Woher hast du denn das mit Hope? Finde den Namen jetzt auch nicht besonders originell, erinnert eher an amerikanische Hollywood-Katastrophenfilme, in denen am Ende klischeehafterweise das Baby der Protagonisten so genannt wird.
Aber hey, der Name hat auch etwas Gutes: Wenn das stimmt, spricht das erstmal stark gegen die Gerüchte, es handele sich um den Antagonisten mit den kurzen grauen Haaren aus dem Trailer. Der Bösewicht wird wohl kaum Hope heißen ^^ Das hört sich viel mehr nach einem neuen, weiblichen Partymitglied an, und dagegen hätte ich bei der nach wie vor sehr kleinen bekannten Truppe sicher nichts einzuwenden!
Also prinzipiell wird doch jedes Spiel mal mehr, mal weniger gebasht. Aber warum ich persönlich in mancher Hinsicht eine gewisse Abneigung gegen FFX habe, kann ich dir gerne sagen. Hier aber nur die Kurzfassung, da ich das anderswo in diesem Forum schon mehrfach sehr ausführlich dargelegt habe
FFX ist imho schon ein gutes Rollenspiel, tatsächlich finde ich sogar jeden Hauptteil der FF-Reihe einigermaßen gelungen. Aber als Final Fantasy hat es meine damaligen und durchaus nicht zu hoch gesteckten Erwartungen einfach nicht erfüllt. Technisch bzw. grafisch war der zehnte Teil natürlich allererste Sahne. Den Soundtrack fand ich größtenteils auch sehr gut.
Aber was ich an den früheren Teilen der Reihe immer mit am meisten gemocht habe, war diese umfangreiche, komplexe, virtuelle Welt, die man nach und nach selbst erkunden darf. Diese Freiheit wird einem in FFX genommen. Das Spiel ist weitaus linearer als jeder der Vorgänger und fühlt sich stellenweise eher wie ein interaktiver Film an und weniger wie ein RPG. Die Orte die man besucht sind fast ausschließlich langweilige Straßen von A nach B, so etwas wie eine Weltkarte hat mir wirklich gefehlt. Hinzu kommt, und das ist für mich nach wie vor der Hauptkritikpunkt an dem Spiel, die Anzahl und Größe der Locations. Hier hat Square Enix einen riesigen Rückschritt gemacht. Die Anzahl der Orte ist im Vergleich zu FFVI bis IX afair auf ein knappes Drittel des vorherigen Niveaus gesunken. Was die Städte angeht, gibt es lediglich vier winzig kleine und zum Teil kaum begehbare, nämlich Besaid, Kilika, Luca und Guadosalam. Das wars. Und dass mir jetzt ja keiner mit dieser dämlichen Erklärung kommt, dass durch die Gefahr die von Sin ausgeht keine größeren oder mehr Städte und Dörfer gebaut werden: Bevelle, eine riesige Metropole und sozusagen die Hauptstadt der Welt, kann nicht betreten werden, obwohl das einwandfrei in die Handlung gepasst hätte. Das ist schlichtweg Faulheit der Entwickler.
Und die genannten Punkte ziehen für mich eben auch das Gameplay ein Stück weit runter, obwohl mir Kampfsystem und Spheregrid sehr gefallen haben. Aber Erkundung einer zusammenhängenden Spielwelt ist in FFX praktisch nicht vorhanden. Aus diesem Grund hat mir XII auch eher zugesagt und über diesen Paradigmenwechsel der Entwickler war ich überglücklich.
Storymäßig hatte ich auch einige Kritikpunkte. Die Grundidee und einige Elemente der Handlung waren super und endlich mal was anderes. Die ständige Bedrohung durch Sin, Tidus' Herkunft, die Pilgerreise und Yunas Opfer, Seymours Plan ... das ist der Stoff, aus dem man großartige Geschichten zusammenstellen könnte. Aber FFX bleibt die ganze Zeit relativ oberflächlich. Während die meisten anderen Teile sich die Zeit nehmen, fast allen Charakteren der Party Aufmerksamkeit und Screentime zu schenken und sie in die Geschichte mit einzubauen, ja ihnen ganze Spielabschnitte oder spielbare Rückblenden gewidmet werden, haben in FFX im Grunde lediglich Auron und Tidus etwas mit der Hintergrundstory zu tun. Yuna ist anderweitig noch recht wichtig, okay. Aber Rikku, Wakka, Kimahri, Lulu? Woher sie kommen, was sie in ihrer Vergangenheit erlebt haben, das alles wird völlig vernachlässigt und höchstens mal in zwei Nebensätzen abgehandelt, ohne dass wir die Figuren dadurch wirklich besser kennenlernen. Man vergleiche das nur mal mit den Active Time Events aus FFIX, den Abschnitten mit Laguna und seiner Truppe aus VIII, den mysteriösen Nibelheim-Rückblenden aus VII oder die Geschichten aus der World of Ruin in VI, die sich immer auf bestimmte Charaktere konzentrieren.
Darüber hinaus zieht mir oben erwähnte Problematik mit der Spielwelt auch die Story ein Stück weit runter. Die anderen Teile konnten besser ein Gefühl von Größe vermitteln, man besucht viele Orte und unterhält sich mit unzähligen NPCs. Wenn man viel herumgekommen ist, dann kümmert einen auch, was mit dieser Welt passiert. Beim winzigen Spira war das bei mir anders.
Auch das Finale hat mich ein wenig enttäuscht. Seymour wird nur so nebenbei verpulvert, und Yu Yevon als eine seltsame Qualle in einem Showkampf, den man nicht verlieren kann? Ach Leute, DARAUS hätten sie den eigentlichen letzten Boss machen sollen, aber als irgendein schickes Monster und nicht so.
Es gab wie gesagt auch manche Aspekte, die sie mit FFX toll hinbekommen und die die Serie auch ein Stück weit nach vorn gebracht haben. Man denke nur mal an die Sprachausgabe, die weiterentwickelte Mimik und Gestik der Charaktermodelle, die Kameraeinstellungen, die 3D-Umgebung, die viel schnelleren und flüssigeren Kämpfe usw.
Doch ich kann mir nicht helfen, das sind alles eher oberflächliche Dinge, während bei dem Spiel etwas von dem abhanden gekommen ist, was ich vom ersten bis zum neunten Final Fantasy und an RPGs generell immer geliebt habe. Und obwohl XI und XII da imho schon ein Schritt in die richtige Richtung waren, so richtig habe ich von Final Fantasy dieses gewisse Etwas (noch?) nicht wieder zurückbekommen.
Um mal auf das eigentliche Thema zurückzukommen - daher auch die Angst, dass sich das Team von XIII eventuell zu sehr an X orientieren könnte, für das sie ja ebenfalls verantwortlich waren. Es ist zumindest denkbar, dass der Aufbau der Spielwelt wieder ein Stück weit zurück in diese Richtung geht, immerhin haben wir wie gesagt bis heute nicht eine einzige normale Stadtumgebung gesehen, und eine Weltkarte wie in Versus können wir wohl auch wieder vergessen.