Oh, daran kann ich mich sogar erinnern... (der alte ist auf meinem Mist gewachsen). Jetzt hab ich endlich wieder einen guten Grund zu posten und nicht nur zu lesen...
Oh, daran kann ich mich sogar erinnern... (der alte ist auf meinem Mist gewachsen). Jetzt hab ich endlich wieder einen guten Grund zu posten und nicht nur zu lesen...
--Nur sein Auge sah alle die tausend Qualen der Menschen bei ihren Untergängen. Diesen Weltschmerz kann er, so zu sagen, nur aushalten durch den Anblick der Seligkeit, die nachher vergütet.
– Jean Paul: Selina oder über die Unsterblichkeit
Anlässlich der Jahreszeit...
Moschs Einsichten: Weihnachten
Kling Glöckchen, Klingelingeling. Wie zu jedem Jahresende ist es auch jetzt mal wieder so weit: Es wird früher dunkel, man friert sich eine Klinke an den Sack, kein Schnee fällt: Es ist Weihnachten. Nun, Weihnachten ist ein Zeichen für die Geburt Jesu, oder? Nein. Ein kommerzielles Fest, in dem es nur um Geschenke geht? Nein. Die uralte Tradition der Wintersonnenwende? Nein.
Weihnachten ist eine Geisteshaltung, die das Hirn nahezu komplett abschaltet. Wie sonst lässt es sich erklären, dass jeder plötzlich Leute, die er absolut zum kotzen findet, fröhlich in die Arme schliesst? Dass spontan total verdreckte Tannen, die dazu noch nadeln wie Sau, aus dem Wohnzimmerboden wachsen? Dass die Selbstmörderquote an Weihnachten rapide ansteigt? Oh ja, Weihnachten ist etwas wundervolles.
Ein weiterer Effekt von Weihnachten ist die Tatsache, dass die psychischen Fähigkeiten aller Menschen plötzlich umgekehrt proportional zu ihrer rationellen Denkfähigkeit ansteigen. So werden beispielsweise voller Freude und bestem Willen Dinge verschenkt, für die man den echten Weihnachtsmann mit einem Arschtritt wieder durch den Kamin nach oben befördern würde: Socken mit der Aufschrift „Mein Popo juckt“, die originalgetreue Nachbildung eines mittelalterlichen Donnerbalkens inklusive authentischem Geruch, ein Wörterbuch Kantonesisch-Holländisch oder eine islamische Interpretation von „Aschenputtel“. Viel Spass mit dem erzwungenen Grinsen und dem freundlichen Dank, den man geben muss: „Das wird mal nützlich sein!“ oder „Vielen Dank, ich wollte mir schon selber zwei Porzellankätzchen kaufen, die sich gegenseitig anpissen! Wirklich vielen Dank!“
Warum machen sich manche Menschen die Mühe und fragen, ob ich einen Wunsch zu Weihnachten habe? Denn den habe ich: Denkt logisch. Das letzte, was ein achtzehnjähriger, langhaariger Gymnasiast, der Metal hört, braucht, ist ein Löffel aus Steingut.
Jetzt mal im Ernst Mama, was soll ich mit dem Dreck? Egal, ich Danke dir, der wird bestimmt irgendwann mal nützlich sein. Zum Beispiel, wenn ein Ausserirdischer in unserem Garten landet und einen Löffel aus Steingut fordert. Oder so.
Da lobt man sich ja die Einfallslosen, die Geld verschenken: Wenn ich schon die CD „Crimson Thunder“ nicht geschenkt kriege, kann ich mir sie ja selber kaufen.
Hehe.
Des weiteren: Ich liebe Weihnachtskarten. Da kommt dann irgendjemand an und überreicht mir einen Umschlag, drei Zentimeter dick und ein Zwinkern beim Überreichen. Die Phantasie kommt ins Spiel: Wie viel mag da wohl drin sein? 100 Euro? 200? Eine Million? Ein Landhaus in Spanien? Schnell, auf den Umschlag!
Whoa, mein Gott, was ist das? Plötzlich halten wir eine riesige Karte in der Hand, eine dieser Karten, mit denen man nach Süditalien rudern könnte, wenn man sie zu einem Schiffchen falten würde. Auf der Karte befindet sich das Bild eines Tannenbaum in 3D-Effekt; sie ist dreifach gefaltet. Wir falten sie zum erstem mal auf – hey! Ein kleines Musikstück spielt ab: „Stille Nacht, heilige Nacht“ in acht verschiedenen Fassungen, gesungen von einem Gospelchor aus den Bronx, einem Mönchschoral und dem Papst höchstpersönlich, direkt aus dem Vatikan.
Wir lieben diese Karte: Da MUSS einfach viel Geld drin sein!
Erwartungsvoll falten wir ein weitere Mal auf und – joho! Ein Feuerwerk aus ausgemusterten russischen V3-Raketen erhellt den Raum in einem behaglich-romantischen Licht, als Krönung rast ein Sprengkörper mit Urankopf durch das Fenster und detoniert in einiger Höhe, ein Schauspiel höchster Güte.
Inzwischen ist uns klar, dass wir versuchen müssen, eine Ehe mit dieser Karte zu erreichen. Wir malen uns aus, was wir uns alles mit der Knete kaufen werden: Pelzmäntel; einen neuen Computer der höchsten Generation; ein atemberaubendes neues Auto; eine Hifi-Anlage, die von den Genfer Konventionen verboten ist; einen persönlichen Sklaven aus Nordkorea; Luxemburg....
Mit tränenden Augen falten die Karte zum letzen mal auf. Sie ist nun vollständig entfaltet und bietet uns ihre reichen Geheimnisse dar.
„Fröhliche Weihnachten von deinem Onkel und deiner Tante.“
Das war es.
Wo ist das Geld? Wir suchen den Boden ab, vielleicht sind die Tausender ja runtergefallen.... nein, verdammt! WO IST DAS GELD?
Hier nun das Ende der falschen Hoffnungen: Es gibt kein Geld. Noch nicht mal einen negativen Betrag verschenken sie. Wahrscheinlich mussten sie das Haus für die Karte verpfänden aber es gibt sonst kein Geschenk An etwa dieser Stelle begeben wir uns zum Schredder um die Karte zu vernichten und setzen uns anschliessend alleine in die Ecke, um zu fluchen.
Wenn ihr schon nur eine Karte verschenkt, was durchaus in Ordnung ist, macht nicht auch noch falsche Hoffnungen. Wenn etwas gibt, was ich hasse, dann ist es, wenn meine Illusionen zerstört werden.
Habs bestimmt schon mal hier reingesetzt, aber na ja, warum nichtUnd warum nicht in einen uralten Thread?
Ach ja, ich bin nur wieder hier, weil jensma mich angeschrieben und an das Forum erinnert hat. Alle Arten von gesetzlosen Mobs bitte bei ihm melden![]()
Ihr denkt doch nicht wirklich, daß es das schon war, oder? Ihr werdet die Zynikerfraktion nicht los...
(Heute morgen geschrieben aber aus Zeitgründen erst jetzt gepostet.)
IMHFO In My Humble Fscking Opinion
> Schlaf ist was für Anfänger!
Heute: Hilfreiche Leute (und wie sie den dritten Weltkrieg auslösen werden)
Guten Morgen, Deutschland. Guten Morgen, Österreich, Schweiz, Luxemburg, Liechtenstein und alle deutschen Enklaven in Japan und anderswo. Es ist ein herrlicher Tag und das einzige, was ihn weniger herrlich macht ist der Umstand, daß es fünf Uhr siebenunddreißig ist und ich nach ganzen sechs Stunden Schlaf völlig sinnlos keinen weiteren mehr kriegen werde.
Das hat einen Grund: Mein Bruder hat es endlich geschafft, wieder einen Platz an einer weiterführenden Schule zu finden und steht jetzt irgendwann morgens um fünf auf. Naja, klingelt halt mal der Wecker, wenn ich noch vier Stunden schlafen möchte (es ist toll, Student zu sein!) - das überleb' ich. Nach fünf Minuten bin ich wieder am Ratzen. Es sei denn, meine Eltern wollen mal wieder hilfreich sein. Dann klingelt um zwanzig nach fünf drüben das Telefon und mein Bruder steht auf - kein Problem. Allerdings ist es ein Problem, daß zwei Minuten später der Wecker losgeht. Und nicht mehr aufhört. Bis ich aufstehe und rüberlaufe und eine Minute brauche um herauszufinden, wie man das Drecksteil abstellt (wenn man den dafür vorgesehenen Knopf drückt fängt er nämlich nach einer Stunde wieder an).
Bis ich wieder meine Ruhe habe und theoretisch weiterschlafen könnte bin ich mittlerweile so wach, daß ich nicht mehr einschlafen kann. Danke, Muttern, daß durch dein beherztes Eingreifen verhindert werden konnte, daß ich den Schlafmangel der letzten Zeit ausgleichen kann.
...Manchmal glaube ich, daß meine Eltern von der Coca Cola Company bezahlt werden.
Wie auch immer, kommen wir zum Thema zurück: Hilfreiche Leute. Wir kennen sie alle: "Ich dachte, die alten Zettel brauchst du nicht mehr, da hab' ich sie weggeschmisssen." - Danke, das waren meine Notizen für das Fachgespräch. Wär' nicht nötig gewesen. "Bei dir war es so unordentlich, da hab' ich mal etwas aufgeräumt." - Danke, und wo ist der ganze Kram hin, den ich mir rausgelegt hatte, weil ich ihn heute dringend brauche? Wär' nicht nötig gewesen. "Dein Rechner hat beim Booten nur so komischen Text gezeigt, da hab' ich mal die Windows-CD genommen und neu installiert." - Sobald ich mein Linux neu aufgesetzt habe wirst du sterben.
Es ist erstaunlich, was für geistige Fehlzündungen, welch weltrekordverdächtige Meilensteine der Stupidität, sich einige Leute leisten, wenn sie nur mal hilfreich sein wollen. Da werden fröhlich Schlußfolgerungen gezogen, auf die kein geistig gesunder Mensch jemals kommen sollte und Aufforderungen zur Unterstützung als stillschweigend erteilt vorausgesetzt. Und wehe, man denkt die Sache noch mal durch und kommt auf die Idee, wenigstens vorher zu fragen. Nein, warum auch? Es ist ja nicht so, daß nicht alle Menschen immer genau das gleiche wollen...
Wahrscheinlich wird der dritte Weltkrieg auch von einer hilfreichen Person ausgelöst werden. "In diesen Atombunkern ist es immer so schlecht aufgeräumt. Ich hab' mal die ganzen Dokumente auf der Konsole mit der Aufschrift 'Raketenkontrollen - nicht berühren' gestapelt, da findet die sicher jemand und räumt die mal weg."
Danke. Wär' nicht nötig gewesen.
Geändert von Jesus_666 (29.08.2005 um 20:28 Uhr)