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Thema: Darf (oder sollte) der Spielleiter beim Rollenspiel schummeln?

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  1. #14
    Zitat Zitat
    Regeln brechen ist jetz, trotzdem den Hammer nehmen und versuchen damit die Schraube in den Schrank reinzubekommen.
    Natürlich geht es "irendwie" - Der Schrank sieht hinterher vielleicht auch noch ansehnlich aus, war ja nur eine Schraube. (Was Cipo mit sehr, sehr subtilem und seltenen Regeln-Brechen meinte)
    Wenn ich jetzt allerdings Einen Schrank aufbauen will, für den ich 1000 Schrauben brauche, und ich die alle mit dem Hammer reinhämmere, sieht der Schrank anschließend auch Entsprechend aus.
    Du immer mit deinen Gleichnissen.
    Aber auf den zweiten Gedanken passt es wohl ganz gut. Mit einer Fokussierung, die ich da allerdings nicht vermissen möchte: Das Benutzen des Hammers ist solange in Ordnung, wie der Schrank sicher steht und entsprechend aussieht - da wird ja jetzt niemand was gegen sagen. Und mein Schummeltipp hat folgenden ersten Satz: "Obwohl sich der SL größtenteils an die gleichen Mechanismen halten sollte, die auch für die Spieler gültig sind, ist Regelbetrug ein nützliches narratives Werkzeug."
    Gleiche Aussage. Sogar die gleiche Metapher, fällt mir gerade auf.
    Das ich keinen Hammer benutze, wenn alles auch gut mit dem Schrauberzieher klappt, is ja klar.

    Shadowrun ist ein lustiges Stichwort.
    • Erstens würde ich mich bei Shadowrun auch zu absoluter Ehrlichkeit breitschlagen lassen. Gerade aus dem genannten Grund. Aber das ist eine Möglichkeit, die ziemlich schnell langweilig werden kann, wenn man nicht ein sehr, sehr guter Spielleiter ist.
    • Denn zweitens ist gerade Shadowrun das unberechenbarste Spiel, das ich kenne. Magie, Matrix, Cyberware, Gesetze und pure Kraft, Fahrzeuge und Psychologie, beinah konstante Überwachung, Geister - was in diesem Spiel alles vom SL bedacht werden muss, ist enorm. Ich kann mich nur an ein oder zwei Runs erinnern, die ich nicht noch während des Spiels umprovisiert habe. Denn wenn mein Team ständig entweder fatale Verteidungslücken entdeckt oder komplett aufgerieben wird, haben die daran auch keinen Spaß. Natürlich (!!!!11) beeinflusst ihr Spiel trotzdem enorm den Ausgang (wäre ja lahm, wenn nicht). ->
    • Aber das muss man doch nicht absolut machen! Fairness ist beim Rollenspielen doch kein fester Wert, sondern ein Gefühl bei den Spielern. Wenn die Spieler sich fair behandelt fühlen und wissen, dass sie einen Run (nicht) geschafft haben, weil der Plan gut (oder eben nicht) war. Rollenspiel ist halt Brettspiel PLUS Geschichte erzählen, und zweiteres sorgt natürlich dafür, dass ersteres abgewandelt und angepasst wird.
    • Beispiel: Natorun vor drei, vier Jahren oder so. Der damit geendet hat, dass Jörn und Dingsi eine Kopfbomben-Kettenreaktion ausgelöst und das ganze Team vernichtet haben. Das war dumm, da wird auch nicht geschummelt. Aber wenn die Spieler einen tollen Plan benutzen, geschickt vorgehen und dann nur am Würfelglück eines einzelnen Wachmanns draufgehen, na danke. Und das kann man auch nicht unbedingt aufs System schieben, denn JEDES System mit Zufallsmechanismus kann sowas produzieren, und hin und wieder passiert es einfach.


    Hin und Wieder, immer noch die Schlagworte des Threads.

    Zitat Zitat von Jeez
    Andererseits ist die Alternative ein reiner Dungeoncrawl. Zumindest, wenn man alle Abstufungen ignoriert. Man kann eine Hintergrundgeschichte und Handlungsfreiheit gleichzeitig haben, wenn der SL das beherrscht. Die Präsenz einer Geschichte bedeutet nicht, daß die von vorne bis hinten durchgeleiert wird; die Spieler können durchaus vom gedachten Pfad abweichen und möglicherweise das eigentliche Ziel völlig ignorieren.
    Da hat er Recht. Wobei sie das bei einem wirklich guten Spielleiter nicht tun werden. Weil der sich nämlich was ausgedacht hat, was Charaktere und Spieler toll finden, und weil er sie subtil dorthin führt, ohne dass sie es merken. Sie brauchen nur ständig das Gefühl, dass sie was anderes machen können - was sie auch können. Wie gesagt, sie wollen es bei einem guten SL nur nicht.

    Geändert von La Cipolla (04.06.2009 um 18:01 Uhr)

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