Ich geh' nochmal auf Merendits Eingangspost zurück ^^
Manchmal wünsche ich mir auch die Zeit zurück, wo die in Deutschland veröffentlichten Titel an Zwanzig Fingern abzählbar waren, die Animania teils noch Schwarz-Weiß das Internet eine Vision war. Es war alles so schön überschaubar (ironisches Zwinkern).
Ich arbeite erst einmal das Akzeptanzthema ab, weil das einfacher ist:
Lass' Dich davon nicht beeindrucken. Keiner solte sich schämen für das, was sie/er als schön empfinden. Ich denke, den meisten ist es so ergangen, dass sie über die sogenannten "Mainstream"-Themen oder (im Nachhinein betrachtet) eher mittelmäßig gute Titel an das Thema herangeführt wurden. Eigentlich geht es doch darum, einem Hobby/einer Leienschaft zu fröhnen. Das ganze Thema hat eine derartige Breite und Tiefe (bez. Genre/ Zielgruppen etc.) dass sich nur wenige brüsten können, "alles" zu kennen. Das wäre ein Fulltimejob, den ich nicht haben wollte (es sei denn, ich werde dafür bezahlt).
Wir sollten uns damit abfinden, dass es immer jemanden geben wird, der besser informiert ist, schneller an die neuste Veröffentlichung herankommt usw.
Erfreue Dich eher daran, dass eine derartige Breite an Themen und Titeln gibt, die Du noch entdecken kannst. Wenn Du Dich für ein Genre entschieden hast bzw. dieses vertiefst, wird es sich von selbst ergeben, dass Du in einer Tiefe eindringst, bei der andere drei Fragenzeichenüber den Kopf haben werden, wenn Du einen Titel/einen Charakter benennst.
Das Gefühl, was Du beschreibst, sich als "Noob" vorzukommen, kann ich nachvollziehen. Geht mir ähnlich. Daher habe ich mich ein wenig abgekoppelt und schau eher rein, um mal den ein oder anderen Tipp für einen weiteren Titel zu bekommen. Meist aber stöbere ich auf eigene Faust durch irgendwelche Datenbanken und wähle Titel aus, die interessant klingen bzw. einen interessanten Kurzbeitrag haben. Meist sind es auch Titel, die zu einem großen Themenuniversum gehören (Gundam, Macross um einmal bekanntere zu nennen) oder wo ich in Erfahrung gebracht habe, dass es mehrere Staffeln gibt.
Und wenn ich mich mal dazu durchringe, etwas positiv zu benennen, rechne ich mittlerweile schon mit einer entgegengesetzten Meinung. Und ab und zu kann es auch sein, dass es keinen objektiven Grund gibt, warum einem ein Titel gefällt, sondern weil man den Eindruck hatte, in einem eigenen Wesen durch Szenen, Charaktere angesprochen zu werden; ein Gefühl, was sich oft sehr schwer in einer Diskussion beschreiben lässt.
Ich hatte gerade die Themenbreite gepriesen, die Du noch entdecken könntest. Allerdings hast du da ein gewichtiges Argument eingebracht: Die Legalität.
Ich will jetzt weder das Fass aufmachen mit den schlechten Synchros (die es auch in den englischspachigen Synchros gibt) noch auf die "raffgierigen Verleiher und den Lizenzvertrieb" eingehen. Ich weiß selbst, dass ich mich mit dem Herunterladen von Fansubs in einer Grauzone bewege. Es geht schlicht und ergreifend um den Grund: Nur weil es nicht verboten ist (sprich, die Seite zugänglich), ist es erlaubt. Es geht schlicht und ergreifend um das Tema Urheberrecht und das Menschen/Unternehmen gibt, die davon leben.
Ich finde auch das Argument unfair, dass wenn man "seinen Horizont erweitern will, halb legale Titel sich aus dem Netz besorgen muss".
Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er die Grauzone betreten will oder nicht. Ausreden wie: "Das wusste ich nicht" können dabei s nicht gelten gelassen werden. Es ist und bleibt eine finanzielle Frage!
Und wer es sich nicht leisten kann, dem bleiben nur meist nur zwei Wege: Verzicht oder halt das Thema halblegale Grauzone.
Ich finde es eher lobenswert, wenn es Menschen gibt, die nach wie vor bei dem Thema Bauchschmerzen haben, diese auch öffentlich äußern und ein Problem damit haben, sich halb- oder illegale Downloads zu beschaffen...
Meine eigene Einstellung: Ich habe bereits viele, von den Titeln, die ich mir von Fanseiten heruntergeladen habe, im nachhinein gekauft. Eben weil sie mir gefallen haben. Und dabei fällt einem, was die Qualität von Synchros und Übersetzung allgemein, einiges auf.
Als abschließendes Statment dazu: Ähnlich wie im Musikvertrieb fehlen hier die Vertirebstechnischen Visionen. Es ist hier zu fragen, ob wirklich physische Datenträger gepresst werden müssen, oder ob es für beide Seiten nicht kostengünstiger wäre, das Thema per Onlineabruf gegen Gebühr zu vertreiben und für Sammler halt Special-Editions parat zu halten bzw. diese gegen ein Augelt anzubieten.
Am Rande: Es besteht auch die Möglichkeit, Titel, die nicht in Europa erschienen sind, zu importieren. Ist mittlerweile nicht mehr ganz so teuer wie früher, kostet aber immer noch Geld. Damit hätte man zum einen ungewöhnlichere Titel, zum anderen eine Motivation, die Kentnisse in einer Fremdsprache zu vertiefen, abseits vom "langweiligen Schulstoff".
100% agree.
Jeder hat so seine Quellen. Wenn die nicht ausreichen, wird der Horizont erweitert (so es gewollt ist). Es gibt genug Hilfsmöglichkeiten dazu.