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Thema: Chainsaw Man (und andere Fujimoto-Sachen)

  1. #1

    Chainsaw Man (und andere Fujimoto-Sachen)

    Edit: Eigener Thread!






    Ich habe jetzt mal in Chainsaw Man reingeguckt und parallel ein paar Kapitel im Manga vorausgelesen, bis Nummer 13. Größtenteils hat der Anime eine gute Geschwindigkeit; nur Folge 3 hätte man imho weiter kürzen können.

    Und es ist ... reizvoll! Die Musik fällt echt total auf, auch nach dem groooßartigen Opening, und schafft zusammen mit dem subtilen Charakter-Design sehr schnell einen eigenen Stil, der mich in seinem "Style-Wert" ein wenig an Bleach erinnert, als es noch neu und cool war.
    Inhaltlich gibt es zwei interessante Dinge: Zum Einen das Setting, das ganz offensichtlich nicht nur "Japan mit Dämonen" ist, sondern bei den Details im Hintergrund durchaus ein bisschen weiterdenkt und kreativ wird, was Kultur und Geschichte angeht. Es ist subtil, aber es schafft halt ein rundes Gesamtbild.
    Und zum Anderen sind da die Charaktere. Makima ist komplett faszinierend, weil alles an ihr nach Grautönen und Tiefe schreit, aber bisher so gut wie nichts an die Oberfläche dringt. Ich hoffe nur, dass da wirklich was blubbert und es nicht nur wahlweise auf "100% Wish Fulfillment" oder "100% berechnend" hinausläuft. Power und der andere Typ sind bisher klasse als sekundäre Charaktere. Denji ist ... puh. Es ist klasse, dass er am Anfang seine eigene Folge kriegt, und seine Wertschätzung für alltäglichen Shit ist absolut ungewöhnlich; er fühlt sich auch wirklich nach Unterschicht an, was ich in Shonen-Mangas selten so explizit spüre! Andererseits haben sie im Manga 5 Kapitel lang einen Groping-Witz durchgezogen, mit reichlich Male Gaze, und obwohl ich den Ausgang dieses Witzes in seiner, äh, Ernsthaftigkeit (?) dann doch recht überraschend cool fand, hoffe ich, dass diese Mischung aus stumpfen Humor und Pubertät nicht zu viel Platz einnimmt.
    Edit: In thematischer Hinsicht erinnert er mich auch an den Protagonisten von Choujin X, der hat ja auch so ein Motivationsding laufen. Es ist schon spannend, wie selbst die Shonen-Klischees irgendwo die aktuellen Themen der Gesellschaft spiegeln.

    Und weil hier ja alle sagen, dass es noch besser wird, bin ich auch total gespannt, in welche Richtung es noch geht.

  2. #2
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Andererseits haben sie im Manga 5 Kapitel lang einen Groping-Witz durchgezogen, mit reichlich Male Gaze, und obwohl ich den Ausgang dieses Witzes in seiner, äh, Ernsthaftigkeit (?) dann doch recht überraschend cool fand, hoffe ich, dass diese Mischung aus stumpfen Humor und Pubertät nicht zu viel Platz einnimmt.
    Das wird Teil von Denji bleiben, aber im späteren Verlauf wird es nicht mehr so darauf herumgeritten und das Verhältnis zu Power wird sich auch noch ändern was ich interessant (und gut!) fand. Der "andere Typ" ist Aki und insgesamt betrachtet sogar mein Lieblingscharakter im Manga.
    Zu Makima will ich eigentlich gar nichts sagen. ^^

    Hab Kapitel 13 nochmal nachgeschlagen da gibt es ja zum ersten Mal was zum Setting und dem Gun Devil, aber der erste Arc der mich mitgenommen hat beginnt so um Kapitel 23 herum, ich finde ab da dreht der Manga mehr auf, davor ist er noch recht bodenständig auch im Vergleich zu Fujimotos Vorgängerwerk Fire Punch, abgesehen vom ungewöhnlichen Protagonisten. Und insgesamt trödelt der Manga dann ja auch gar nicht so lange herum weil der 1. Part nur 97 Kapitel hat. Und während ich so den zweiten Part lese habe ich das Gefühl das Fujimoto den Manga eigentlich auch mit Part 1 beenden wollte.

    Gegen einen eigenen Chainsaw Man Thread hätte ich persönlich auch nichts. Lese seit Juli den zweiten Part auf Mangaplus und das ist für mich doch ziemlich ungewöhnlich das ich so lange an einer laufenden Serie dranbleibe. Aber keine Ahnung wie viel Interesse sonst noch besteht.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Gegen einen eigenen Chainsaw Man Thread hätte ich persönlich auch nichts.
    Na dann!

    Klingt gut, bin gespannt wies weitergeht! Muss nur noch sehen, ob ich lese oder gucke. Meistens ist mir lesen lieber, aber der Zeichenstil ist bisher eher so "nett", während der Anime absolut geil aussieht. Und geil klingt.

  4. #4
    Ich mag die Minitrailer die Mappa für jede Episode raushaut!

    Episode 3:


    Außerdem laden sie jede Woche das neue Ending hoch. Die sammele ich mal in diese Spoilerkasten:


    Liest ansonsten jemand gerade Part 2 des Mangas?
    Ich finde es interessant das...

    Geändert von Kayano (29.12.2022 um 13:16 Uhr)

  5. #5
    Chainsaw Man (Episode 6)
    Ich hatte nicht mehr im Kopf was in dem Hotel alles passiert, von daher war ich überrascht wie beklemmend und psychotische die Atmosphäre in der 8. Etage war. Zum Beispiel das mit den Uhren die immer wieder zurückspringen macht im Anime doch einen viel bedrückenderen Eindruck. Nachvollziehbar das dort einige Charaktere durchdrehen. Dafür das ich den Arc gar nicht so gut im Manga fand hat mir die Episode wirklich gut gefallen. Auch gut das wir im Anime das Worldbuilding mit dem Gun-Devil bekommen haben. Solche Aspekte sind mir immer super wichtig, das es im Setting eine Begründung gibt weshalb sie auf Schusswaffen verzichten wertet die Serie für mich absolut auf.
    Das die Serie jede Episode ein eigenes Ending hat fühlt sich definitiv ein bisschen nach angeben und Muskelspielerei an. Aber es ist auch super cool das sie auf die Aspekte der jeweiligen Folge nochmal im Ending eingehen können. Ist natürlich massiv viel Arbeit aber es macht jedes Ending interessant und die Kreativität in den Endings macht auch einfach Spaß. (Ending Nr.5 z.B. oben im Spoilerkasten verlinkt)

    Freue mich auf die nächste Folge und den nächsten Arc!

  6. #6
    ich bin inzwischen auch bei Manga und Anime aktuell, und habe GEDANKEN!



    Anime: Bleibt geil! Bin absolut bei Kayano, die letzte Folge war für mich auch deutlich wirkungsvoller als im Manga, und ich freue mich mega auf die nächsten! Der Anime profitiert auch stark davon, dass diese eher ruhigen 20+ Kapitel am Anfang in 6 Folgen oder so zusammengefasst werden.
    Fetter Spoiler für's Ende des Mangas aktuell: Dass Kobeni überlebt, ist besonders wild, wenn man diesen "Arc" hier noch mal sieht. XD



    Manga: Also erstmal finde ich den Manga sehr GUT. Ich gehe mal spoilerfrei durch. Also, abgesehen von den Spoiler-Tags, die sollte man meiden.

    1. Ich liebe, wie sehr er Denjis Pubertät als roten Faden benutzt, und wie überraschend empathisch und ernst er trotz Denjis Oberflächlichkeit als Charakter mit dem Thema umgeht. Ein tolles Beispiel, dass oberflächliche Charaktere nicht automatisch für oberflächliche Geschichten stehen. Es hält die sonst recht chaotische Geschichte auch total gut zusammen, und erdet sie zwischen dem ganzen Bullshit.

    2. Das Assassinen-Arc gehört zum geilsten, was ich seit langer Zeit gelesen habe, und die Eskalation auf allen Ebenen (Action, Charaktere, Bildeindrücke, aber vor allem Setting und Mythologie?!) ist WAHNSINN! Wir reden hier vom selben Level wie Hunter X Hunter auf seinen Höhepunkten. Holy fuck, alles was nach dem Hell Devil passiert ...? Ich verspüre einen gewissen Hype, wenn ich mir das im Anime-Format vorstelle ...!

    3. Die Gesamtstory des ersten Parts in ihrer Gesamtkonstruktion und mit all ihren Twists ist auch gut gemacht. Perfekte Länge, tolle Verwendung von Charakteren und Setting, aber vor allem bleibt das Ganze nicht nur eine Haha-Twist!-Mystery-Box, sondern greift einwandfrei ineinander, nicht zuletzt durch die thematischen Throughlines. Der Hauptantagonist wird fantastisch inszeniert und fast ebenso gut charakterisiert. Er passt auch hervorragend zu Denji und seiner Pubertät, mit gesellschaftlicher Kontrolle und der Zwischenmenschlichkeit in diesem Rahmen als schwelender Thematik. Man SPÜRT förmlich, wie viel fucking viel Spaß der Autor mit den supergeilen Szenen bei Makima zuhause hatte. =D

    4. Aber: Der erste Part rutscht nach den Assassinen ein gutes Stück ab, schöpft seine Möglichkeiten nicht mehr vollständig aus. Da wären einmal die Endkämpfe, die ihre Charaktere aus den Augen verlieren, statt sie richtig zu nutzen. (Bestes Beispiel: Denji weiß nicht, dass Reze tot ist. Sollten wir aus dieser zweiten "Begegnung" am Ende nicht noch mehr rausholen?) Dasselbe gilt für so manches cooles Hintergrund-Element. (Beispiel: Die Tür und Denjis Mord an seinem Vater. Das sollte doch zumindest mal reflektiert, besser noch verwendet werden, nicht nur traumatisch offenbart im Zuge eines Twists?) Und selbst die "Endlösung des Antagonistenproblems" scheint mir etwas schwach auch der Brust, fast schon wie ein Witz, weil dem Autor die Motivation ausgegangen ist.

    5. Das größte Problem ist allerdings der "Chainsaw Man", und das ist dann nur noch Spoiler. "Hero of Hell" ist ja wohl mal gar nichts. Dieses endgültige Auslöschen von Dingen ist wahnsinnig cool, aber es hat keinerlei inhärente, greifbare Verbindung zu den Kettensägen, oder zur sonst sehr schlüssigen Mythologie der Serie. Man merkt einfach sehr deutlich, dass der Typ mit ner Kettensäge im Kopf als pulpiges Bild VOR der eher horrorhaften Mythologie kam, und das hat die Auflösung seines geheimnisvollen Hintergrundes für mich komplett abgetötet. Ernsthaft? Selbst mein Kopfkino war deutlich schlüssiger, und ich hatte keine wirklich guten Ideen. Es macht die Serie nicht kaputt, aber es war beim Lesen die größte Enttäuschung.

    Trotz allem ergibt der erste Part ein absolut positives Gesamtbild! Die Konsequenzen am Ende sind alle cool und spannend, die Charaktere kriegen ihre Momente, wo es zentral ist, und so Sachen wie Kobeni bleiben auch einfach wahnsinnig witzig. xD Empfehlung!
    Der zweite Part hat einen tollen Start, und ehrlich gesagt die sehr viel spannendere Prämisse! Ich mag die Charaktere, ich mag die subtilen Wechsel im Tonfall, und ich bin sehr gespannt, wo es hingeht. Vor allem hoffe ich aber, dass Denji fest in der Position eines Nebencharakters bleibt, denn das ist etwas, was sich nicht viele Battle-Mangas trauen, und was sich hier absolut erfrischend anfühlt!



    THE FUTURE IS BEST!

  7. #7
    Da ist ganz viel bei dem ich zustimmen würde!
    Der Assassinen-Arc war mein persönliches Highlight insbesondere der Darkness-Devil. Wenn sie den Part irgendwann im Anime adaptieren dann bin ich zufrieden selbst wenn der Anime danach nicht mehr weitergeführt wird. Den das Ende hat mich persönlich auch nicht überzeugen können.
    Mit dem Hero of Hell und der Idee das die Kettensäge andere Devil auslöscht konnte ich nicht anfangen. Genauso was du sagst, ich sehe keine Verbindung zwischen der Kettensäge und dieser Fähigkeit was das Setting unterminiert. Wobei die Fähigkeit an sich die Andere Devil zu löschen durchaus interessant ist und innerhalb der Geschichte auch das Interesse an Denji erklärt. Das die Idee von der Kettensäge da war bevor das Setting ausgearbeitet wurde ist glaube ich eine gute Erklärung. Schade nur das ich das Kettensägen Design persönlich eher albern finde.
    Und auch das Ende mit dem Sieg über Makima hat mich nicht überzeugt und mich eher unbefriedigt zurückgelassen. Dabei ist Makima wirklich ein cooler Antagonist.
    Zwei Jahre später erinnere ich mich auch nicht mehr an alles, aber ich meine der Gun-Devil wurde im Off abgehakt was zwar eine netter Twist sein kann, aber meine Begeisterung für das Finale auch nicht gesteigert.

    Deshalb war meine Erwartung an den zweiten Part am Anfang auch nicht allzu hoch, zumal er ja auch als School Arc betitelt wurde was für mich nach dem Public Saftey Arc wie ein Rückschritt in das übliche Highschool Setting klang.
    Aber der zweite Part hat mich bisher positiv überrascht. Denji als Nebencharakter und neue Hauptcharaktere eröffnen einen neuen Blickwinkel, die meine größten Probleme den Chainsaw Man und die Auflösung der Geschichte mit dem neuem Control-Devil erstmal nicht ins Rampenlicht stellen. Gefällt mir gut, aber ich merke das mein größtes Problem ist das bei mir weniger Stimmung aufkommt wenn ich die Geschichte gestückelt über viele Monate konsumiere. Bin schon überrascht das ich nach einem halben Jahr wöchentlich (oder alle zwei Wochen) Release noch an Bord bin.


    Und nochmal zur Erinnerung der absolut geile Trailer zum 9. Manga Band den ich damals schon verlinkt habe.
    Wie damals schon gesagt enthält jede Menge Panels aus späteren Bände und muss daher als Spoiler angesehen werden! Aber wenn man keinen Kontext hat wird man durch dne schnellen Schnitt wohl nicht viel mitnehmen. Keine Ahnung wie es ist wenn man jetzt Anime-only ist und dadurch mehr Kontext hat. Würde in dem Fall wohl darauf verzichten!

    Geändert von Kayano (20.11.2022 um 11:01 Uhr)

  8. #8
    Was mich ja abseits von der Qualität der Umsetzung bisher am meisten geflashed hat ist die Musik. Die trägt echt so unglaublich viel dazu bei dass sich Chainsaw Man einzigartig anfühlt. So eine Klangkulisse bekommt man selten in Anime zu hören. Ich finde, das hat die Episoden im Hotel noch mal besonders gemacht, die ich im Manga nicht besonders interessant fand, und ist einfach eine Sache, die der Manga auch nicht liefern kann. Ach ja, bei dem zweiten großen Kampf haben sie glücklicherweise das CG auch viel besser kaschiert und ich denke das kann schon ganz gut mit dem mithalten was ufotable abliefert, hat mir gefallen

    Was Denji angeht: Prinzipiell kommt er wie Cipo sagt ja aus der Gosse, und hat keine Vorstellungen über sein Leben, Ambitionen oder Träume. Von diesem Standpunkt her finde ich es schon nicht unnatürlich, dass das einzige was er sich vorstellen kann dass es ein erstrebenswertes Ziel ist, von seinem Sexualtrieb herkommt. In gewisser Weise finde ich ihn auf ne sehr platte Art da sogar viel natürlicher als fast alle anderen Shounen Protagonisten, die von irgendeinem larger than life bullshit träumen. Diese Gelegenheit hat Denji ja nicht mal, weil er sich gar kein Leben mit irgendeinem Luxus vorstellen kann - oder vermutlich überhaupt irgendein Leben in den nächsten Wochen. Und dann wird das ja als eine Subversion genutzt, um ihm quasi ins Gesicht zu schlagen, dass diese oberflächlichen Sachen keinen Wert haben (vermutlich mit nem Augenzwinkern an das Zielpublikum *g*). Und auch für alle, die sich dachten "yoah, das ist ja echt ein dummer Grund" ne gewise Katharsis, aber für ihn war es der "größte Traum, den er sich vorstellen konnte". Aber gleichzeitig bleibt er danach trotzdem immer noch in character, weil ein kompletter Umbruch ja auch nicht sinnvoll gewesen wäre.
    Das macht Denji natürlich nicht komplex, aber ich finde ihn dennoch von der Idee und wie das zur Ausgangslage passt interessanter als die meisten Shounen Mainchars.

    Ach ja, was ging bitte mit dem 3. Ending ab?! Was sind das, so 4 Genres in einem? Holy shit, das löst ja ein Schleudertrauma aus wenn man das hört, abgefahren

    Geändert von Sylverthas (21.11.2022 um 00:14 Uhr)

  9. #9
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Ach ja, was ging bitte mit dem 3. Ending ab?! Was sind das, so 4 Genres in einem? Holy shit, das löst ja ein Schleudertrauma aus wenn man das hört, abgefahren
    Absolut mega! =]

    Ich habe mich auch nach längerer Überlegung entschieden, die Mangas nicht zu holen und stattdessen später den Anime. Weil, die haben durchaus selbst optisch einen gewissen Style, aber der Anime ist noch mal ein anderer Level, gerade was Musik und so Sachen wie die Endings angeht. Außerdem hat er ein SEHR gutes Pacing; ich wäre nicht überrascht, wenn sie den ersten Part in zwei Staffeln durchkriegen! Bin sehr gespannt auf die nächsten Folgen, und natürlich auch, wie das Internet reagiert.

    Zu Denji: Na ja, speziell der Traum nach Luxus ist üblicherweise ein "Unterschichtentraum" (und potenzielle Realität eher für die anderen Schichten), weshalb ja auch so gern auf Goldketten und teure Autos in Hip-Hop-Videos herabgesehen wird. Insofern muss das nicht unbedingt natürlich sein. Ich gebe dir aber total recht, dass es Denji interessanter macht! Und man erkennt seine Umstände halt auch ständig in seinem Verhalten wieder, auf eine ernsthaft natürliche Art und Weise. Und der ganze Komplex passt sich am Ende der Geschichte natürlich auch ganz hervorragend in die Gesamthandlung und den Hauptantagonisten ein. ^^

    Zitat Zitat von Kayano
    Wenn sie den Part irgendwann im Anime adaptieren dann bin ich zufrieden selbst wenn der Anime danach nicht mehr weitergeführt wird.
    Oh ja! Ich saß da echt mit offenem Mund vor und habe direkt überlegt, wie das wohl animiert wirken würde. Die Stelle ist ja bewusst durchstilisiert, mit ihren sprunghaften Bildern, Kontrasten usw.

    Ich glaube, die Sache mit dem Kettensägen-Design ist auch: Chainsaw Man hat beizeiten definitiv so B-Movie-Splatter-Anwandlungen, wo das gut reinpasst und lustig ist (Stichwort Chainsaw Shark) ... aber es hat halt auch diese konsistente Horror-Mythologie, Psychologie und andere "tiefergehende" Sachen; und diese Sachen sind definitiv die, die hängenbleiben. Wenn der komplette Hintergrund des Haupthelden da irgendwo rausfällt, ist es zwangsweise irgendwo enttäuschend, zumal er sonst eben auch mit zwei Beinen in diesen tieferen Ebenen hängt.

  10. #10
    Die ersten Twist-Folgen waren wie zu erwarten SEHR gut gemacht! Vor allem die Himeno-Szenen in der Kneipe und danach haben total von der Animation profitiert. Ich liebe ja generell, wie die zwischenmenschlichen Szenen (zumindest für mich) besser reinhauen als die Kämpfe.
    Selten geht aber auch etwas verloren. Das plötzliche Auftauchen und Verschwinden des Snake Devils schöpft bspw. extrem aus statischen Bildern und vor allem eingeschränkten Bildausschnitten; das hat hier nicht GANZ so gut funktioniert. Allerdings wusste ich auch, was kommt, also kA.

    Und krasse Endings wieder!

  11. #11
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich liebe ja generell, wie die zwischenmenschlichen Szenen (zumindest für mich) besser reinhauen als die Kämpfe.
    Kannst du sagen, woran genau das liegt?

    Ich stimme dir aber insoweit schon zu, dass das Zwischenmenschliche zwischen Denji und seinem jeweiligen Gegenstück... ja, wen gibt's/gab's da nicht alles... Power, Himeno, Reze, Makima und wahrscheinlich noch Etliche mehr, wesentlich, äh, sehenswerter sind, als das Geschnetzel, wenn er sich in irgendwelchen Kämpfen befindet. Bei mir liegt's wohl daran, dass die so unberechenbar sind und bei Denji mMn auch nicht unbedingt klare Grenzen gesetzt worden sind - wenn ich mir mal so anguck, durch was der alles in Akt 1 durchmusste (Weiter bin ich auch noch nicht.). Die Beziehungsebene find ich schon wesentlich ansprechender, auch, wenn man sich anguckt, was für eine Entwicklung Denji durchmacht.

    Ich lese mir aber nur ausschließlich den Manga durch. Der Anime ist nix für mich.

  12. #12
    Zitat Zitat
    Kannst du sagen, woran genau das liegt?
    Gute Frage, hab gerade auch ein bisschen darüber nachgedacht!

    1. Ich glaube tatsächlich, dass die Kämpfe, gerade in den ersten Arcs, eher standard sind, was so Sachen wie die Choreografie und die Mind Games angeht. Nicht per se schlecht, aber halt auch nichts Besonderes, da gibt es vieeel bessere Shonen-Serien. Positiv stechen aber auch hier schon die Charakterisierungen hervor, also bspw. wie Denjis "Kampfstil" immer eindeutig Denji ist. Ich würde aber sagen, dieser ganze Aspekt ist sehr wechselhaft; beim Bomb Devil und im Assassinen-Arc bspw. werden die Choreografien ziemlich fucking Hammer! Und am Ende ist es dann wieder lame. ^_~

    2. Der Beziehungskram dagegen ist eigentlich durchgängig ernsthaft gut! Ich glaube, dass die Serie hier einfach ungewöhnlicher ist, gerade für einen Battle Shonen, und daraus eine Menge Abwechslung und Spannung zieht. Denji selbst macht viele unterschiedliche Emotionen und Erfahrungen durch, im Gesamtbild immer verbunden mit der Haupthandlung, und reflektiert sie teilweise sogar explizit (auf seine Art ^^), mit den Leuten um sich herum. Viele davon lassen sich auch nicht ganz auf irgendwelche Klischees herunterbrechen. Was schon irgendwie lustig ist, wenn der Hauptcharakter zur selben Zeit davon motiviert ist, Brüste anzufassen ...? Und dann hat man halt noch den IRREN Willen des Mangas, den Status Quo zu verändern, was noch mal eine angenehme Unberechenbarkeit mit reinbringt; aber immer geerdet durch Denjis Entwicklung.

    Der Anime setzt auch einen angenehmen Fokus auf diesen Beziehungskram. Man HÄTTE so Sachen wie die Szenen mit Himeno sehr viel schneller/schmerzloser durchziehen können, aber die wissen halt, dass die Serie da viel von profitiert. Ich würde sogar sagen, im Anime hat vieles noch mal härter reingehauen.

  13. #13
    @Kapitel 117!

    Gott, der Manga ist immer noch SOWAS von bereit, jegliche Erwartungen zu ficken. xD Vor allem, was Pacing angeht, wie auch schon im ersten Part. Wahnsinnskapitel, nicht zuletzt durch den Pinguin!

  14. #14
    Das letzte Panel kam so plötzlich. Bin gespannt wie das in 118 aufgelöst wird.
    Ich meine Chainsawman hat schon vieles eiskalt durchgezogen, also bin ich nicht zu 100% Team Plotarmor. XD

    Der Pinguin war wirklich niedlich.

  15. #15
    Nach dem ersten Part von Chainsaw Man war ich erstmal recht ernüchtert, weil ich das Ende – gelinde gesagt – schwach fand. Witzigerweise nicht unähnlich zu dem gerushten high concept Ending von Fire Punch. Vielleicht hat Fujimoto immer tolle Ideen, aber kann diese in einem großen Kontext nicht zu Ende bringen. Zumindest würde ich das daraus schließen, dass seine Kurzgeschichten die er zwischen Part 1 und 2 von CSM geschrieben hat (insbesondere Look Back und Sayonara Eri), großartig sind, vor allem was subtile Charakterinteraktionen angeht. Da muss mit wenig Raum auf den Punkt kommen. Vielleicht ist er auch einfach gelangweilt von den Geschichten und will schnell was altes beenden um was neues anzufangen?

    Wie dem auch sei, Part 2 ist bisher (Kapitel 128) stark und kombiniert seine dramaturgischen Erfahrungen aus den Kurzgeschichten mit Action aus CSM. Bei den Charakterinteraktionen merkt man, wie viel mehr Wert gelegt wird auf die nuancierte Mimik / Gestik, die eine seiner Stärken sind – ohne dass die lauten und lustigen In-Your-Face-Momente komplett fehlen.
    Man kann viel von Part 2 zerlegen: Wie es thematisch im Vergleich zu Part 1 ist, was es mit den Parallelen in der Handlung zu Part 1 auf sich hat, wie Denji und Asa als Hauptcharaktere zusammenpassen, was Asas Charakter ist und wie bisherige Kämpfe diesen beleuchten, wie es die Wahrnehmung von Denji / CSM verändert, weil man ihn von außen betrachtet, usw. Es gibt eine Unmenge an absolut spannenden Themen hier. Die tatsächliche Diskussion scheint sich aber oft darum zu drehen, ob es genug Chainsaw Man in Chainsaw Man Part 2 gibt. Wie überraschend, dass ein Battle Shounen Publikum sich das uninteressanteste Thema aussucht. Ich stimme Cipos Ausführungen oben (Charaktere versus Kämpfen in CSM) komplett zu, würde sogar so weit gehen und das Material als nur nominalen Battle Shounen zu bezeichnen, besonders Part 2. Dass er Part 2 so radikal ändern konnte hat sicher auch was damit zu tun, dass er nun Clout hat und Leute ihm den "benefit of the doubt" geben.

    Zu dem von Cipo ergänze ich noch, dass die Kämpfe in Part 1 auch oftmals emotional langweilig sind. In vielen Kämpfen ist außer "verteidigen / überleben" kein weiterer Anreiz am Kampf. Ausnahmen sind hier Bomb Devil und Aki. Den Endkampf könnte man mit hinzuzählen, will ich aber nicht, weil da so viel vom emotionalen Eindruck ins Wasser fiel (wie Cipo schon erläutert hat). Gleichzeitig haben die Antagonisten das Ziel, sein Herz zu bekommen – was sehr linear ist. In gewisser Weise passt das zu Denji als Charakter, der sich ohnehin schwer emotional verwickeln lässt und recht stumpf ist. Vielleicht war es für Fujimoto tatsächlich nicht möglich, aus Denji als Protagonist mehr rauszuholen als grobe Konzepte (Romanze hat er mit Reze / Makima, Freundschaft mit Aki).
    In Part 2 haben die meisten Kämpfe bisher einen direkten emotionalen Bezug zu Asa. Von der Klassensprecherin am Anfang, über ihre Freundin, der Plan im Aquarium und ganz besonders der Falling Devil, der direkt darauf abzielt, dass Asa ein Angstbündel ist - alles eine Sache, die dazu beiträgt, dass ihr Leben so rundum scheiße ist. Das gibt ihnen einen stärkeren Kick, auch wenn sie bisher von der Inszenierung nicht an Spitzen von Part 1 ranreichen.

    Asa ist wenig überraschend ein nuancierterer Hauptcharakter als Denji. Ohne ihre Perspektive würden einem fast alle Details zu ihr entgehen, sie ist ziemlich introvertiert. Part 1 um Denji kann man sich durchaus aus einer anderen Perspektive vorstellen, ohne das zu viel verlorengeht – auch wenn er einige (wichtige!) introspektive Momente hat. Seine Aktionen sind aber oft relevanter als seine Gedanken.
    Dadurch ergänzen sich die beiden aber wunderbar in den Szenen, die sie haben und ihre Unterschiede (und Parallelen!) sind schon faszinierend. An manchen Stellen hat Denji sogar einen guten Rat für sie parat, denn er hat schon einiges durchgemacht. Witzig an der Perspektive auf Denji ist auch, dass es ihn mystiöser macht, als er es eigentlich wert ist zu sein *g*

    Interessant ist hierbei, dass Fujimoto mit Asa wieder einen sozial auffälligen Hauptcharakter geschrieben hat. Bei Denji sehr klar aus fehlender Sozialisierung, bei Asa durch eine, sagen wir mal, "schwere / fehlgeleitete" Sozialisierung.
    Asa hat eine Menge an Trauma angesammelt über die Jahre. Sie kommt mit sozialen Konzepten nicht klar, ihr ist Nähe fremd. Sie hat Probleme mit Menschen umzugehen, weiß nicht, wie sie sich verhalten soll und kann sich auch nicht in andere hineinversetzen (das Aquarium, Alter). Sie kommt mit Planänderungen schwer zurecht (das Aquarium, Alter). Sie ist leichtgläubig (sie glaubt sofort, dass der Typ aus dem Club Chainsaw Man ist, wegen der Strippe), aber geht auf Distanz/wird skeptisch wenn Leute ihr zu nahekommen (als Denji ihr sagt, er seie Chainsaw Man; generell auch der Abstand der beiden auf den Dates).
    Ich denke, dass sie autistisch sein könnte.
    Ein Eindruck, der noch mal durch die Detailversessenheit bei ihrer Schilderung der Fische im Aquarium und ihre Tollpatschigkeit (Grobmotorik) verstärkt wird.
    Im Gegensatz zu Denji ist Asa ein durchweg depressiver Charakter. Sie kommt nicht gut mit Menschen klar, aber wenn sie auf sich alleine angewiesen ist läuft viel schief (z.B. Mutter und Katze). Das mündet dann in ihren Selbstmordgedanken, weswegen der Falling Devil perfekt ist als ihr Gegenspieler in diesem Arc und Denji perfekt ist sie mit seinem puren Bullshit ("SEX!") abzulenken.

    Dann noch ein Punkt zu Nayuta (nicht unser User ): Genau wie Denji am Anfang von CSM hat Asa auch (gefühlt) keine Kontrolle über ihr Leben. Beide natürlich aus komplett verschiedenen Gründen. In gewisser Weise macht das Nayuta wieder zu einem perfekten Gegenpol. Nayuta spielt mit dem Aulöschen von Asas Erinnerungen auch direkt in eines ihrer Traumata: Dass sie keine Verbindungen zu Menschen aufbauen kann und von ihnen im Stich gelassen wird.
    Ein Punkt, in dem sich Asa von Denji unterscheidet, der zwar ähnliche Erfahrungen gemacht hat ("alle Frauen in meinem Leben hintergehen mich"), aber den das nicht abhält es immer weiter zu versuchen.
    Übrigens sind "Verbindungen zu Menschen" eine weitere Gemeinsamkeit, denn Denji hat da ebenfalls schwere Probleme.

    Ich mag die Richtung, die man nach dem Ende von Part 1 genommen hat. Nebenbei ist der Falling Devil ja auch ein primal Devil (btw. ziemlich cool, dass Fujimoto das als eine der Urängste rausholt und dann als Koch visualisiert xD), was ein Konzept aus der Mitte von Part 1 aufgreift. Spannend wird auch noch, was es mit Nayuta auf sich hat und ob das Fressen von Makima irgendeinen weiteren Effekt hatte. Von Fami und den Reitern der Apokalypse muss man gar nicht erst anfangen, was hier überhaupt der Plan ist. Viele bewegliche Stücke, die alle sehr integral um Asa/Yoru rum positioniert wurden.

    Geändert von Sylverthas (07.05.2023 um 14:04 Uhr)

  16. #16
    Ich habe die Tage auch Look Back gelesen und war SEHR angetan! Vor allem bin ich nicht gewohnt, dass Mangas so sehr in, äh, artsy Tropen (wie dem offenen Ende) herumwühlen, was sicherlich auch an den Mangas liegt, die ich üblicherweise lese. Vor allem mochte ich, wie offen und unironisch es mit seiner Emotionalität umgeht, fast ohne Humor und mit einem tollen Gefühl für Zeit und Veränderung. Ich musste die zweite Hälfte allerdings zweimal lesen, um sie zu verstehen. xD

    Goodbye, Eri steht noch im Regal, aber die zweite Kurzgeschichtensammlung fand ich auch total spannend. Die erste war mir ein bisschen ZU amateurhaft, künstlerisch und inhaltlich. ^^ Also auch schon Ansätze und Ideen drin, aber es ist wirklich ... Baby-Shit im Vergleich zu seinen aktuelleren Sachen.



    Chainsaw Man Part 2 ist tatsächlich großartig.

    Der Falling Devil ist mal wieder richtig fucking creepy, und ich bin TOTAL gespannt, was er noch alles mit seinem Aufbau anstellt ... und ob das Ende diesmal gut wird. ^^'
    Die Koch-Sache ist zwar lustig, aber ich muss sagen, das hatte für mich wieder so leichte "guy with a chainsaw in his head!"-B-Movie-Vibes. Also, man KANN das problemlos interpretieren, aber ich vermute, hier stand die ulkige Idee an erster Stelle.

    Die Emotionalität von Kämpfen und Szenen allgemein ist aber ein interessantes Thema. Ich finde Chainsaw Man, wie auch Look Back, nämlich schon ziemlich ... anspruchsvoll zu lesen. Nicht zwangsweise, ich kann es auch genauso durchrattern wie meine anderen Shonen-Dinger, aber es entfernt sich durch Subtilität im Zeichenstil und "weiße Flecken" (also bewusste Auslassungen) doch schon von dem total Manga-typischen "Durchfliegen"; zumindest wenn man das meiste daraus mitnehmen will. Es hilft halt einfach, hin und wieder zu überlegen, was gerade passiert ist und wer warum wie gehandelt hat, was in dem Medium doch eher ungewöhnlich ist, worauf Mangas meistens ja sogar mit vollster Intention verzichten.
    Look Back hatte für mich sogar oft so "Kunstfilmmentalität", und das merke ich ironischerweise auch in fucking Chainsaw Man.

    Ich habe auch viel über das nachgedacht, was er mit Asa und Denji macht. Denn eigentlich ist das alleine schon ein ziemlicher Geniestreich für seinen volatilen Umgang mit dem Status Quo: Teil 1 war da zwar ziemlich extrem für Shonen-Verhältnisse, wo sonst kaum jemand stirbt, aber man konnte sich ziemlich sicher sein, dass der Hauptcharakter überlebt, in einer Dynamik, die ich im Kontext von Internet-Diskussionen und Shit auch das "Game-of-Thrones-Syndrom" nennen würde. Da wurde immer sehr lautstark darüber geredet, dass jeder sterben kann ... aber wenn wir ehrlich sind, war nach Ned Stark eigentlich ziemlich klar, wer die paar Hauptfiguren sind, die zumindest bis zum Finale überleben werden. Und bei Chainsaw Man ... not so sure about that anymore. Dabei geht es aber natürlich nicht nur um "oooh, wer stirbt?!", sondern vor allem um das Gefühl von Gefahr. Als Asa Denji "umwandeln" wollte, dachte ich definitiv "OH SHIT" und nicht "Na ja, is ja eh der Hauptcharakter", wie üblich bei sowas. ^^

    Ich denke auf jeden Fall, dass ich den Part noch mal komplett lesen werde, wenn er durch ist, gerade für die Themen und das Gesamtbild der Serie.

  17. #17
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    und mit einem tollen Gefühl für Zeit und Veränderung. Ich musste die zweite Hälfte allerdings zweimal lesen, um sie zu verstehen. xD
    Ayo, diese Zeitebene ist etwas, was ich an seinen Kurzgeschichten (auch Sayonara Eri) zu schätzen weiß. Alleine, wie er oft eine Szene in einem Panel zeigt, das Panel dann mehrmals wiederholt mit minimalen Veränderungen. Im Prinzip, als würde man eine Kamera auf die Szene halten und deren Position konstant lassen, während die Zeit weiterläuft. Diese Technik hat er auch schon bei Firepunch angewandt (und auch CSM), aber da waren es meist "größere Szenen". Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass er ein Filmliebhaber ist, weswegen sich das Thema durch so viele seiner Werke zieht.
    Zitat Zitat
    Es hilft halt einfach, hin und wieder zu überlegen, was gerade passiert ist und wer warum wie gehandelt hat, was in dem Medium doch eher ungewöhnlich ist, worauf Mangas meistens ja sogar mit vollster Intention verzichten.
    Das liegt wohl auch daran, dass sich viele Manga an ein jungen Publikum richten sind, wo versucht wird, alles zu verbalisieren. Man nimmt nicht an, dass die Leute das von sich aus erkennen können *g*
    Wie gesagt, Chainsaw Man ist für mich ein nominaler Shounen. Es funktioniert auch beim klassisches Shounen Publikum, weil man es eben auch als Action Romp lesen kann und die Nuancen nicht bewusst wahrnimmt. Vermutlich wirken sie trotzdem unterbewusst, ein wenig, wie auch die Welten von FromSoft funktionieren, obwohl nur ein kleiner Teil der Spielerschaft sich mit der Lore befasst.
    Zitat Zitat
    Als Asa Denji "umwandeln" wollte, dachte ich definitiv "OH SHIT" und nicht "Na ja, is ja eh der Hauptcharakter", wie üblich bei sowas. ^^
    Das Töten von Denji ist natürlich noch mal ne ganz andere Ebene, nicht sicher ob sich Fujimoto das traut. Es wäre natürlich schon echt geil, aber ich glaube damit verprellt er dann gerade das klassische Shounen Publikum *g*
    ABER: Wenn während dieses Teils Asa nie ne Kettensäge aus Denji rauszieht, dann hat Fujimoto einfach nur richtig fett hart gebaited

    Zitat Zitat
    Die Koch-Sache ist zwar lustig, aber ich muss sagen, das hatte für mich wieder so leichte "guy with a chainsaw in his head!"-B-Movie-Vibes. Also, man KANN das problemlos interpretieren, aber ich vermute, hier stand die ulkige Idee an erster Stelle.
    Ja, absolute Zustimmung. Hier ist vielleicht ne andere Kurzgeschichte von Fujimoto interessant, Just Listen to the Song. Die Geschichte hat, obwohl sie simpel ist, trotzdem einigen Interpretationsraum. Witzigerweise scheint ein beachtlicher Teil der Anime/Manga Community sie aber auf die Art auszulegen: "Denk nicht zu viel drüber nach, es ist nicht so tief!". Generell ist eine Art des Antiintelektualismus in der Community (genau wie bei Gaming) SEHR weit verbreitet, wo so ein Werk ihnen natürlich direkt in die Hände spielt.
    Das Werk diskutiert ja im wesentlichen, dass jede Person etwas anderes aus einer künstlerischen Arbeit ziehen kann - was gegebenenfalls weit entfernt von der eigentlichen Intention ist. Und schließlich dass das eigentlich gewollte vielleicht nicht mal besonders gut/interessant war. Sicherlich etwas, womit sich Künstler viel rumschlagen müssen. Projekte entstehen ja nicht im Vakuum, selbst wenn Leute es dann letztendlich als "brainless fun" abtun. Dass Fujimoto sehr viele künstlerische Inspirationen und Wertschätzung hat ist denke ich sehr offensichtlich in seinen Werken. Besonders an seinen Kurzgeschichten (zumindest die 3 bisher genannten) merkt man auch, dass so einiges von seinen Erfahrungen reinfliesst.

    Da das hier noch nicht verlinkt ist, noch das großartige Super Eyepatch Wolf Video zu Chainsaw Man. Hab das selber erst geschaut als ich up to date mit dem Manga war, aber am Ende bespricht er eh nur Part 1 *g*
    Es kommen auch Inhalte aus Look Back und Sayonara Eri vor.


    Geändert von Sylverthas (07.05.2023 um 13:26 Uhr)

  18. #18


    Und die letzten Kapitel generell wieder ... Wahnsinn, was er einfach so abzieht.
    Einige Leute haben auch den "Soundtrack" hinter Kapitel 137 gelegt. *chef's kiss*


  19. #19
    So, bin jetzt auch mit Goodbye, Eri durch, und ja, wieder so ein richtig schönes Kunstding! Der ausgedehnte Prolog ist gleich mal 110% Fujimoto, mit dieser Mischung aus wahnsinnigen widersprüchlichen Emotionen, die wahnsinnigerweise verdammt gut zusammenspielen. Und während man zwischendurch selten voraussagen kann, was als nächstes passiert, ist es schon wieder richtig großartig, WIE berechenbar das Ende eigentlich ist (und dass es trotz allem so gut funktioniert).

    Ich würde mir wünschen, dass sich mehr (Shonen-)Mangakünstler an solchen Bänden versuchen (können), denn meine Fresse, das ist doch schon noch mal was ganz anderes.
    Seine Pre-Chainsaw-Man-Serien werde ich mir nicht kaufen, aber die drei Kurzgeschichten-Bände (nach dem ersten, noch sehr stümperhaften) behalte ich definitiv.

  20. #20
    Zitat Zitat von La Cipolla
    Ich denke auf jeden Fall, dass ich den Part noch mal komplett lesen werde, wenn er durch ist, gerade für die Themen und das Gesamtbild der Serie.
    Holy shit, wie wahr!

    Ich muss zugeben, dass ich nach dem Kampf mit dem Falling Devil nicht mehr wirklich Ahnung habe, wohin der Part eigentlich geht oder was der Sinn sein soll. Frage mich, ob das auch so war, während man in dem Assassinen Arc war, der ja auch viel Buildup hatte. Den konnte ich aber glücklicherweise in einem Stück durchlesen *g*
    Falls am Ende überhaupt was richtig kohärentes rauskommt. Derzeit fühlt sichs aber immer noch an, als ob Figuren in Stellung gebracht werden

    Die letzten... vielen Kapitel haben jetzt nur mehr dazu beigetragen, dass ich mich am Kopf kratze, was das wird. Wirkt einfach sehr durcheinander und willkürlich. Es ist ja nun auch wieder größtenteils zu Denji gewechselt und Asa ist mehr oder weniger ein Symbol geworden - witzigerweise genau das, als was viele Chainsaw Man ansehen. Ich denke, dass weiterhin die Parallelen und Unterschiede der beiden ein wesentlicher Teil sind, die den Part spannend machen, aber jetzt werden ja erstmal haufenweise alter Charaktere wieder ausgegraben.

    Vor allem ist natürlich spannend, wie Denji sich letztendlich entscheiden wird, was sein "normales Leben" angeht. Es wäre ja wirklich sehr witzig, wenn er sich in dem Manga tatsächlich nicht mehr in Chainsaw Man verwandeln würde und dem Autor würd ich das sogar zutrauen. Alleine vom klassischen dramaturgischen Aufbau würde es mehr Sinn ergeben, wenn er es tun muss, auch wenn so ziemlich alles derzeit daran ist, dass ers nicht tun braucht*g*

    Geändert von Sylverthas (30.09.2023 um 20:20 Uhr)

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