Als ich heute mal wieder in Gedanken ein Spielkonzept entworfen habe (mal sehen wie weit ich hier mit der Umsetzung komme) kam mir der Gedanke das Spiel von Grund auf modbar zu gestalten.
Mir ist bis dato kein Makerspiel bekannt in dem das Modding vom Autor vorgesehen und/oder explizit erwünscht ist, das wäre also ein Novum in der Szene. Oder liege ich hier falsch? Ich war ja längere Zeit nicht im Forum unterwegs und daher nicht immer auf dem neusten Stand.
Dennoch würde ich den Themenkomplex hier gerne zur Diskussion stellen.
Die meisten Makerspiele sind von Natur aus offen, dh jeder der den Maker besitzt kann sie mit diesem öffnen und editieren. Doch dies ist nicht das was ich unter "Modding" verstehen möchte, da dies in der Regel nicht vom Spielautor erwünscht ist und sicher niemand hergeht und seine Edition von Spiel XYZ mit neuen Waffen&Monstern vorstellt und hochlädt.
Unter Modding möchte ich hier folgendes verstehen: Insbesondere das Hinzufügen von neuen Daten wie Gegenständen und Monstern aber auch das Verändern vom Spielverhalten selbst durch Einflüsse von ausserhalb des Makers. Und ich möchte, daß diese Möglichkeit explizit vom Spielautor vorgesehen ist - ein Überschreiben von Datenfiles wäre also kein Modding.
Aufgrund dieser Beschränkungen sehe ich Möglichkeiten fürs Modding nur in XP-Spielen, da hier der interne Rubycode auf externe Dateien zugreifen kann, die dann die entsprechenden Moddingdaten beinhalten.
Die Möglichkeiten sind sehr vielseitig, je nachdem wie der Autor sein Spiel darauf ausrichtet modbar zu sein. Einfache Dinge wären das Hinzufügen neuer Gegenstände zur Gegenstandsdatenbank des Spiels, dann einfach diese Gegenstände zur Produktliste eines Shops hinzufügen und schon sind sie im Spiel nutzbar.
Je nach Grad der Modbarkeit sind aber auch selbst hinzugefügte einfache Quests und Questreihen möglich bis hin zur Abfangbarkeit und Editierbarkeit bestimmter Spielmechaniken zB was beim Tod eines Charakters passiert.
Rein technisch sehe ich wenige Beschränkungen, vermutlich wäre es sogar denkbar über so einen "Mod" ein komplett neues Spiel zu erstellen - ob dies sinnvoll ist ist eine andere Frage.
Bei den meisten Makerspielen, die sehr linear aufgebaut sind und stark auf die Erzählung ihrer Geschichte basieren würde das Prinzip des Moddings natürlich keinen Sinn machen, aber bei etwas freieren Spielen könnte eine entsprechende Erstellung einer Schnittstelle durchaus sinnvoll sein.
Welchen Vorteil hätte der Autor davon? Mitunter weniger Arbeit, wenn einige Zeit nach dem Veröffentlichen einer Demo fleissige Modder schon die ein oder andere interessante Questreihe gebastelt haben.
Für die Spieler ergäbe sich das Potential für mehr Vielfalt, als auch die Möglichkeit, daß wenn der Autor das Projekt aus Zeitmangel etc. cancelt man über Mods doch noch die ein oder andere konsistente und abgeschlossene Geschichte erzählt oder Storyabbrüche abrundet.
Wie seht ihr das, wäre sowas eine Bereicherung der Szene, wenn bei bestimmten Spielen so etwas vorgesehen ist, oder ist es unnötiger Firlefanz?
Falls es tatsächlich interessant wäre, warum gibt es so etwas bisher noch nicht? Ist bisher schlicht noch niemand auf die Idee gekommen klingt die Umsetzung zu kompliziert/aufwendig?
Falls jemand Probleme damit hat sich vorzustellen wie so etwas ganz konkret aussieht kann ich auch gerne ein Testprojekt zur Illustration zusammen schustern.