Ich weiß, dass niemand heutzutage Scifi liest, drum frage ich mal an, was ihr an gutem Scifi gelesen habt.
Euro Star Wars in allen Variationen scheidet automatisch aus, btw. Don't bother - Das ist Fantasy im Weltraum.
So ziemlich alles von Cordwrainer Smith ist gut. Der Mann schrieb Future history über ein Universum, in dem die Menschheit von einer "Instrumentaliy of Mankind" regiert wird. Die Instrumentality besteht aus Ladies und Lords, den direkten oder indirekten Nachkommen der ersten Instrumentalität, welche die Polizeitruppe der psychischen Chinesianer aus einer postapokalyptischen Erde waren und was er erzählt, ist die Geschichte der Menschheit unter der Instrumentality.
Was passiert, wenn man die Japo-Chinesen den Mars kolonisieren lässt.
Lustigerweise läuft es darauf hinaus, dass die Gründungsfamilie der Instrumentalität am Ende des Buches so viele Nachfahren hat, dass sie überall vertreten sind, nur nicht mehr an den Schalthebeln Macht. Smith ist nett genug, das ganze nicht zu einem Weltraummonarchismus verkommen zu lassen.
Und sie Essen Entenhausen. Fast zumindest. Später wird Rambo durch den Warp geworfen und zitiert Flaubert, was so ziemlich das geilste ist, was ich jemals in Scifi gelesen habe.
The Night Land
Zur gleichen Zeit verfasst wie C'thullhu-Mythos und unter denselben Vorzeichen: Das wissenschaftliche Universum ist grausam, blah, blah, die Sonne ist ausgebrannt und die letzen Überlebenden Menschen leben in einer riesigen Stahlpyramide umgeben von Things that go bump in the Night (Evolution ist grausam) und eingekreist von Anicent Evil Horrors, die anscheinend im Widerstreit mit anderen Naturereignissen liegen. Es ist recht geil, alles in allem.
Bestes fanfic ever. Das Buch ist als E-text erhältlich, aber weder besser noch schlechter als der Fanfic.
Bolo
Die Future History amerikanischer Siedler und der ehrenhaften Riesenpanzer, die mit ihnen leben. Oft total ironisch, wie z.B. wenn ein Panzer namens "Das Afrikakorps" auf einem Planeten landet, der von deutschen und französischen Siedlern kolonisiert wird und diese dann gegen ihren Willen vor einer Invasion Außeriridscher rettet. Und reden wir mal nicht über Rommel und Siegfried. Rommel und Siegfried sind heiße Scheiße. Bestes Team aus einem Panzer und einem Liberianer, dass mir je untergekommen ist.
Marcus Hammerschmidt könnte recht gut werden, wenn er weniger vulgär wäre. Er schreibt viel Social Scifi. So wie es ist, ist sein Opal zumindest halbwegs interessant wegen der Bilder. Die Haarteppichknüpfer hingegen fand ich weniger überzeugend.
Die Sachen von Stanlislav Lem sollte ich eigentlich nicht nennen müssen. Im Zweifelsfall sollte man allerdings mit den leicht verdaulichen Robotermärchen anfangen, bevor man sich an die schweren Brocke heranwagt.
Mh, fehlen natürlich noch die Klassiker: Kram von Issac Asimov, William Gibson (insobesondere Neuromancer), Philip K. Dick (Do Androids dream of electric sheep ist ein klassiker), Dune (auch wenn du das vermutlich auch als als fantasy im weltraum bezeichnen würdest)
Mh, es fällt auf, dass ich Kram mit Robotern und Cyperpunk eher bevorzuge, so klassische Hard-SciFi oder so habe ich tatsächlich nie gelesen.
Ich sollte mir mal deine empfehlungen da ansehen
Ich höre immer wieder gutes über die Perry Rhodan Reihe, habe davon aber nie selbst etwas gelesen.
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cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise
Ich lese gerne Vonnegut. Cat's Craddle hat einen Weltuntergang. The Sirens of Titan ist verdammt zynisch, irgendwie melancholisch und verrät den endgültigen Zweck der Menschheit. Außerdem ist eine der Hauptfiguren ein über das gesamte Sonnensystem und über alle Zeit verstreutes Wellenphänomen.
Zitat von Ianus
Die Haarteppichknüpfer hingegen fand ich weniger überzeugend.
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Das kommt von Eschbach, wenn ich mich nicht irre. Ich mag seine Bücher, insbesondere "Ausgebrannt". Das ist allerdings nur SF im allerweitesten Sinne (z.B. als Extrapolation technologischer Entwicklung). Sein früheres Werk "Quest" hingegen ist eindeutig SF und bewegt sich ein wenig in Richtung Space Opera.
Ansonsten fällt mir nichts, was nicht allgemein bekannt wäre: Lems Kurzgeschichten, Asimovs Kurzgeschichten, Dicks Kurzgeschichten. Orwells "1984", Haldemans "Der ewige Krieg", Cards "Enders Game" oder Gibbsons "Neuromancer", das ich mir vielleicht doch besser auf Deutsch geholt hätte.
Mir wurde außerdem Last and First Men von Olaf Stapledon empfohlen, aber ich bin noch nicht dazu gekommen, mir das Buch zu besorgen.
Da ich mich eher für Fatasy als SciFi interessiere hier nur wenig:
Die Höhlenwelt-Saga von Harad Evers. Band 1 ist klassische Fantasy, in Band 2 tauchen die Außerirdischen (Müsste es nicht Außerhöhlenweltischen heißen? Naja, auch egal.) auf, und ab Band 5 hat man dann endgültig "Fatasy im Weltraum".
Spektrum von Sergej Lukianenko (Der berühmte Russe mit der Wächter-Reihe): Um es mal ala Ianus zu sagen: Raumfahrende Biber schicken andere Wesen im Gegenzug für ein paar Märchen auf die Suche nach Allmacht durch's Stargate, welches durch die Windows-Oberfläche gewisse Bugs beinhaltet...
Die Charity-Reihe von Wolfgang Hohlbein: Vielleicht bequemt der Herr sich auch irgendwann mal, die letzten 3 Bände zu veröffentlichen...
Und den toten Kerl, der Jurassic Park geschrieben hat, muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Mh, fehlen natürlich noch die Klassiker: Kram von Issac Asimov, William Gibson (insobesondere Neuromancer), Philip K. Dick (Do Androids dream of electric sheep ist ein klassiker), Dune (auch wenn du das vermutlich auch als als fantasy im weltraum bezeichnen würdest)
Mh, es fällt auf, dass ich Kram mit Robotern und Cyperpunk eher bevorzuge, so klassische Hard-SciFi oder so habe ich tatsächlich nie gelesen.
Ich sollte mir mal deine empfehlungen da ansehen
Ich höre immer wieder gutes über die Perry Rhodan Reihe, habe davon aber nie selbst etwas gelesen.
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Gibson ist nur besser geworden. Die Sprawl Trilogy war ein netter Anfang wobei Count Zero da hervorsticht. Die Bridge Trilogy war sein erste Schritt näher an die Wirklichkeit heran. Mit Pattern Recognition und Spook Country ist er endgültig vom SciFi weg hin zu einer art Technocrat Science Stil der in nichtmal 5 Jahren schon wahr werden könnte. Sehr gut.
Dune kann man sich mal bei bestem Gewissen nicht weiter geben als Dune Messiah. Das ganzen Human Immortal Fetish Worm Emperor Messiah der einen auf Salvdor Dali und Hedonism Bot in einer Person macht + dem Millardenfachen Geklone von weiss der Teufel wie vielen Personen über Trillarden Jahre oder sonst was hinweg... thank god Herbert died after Chapterhouse.
Rendezvous with Rama ist The Dig in Buchform also Kaufen Kaufen Kaufen wie eine Bank in der 80er Deregulierungsphase. Den Wiki Zusammenfassungen zu folge wars auch gut das ich's als Abgeschlossene Geschichte sehe und mich garnicht erst für die anderen Rama Büchere interessiert hab die zu ner Hippie Space Opera zu verkommen scheinen.
Falls es was total Abgedrehtes sein darf: Neal Stephenson.
Avoid Cryptonomicon, aber Snow Crash, The Diamond Age und Zodiac sind genial.
Allerdings mehr Gesellschaftskritik als Sci-Fi, dafür extrem witzig zu lesen (wenn man die ganzen Anspielungen auf Amerika halbwegs versteht).
Slant von Greg Bear war auch sehr gut, auch wenn man eine Weile braucht, bis man da im Lesefluss drin ist.
(bezieht sich alles auf die englischen Originalausgaben, keine Ahnung, wie die Übersetzungen sind).
Ich hab von Lem Solaris gelesen, fand es furchtbar und hab seitdem nichts mehr von dem Autor angerührt. Lag es an mir?
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Ich habe es selbst nicht gelesen, weiß aber, dass Solaris zu seinen früheren Werken gehört, genau wie beispielsweise "Der Unbesiegbare", das mir auch nicht so gut gefallen hat. Das sind noch richtige Science-Fiction-Romane.
Lass dich davon nicht beirren. Lems später entstandenen Kurzgeschichten sind genial. Sie enthalten viel weniger konkrete Handlung, aber dafür viel mehr Referenzen zu philosophischen und historischen Konzepten, und sind meistens auch noch verdammt lustig. Mit den früheren Romanen haben sie nicht mehr viel gemein. Ich würde dir die "Sternentagebücher" oder "Die Phantastischen Erzählungen" empfehlen.
In der "Waschmaschinentragödie" beispielsweise rüsten zwei konkurrierende Haushaltswarenhersteller ihre Wachmaschinen mit immer neuen Features auf, bis sie Gedichte rezitieren, den Hund ausführen, den Liebhaber bzw. die Liebhaberin ersetzen können und schließlich die Menschheit völlig überlaufen.
In der "Auferstehungsmaschine" versuchen zwei Wissenschaftler, den menschlichen Geist auf eine Maschine zu übertragen. In Dialogform (eindeutig angelehnt an Texte von Platon) diskutieren sie, ob und wann genau man den menschlichen Körper töten muss, damit der Geist auch wirklich auf die Maschine übertragen wird, und man nicht bloß eine Kopie von sich selbst erhält, aber immer noch in seinem biologischen Körper feststeckt.
In einem Kapitel der Sternentagebücher landet die Hauptfigur auf einem Planeten menschenhassender Roboter
Der Film mit George Clooney? Ich habe ihn vor dem lesen des Buches geschaut und nicht verstanden. Dachte, bestimmt haben die ein tolles Buch mal wieder verhunzt. Also hab ich das Buch gelesen... und... naja.
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cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise
Der Film mit George Clooney? Ich habe ihn vor dem lesen des Buches geschaut und nicht verstanden. Dachte, bestimmt haben die ein tolles Buch mal wieder verhunzt. Also hab ich das Buch gelesen... und... naja.
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Genau den. So grob geht es um nen Planeten der Kontakt zu den Menschen aufnehmen will und ihnen zum Beispiel die Abbilder von verstorbenen Menschen erschafft (die für die jeweiligen Personen wichtig waren) und dieses als Geschenk versteht und daraufhin natürlich die Leute total abdrehen. So hab ich es zumindest noch in Erinnerung.
Fand die düstere Atmosphäre toll. Leider schon ziemlich lang her, dass ich den Film gesehen hab.
Das Buch hab ich nie gelesen.
Was anderes interessantes war Der Ewige Krieg/Der Ewige Friede. Ersteres ist definitiv ein Klassiker und zweiteres ist ein bischen seltsam und hat einen äußerst utopischen Schluss. Mir gefielen die Metaphern darin trotzdem ganz gut.
Über den ersten Band der Uplift-Trilogie bin ich irgendwie nie hinaus gekommen. War ganz nett und recht witzig...aber irgendwie hatte ich kein Bedürftnis, weiterzulesen.
Zitat
Das kommt von Eschbach, wenn ich mich nicht irre.
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Hmm, ja, von dem habe ich auch noch Solarstation gelesen. Ist der Grund, warum ich ihn für einen vulgären Autor halte.
Zitat von Mivey
Ray Bradbury: Fahrenheit 451
Das Buch gefiel mir wirklich, interesantes Zukunksszenario.
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war IMO kaum Scifi, aber 100% Bibliophilie/Thoreauismus.
Zitat
Ich sollte mir mal deine empfehlungen da ansehen
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Cordwrainer Smith ist das Geld wert.
Zitat
Ich höre immer wieder gutes über die Perry Rhodan Reihe, habe davon aber nie selbst etwas gelesen.
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Wenn du antiseptisch bereinigten Pulp magst, ist es OK. Die Autoren von Perry Rhodan haben es sich zum Prinzip gemacht, dass der Titelgebende Held und auch sonst niemand in dem Buch Sex oder Frauenbeziehungen über Zimmertemperatur haben darf. Dafür muss dann Atlan, oder wie der andere Typ hieß, in seiner Paralellserie: "Atlan hurt sich durch die Menschheitsgeschichte" (Arbeitstitel) herhalten.
Sonst darf man PR wohl den größten deutschen Literaturerfolg des letzten Jahrtausends nennen. Die neuen Ausgaben sind schon nach ihrer Erscheinung Sammerlobjekte bis nach Japan.
Würde eher die Todeswelten-Trilogie von Harry Harrison empfehlen. Ist witziger und hat einen gewissen: "AMERICA! FUCK YEAH!"-Unterton.
Zitat
The Sirens of Titan
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Kann man das noch Scifi nennen? Hörte sich von der Handlung her so abstrakt an wie die Zone-Abschnitte von Naked Lunch.
Zitat
Do Androids Dream of Electric Sheep? kann ich empfehlen. Ist von Philip K. Dick und die Vorlage von Blade Runner.
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bitch, please, Variante Zwei diente einem ungleich schlechteren Film zur Vorlage und ist ungleich besser, da Apltraumhafter. Dick ist IMO kein Meyrink - er wird überhaupt nicht besser, umso mehr er ins Visionäre abrutscht.
Zitat
Rendezvous with Rama ist The Dig in Buchform also Kaufen Kaufen Kaufen wie eine Bank in der 80er Deregulierungsphase. Den Wiki Zusammenfassungen zu folge wars auch gut das ich's als Abgeschlossene Geschichte sehe und mich garnicht erst für die anderen Rama Büchere interessiert hab die zu ner Hippie Space Opera zu verkommen scheinen.
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Glückliche Nonnevergewaltigung und Selbstverstümmelungen erwarten dich. Und das alles kompensiert recht offensichtlich die amerikanischen Männlichkeitsdefizite der Nachfolgeautoren. Ich wünschte, ich hätte es wie du gehalten.
Dicks bessere Kurzgeschichten sind alptraumhaft, aber sie gehen stets eine Stufe weiter als der Alptraum. Wo man dich im Apltraum gewöhnlicherweise verfolgt, bist du bei Dick schon gefangen und der Schrecken ist, dass dies Stück für Stück offenbart wird. Du bist schon tod, du liegst zerbrochenen Leibes im Grab - darauf laufen die frühen Kurzgeschichten hinaus. Natürlich, er macht daraus recht oft eine Pointe und dementsprechend schmerzt es nicht allzu sehr.
In seinen späteren Texten dann schlägt seine Krankheit insofern krass durch, wie er das, was zuvor in ihm war nach außen projeziert wird - er fühlt sich nicht mehr zerbrochen und gespalten, nicht mehr tod, aber der Preis dafür ist, dass er die Welt zerbricht. Und dabei den Humor verliert.
Bei Gustav Meyrink kommt die Pointe hingegen mit einer Transformation - natürlich ist man zerbrochen und sinkt ins Grabe, aber seiner esoterischen Weltsicht zufolge ist das Teil der Transformation zu einem vollständigen Selbst. Der späte Dick hat das Zerbrechen von Meyrink, aber weder den Humor der Kurzgeschichten noch die Vervollkommenung von Meyrink.
Was anderes interessantes war Der Ewige Krieg/Der Ewige Friede. Ersteres ist definitiv ein Klassiker und zweiteres ist ein bischen seltsam und hat einen äußerst utopischen Schluss. Mir gefielen die Metaphern darin trotzdem ganz gut.
Über den ersten Band der Uplift-Trilogie bin ich irgendwie nie hinaus gekommen. War ganz nett und recht witzig...aber irgendwie hatte ich kein Bedürftnis, weiterzulesen.
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Forever Peace kann man noch als Guerillia Cromagnon Ghost in the Shell durchgehen lassen. Dann gibts noch Forever Free das als direktes Sequel anknüpft und... ziemlich blöd is.
Zitat
Glückliche Nonnevergewaltigung und Selbstverstümmelungen erwarten dich. Und das alles kompensiert recht offensichtlich die amerikanischen Männlichkeitsdefizite der Nachfolgeautoren. Ich wünschte, ich hätte es wie du gehalten.
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HA!
Zitat
Du bist also froh, das der Sohn jetzt fast noch produktiver ist als der Vater?
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Ich sehe meine Fähigkeit fast alles gewünschte zu ignorieren kommt mir nur zu gute. Herbert Juniors Output interessiert micht nicht, da hat sein Vater schon gute Vorarbeit geleistet um jegliches Interesse abzutöten.
Nebenbei, Soderbergs Solaris ist ein audiovisuelles Meisterwerk und Meilen besser als der Russische Film als auch seine literarische Vorlage.
Das einzige SciFi Buch welches ich gelesen habe, war Halo - Schlacht um Reach. Und ich fands sehr gut. Der Nachfolger zum ersten Halo Spiel hingegen war irgendwie nur lau. Daher hab ich das Buch dann auch wieder zur Seite gelegt. Aber die Vorgeschichte, also Schlacht um Reach ist wirklich interessant. Besonders wenn man Halo Fan ist. ^^