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  1. #1

    Der Tod, Ihr & der Umgang

    Gute "Nacht" ;>

    Ich weiß, ein ziemlich beschissener Topicname aber wisst ihr, ich habs nicht so mit der Kreativität.

    Jedem von uns ist das sicher schon passiert - Ein Freund, Familienangehöriger oder Leute die einem Nahe standen geht von uns. Mal ist es schlimmer, mal weniger - je nachdem wie gut die Beziehung zu dieser Person war.

    Bei mir ist das, für meine Verhältnisse in "letzter Zeit" doch arg gestiegen, doch heute, nagut gestern, ist mir doch etwas seltsames passiert.

    Folgendes: Wir haben vorgestern jemanden aus dem Verwandtenkreis verloren. Es war klar dass er jeden Moment sterben könnte und man hat seinen Tod erwartet. Dieser Mann hatte Krebs, welches ihn richtig auseinander nahm.

    Bei uns gibt es das Totengebet: Wenn jemand stirbt, wird er gewaschen und in den Sarg beigesetzt. Anschließend stellt man den Sarg auf den Tisch und betet um den Verstorbenen, dazu noch einige Worte und anschließend zeigt man sein Mitgefühl und Beileid denen gegenüber, die dem Verstorbenen am nähesten standen z.b. Sohn, Tochter oder engste Familienmitglieder. Umarmung, Hand geben, Kuss rechts, kuss links, bei jedem anders. Anschließend wird die Leiche wegtransportiert.

    Ich erzähl den Ablauf bisschen genauer damit ihr unten besser versteht. ->

    Der ganze Ablauf war gestern bei unserem Verwandten nicht anders. Komischerweise hats auch noch beim Gebet geregnet, passt ja zur Stimmung, denn wir waren draußen und standen um den Sarg herum. Nach den Worten ging jeder Einzelner zu den Söhnen der Verstorbenen.

    Kurze Anmerkung: Ich war dem Verstorbenen nicht sehr nahe, habe ihn erst vor kurzem nach langer Zeit wiedergesehen.

    Ihr wisst ja, in der Regel ist es ja so dass Männer das eher verkneifen als vor der Menge anfangen zu weinen....Ich stellte mich an die Reihe an, um ihnen meinen Beileid zu zeigen usw. . Und da sah ich einen meiner Onkel ( eig sind das recht "harte" Typen) ihm kamen die Tränen, aber dieser Blick, der ließ mich auch für den Moment so erstarren dass ich selber bei der Menschenmenge fast Tränen fließen musste. Es waren mehrere Gründe, zum einen mein Mitleid für ihn und zum anderen sah ich mich für einen Augenblick selber dort. Denn irgendwann triffts uns allen, da kam mir der Gedanke - Was ist wenn ich da in einigen Jahren stehen werde, so wie er, weil ich über den Tod meiner Eltern, Familienangehörige, Freunde andere SEHR enge Menschen klage.

    Da kam dann die Frage: Was würde ich da machen ?
    So lange Rede kurzer Sinn, langsam will ich mal zum Kern kommen.

    Wie würdet ihr mit sowas umgehen, wenn euch Morgen ( unbestimmter Zeitraum ) jmd der euch sehr Nahe war verlässt.

    Oder besser: Sogar Leute die ihr nicht leiden könnt, z.b. alte gute Freunde -> heute Feinde.

    Was denkt ihr ?

    Ist der Tod etwas was man immer im Hinterkopf haben sollte, um so vielleicht alles so gut wie möglich zu machen weil uns keiner die Garantie gibt dass jeder von uns noch lebt ?

    Kommt vielleicht etwas übertrieben rüber, aber habt ihr schon einmal dran gedacht ?

    Oder seid ihr mehr die Personen denen der Tod sooo am Arsch vorbeigeht wie die Welt usw. ?

    Posten !

    Und bevor ichs noch vergesse, ich bitte um Gnade für meinen beschissenen Poststil - Die Nacht ist dran Schuld


  2. #2
    ICh denke nicht andauernd an den Tod.
    Das heißt aber nicht, dass er für mich kein Thema ist. Ich denke einfach nur, es ist nicht nötig, dass man sich deswegen depressiv macht.
    Der Tod wird unabwendbar für jeden kommen und das wissen wir. Warum sollte man sich die Zeit bis dahin vermiesen?

    Es gibt aber eine bestimmte Situation, in der ich es mir bewusst mache. Wenn ich mich mit meinem Freund streite, mich im Streit von ihm verabschiede und
    danach Wutgeladen/traurig was auch immer alleine bin, denke ich:
    Was wenn jetzt IRGENDWAS passieren würde (egal ob ihm oder mir)? Dann wäre das das Letzte, was ich zu ihm gesagt hätte. Will ich das? War es das wirklich wert?
    Und dann wird mir klar, dass der Streit im Prinzip nicht nötig gewesen wäre. Bzw dass man ihn hätte anders führen können.

  3. #3
    Ach ja, der gute alte Tod. Nur eine Sache ist sicher und das ist, dass wir irgendwann alle mal sterben müssen Die einen früher, die anderen später. Das ist vollkommen natürlich und gehört zum Leben genauso dazu, wie alles andere auch - ob man das nun toll finden mag oder nicht.

    Naja, meine Meinung wird da mit Sicherheit stark schwanken, je nachdem wies mir geht, je nachdem was so um mich rum und in der Welt passiert, etc.

    Aber zumindest im Moment sehe ich den Tod als nichts schlimmes an. Der Vorgang des Sterbens mag schon erschreckend sein, je nachdem wie dieser vor sich geht, klar. Aber im Tod selbst ists vorbei und man hats hinter sich - viele schlechte Sachen, die man nicht mehr ertragen muss. Und da ich nicht daran glaube dass man sich nach dem Tod seiner selbst noch in irgendeiner Weise bewusst ist, ists auch egal, was einem so Gutes "entgehen" mag.

    Anders ist es natürlich für diejenigen, die den Toten kennen, liebgewonnen haben oder gar einen Teil des Lebens auf dieser Person aufgebaut hatten. Hier könnte ich mich in eine Diskussion bezüglich Trauer und Egoismus etc. verstricken, aber das lass ich jetzt... sensibles Thema und ich will ja niemanden vor den Kopf stoßen

    Wie ich jetzt bei der nächsten tatsächlichen Konfrontation mit dem Tod eines Freundes, Bekannten, Familienangehörigen oder was auch immer reagieren würde, kann ich natürlich nicht sagen. Bin ja kein Hellseher. Wahrscheinlich wäre ich traurig, dass mir ein Teil meines Lebens genommen wurde, klar. Aber wie gesagt, es gibt meiner Ansicht nach weitaus schlimmeres als den Tod, daher würde sich meine Erschütterung wohl in Grenzen halten.

    Allerdings ist diese Ansicht gesellschaftlich nicht ganz konform - daher würde ich wohl tiefste Trauer und Verzweiflung heucheln, um nicht als Monster oder sonstwas gebrandmarkt zu werden.

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