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Thema: Bildungsstreik 2009

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  1. #1
    Zitat Zitat von gas Beitrag anzeigen
    Ich halte auch nicht viel von den "möchtegern-alternative Stammtischstudenten" und ihren Aktionen, aber ich sehe auch, wie erbärmlich und widerstandslos wir uns den Studiengebühren und dem Bachelor-System unterworfen haben, und ich schäme mich dafür vor mir selbst und vor allen Studentengenerationen, die uns noch folgen.
    So sehe ich das auch - und ich bin kein Stammtischstudent, sondern Elftklässler. ^^
    Geht ja nicht nur um die Stundenten.
    Wenn die Studiengebühren wenigstens genutzt werden würden, dann würde ich es einsehen.
    Meinetwegen könnt ihr auch sagen, dass eure Bibliotheken viel schöner geworden sind oder ihr euch nicht mehr alle zwei Wochen Ausschlag im WC holt, aber über zwei Millionen auf dem niedersächsischen Konto rein aus Studiengebühren, das ist für mich ein ekletanter Hinweis darauf, dass die Studenten nur abgezockt werden.

    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    aber wer wirklich gut ist den stört das nicht.insofern meckern vorallem die looserstudenten bei uns rum.
    Schön, dass du bestätigst, dass Deutschland sich eine kleine Elite in Sachen Intellektueller zieht.
    Bildung wird kommerzialisiert, nebenbei tritt ein Land sich doch selbst in den Arsch, wenn es seine Studenten dermaßen reduziert.
    Naja, schön, dass wir noch aus dem Ausland anschaffen können.

    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    äh moment klar ist das das bildungssystem,speziell in der schule beschissen ist,aber ich finde nicht das das fernbleiben von der uni für eine woche daran etwas ändern kann.
    Es geht auch nicht um das Fernbleiben, sondern um das auf die Straße Gehen.
    Das System mit Petitionen und allgemein der Demokratie muss eben manchmal daran erinnert werden, wer die kontrollierende Position übernehmen sollte.

    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    die leute sollen lieber vernüftige parteien wählen.
    Definiere bitte Vernünftig. Auch bei den Europawahlen habe ich momentan das Problem, dass wenn ich mir alle Wahlprogramme durchlese und die Kandidaten anschaue, ich nicht recht weiss, was ich nachher machen soll.


    Zitat Zitat von Lucius Arvès Beitrag anzeigen
    Bei uns im Studiengang beschwert sich niemand. Das Studium ist gut organisiert, die Klausuren sind für Univerhältnisse fair, die Umstellung auf den Bachelor ist schon seit Jahren erfolgreich abgeschlossen und die Professoren genießen großen Respekt. Selbst mein größter Kritikpunkt, eine zu kleine Bibliothek wird durch die neue, moderne Bibliothek im Oktober ausgemerzt.
    Ich finde die Bildungsmöglichkeiten in Deutschland sehr gut, wenn man die richtige Bildungseinrichtung wählt. Aber manche Leute müssen über alles meckern.
    Schön, dass es bei euch so hervorragend läuft.
    Kannst du auch erweiternd denken, dass es nicht bei jedem so aussieht?

  2. #2
    "Schön, dass du bestätigst, dass Deutschland sich eine kleine Elite in Sachen Intellektueller zieht.
    Bildung wird kommerzialisiert, nebenbei tritt ein Land sich doch selbst in den Arsch, wenn es seine Studenten dermaßen reduziert.
    Naja, schön, dass wir noch aus dem Ausland anschaffen können."

    sorry,wer im 3tten semester ist und mit ach krach die 2 erstsemester klausuren nach 2 mal wiederholen gepackt hat und das noch mit 4.0 und dann die gaze woche in der fachschaft rumhängt und sich lösungen für die übrungsaufgaben erschleimen will damit er überhaupt an der nächsten klausur teilnehmen darf,der ist einfach nicht für das studium geignet und soll was anderes machen.
    abgsehen davon gibt es eben eine menge stoff und die uni/fh sind bereits die höchsten bildungseinrichtungen.wenn hier nicht das grosse wissen gelehrt wird wo denn dann?absegehen davon beschäftigt sich man im bachelor ja grösstenteils auch noch mit grundlagen.


    "Es geht auch nicht um das Fernbleiben, sondern um das auf die Straße Gehen."

    das hätte man zb. letztes wochenende machen können als das selbige 3 tage gedauert hat.

    "Definiere bitte Vernünftig. Auch bei den Europawahlen habe ich momentan das Problem, dass wenn ich mir alle Wahlprogramme durchlese und die Kandidaten anschaue, ich nicht recht weiss, was ich nachher machen soll."

    vernüftig = die partei die am besten die bildungs fördert,wenn man dieser die oberste priorität einräumt.
    wenn du jetzt bemerkst das keine partei ein super programm hat und du mit keiner in vollem umfang zurfrieden bist dann bist du sicher nicht allein.


    ich denke in deutschland ist es einfach mittlerweile so das man als schüler nicht erwarten kann das man vom lehrer alles serviert bekommt sondern dass der schlüssel zum erfolg ein selbstständiges arbeiten ist bei dem man eben selbst schaut wo man wissen herbekommt.
    und nur wer das kann hat auch später auch der uni/fh erfolg.
    wer sein abi geschafft hat indem er dem lehrer nachdem maul geredet hat und nur auswendig gepaukt hat ohne was zu raffen,also ein betrüger ist,der fliegt dann spätestens hier auf.so ist es eben.

    wenn bei den klausuren von 250 leuten über 200 durchfallen ist das natürlich eine andere frage ob das system auch "gut" ist,aber wenn alles in einer passablem zeit zu ende gebracht werden soll geht es wohl nur so.
    ich hab keine lust 10 jahre ein fach zu studieren,weil man kaum was macht, um einen durchschnittlichen abschluss zu haben.

  3. #3
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    abgsehen davon gibt es eben eine menge stoff und die uni/fh sind bereits die höchsten bildungseinrichtungen.wenn hier nicht das grosse wissen gelehrt wird wo denn dann?absegehen davon beschäftigt sich man im bachelor ja grösstenteils auch noch mit grundlagen.
    Kommerzielle Orientierung ist nicht das "große Wissen".

    Zitat Zitat
    das hätte man zb. letztes wochenende machen können als das selbige 3 tage gedauert hat.
    So ein Wochenendausflug der Studenten hat auch wirklich sehr viel Symbolgewalt. "Hm... ich find die Zustande an der Uni untragbar, aber ich nehm lieber meine freien Tage für die Demonstration."
    Das ist ein bisschen wie Streiken am Wochenende, nur dass das Bild der leeren Fakultät im Vordergrund steht und nicht etwa finanzielle Einbußen.

    Zitat Zitat
    ich denke in deutschland ist es einfach mittlerweile so das man als schüler nicht erwarten kann das man vom lehrer alles serviert bekommt sondern dass der schlüssel zum erfolg ein selbstständiges arbeiten ist bei dem man eben selbst schaut wo man wissen herbekommt.
    Individuelle Förderung schaut aber anders aus. Und individuelle Förderung ist notwendig, wenn man wirklich vorhat, eine Elite heranzuziehen. Ein kleiner Schüler kann nunmal keinen Bildungsaufwand völlig allein bestreiten, das sind Einzelfälle, viele bleiben auf der Strecke. Zumal individuelles Engagement ja gerade im Schulsystem von heute kaum noch möglich ist; in der zweiten Sekundarstufe ist man soviel mit Pauken beschäftigt, dass man kaum noch dazu kommt, ein gutes Buch zu lesen, wenn es nicht für den Unterricht ist.

    Zitat Zitat
    und nur wer das kann hat auch später auch der uni/fh erfolg.
    wer sein abi geschafft hat indem er dem lehrer nachdem maul geredet hat und nur auswendig gepaukt hat ohne was zu raffen,also ein betrüger ist,der fliegt dann spätestens hier auf.so ist es eben.
    Sollte man an der Tatsache, dass viele die Notwendigkeit für soetwas sehen, nicht etwas ändern? Es sind meistens die Klassen- und Jahrgangsbesten, die von den Hintergründen am wenigsten wissen (das ist jetzt so pauschal, dass es mir ein bisschen wehtut, deshalb balancier ich das mal dadurch, dass ich das meistens unterstreiche), aber fein Fakten aufzählen können - so ist es eben, finden wir uns damit ab.


    Ich bin auch der Meinung, dass die Zustände jetzt nicht dermaßen unverhältnismäßig sind, dass man die Regierung stürzen müsste, beispielsweise am Bologna-Prozess hab ich nichtmal so viel auszusetzen, aber es gibt doch Bereiche, die eine arge Aufarbeitung nötig haben, gerade, um die freie Berufswahl zu gewährleisten.

  4. #4
    "Kommerzielle Orientierung ist nicht das "große Wissen"."

    ich kann nur für mathematik sprechen und da trifft das ich gesagt habe zu.
    im grundstundium grundlagen der höheren analysis und linearen algebra dazu ein bisschen computerkram wie numerik und programmierpraktika.welche module man dann wählt ist die eigene entscheidung.vielleicht aufbaumodul in stochastik wenn man zur versicherung will oder die geschichte der mathematik wenn man einfach nur die geheimnisse der mathematik lüften will,die ohne direkten praktischen nutzen in allen berufen,ausser matheprofessor sind?

    "So ein Wochenendausflug der Studenten hat auch wirklich sehr viel Symbolgewalt. "Hm... ich find die Zustande an der Uni untragbar, aber ich nehm lieber meine freien Tage für die Demonstration."
    Das ist ein bisschen wie Streiken am Wochenende, nur dass das Bild der leeren Fakultät im Vordergrund steht und nicht etwa finanzielle Einbußen.
    "

    kann alles sein,aber ich kanns mir nicht erlauben eine woche zu streiken und nichts für die uni zu machen.nicht mal ein wochenende das 3 tage lang dauert.

    "Individuelle Förderung schaut aber anders aus. Und individuelle Förderung ist notwendig, wenn man wirklich vorhat, eine Elite heranzuziehen. Ein kleiner Schüler kann nunmal keinen Bildungsaufwand völlig allein bestreiten, das sind Einzelfälle, viele bleiben auf der Strecke. Zumal individuelles Engagement ja gerade im Schulsystem von heute kaum noch möglich ist; in der zweiten Sekundarstufe ist man soviel mit Pauken beschäftigt, dass man kaum noch dazu kommt, ein gutes Buch zu lesen, wenn es nicht für den Unterricht ist.
    "
    da hast du völlig recht.genau diese sachen find ich auch bescheiden.
    ich hab ja nur die probleme so wie ich sie sehe aufgezält.
    ich meine die pisastudie etc ist furchtabr ausgefallen und es ist erwiesen das viele schüler so viel stress haben das schon richtige stresssymptome
    haben.was ist die lösung der politk?genau!sie schaffen 1 schuljahr ab damit die kinder noch mehr stunden pro woche haben.

    "Sollte man an der Tatsache, dass viele die Notwendigkeit für soetwas sehen, nicht etwas ändern? Es sind meistens die Klassen- und Jahrgangsbesten, die von den Hintergründen am wenigsten wissen (das ist jetzt so pauschal, dass es mir ein bisschen wehtut, deshalb balancier ich das mal dadurch, dass ich das meistens unterstreiche), aber fein Fakten aufzählen können - so ist es eben, finden wir uns damit ab."


    ich studiere ja gerade mit lehramtsanwärtern zusammen.wenn das die neuen lehrer werden..au backe,jetzt mir klar wie es die ganzen jahre zu solchen noten kommen konnte.

    und freie berufswahl,wie bitte?
    wie soll das möglich sein wenn bin 3ten klasse wenn die kinder 9 sind schon entschieden wird in welche weiterführende schule sie dann gehen sollen und sie dann für immer getrennt sind.
    alle die vielleicht zu diesem zeitpunkt nicht ganz die norm erfüllen kommen auf die hauptschule,wo sie dann noch weniger lernen,weil sie sind ja alle eher "praktisch begabt"
    so können die kinder aufholen und alle haben die gleichen chancen

  5. #5
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    wie soll das möglich sein wenn bin 3ten klasse wenn die kinder 9 sind schon entschieden wird in welche weiterführende schule sie dann gehen sollen und sie dann für immer getrennt sind.
    alle die vielleicht zu diesem zeitpunkt nicht ganz die norm erfüllen kommen auf die hauptschule,wo sie dann noch weniger lernen,weil sie sind ja alle eher "praktisch begabt"
    so können die kinder aufholen und alle haben die gleichen chancen
    Dass das abschieben von Kindern auf die Hauptschule keine Lösung ist, dass sollte klar sein.
    Die Frage ist aber: Was macht man dann mit ihnen?
    Ich kann nur aus persönlicher Erfahrung sagen, dass es ein Segen ist, dass die Schüler da getrennt werden. Ich war auf der Grundschule in einem "Problemviertel", wenn da nicht getrennt worden wäre... au Backe.

  6. #6
    das ist eben die grosse frage.
    hilft man den schwachen in dem man sie mit stärkenen schülern zusammen tut um zu hoffen da sie so mit gezogen werden?
    oder isoliert man sie und hofft das sich durch ein bisschen individuelle betreung alle probleme lösen?

    klar ist.
    es wird eine "eltite" gebraucht.
    es werden auch leute für "billy jobs" gebraucht.
    diese sind der masstab für das minimum an bildung das man braucht um überhaupt noch was zu bekommen.
    werden nun alle schüler soweit gefördert das sie einen ordentlichen abschluss haben,dann sinkt automatisch der anerkennungswert des abschlusses bei den arbeitgebern.
    daran sieht man schon wie oberflächlich das ganze system ist.es wird nämlich nicht danach gegangen was gebraucht wird,ausser in hoch qualifizierten jobs,sondern es wird danach gegangen was drauf steht.also dem abschluss.
    soviel geld ergeben aber einfachere tätigkeiten nicht das man sie hochbezahlen könnte,nur weil die klofrau abi hat.

    wenn man sich noch vergegenwärtigt das wir kein geschlossenes system haben könnte man als lösung dafür ja vorschlagen das man einfach leute aus dem ausland reinholt die eine noch niedrigere qualifirkation haben um sie für gewisse arbeiten anzustellen.
    das hat man aber schon gemacht und über 4 millionen arbeitslose sind wohl auch genug.und die sind noch nichtmal alle ungelernt und aus dem ausland,so wie die pöse npd immer sagt.

    kurzum:ich hab auch keine lösung für das problem,denke aber das unser schulsystem effektiver werden muss,dahingehend das jeder 1.einen abschluss macht und was noch viel wichtiger ist,einen gewissen wissensstand hat.
    wer nach der hauptschule nicht 10% von 100 ausrechnen kann oder denkt das hitler ein könig von deutschland war
    hat alles verzockt was nur zu verzocken geht und brauch sich nicht zu wundern wenn er von anderen abfällig behandelt wird.

  7. #7
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    das ist eben die grosse frage.
    hilft man den schwachen in dem man sie mit stärkenen schülern zusammen tut um zu hoffen da sie so mit gezogen werden?
    oder isoliert man sie und hofft das sich durch ein bisschen individuelle betreung alle probleme lösen?
    Das, was heutzutage passiert, ist keine Isolation, das Spektrum ist immer noch breit genug. Die schwächeren Schüler können schon rein technisch gar nicht "mitgezogen werden", viel eher "bremsen" sie die bildungsstärkeren Schüler. Die Trennung nach Leistung erzielt das beste Ergebnis, das beweisen die vorangegangenen Jahrhunderte.

    Zitat Zitat
    soviel geld ergeben aber einfachere tätigkeiten nicht das man sie hochbezahlen könnte,nur weil die klofrau abi hat.
    Wer verlangt das denn? Dass jeder Mensch den gleichen Bildungsstand mit Abschluss der Schule erreichen könnte, ist eine pauschale, theoretische Annahme, die jedes Individualverständnis entbehrt.

    Zitat Zitat
    kurzum:ich hab auch keine lösung für das problem,denke aber das unser schulsystem effektiver werden muss,dahingehend das jeder 1.einen abschluss macht und was noch viel wichtiger ist,einen gewissen wissensstand hat.
    Das ist heute schon so weit das möglich ist gewährleistet. Das dreigliedrige Schulsystem wird noch einmal von Spezialmaßnahmen gestärkt, Förder- und Sonderschulen existieren ebenso. Was fehlt ist der individuelle Aspekt, man trimmt immer noch zu sehr auf einen allgemeinen Bildungs- beziehungsweise Reifestand, den aber nicht jeder einhalten kann oder der zumindest unvorteilhaft breitgefächert ist. Was dem System fehlt sind vor allem Geld, Pragmatik und Unabhängigkeit. Wenn es eine Schule nicht einmal hinbekommt, jedem Schüler die optimale Wahl seiner Leistungskurse zu gewährleisten (ich polemisiere meine eigene Situation von vor zwei Jahren mal ein bisschen auf - stört euch nicht dran ) oder Fördermittel nur in "wichtige" Fächer gesteckt werden, bedeutet das ein Ungleichgewicht mit ökonomischer Ausrichtung.

  8. #8
    "man trimmt immer noch zu sehr auf einen allgemeinen Bildungs- beziehungsweise Reifestand, den aber nicht jeder einhalten kann oder der zumindest unvorteilhaft breitgefächert ist"

    also sorry der stoff bis zur 9ten muss sitzen.
    was die kurse in der obertsufe angeht is was anderes.
    das wissen was da in den naturwissenschaften vermittelt wird ist oft zu speziell
    fürs alltagsleben und für viele auch zu schwer.und zu verlangen das sich da jeder durchquälen muss ist auch nicht sinn der sache.
    aber ein gewisses grundwissen wird man doch wohl vorraussetzen dürfen.

  9. #9
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    aber ein gewisses grundwissen wird man doch wohl vorraussetzen dürfen.
    Ich habe nie anderes behauptet. Mein Wissen über Elementarteilchen und Kondensatoren oder jenes über Differentialrechnung werden mich persönlich aber nicht unbedingt voranbringen - einem anderen mag das sehr viel bringen und der soll das auch bitte in der Schule schon hören und nicht erst im Studium.
    Außerdem bezieht sich das ja auch noch auf ganz andere Sachen, beispielsweise sah und sieht Kunstunterricht bei uns immer so aus, dass wir soviele Techniken wie möglich in kürzester Zeit nacheinander abarbeiten; - was sehr deprimierend ist, wenn man nicht mit einem Pinsel umgehen kann. Dadurch lernt man zwar alles mal kennen, aber um sich vertieft einer Sache, die man auch beherrscht (der beste Künstler der Welt beherrscht nicht mehr als 3 abbildende Formen mit Bravour) zu beschäftigen, kommt man nie, wo soll man da auch die Bewertung ansetzen, wenn jeder sein eigenes Ding macht (naja, beispielsweise könnte man die künstlerischen Aspekte bewerten, statt den technischen, wäre auch mal was Neues).
    Oder Sprachen; Sprachunterricht ist heutzutage doofes Dahergedöns ohne Sinn und Verstand, man wird entweder auf Alltagssituationen vorbereitet, in denen man sich vermutlich sowieso nie wiederfindet (naja gut, auf ner französischen Straße nen Unfall zu bauen ist dann auch nicht so die Kunst), bekommt irgendwann nur noch hochtrabende, wirtschaftsorientierte Texte zum Lesen und Analysieren - wer Schlickergrube und Schrottpresse zu häufig benötigtem Vokabular zählt, soll sich natürlich keinen Zwang antun -, oder widmet sich anspruchslosem semi-diskutablem Smalltalk und das über Jahre hinweg. Wer das braucht, kann das haben, für den Rest sollte es Ausweichmöglichkeiten geben.

    Schulverdruss folgert beinahe ausschließlich aus dieser fehlenden Individuation.
    Und deswegen muss der Unterricht eben individualisiert werden, so weit das möglich ist. Klar braucht es eine Grundbildung, verschiedene Wissensaspekte sind unentbehrlich, um dann später von "Reifezeugnis" sprechen zu können, aber ab einem bestimmten Niveau hört das auch auf. Individualität braucht es aber ebenfalls schon weit vorher.

  10. #10
    meine rede.
    man könnte doch mal im unterricht normale romane lesen, auch in der oberstufe.
    es kommt in den fremdsprachen nur auf die sprache an, für die themengebiete sind die anderen fächer zuständig. außerdem kann man die im fremdsprachenunterricht nicht so vernünftig vermitteln - weil es ja ne fremdsprache ist.
    und gewisses grundwissen, das fehlt, naja...
    man sieht ja bei RTL immer wieder, was dann aus einem wird...

  11. #11
    "Mein Wissen über Elementarteilchen und Kondensatoren oder jenes über Differentialrechnung werden mich persönlich aber nicht unbedingt voranbringen"

    das mag sein aber ist doch interessant das man mal gehört hat das es das gibt und woraus die welt aufgebaut ist.
    viel schlimmer ist das was du schon gesagt hast.den kindern wird oft der spass an der sache durch die noten verdorben.
    lehrer und schule sollten interessen fördern anstatt den kindern dies zu nehmen und ihnen irgendwas aufzuzwingen was angeblich wichtig ist.
    ABER um vieles weiterführendes zu verstehen benötigt man eben ein grundwissen das breiter gefächert ist.alternative ist dann den gesamten stoff im schnell verfahren in der uni durchzurattern wenn man bemerkt das man für physik auch mathe braucht oder es hilft als bwl/vwl student eine ahnung von politik zu haben.da bleibt sicherlich auch nicht viel hängen.

    ich glaube die kultusministerien haben angst das wenn sie den schülern die freie wahl lassen auf welchem gebiet sie sich bilden wollen es dann in vielen bereichen kaum noch interessenten gibt.

    wenn ein 12 jähriges kind heute gefragt wird was es interessiert kommen wahrscheinlich folgende antworten:

    -videospiele(informatik,design)
    -superstar (musik)
    -weltmeister in irgendwas (sport)
    -model (kunst->modedesign)

    dummerweise fehlen da einige fächer und eine menge berufe.
    das prinzip der freien berufswahl funktionert einfach nicht,weil die schüler nicht machen sollen was sie wollen sondern was die industrie will.so sieht doch realität aus.anders kann ich mir das jetzige system nicht erklären.

    aber natürlich bin auch ich der meinung das dringend änderungen notwendig sind.ich hab english durch englishsprachige videospiele gelernt.in der schule ging es nur darum wie man einen puppy im petshop kauft.
    "good morning,do you sell puppies?"
    "yes"
    "ok,ill take the white one"
    "thank you"
    "good bye"


    aber um rauszufinden was die story bei breath of fire 2 ist hab ich tatschlich mit einem wörterbuch am super nintendo gesessen.

    meine interessen an musik wurden dadurch zu nichte gemacht das wir nur dumme kinderlieder gesungen haben und die tonleitern auswendig lernen mussten.in kunst ähnlicher mist.
    erst jahre später hab ich mich aus der schullethargie befreit,enige fächer komplett sausen lassen und nur ein par punkte einkassiert,aber mich dafür in meiner freizeit mit diesen sachen beschäftigt.

    aber wenn doch jeder weis wie sinnlos eigentlich zeugnisse und noten sind
    wieso wird dann weiter an diesem system festgehalten?

  12. #12
    Zitat Zitat von noRkia Beitrag anzeigen
    in der schule ging es nur darum wie man einen puppy im petshop kauft.
    "good morning,do you sell puppies?"
    "yes"
    "ok,ill take the white one"
    "thank you"
    "good bye"
    Auf was für einer Schule warst du bitte? Klingt nach Hochbegabtenstandards.

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