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Moderator
Wow, mir gefällt die Geschichte verdammt gut. Richtig spannend, und es lässt sich einfach sehr viel daraus machen.
So, noch ein kurzer Appell an die Leute: Ist es nicht scheißegal, wie er die Geschichte jetzt erzählt? Ich mein, wozu muss er sich hier Mühe geben, wir müssen doch nur wissen, worum es geht. Später in seinem Spiel kann er da von mir aus sprachliche Raffinessen einbauen und Dialoge, die einen geradezu umhauen, aber doch nicht, wenn er seine Geschichte vorstellt. Er schreibt kein Buch, sondern macht ein Spiel, das vor allem auf Dialogen/Monologen aufbaut. Also kann es wirklich egal sein, wie er die Geschichte hier erzählt, denn später in seinem SPiel wird sie sowieso komplett anders erzählt werden.
@Leisli:
Die morgendliche Sonne, die sich wie jeden Tag langsam, Stück für Stück, über den Bergen weit im Osten erhob, leuchtete auf den Boden und ließ die sonst bräunliche Erde orange schimmern. Kleine Wassertropfen glitzerten dort im Sonnenschein, doch schon bald verdunsteten sie in der langsam aufsteigenden Sommerhitze.
Enne kam langsam und müde aus ihrem Holzhaus heraus. Drüben am Zaun stand schon Hans in seinem bunten, geradezu golden scheinenden Federkleid. Er machte sich bereit, gleich würde er sie alle begrüßen. Das machte er jeden Tag, Enne konnte sich an keinen Tag erinnern, an dem er nicht als erster aufgestanden war.
Die Sonne schob sich weiter über die Berge, Enne blinzelte vorsichtig über den Hof.
Ihr Land. Das alles war ihr Besitz. Langsam stolzierte sie die Holzplanke herunter, die von ihrer Wohnungstür hinunter zur Erde führte. Sicher, sie musste das alles mit Hans und den anderen teilen, aber trotzdem war sie stolz auf dieses große Gebiet, auf dem sie schon lebte, seit sie jung war. Der Hof grenzte direkt an einem Wald, dessen Bäume jetzt interessante Schattenspiele auf dem Boden darboten.
Enne war froh, wie jeden Tag. Das Leben war schön. Dennoch, sie hatte heute das seltsame Gefühl, dass ihr irgendetwas fehlte. Sie konnte es sich nicht erklären. Sie ging über ihren Hof, sie sah sich um. Alles war wie immer. Trotzdem, sie hatte das schreckliche Gefühl, etwas vergessen zu haben. Plötzlich blendete sie etwas.
Was war das? Sie ging näher zu dem kleinen Objekt. Und plötzlich kam ihre Erinnerung zurück. Sie schalt sich leise einen Dummkopf. Wie konnte sie das nur vergessen! In der Ferne fing Hans mit seinem morgendlichen Gesang an, doch Enne hörte es kaum. Sie starrte verwundert auf das kleine Ding, das dort im Dreck lag. Es musste sein. Würde sie dies nicht tun, sie würde nicht überleben.
Und was hatte sie zu befürchten? Sie hatte es schon so oft getan. Enne nahm einen tiefen Atemzug frische Luft. Ein leichter Wind wehte ihr über das Gefieder.
Sie pickte das Korn auf.
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