Ergebnis 1 bis 20 von 21

Thema: Studium: Übersetzen

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Ja, ich studiere so was. Sprachwissenschaft Chinesisch und Japanisch mit Fokus auf Übersetzung. Ist ein Bachelor, auf den man dann einen M.A. Translation machen kann, der einem Dipl. Übers. entspricht.

    Generell gilt: die Berufschancen sind absolut scheiße. Übersetzer werden zwar gebraucht, aber fest anstellen will so was keiner. Die meisten arbeiten als Freelancer auf Honorarbasis und besonders ertragreich ist das nicht. Und in den meisten Fällen übersetzt du dann auch nur Gebrauchsanweisungen von Staubsaugern. Klar, es gibt auch fest angestellte Übersetzer für Manga oder Videospiele, aber das sind dann die Traumjobs in der Branche und an die ranzukommen, ist sehr schwer. Darauf auf zu sein ist, als würdest Du als Medizinstudent darauf abzielen, irgendwann ein obszön reicher plastischer Chirurg in Miami Beach zu sein, um Brüste irgendwelcher Promis aufzublasen.

    Ich will Dir den Studiengang nicht madig machen (hey, immerhin studiere ich den Kram selber ^^), aber man sollte sich darüber im Klaren sein, daß man damit weder reich wird, noch mit Sicherheit irgendwo landet, wo man als Fan gerne landen würde.

    Zu den Sprachen gilt: Du solltest mindestens zwei können. Englisch zählt nicht, das kann inzwischen jede Sekretärin übersetzen und dafür stellt man keinen teuren Übersetzer mehr ein. Also zwei Sprachen, je ungewöhnlicher desto besser, und beide mindestens (!) auf dem B1-Niveau. Mein Studiengang setzt sogar zwei Sprachen voraus, mit nur einer kommt man gar nicht rein. Englisch ist wie gesagt sowieso eine Grundvoraussetzung, also hat man hinterher Englisch plus zwei weitere Sprachen. Die eigene Muttersprache muß man ebenfalls *perfekt* beherrschen, da man, wie schon gesagt wurde, auch so Dinge wie Dialekte, Wortspiele usw. irgendwie rüberbringen muß. Und man übersetzt generell nur in seine Muttersprache rein, niemals aus der Muttersprache in die Fremde. Bei Englisch ist das noch 'ne Ausnahme, wenn man wirklich, wirklich gut Englisch kann, aber man wird z.B. nie einen Deutschen, der Chinesisch spricht, engagieren um einen Text ins Chinesische zu übersetzen, sondern immer einen Chinesen, der Deutsch spricht.

    Übersetzen ist auch nicht gleich Dolmetschen. Mit einem M.A. Translation oder einem Dipl. Übers. ist man kein Dolmetscher. Dafür gibt es gesonderte Studiengänge, ich glaube Tübingen hat einen Diplomdolmetscher. Ansonsten kann man auf den Übersetzter-Abschluß noch einen Aufbaukurs machen, um das zu lernen. Ist aber 'ne ganz andere Kiste. Übersetzen kann ich ganz gut, möchte ich behaupten, aber beim Dolmetschen sucke ich gewaltig.

    Und um noch die Frage nach Chinesisch und Japanisch zu beantworten: Chinesisch ist *viel* einfacher, zumindest auf Übersetzung zugeschnitten. Die japanische Grammatik ist eine Bitch und einen japanischen Text zu übersetzen ist ein Spießrutenlauf, der einen zum Heulen bringt. Chinesische Texte sind relativ einfach, zumindest die nicht-fachsprachlichen. Und auch bei den fachsprachlichen ist es hauptsächlich ein Vokabelproblem, das sich mit einem guten Wörterbuch lösen läßt. Die Grammatik ist ziemlich simpel und nicht so schwer zu erlernen.
    Was das Sprechen angeht, so ist Chinesisch vermutlich schwieriger, weil es eben eine tonale Sprache ist und das für Europäer etwas total ungewohntes ist. Als Beispiel sei angeführt, daß man bei romanischen Sprachen bei Fragen immer am Ende die Stimme hochzieht. Das muß man sich im Chinesischen ganz schnell abgewöhnen, weil man sonst was völlig anderes sagt! Dafür gibt's da sogenannte Fragepartikel, die anzeigen, daß es sich um eine Frage handelt, die man stellt. Aber das würde jetzt zu weit führen. Japanisch ist zwar eigentlich auch eine tonale Sprache, aber deutlich weniger ausprägt als das Chinesische. Dort gibt es nur Wortakzente und keinen Tonverlauf, außerdem verstehen einen Japaner auch, wenn man das nicht kann (es klingt nur komisch für sie) und Homophone, die sich nur durch die Betonung unterscheiden, sind relativ selten. Im Chinesischen begegnen sie einem aber dauernd.

    Ich würde als Übersetzer dennoch hundertmal lieber Chinesisch machen als Japanisch, weil die Grammatik einfach doch das Hauptargument ist. Die Töne und das alles sind beim schriftlichen Übersetzen herzlich egal, weil man eh seine Schriftzeichen hat und mit denen ist es eindeutig, was da steht. Man muß nicht mal wissen, wie man den Kram ausspricht, um es zu übersetzen.
    Als Anfänger bei asiatischen Sprachen wird man die Schriftzeichen erstmal hassen, bis man irgendwann das Prinzip mit den Radikalen und Elementen verstanden hat und sie dann sehr einfach zu lernen werden. Dann liebt man sie. Generell gilt: je mehr Schriftzeichen ein Text hat, umso leichter ist er zu verstehen. Chinesisch hat da den tollen Vorteil, daß es nur Schriftzeichen hat. Einen Text, der in Pinyin, Zhuyin oder einer anderen Transkription geschrieben ist, kann man nicht übersetzen, da machen einem die Homophone einen Strich durch die Rechnung. Da gibt's schöne Beispiele von klassischen Texten, die nur aus ein und der selben Silbe bestehen, ein paar hundertmal. Wenn man da keine Zeichen hat, kann man auch gleich aufgeben.
    Die Japaner haben zusätzlich zu den Schriftzeichen noch ihre Silbenalphabete und die sind ähnlich scheiße beim Übersetzen, wie Transkriptionen. Und leider tendieren moderne japanische Texte dazu, die exzessiv zu verwenden und immer weniger Schriftzeichen. Es ist nicht so schlimm wie Chinesisch in Pinyin, aber auch nicht so angenehm wie Chinesisch in Zeichen.

    Chinesisch ist allerdings lernintensiver, weil man eben alle Zeichen lernen muß und das in zwei Formen. Die vereinfachten (für Texte aus der VR China und Singapur) und die traditionellen (für Texte aus Hong Kong und Taiwan). Schreiben mußt Du nur eine Form können, das kann man sich meistens aussuchen, aber lesen solltest Du beides können. Man weiß ja nie, wo der Text herkommt, der einem präsentiert wird. Und nichts ist nerviger, als sich Zeichen raussuchen zu müssen, die man noch nie gesehen hat. Für Japanisch mußt Du hingegen nur die traditionellen Zeichen lernen (mit den japanischen Varianten, aber das sind nicht besonders viele und man erkennt sie auch meistens, wohingegen vereinfachtes Chinesisch die totale Vergewaltigung ist und mit den traditionellen Zeichen so viel zu tun hat wie das lateinische mit dem kyrillischen Alphabet).

    Einen Auslandsaufenthalt in einem Land, wo Deine Erstsprache gesprochen wird, würde ich Dir aber auf jeden Fall empfehlen. Da nimmst Du viel Sprachgefühl mit und das hilft ungemein. Wenn Du wirklich nur übersetzen willst und Dir egal ist, die Sprache auch aktiv zu sprechen (das ist zum Beispiel für Übersetzer für klassisches Chinesisch relativ egal), dann geht's auch ohne, aber es lohnt sich.

    Geändert von Ranmaru (04.08.2009 um 00:37 Uhr)

  2. #2
    Es ist übrigens gerade beim Sprachenlernen sehr hilfreich, wenn man Interferenzen zwischen den Fremdsprachen hat, auf die man zurückgreifen kann. Mein Spanisch-Verständnis ist innerhalb von wenigen Tagen von 0 auf A2 gerutscht, weil ich mir vorher einen intensiven Französisch- und Latein-Wortschatz angeeignet habe, die linguistischen Besonderheiten des Hebräischen ließen sich sehr gut erschließen, indem man Rückbezüge zur gesamteurasischen Sprachentwicklung zieht. Deshalb ist es ganz hilfreich, auf Sprachfamilien zurückzugreifen (also romanische, germanische, slawische, sinitische, semitische, Bantu, etc.pp.). Allerdings ist es wiederum fraglich, wieviele Staubsaugerbedienanleitungen ursprünglich in Swahili verfasst werden.



    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Und um noch die Frage nach Chinesisch und Japanisch zu beantworten: Chinesisch ist *viel* einfacher, zumindest auf Übersetzung zugeschnitten.
    Mit Japanisch kann ich das jetzt nicht vergleichen, aber ich finde, dass im Chinesischen der Konnotationsreichtum eine wirklich anstrengend schöne Vielfalt hat und gerade in lyrischen Texten sehr oft mit einer sehr gespreizten Stilistik gearbeitet wird, die sich nie und nimmer wirklich kongruent ins Deutsche übertragen lässt.
    其实心有灵犀只是一场误会 ist da so ein Beispiel; es ist unheimlich poetisch und wenn man die einzelnen Fragmente einigermaßen zu verbinden weiß, kommt auch was Sinnvolles dabei raus, aber die inhärente, übergeordnete Logik, die im Chinesischen vorherrscht, gibt es im Deutschen einfach nicht. (wobei mich jetzt tatsächlich mal interessieren würde, wie du als Studierender das übersetzen würdest, meine geduldige Ansprechpartnerin für die chinesische Sprache ist nämlich auch daran gescheitert, wirklich adäquat zu übertragen) Ich weiß ja nicht, wie das im Japanischen ist, teilweise wohl ähnlich?!

    Zitat Zitat
    Was das Sprechen angeht, so ist Chinesisch vermutlich schwieriger, weil es eben eine tonale Sprache ist und das für Europäer etwas total ungewohntes ist.
    Wobei ich finde, dass man die Tonalität sehr schnell intus hat, wenn man das einigermaßen anständig erklärt bekommt. Viel schwieriger finde ich da die Vokalnuancen, die aus den Pinyin manchmal gar nicht hervorgehen (vor allem bei i's und Diphtongs; die Aussprache ist dann in etwa so unregelmäßig, wie die Englische, sprich irgendwann hat man das natürlich im Blut).

  3. #3
    Zitat Zitat von Eynes'Prayer Beitrag anzeigen
    Mit Japanisch kann ich das jetzt nicht vergleichen, aber ich finde, dass im Chinesischen der Konnotationsreichtum eine wirklich anstrengend schöne Vielfalt hat und gerade in lyrischen Texten sehr oft mit einer sehr gespreizten Stilistik gearbeitet wird, die sich nie und nimmer wirklich kongruent ins Deutsche übertragen lässt.
    其实心有灵犀只是一场误会 ist da so ein Beispiel; es ist unheimlich poetisch und wenn man die einzelnen Fragmente einigermaßen zu verbinden weiß, kommt auch was Sinnvolles dabei raus, aber die inhärente, übergeordnete Logik, die im Chinesischen vorherrscht, gibt es im Deutschen einfach nicht. (wobei mich jetzt tatsächlich mal interessieren würde, wie du als Studierender das übersetzen würdest, meine geduldige Ansprechpartnerin für die chinesische Sprache ist nämlich auch daran gescheitert, wirklich adäquat zu übertragen) Ich weiß ja nicht, wie das im Japanischen ist, teilweise wohl ähnlich?!
    Uff, der Satz ist ein Klotz. Also vor allem das 靈犀 mag sich nicht so recht mit mir anfreunden. Lyrische Übersetzungen sind sowieso der Feind. Ich würde lieber hundert Sachtexte übersetzen als ein Gedicht. ^^
    Aber gut … ich würde spontan "In Wahrheit ist die Seelenverwandschaft nur ein Mißverständnis" daraus machen. Aus 心有靈犀 ein Wort zu machen ist recht gewagt, aber es klingt für mich einfach schöner, als wenn ich irgendwann von "Herzen, die Verbindungen haben" schreiben würde. Gerade, weil das im deutschen deutlich weniger figurativ ist. Bei Seelenverwandschaft weiß jeder, was gemeint ist.

    Im Japanischen ist das übrigens auch so, ja. Viel Kontextabhängigkeit. Das Problem, das ich habe, ist nur, daß die Japaner dazu auch noch einen Arsch voll Grammatik haben, die man als Ausländer glaube ich einfach nicht wirklich verstehen kann.
    Bei denen ist sogar in der Grammatik derart viel Kontext drin, daß es beim Übersetzen einfach nur nervt. Beispielsweise gibt es eine Form im Japanischen, die gleichzeitig zum Ausdruck der Möglichkeit (Potential), zum Ausdruck von drei verschiedenen Passiv-Formen und zum Ausdruck von höflicher Anrede benutzt werden kann. Und sie unterscheidet sich kein Stück.

    Zitat Zitat von Eynes'Prayer Beitrag anzeigen
    Wobei ich finde, dass man die Tonalität sehr schnell intus hat, wenn man das einigermaßen anständig erklärt bekommt. Viel schwieriger finde ich da die Vokalnuancen, die aus den Pinyin manchmal gar nicht hervorgehen (vor allem bei i's und Diphtongs; die Aussprache ist dann in etwa so unregelmäßig, wie die Englische, sprich irgendwann hat man das natürlich im Blut).
    Pinyin sind auch scheiße.
    Ich bin irgendwann dazu übergegangen, meine Umschriften mit Zhuyin zu machen, dann hat man immerhin auch die Aussprache da stehen. Ich weiß nicht, wieso Pinyin von allen Leuten so in den Himmel gelobt werden, aber gerade für Anfänger kann ich mir bessere Systeme vorstellen. Irgendwann ist es dann egal, dann hat man den Kram gelernt, aber gerade was die Diphtonge angeht ist es zu Beginn schon nervig.

  4. #4
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Aber gut … ich würde spontan "In Wahrheit ist die Seelenverwandschaft nur ein Mißverständnis" daraus machen. Aus 心有靈犀 ein Wort zu machen ist recht gewagt, aber es klingt für mich einfach schöner, als wenn ich irgendwann von "Herzen, die Verbindungen haben" schreiben würde. Gerade, weil das im deutschen deutlich weniger figurativ ist. Bei Seelenverwandschaft weiß jeder, was gemeint ist.
    Und da geht es schon los.
    Meine Übersetzungsvariante war "Im Grunde gibt es für das Herz nur einen Ort, um still zu lieben; das Missverständnis". Rein vom Kontext her finde ich deinen Satz aber nicht im Geringsten unwahrscheinlicher, weil der Text selbst sowohl von platonischer Liebe ("stilles Lieben", "mutual sensitivity" - durch das Rhinoceroshorn kommt hier ja auch noch der Gedanke an Telepathie mit hinein) handelt, als auch von der schmerzhaften und rational gesehen sinnfreien Selbstlüge der Liebe (das Missverständnis der Seelenverwandschaft), die ja doch nur in die Hose geht, 不管谁爱谁.

    Ich finde aber auch, dass sich viele Übersetzer gerade das sehr einfach machen. Wolfgang Kubin beispielsweise, der sämtliche Texte von Bei Dao übersetzt, versteht sich sehr gut darauf, Sachverhalte auch einfach mal zu versimplifizieren; was meiner Meinung gerade bei so einem großartigen Dichter in so einer großartigen Sprache fatal ist, wenn alles auf einer unheimlich komplexen Metaphysik aufbaut. Naja, aber das nur am Rande.

    Zitat Zitat
    Beispielsweise gibt es eine Form im Japanischen, die gleichzeitig zum Ausdruck der Möglichkeit (Potential), zum Ausdruck von drei verschiedenen Passiv-Formen und zum Ausdruck von höflicher Anrede benutzt werden kann. Und sie unterscheidet sich kein Stück.
    Das ist heftig. ._." Ich vermute ja, dass die handelsüblichen Japaner deshalb alle so schlau und diszipliniert sind, weil sie ohne diese beiden Eigenschaften ihre eigene Sprache nicht sprechen können und als geistig behindert eingestuft werden.
    Obwohl die Sache dadurch schon wieder unheimlich spannend wird, denn eine Sprache, die einen derartig nuancierten Ton besitzt, uns olle Deutsche mit unseren paar inflationär gebrauchten Modalpartikeln um Längen schlägt.

    Zitat Zitat
    Ich weiß nicht, wieso Pinyin von allen Leuten so in den Himmel gelobt werden, aber gerade für Anfänger kann ich mir bessere Systeme vorstellen.
    Es ist wie mit den vereinfachten Schriftzeichen: Man hätte die Sache besser lösen können, hat es aber nicht gemacht. Sowas passiert meistens bei Sprachen, die schon ein paar tausend Jahre auf dem Buckel haben und von jeher relativ isoliert in sich dastehen. Mit dem Hebräischen ist es ähnlich, das kann man beinahe nicht lesen, wenn man keine Nikkud-Punktierung hat, damit zwischen den ganzen Konsonanten auch mal Vokale vorkommen und die modernisierte Grammatik ist ein Chaos (Imperfekt und Futur übereinangehauen, konditionale Zusammenhänge verschliffen, Konjugationsarten willkürlich kategorisiert).

    Pinyin sind deshalb so beliebt, weil man nicht erst ein neues Schriftsystem erlernen muss, mit dem man dann ein ganz anderes Schriftsystem transkribiert. Lateinische Buchstaben sind da dann doch besser und ich finde die Belegung der Konsonanten eigentlich wirklich sehr schlau durchdacht. Außerdem finde ich es irgendwie doof, wie man bei Zhuyin die Töne kennzeichnet. ;P
    Zumindest für Muttersprachler - und eben Leute wie dich, die Zhuyin eher schätzen (so intensiv hab ich mich damit nich auseinandergesetzt, ich bleibe nur immer recht gern bei meinen Leisten) - wäre das System aber zugegebenermaßen um einiges sinnvoller.

    Geändert von Mordechaj (04.08.2009 um 15:18 Uhr)

  5. #5
    Ach, der gute Wolfgang Kubin. Mein Professor.

    Ja, in seinen Vorlesungen merkst du manchmal, daß er vor allem bei klassischen Texten versucht, sie einfach zu formulieren. Da geht manchmal der lyrische Anspruch bei flöten, allerdings danken wir Studenten es ihm immer wieder, denn wenn die deutschen Texte am Ende genau so unverständlich sind wie die Chinesischen (und Professoren, die das hinkriegen, haben wir auch) dann magst du nur noch schreien.
    Allerdings weist Kubin auch immer wieder darauf hin, daß seine Übersetzungen nur Übersetzungen sind und hält uns an, bloß die Originaltexte zu lesen, sobald wir es können.

    Außerdem kennzeichnet Zhuyin die Töne doch genau so wie Pinyin, mit der Ausnahme, daß es egal ist, wo man das Tonzeichen hinschreibt.
    Beim Tippen am Rechner benutze ich aber zugegeben auch noch Pinyin, was aber hauptsächlich damit zu tun hat, daß ich keine Lust habe, mir blind ein komplett neues Tastaturlayout beizubringen. Außerdem kann mein Input die Töne erraten, wenn man einen ganzen Satz tippe, das ist toll.

    Wenn ich einfach in einem Klotz woshihsyuesheng eintippe, dann kriege ich direkt 我是學生 als ersten Vorschlag. Beim Tippen auf Zhuyin muß ich nicht nur die Töne eintippen, sondern nach jedem Wort (bzw. Kompositum) auch noch bestätigen, weil's diese tolle Fuzzy-Funktion nicht hat.

    Sowieso halte ich für sinnvoll, beide Systeme zu können. Mein Wörterbuch arbeitet mit Zhuyin, weil's aus Taiwan kommt. Aber viele Online-Wörterbücher haben Pinyin. Und beides ist praktisch … von daher würde ich sowieso auf keines von beiden mehr verzichten wollen.

  6. #6
    Also wenn er das so darstellt, dann mag ich ihn wieder; im Grunde kann man Bei Dao sowieso nur original lesen, denn das allein ist ja schon hermetisch genug.
    Ist ja cool, da studierst du also unter Weltprominenz...

    Und naja, so weit, dass ich mit Zhuyin und Pinyin so viel anfangen könnte, bin ich sowieso noch nich. Ich kann inzwischen Texte in Pinyin relativ flüssig und mit einer Menge Aussprachefehler (meine Zunge ist für keinen R-Laut dieser Welt gemacht, außer den sächsischen und den französischen) ablesen und mit meinem Wortschatz an Standartphrasen kann ich all das chinesische Essen bestellen, das mir eigentlich nicht schmeckt (obwohl Ente ganz lecker ist \o/) ... und hätte ich sowas wie Disziplin und konsequentes Durchhaltevermögen, hätte ich inzwischen auch schon mehr als 20 Schriftzeichen auf Lager.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •