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Thema: Textintentionen erklären - oder lieber doch nicht?

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  1. #8
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    Da fällt mir übrigens grad ein (beziehungsweise wollte ich das im letzten Beitrag schon anmerken, hab's dann aber vergessen), dass Leslie Kaplan über ihre Bücher meist spricht, als wären es gar nicht ihre eigenen, so nach dem Motto "vermutlich soll die Fabrik dieses und jenes symbolisieren" - das schafft natürlich auch eine gewisse Distanz zum eigenen Werk, wodurch man dem Leser wieder in gewisser Hinsicht näher kommt.
    Das ist eine verdammt gute Idee, speziell, wenn man weiß, dass die Leser sich gern belehren lassen würden.

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    Wiederum hat Alex Wichert mir beigebracht, dass es beim Lektorieren auch so einen gewissen Grad von "schreib das mal so" gibt, wobei ich ehrlich zugeben muss, dass ich mir auch nur von einem halbwegs erfahrenen Schreiber was sagen lassen würde, eben einem Lektor oder einem anderen Autoren und die sind dann doch meistens so vertraut mit der Materie, dass sie nich soo viel Erklärung brauchen.
    Ich nehme den "Schreib das mal so" Part eigentlich immer nur als Ansatz. Was ich davon umsetze, entscheide ich weiterhin selbst. Aber Ansätze können ja nicht schaden.

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    Das ist halt auch ein bisschen mein Problem mit der Sache, a) stellt man sich als Autor selbst automatisch bloß (und das ja nicht nur, wenn es tatsächlich derartig urste Dimensionen annimmt, sondern auch gefühlsmäßig, also auf einer Ebene, an die der Leser normalerweise gar nicht herankommen würde) und b) passiert das eben in einem Rahmen, wo man eigentlich gar nicht mehr auf das vertraute Gespräch mit einem Kritiker hofft
    Das kann ich nachvollziehen. Ich würde mich auch hüten, Intentionen immer und aus Prinzip zu verraten. Und es kommt am Ende auch ganz stupide darauf an, was denn nun die Intention war. ^^
    Ich halts einfach so, dass ich meine Ideen teile, wenn ich es gerade als hilfreich für ein Gespräch ansehe, wenn ich wissen will, wie ich diese Intention besser rüberbringen kann, oder wenn ich irgendeinen anderen handfesten Grund dazu habe.


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    Du willst also eine omnipotente Regel, für das Verhalten eines Menschen in der Kommunikation zu seinem Werk?
    Nö. Ich wollte nur eure Meinungen.
    Ich für meinen Teil entscheide sowieso in jeder Situation neu, mich interessiert nur, warum so viele Leute bei diesem offensichtlich sensiblen Thema so festgefahren sind. Und bisher hat mir meine Freundin noch nie irgendwas angetan, weil ich ihr eine Intention erzählt hab, meistens war es eher der Beginn eines sehr interessanten Gesprächs.

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    Das wird zwar gern in der Kunst gemacht. Aber ob das auch so sinnvoll ist und solange es Kreise gibt die sich gern selbst reden hören... nur wenn es dir um Wahrheitsfindung wirklich geht (!) (also vorausgesetzt dessen) - kommst du um den Ersteller nicht rum. Denn der ist dein Experte. Der weiß besser als jeder andere warum es wie wieso geht.
    Mir selbst würde es niemals um Wahrheitsfindung gehen, sondern nur um Erfahrungen. Aber ja, wenn es darum geht, hast du in meinen Augen Recht. Auch wenn dir einige literaturwissenschaftliche Methoden für diese Bermerkung verwerfliche Handzeichen geben würden.
    Davon abgesehen finde ich es interessant, wie wichtig ihr den Autoren nehmt.

    Danke des Beitrags!

    Geändert von La Cipolla (21.06.2009 um 15:31 Uhr)

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