiterhin unablässig beobachtet.
    "Ach", mault Teleri nach einigen Sekunden, "ihr Menschen seht doch eh alle gleich aus."
    Ihr entgeht jedoch nicht, wie trotzig ihre Entgegnung wirkt, und schenkt dem Vampir ein schiefes Grinsen. "Na schön, Rothwardon" meint sie versöhnlich "ich habe es wirklich nicht erkannt. Ihr seid groß für jemanden von diesem Volk. Und Ihr seid... blaß. Aber seis drum. So wie es aussieht, werden wir es einige Zeit zusammen aushalten müssen. Über mich scheint hier ja jeder bestens Bescheid zu wissen. Aber ich weiß gar nichts über Euch. Erzählt mir ein bißchen, bevor uns die Zeit hier lang wird." Die Telvanni nimmt einen vorsichtigen Schluck aus der Flasche. Sie hatte etwas erwartet, das ähnlich frisch und sauer wie Shein schmeckt. Stattdessen ist dieses Zeug schwer, samtweich und überhaupt nicht sauer, aber auch nicht zu süß. Genießerisch schließt sie die Augen. "Und dieses... Tami'Kahh hier ist wirklich gut. Was auch immer es ist." Sie schaut den Vampir an, in der Hoffnung, daß er ein bißchen erzählen und sie von ihrer mißlichen Lage ablenken möge. Den Rest wird schon der Alkohol übernehmen, wie immer...

  19. #19
    Nach einigen bangen Sekunden des Wartens verebbt schließlich der Blutstrom und Jolkins Atmung beruhigt sich. "Danke", murmelt sie leise, an den Schutzpatron ihrer Heimatstadt gewandt. Skarin sieht ebenso erleichtert aus, als er sich bei ihr für die Hilfe bedankt. Irwaen entwortet mit einem ehrlichen Lächeln: "Gerne."
    Doch plötzlich wird der Moment unterbrochen, als ein Fremder den Raum betritt. Er trägt eine Lederrüstung, in seiner Hand glänzt ein Schwert, dreckige Stiefel und ein schwerer Rucksack vervollständigen das Bild. "Als wäre er grade in eine Schmugglerhöhle gelaufen..." Skarin erhebt sich und tritt dem Fremden entgegen. Die beiden Männer sind fast gleich groß und beide sehen sich mit dem gleichen, entschlossenen Blick an. "Wir sind hier, weil wir meinem Kamerad hier helfen, aber was willst du hier?", gibt Skarin die Frage zurück. "Er spricht die Wahrheit", schaltet Irwaen sich in das Gespräch ein. Mit einem letzten Blick auf den Bewusstlosen erhebt sie sich und stellt sich neben Skarin, so dass dem Fremden der Zugang zu Jolkin versperrt wird. "Steckt besser Euer Schwert weg. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Wachen eintreffen, und dieses Bild würde sie mit Sicherheit zu falschen Annahmen bringen."

  20. #20
    Erst kommt keine richtige Reaktion, doch plötzlich blickt der Nord zu ihm und ist eben so schnell auf den Beinen wie er eine Waffe in der Hand hat. Dass ich das nochmal erleben darf, ich scheine diesen Nordmann doch tatsächlich um einen Hauch zu überragen... sowas ist mir selten untergekommen... Vvardenfell verkommt irgendwie zu einer Lachnummer... Der Nordmann beantwortet mehr oder weniger angespannt so scheint es Mergoth, seine gestellte Frage, aber ehe sich der Kaiserliche darüber Gedanken machen kann, steht auch die Bosmer auf und bestätigt was der Nord gesagt hat. Was dieses kleine Wesen verlangt den Rückhalt meiner Waffe... nunja... das wird hier immer skurriler... zu gern würde ich einen Kampf anzetteln, aber die Erkältung welche mir immer mehr in die Knochen kriecht, erlaubt es mir leider nicht...

    'Nun, wenn ihr nur hier seid um euren offensichtlich verwundeten Kameraden zu versorgen, könnt ihr mir sicher auch sagen, was vorgefallen ist?' Während Mergoth spricht senkt er merklich seine Klinge und gibt die Abwehrhaltung auf in welche er sich gebracht hatte. 'Wenn ich mich kurz als vorerst nicht bedrohliche Person vorstellen darf, ich bin Mergoth.' Nun schiebt der Kaiserliche sein Spilberlangschwert zurück in die Schwertscheide, behält den Schild allerdings am Arm.

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