Hm. Schwierig.

Erstmal:
"Wichtig ist, dass von vorne herein das Verständnis besteht, dass nur die agierenden Figuren die wahren Diskriminierten sind."
Nein, das ist definitiv falsch. Das Verständnis musst du in der Geschichte rüberbringen, wenn du das unbedingt willst. Sowas kann schon passieren, indem du den Satz oben ganz holzhammermäßig als erste Zeile der Geschichte übernimmst, nicht als Metatext, auch wenn ich da subtilere Lösungen bevorzuge. Imho wäre es aber sogar besser, das den Leser selbst entscheiden zu lassen, wenn man ihn natürlich auch in eine Richtung lenken kann.

Dann zur Geschichte an sich: Die Sandale hat Recht, was den Schreibsstil angeht, gefällt mir auch gut.
Dass ein Text unbedingt Konflikt braucht, finde ich allerdings nicht, und gerade so ein Text kann darauf verzichten.
Aber - dafür ist er eindeutig zu lang. Wenn nix passiert, fesselt nur der Stil, und der Stil fesselt niemals viel länger als eine Seite. heißt, entweder beschränkst du das Gespräch auf charakteristische Sachen, oder du packst mehr Handlung rein. Die ganze Kevin-Geschichte kann man auf 5 Sätze beschränken - mit der gleichen Wirkung, wenn man es gut macht. Im zweiten Teil geht es dann auch etwas schneller voran, aber a) noch nicht schnell genug und b) hat man da schon das Interesse verloren. Sieh das jetzt auch mal so: Was auch immer du mit der Geschichte rüberbringen wolltest, wenn der Leser sich durchkämpfen muss (und das ging offenbar uns beiden so), wird das nix.

Ich würd empfehlen, zu überlegen, auf was du verzichten kannst, und Bestehendes Kürzen.
Mindestens auf die Hälfte würde ich glatt sagen.