Absolutes Dito dazu. Ich sehe Texte auch so, dass man irgendetwas selbst gedachtes daraus mitnehmen sollte, und seis nur ein Gefühl.Zitat
Du hast aber jetzt zwei Aspekte völlig ignoriert:
- Einmal kann man die Intention auch erzählen, nachdem der Leser sich seine eigene Erfahrung aus einem Text gezogen hat - und damit noch eine neue Erfahrungsebene schaffen, aus der er wiederum etwas ziehen kann - wenn er denn möchte!
- Der zweite Punkt ist der, dass man ja heute oft doch noch, trotz Postmoderne und Co, etwas mit einem Text sagen will. Und wenn ich einen Text bspw. hier poste (oder ihn jemandem zum Lesen gebe), damit ich mich verbessere (!!), wie soll ich Verbesserungsvorschläge zur Textwirkung kriegen, wenn der Leser nicht mal weiß, wie der Text wirken soll (nehmen wir mal an, man kriege das wirklich gar nicht gebacken)? Da ist es in meinen Augen schon eine Idee, erstmal die Meinungen abzuwarten, und dann anklingen zu lassen, was eigentlich geplant war, um direktes Feedback dazu zu kriegen.
Wie der Text dann wirklich auf den einzelnen Leser wirkt, hat damit nichts zu tun (!!).
Natürlich kann man sich auch mit "intentionslosem" Feedback verbessern. Aber es sind zwei verschiedene Ansätze, die verschiedene Ergebnisse bringen können, und ich würde auf keinen von beiden verzichten wollen.
Der letzte Absatz ist mir viel zu drastisch pauschalisiert.Man muss weder "genötigt" sein, zu erklären (da gibt es tausend andere Gründe, und sei es nur Konversation!) - und "eitel" ist es auch nur, wenn man genau das denkt, was du da gesagt hast. Als ob jeder erklärt, weil er den eigenen Text pauschalisieren will. Wieso darf der Leser seine Meinung sagen, der Autor aber nicht? Weil man den Leser zu blöd hält, dann noch seine eigene Meinung vor lauter "väterlichem Sanftmut" beizubehalten?
Ich glaube, mein Problem an deiner Ansicht ist, dass du den Autoren für wichtiger hälst als ich. In meinen Augen ist das keine väterliche Sanftmut, sondern eine Meinung zwischen vielen Meinungen.